Angler demonstrieren auf Fehmarn

  • Moin zusammen,
    eigentlich wollte ich mich nicht mehr äußern, kann es jedoch, nach dem ich die Beiträge weiterverfolgt habe, nun doch nicht lassen, mich erneut zu melden.


    Langsam entsteht bei mir der Eindruck, dass das Hauptärgernis für den Einen oder Anderen hier das sogenannte "Baglimit" ist. Allein schon der Begriff läßt meinen Hals dick werden.
    Ich persönlich erachte die Fangbeschränkung für 5 Dorsche täglich, ganz egal, ob von Land oder aus dem Boot heraus geangelt wird, für Sport- oder Hobbyangler, als eine richtige Maßnahme. Ob uns das gefällt oder nicht, letztendlich steht dahinter der Gedanke des Bestandsschutzes. Wenn wir als Angler es ehrlich meinen, können wir auch dahinter stehen, wie es hier in Fangbeispielen sowie rechnerischen Beispielen aufgeführt und dargestellt wird. Wenn wir wirklich ehrlich sind, müssen wir auch eingestehen, dass wir auch nicht nachweisen können, wieviele Dorsche durch Sport- oder Hobbyangler in der Vergangenheit gefangen worden sind. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine Sache, die ich selbst auf einem Kutter erlebt habe; damals mit Angelkollegen aus Sachsen, 8 Mann an der Zahl, die sich kindisch freuten insgesamt um die 70 Dorsche geangelt zu haben. Und das in nur 4 Stunden vor Warnemünde. Das war ihr erster Tag und sie wollten noch 5 Tage bleiben. Auf meine Bemerkung hin, dass die Küstenfischereiverordnung von MV den Fang nur für den eigenen Bedarf gestatte, wurde ich mit recht unschönen Worten bedacht. Also keinerlei Einsicht, dass es eventuell des Guten zuviel würde. Nun ja, natürlich handeln nicht alle Angelfreunde so und natürlich könnte man sagen, " die kommen einmal im Jahr für 7 Tage, was solls" und das es verständlich wäre, wenn sie dann auf die Anzahl der Fische nicht achten würde. Jedoch darf man dann nicht so dumm sein und damit noch im www prahlen, meine ich.


    Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass es leider immer noch ausreichend Angler gibt, die sich einen Dreck aus dem Undividuum Fisch, den Bestand und gesetzliche Bestimmungen kümmern. Das ist eine Tatsache, der wir "disziplinierten Angler", so möchte ich uns hier im Forum bezeichnen, auch stellen müssen. Es wäre aus meiner Sicht deshalb nicht besonders klug, in der Diskussion mit "Vertretern der Macht" mit dem Finger auf die Fischerei ( Küste und Hochsee) zu zeigen, ohne auf Schwächen in den eigenen Reihen hinzuweisen. Das Endziel, uns auch weiterhin das Angeln zu ermöglichen bzw. gleichberechtigt behandelt zu werden, erreichen wir nur im Konsens mit allen Interessengruppen. Deshalb bleibe ich dabei, dass ausgehend vom Schutz des Dorschbestandes, der die größte Schnittmenge zwischen den Gruppen darstellt, die Diskussion geführt werden muss. Umso wichtiger ist es m.E. auch, dass die Organisatoren der Demo versuchen sollten Sachverständige , also Leute, die ein sicheres Hintergrundwissen haben, für die Sache der Angler zu gewinnen und gemeinsam mit den Aktivisten der Demo mit den Gesetzesvertretern sprechen. Ansonsten, so denke ich, bleibt es bei gegenseitigen Schuldzuweisungen und nichts wird sich zum Guten wenden.

    Zitat

    Und Vadder-Staat spielt da wieder voll mit, anstatt dem Mal einen Riegel vorzuschieben.

    lieber "Barkassen-Jürgen" ; "Vadder-Staat" sind auch wir: mehr oder weniger, je danach, wie Du Staat definierst oder definieren möchtest ;)


    Wir haben hier noch das Recht und die Möglichkeit uns zu äußern. Das ist in Europa nicht überall der Fall. Deshalb sollten wir unsere Chance nutzen, um zu zeigen, dass wir auch "Vadder-Staat" sind.


    Gruß
    Osmar

  • Hallo Osmar,


    ich gehöre ja zum Orga- Team der Anglerdemo am 22. April auf Fehmarn.


    Ich verstehe Deinen Unmut und kann auch Deine Meinung völlig akzeptieren. Dennoch möchte ich ein paar Punkte aufnehmen und versuchen zu erklären. Ich versuche das mal in ein paar Sätzen auf den Punkt darzustellen und hoffe, Dich damit "abzuholen" ;)


    Ich denke wir uns alle über ein paar grundsätzliche Dinge im klaren sein.


    Alle Angler sind für einen Fortbestand der Dorsche, des Angeln, des Angeltourismus und der Diskussionen zu diesem Thema. Zu berücksichtigen ist hierbei aber auch, dass nicht jeder seine Meinung so richtig in Worte fassen kann. Ich bin überzeugt davon, dass die meisten hier und auch an anderen Orten, für eine Nachhaltigkeit plädieren. Ausnahmen und schwarze Schafe gibt es überall, aber deshalb können und dürfen wir nicht einen gesamten Tourismuszweig in Existenznot bringen.


    Wir von der Anglerdemo sind doch auch für einen Bestandsschutz des Dorsches und Nachhaltigkeit, denn ansonsten könnten wir uns den Kampf sparen. Wenn wir jetzt "freie Bahn mit Marzipan" für die Dorschangler fordern, ist in ein paar Jahren der Bestand kaputt. Wir möchten die Politik auffordern, Lösungen für alle an diesem Problem Beteiligten zu finden. Es wurden viele Dinge bei der Umsetzung versäumt, angefangen bei Alternativen zu prüfen wie auch alle Betroffenen anzuhören oder auch Vorschläge von anderer Seite anzunehmen.


    Bei Entscheidungen auf EU Ebene zu diesem Thema stimmen Länder ab, die mit der westlichen Ostsee und dem Angeltourismus und Fangquoten so viel zu tun haben, wie wir mit einem Vermieter von Liegen an einem Adriastrand. Also sind denen die (regionalen) Folgen nicht bekannt. Es wurde ein Beschluss gefasst, den Dorsch zu schützen. Das ist doch auch richtig und zwingend notwendig. Und dann? Dann hat man die Empfehlung der Wissenschaft für die Quotenverteilung nicht umgesetzt. Ein Widerspruch, jedoch unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage sicherlich auch irgendwie nachvollziehbar. Denn Berufsfischer sind auch Menschen, die um ihre Existenz kämpfen. Bei der Umsetzung des Baglimits wurde in meinen Augen der einfachste und bequemste Weg mit einem Tagesbaglimit geschaffen. Dieses Baglimit ist nämlich für die Theoretiker als einziges überhaupt kontrollierbar. Hätte man sich mit Betroffenen ausgetauscht, zum Beispiel Kutterkapitänen, wären sicherlich andere LÖSUNGEN möglich gewesen. In diesem Fall wurde jedoch einzig die Hauruck- Entscheidung der EU umgesetzt und Warnungen für die Folgen im Tourismusbereich ausgeblendet und ignoriert.


    Es wurde ja die Einsparung an Dorschen durch das Baglimit anhand der Anzahl an Meeresanglern hochgerechnet. Jetzt bleibt ein großer Teil der Angler wegen des Baglimit der Küste fern, so dass ein noch größerer Teil an Dorschen im Meer verbleibt. Gut für den Dorschbestand könnte man denken. Doch was wird damit passieren? Kommen die langfristig dem Bestand zu gute? Nein, natürlich bzw. leider nicht. Diese Dorsche erhöhen kurzfristig den Bestand und werden nach den nächsten Bestandserhebungen für eine höhere Quote der Berufsfischer sorgen.


    Wir müssen uns gedanklich davon verabschieden, dass ein Baglimit für Angler den Dorschbestand rettet. Das Baglimit hilft allenfalls den Bestand auf einem akzeptablen Niveau zu halten. Der erste und wichtigste Schritt ist die Einhaltung der durch die Wissenschaft vorgegebenen Quoten. Ein weitere Schritt wäre die Umsetzung einer Richtlinie, dass ausschließlich modernste Fischereigeräte eingesetzt werden dürfen. Notfalls müssen die im Sinne der Natur - und Umweltschutzpolitik subventioniert werden. Viele Gelder werden verbraten, da sollte der große Topf sinnvoll eingesetzt werden können.


    Ich persönlich würde mir ein Wochenbaglimit wünschen, so ähnlich wie es an vielenn Binnengewässern umgesetzt und kontrolliert wird. Die Höhe müsste so festgelegt werden, dass der Tourist noch Freude am Angelurlaub hat, der Dorsch und der Angeltourismus jedoch eine Zukunft haben. Dieses dürfte dann jedoch nicht für 52 Wochen im Jahr gelten, sondern sollte zusätzlich durch eine Jahresmenge begrenzt werden. Also nicht 52 Wochen mal meinetwegen 25 Dorsche.


    Allerdings kommt zu meinem Wunsch nach einem Wochenbaglimit eine Einschränkung. Bevor ich überhaupt ein Baglimit akzeptiere, sollte die Poltik ihre Hausaufgaben dahingehend erledigen, dass auch an allen anderen Stellen an den richtigen Schrauben gedreht wird u.a. Fischereigerät, Kutter aus Anrainerstaaten, Ausnahmeregelungen für Berufsfischer, Umsetzung der Empfehlungen der Wissenschaft usw. Erst dann - und wirklich erst dann - dürfte ein Baglimit akzeptabel erscheinen. Jedoch müsste das dann aus Wettbewerbsgründen des Tourismus zum Beispiel auch in Polen gelten.


    Gleiches gilt für die drohenden Angelverbote in den AWZ. Warum will Deutschland als einziges Land in der EU - obwohl auch in Dänemark oder Polen Natura2000 Richtlinien umgesetzt werden müssen - ein Angelverbot für Meeresangler in den betroffenen Gebieten? Eine nachvollziehbare Begründung gibt es bis heute nicht. Nicht ohne Grund wurde die Argumentation des Ministeriums schon mehrfach geändert und überarbeitet.


    Wir sollten immer im Augen behalten, dass der Eindruck entstehenn könnte, dass irgendwelche Menschen in unserem Land das mittelfristige Ziel haben, unser Hobby zu verbieten. Da es über das Tierschutzgesetz nicht möglich ist, hat man sich anscheinend für eine Salamitaktik durch Einschränkungen geeinigt.


    Dagegen wollen wir kämpfen, denn bisher sind wir von unseren Angelvertretern doch alleine gelassen worden.


    Ich beschäftige mich mit dem Thema Ostsee/ Dorsch/ Angelverbote seit vielen Jahren. Ich habe hunderte von Mails mit Politik und Wissenschaft ausgetauscht und viele Gespräche geführt. Glaube mir, die Wissenschaft ist auch nicht von allen Regelungen und Verordnungen begeistert oder hält die für richtig. Jedoch bist Du als Angestellter beim Staat auch in der Zwickmühle mit öffentlichen Aussagen.


    Osmar, ich hoffe ich konnte Dir mit meinen paar Zeilen helfen, die Situation rund um den Dorsch und die Demo sowie unser Ansinnen besser zu verstehen.


    Es geht uns um den Dorsch, aber auch um den Angeltourismus und uns Angler. Wir fordern Lösungen, keine Einschränkungen aus Bequemlichkeit oder aufgrund von mangelndem Interesse bzw. fehlendem Fachwissen.

  • Hallo Zusammen


    Dieses ganze Geschachere um Quote, Baglimits, Eigeninteresse ist nur noch widerlich.


    Ich befürchte es wird nur einen Verlierer geben, und das ist die Kreatur.

    Die Kreatur - also in diesem Fall der Dorsch - wird der Verlierer sein, wenn alle wegschauen und Poltikern und Lobbyisten das Feld überlassen. Wenn denen nämlich niemand mehr auf die Finger guckt und öffentlich gegen falsche Entscheidungen die Hand hebt.


    Sei es bei der Durschsetzung von Natura 2000 Richtlinien, wo es keinerlei rechtliche oder wissenschaftliche Grundlage gibt, uns Bürger auszusperren oder seien es falsche Entscheidungen in der Fischereipoltik, die in der Vergangenheit viele Interessen berücksichtigt haben, jedoch am wenigsten die der Betroffenen und der Natur!


    Das Geschachere lässt die Poltik zu, da keine Lösungen geschaffen werden, sondern lediglich Entscheidungen getroffen werden, die am einfachsten erscheinen bzw. wo am wenigsten Widerstand zu erwarten ist.



  • Mohltiet Osmar,


    also was du hier von dir gibst, tut mir Leid........kann ich so für mich nicht stehen lassen ! Am Thema sowas von daneben, da solltest du dich besser an dieser Disskussion wirklich besser ausklinken.


    Natürlich ist das "Baglimit" mit ein Grund für diese Demo, weil es unter
    dem Deckmäntelchen "Dorschschutz" uns Anglern von der Politik verkauft
    worden ist. Wenn es für dich die richtige Maßnahme ist, muss das nicht
    heißen, dass es auch die richtige Maßnahme für die restlichen 169999
    Angler, die geschätzt in der westlichen Ostsee zum Angeln
    gehen,.......... so ist.
    Der Gedanke des Bestandsschutzes...........du hast "DAS" schon richtig interpretiert.........das hat wunderbar funktioniert, wie es die Politik und einige große Landesverbände der Anglerschaft verkauft haben. Das "Baglimit" war weiter nichts, um eine Umverteilung vorzunehmen zu können.
    Leider bist du auch mit auf diesen Zug mit aufgesprungen, sonst würdest du sotwas hier nicht schreiben.

    Ja Osmar, das sind auch wiederum, deine persönlichen Erlebnisse und Ansichten, die eine Rechtfertigung eines "Baglimit" überhaupt nicht standhalten, geschweige es rechtfertigen würden. Immer schön auf andere einhacken, damit man für seine Argumentation, ja auch eine Rechtfertigung hat. Was du oben, Eingangs deines Beitrages übrigens kritisiert hast.


    Zitat

    Das ist eine Tatsache, der wir "disziplinierten Angler", so möchte ich uns hier im Forum bezeichnen, auch stellen müssen.

    Was meinst du denn mit diesem Ausdruck "Disziplinierten Angler" ? Ich kenne disziplinierte und undisziplinierte Schüler..........,aber Angler ??? Tut mir Leid, diesen Begriff habe ich im Zusammenhang mit der Angelei noch nicht gehört. :D



    Zitat

    Ansonsten, so denke ich, Ableibt es bei gegenseitigen Schuldzuweisungen und nichts wird sich zum Guten wenden.

    Was soll sich denn deiner Meinung nach zum Guten wenden ???



    Zitat

    lieber "Barkassen-Jürgen" ; "Vadder-Staat" sind auch wir: mehr oder
    weniger, je danach, wie Du Staat definierst oder definieren möchtest ;)


    Wir
    haben hier noch das Recht und die Möglichkeit uns zu äußern. Das ist in
    Europa nicht überall der Fall. Deshalb sollten wir unsere Chance
    nutzen, um zu zeigen, dass wir auch "Vadder-Staat" sind.

    Lieber "Osmar", "Vadder-Staat" bezog sich in meinem Trööt auf die Institution "Finanzamt", denn die stellt für Vereine die das e.V. tragen, den Freistellungsbescheid für die Steuerbefreiung aus. Seit 2016 hat das Bundesamt für Finanzen, dafür eine Mustersatzung herausgebracht. Da werden manche Vereine Probleme kriegen, weil sie auch meistens im "Zweck des Vereins", die Ausübung des Naturschutzes und Tierschutz verankert haben. Erfüllen die diesen Zweck nicht, könnten die Vereine Probleme bekommen. Was meinst du warum der DMV sich soetwas auf die Homepage setzt ?? Ist doch wie ein Elfmeter.........


    Genau, denn wir sind das Volk.......ich meinte natürlich die "Angler"und deshalb werde ich Lars, Kutterbetreiber und die Touribranche am 22.04. dabei unterstützen, dass eine Region in Ost-Holstein nicht vor die Hunde geht. Außerdem, das ist für mich der Hauptgrund als Angler, gegen weitere "Angelverbote" in der Ostsee vorzugehen und meinen friedlichen Unmut kund zu tun. Das sollte jeder Angler tun, sonst angeln wir bald mit unseren Kindern und Enkelkinder am Stubentisch mit einem Anglspiel.



    Gruß Jürgen

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Genau, denn wir sind das Volk.......ich meinte natürlich die "Angler"und deshalb werde ich Lars, Kutterbetreiber und die Touribranche am 22.04. dabei unterstützen, dass eine Region in Ost-Holstein nicht vor die Hunde geht. Außerdem, das ist für mich der Hauptgrund als Angler, gegen weitere "Angelverbote" in der Ostsee vorzugehen und meinen friedlichen Unmut kund zu tun. Das sollte jeder Angler tun, sonst angeln wir bald mit unseren Kindern und Enkelkinder am Stubentisch mit einem Anglspiel.


    Hallo Jürgen,



    vergiss bitte nicht all diejenigen bis hoch zur Insel Rügen und Usedom.
    Die sind nämlich auch davon betroffen. Und die Begeisterung hält sich auch bei denen
    in Grenzen.


    Gruß Olaf


  • So sieht es aus. Aus diesem Grund werden wir (nach aktuellem Stand) bei der Demo auch eine "Abordnung Angelkutter" aus Mecklenburg- Vorpommern am Start haben!

  • Und für alle Facebook Freunde haben wir jetzt eine eigene Seite geschaltet. Hier werden wir zusätzlich zu unseren Beiträgen in den Foren aktuelle Infos bereitstellen.


    https://www.facebook.com/Anglerdemo/?ref=aymt_homepage_panel


    Natürlich werden wir weiterhin auch in den Foren aktiv sein und alles wichtige mitteilen. Alle Seiten sind nur zur Verbreitung von Infos, um möglichst viele Angler über verschiedene Kanäle zu erreichen.


    Eine Homepage ist ebenfalls in Vorbereitung.

  • Mensch Olaf und Lars,


    wie konnte ich "DIe Angelkollegen und -.freunde" nur vergessen, selbstverständlich gehören die dazu vom Priwall bis nach Usedom. :thumbup:


    Danke für euren Hinweis, sorry dafür ! ;)




    Gruß Jürgen

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Schade, sehr schade, dass der Jürgen meint, er hätte die einzig richtige Meinung und ich lieber meine Meinung nicht kund tun sollte. Lese ich da eine gewisse Überheblichkeit heraus ? Eine andere Meinung zu haben oder anders an eine Sache heran zu gehen, wie ich es in dieser tue, heißt nicht unbedingt, dass ich den momentanen Zustand für das Non plus Ultra halte und dagegen bin etwas zu tun, diesen Zustand zu ändern. Der Beitrag, den Du Dir mir gegenüber geleistet hast, trägt doch nicht dazu bei, mich für die Sache zu gewinnen, sondern stößt eher ab.


    Lars, Dir danke ich für Deine sachliche Argumentation, der ich zwar auch nicht zu 100 % folge, jedoch durchaus auch verstehen kann und respektiere. Es ist da nur eine Sache, aber vielleicht störe ich mich nur an einem Wort. Ich bin nicht der Auffassung meinen "Unmut" geäußert zu haben. Ich habe, so wie ich denke, recht emotionslos und ohne unsachlich zu sein, eine Meinung vorgetragen. Nach dem, was Du mir geantwortet hast, sehe ich z.B. keinen wesentlichen Unterschied in der Bewertung der Sache an sich. Es liegt auch m.E. im Wesen der Sache, dass es ganz natürlich ist, wenn hier verschiedene Meinungen auftreten. Wenn ich den Konsens aller Gruppen ansprach ist damit z.B. auch gemeint, dass im Interesse ALLER eine vernünftige Lösung gefunden werden sollte. Da muss ich doch nicht unbedingt jeden Betroffenen aufführen. Einen Konsens für alle wird es jedoch nicht geben, wenn man auch rethorisch mit dem Knüppel loslegt. Ich denke, mit Leuten wie Dir hat man in der Diskussion mit Politikern durchaus eine Chance gehört , verstanden und respektiert zu sein. Das ist auch gut so.


    Und das ist nun wirklich mein Schlußwort zu diesem Thema gewesen.


    In diesem Sinne.


    Gruß
    Osmar


  • Aber was nutzt uns das...?



    Es wurde von der Wissenschaftlern eine Verringerung der Fangquote von 83% empfohlen, um den Dorschbestand zu erhalten.
    Die Politiker in Deutschland sahen den Wirtschaftszweig der Berufsfischer bedroht.
    Haben sie ja bisher immer und sind nie den Vorschlägen der Wissenschaftler gefolgt, sondern haben darauf gedrängt, die Fangquote höher anzusetzen.
    Erst haben sie gesagt, dass auch der unerwünschte Beifang zur Quote zu zählen ist, dann haben sich die FIscher beschwert und man hat ihnen erlaubt, die Leichen wieder in den Keller zu versenken, um erneut die Netze durchzuziehen. Leichen wieder rein, wieder Netze raus, bis die Quote erreicht war.


    So ging das Spiel auf und ab.
    Aber nun war Schluss:


    '...83%...nee, das können wir uns nicht gefallen lassen. Da muss was passieren.
    Moment...die Angler sind schuld. Die fangen den Fischern ja alles weg! Das geht so nicht. Die Angler müssen jetzt auch etwas dazu beitragen.
    Wir erzählen denen, dass sie alles ja so umweltbewusste Menschen sind und sicher auch zur Erhaltung des Dorsches beitragen wollen, gelle?'


    'Jo...denn auch wir wollen morgen noch Dorsch fangen.'


    'Prima...sehr vernünftig von euch...dann brauchen wir ja den Berufsfischern keine 83% weniger aufbrummen, dann langen ja 56%!!!!


    Der Angler kann mit 5 Dorschen am Tag leben, der Berufsfischer ist auch zufrieden und die EU hat Zahlen, mit denen sie sich fett grinsend zurück in ihren Sessel lehnen können!!!'


    'Äääähhh...Herr Politiker...Entschuldigung, aber der Dorschbestand....es wird doch nicht weniger gefangen...das führt doch zur Katastophe!!!'



    'Ach was - Herr Wähler - sie sehen das einfach zu schwarz. Ihnen fehlt das nötige Verstandnis für diese wohl durchdachte Maßnahme.


    Wir sitzen das au....äh ... ich meinte wir müssen die Zahlen abwarten, die für nächstes Jahr errechnet werden. Dann sehen wir weiter. Ich bin optimistisch, dass dann alles besser wird...glauben sie mir, wir haben Millionen ihrer Steuergelder für die Wissenschaft ausgegeben...Deren Ergebnisse sind ein ganz wichtiger Indikator für unsere Maßnahmen zum Schutz des Dorsches. Und wenn es widererwartend anders aussieht, dann müssen wir eben nachsteuern. Es spielen da ja soooo viele Faktoren eine Rolle....! Sehen sie unsere Bemühungen für weit ausgedehnte Schutzzonen... Das wird ein Eldorado für Dorsche... Sie müssen das einfach positiv sehen.'



    'Ja, aber wir Angler .... Tourismus...Einbußen...'

    'Papperlapapp...sie haben keine Ahnung vom Ganzen...sie müssen das Global sehen...und jetzt ist Schluss, ich habe noch einen Termin im Borde....äh...einen Termin mit jemanden aus Bordeaux.'


    Tja..und deshalb werden wir Angler unsere Stimme erheben....werden euch eure Lügen und Fehlentscheidungen so dermaßen ins Hinterteil blasen, da ist der 'Besuch aus Bordeaux' ein Witz gegen!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

    Einmal editiert, zuletzt von Addi ()

  • Ja Udo, Politik ist für uns oft nicht zu verstehen, Lobbyarbeit für uns nicht greifbar und spielt sich bei Ziggarren und gutem Rotwein in kleinen Kreisen ab. Da ist kein Platz für Angler in Jeans und Sneaker.


    In vielen anderen Bereich der Politik sind wir nicht so intensiv mit Inhalten oder Hintergründen vertraut, so dass man sich auf die Politik - und das was die Medien an Meinungsbildung zusteuern - verlassen muss. Hier im Bereich der Angelpolitik habe ich mir in den letzten Jahren viel Wissen angeeignet und ein kleines, mittlerweile gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut. Auf der einen Seite freut es mich natürlich, nur durch dieses Netzwerk die Aktion ins Leben rufen zu können. Auf der anderen Seite frage ich mich oft, ob es nicht besser gewesen wäre, manche Dinge nicht zu erfahren und einfach nur wieder Angler zu sein. Doch ist mir in den letzten Monaten immer bewusster geworden, dass, wenn ich in ein paar Jahren noch Meeresangeln - speziell auf Dorsch und Meereforelle ausüben möchte - möchte, etwas passieren muss. Unterstützung gab es nicht oder war nicht in Sicht. Es herrschte einfach nur Schweigen. In den Medien war nur vom bösen Angler zu lesen, der Dorsch fängt. Zu viel Dorsch, da waren die Medien sich einig.


    Viele Jahre fahre ich schon nach Fehmarn zum Angeln. Angefangen vom Kutter, dann Mietboote und mittlerweile mit einem eigenen Boot mit Liegeplatz auf Fehmarn. Über die Jahre haben sich Freundschaften entwickelt. Angefangen von Kutterkapitänen, die jeden morgen für uns aufstehen und bei Wind und Wetter zum Fisch bringen, über den Bäcker und dem Angelgerätehändler bis zum Bootsvermieter und Hafenmeister. Die Stegnachbarn nicht zu vergessen.


    Mit all diesen tollen Erlebnissen soll jetzt Schluss sein? Diese Erfahrungen, Erlebnisse und Freundschaften soll ich vergessen? Erst die drohenden Angelverbote in den AWZ, dann das Baglimit. Was kommt dann? Natura 2000 gibt es überall in Deutschland. Wenn in der Ostsee in einem Natura2000 Gebiet eine Argumentation fruchtet und wir ausgesperrt werden, wird diese Regelung mit ganz geringfügigen Änderungen auf nahezu alle Gebiete anzuwenden sein. Natura 2000 gibt es in ganz Deutschland, gar in ganz Europa und nicht nur in der Ostsee. Aber frag mal einen Dänen oder einen Polen, ob der wegen Natura 2000 irgendwo nicht mehr angeln darf.


    Um das wirkliche Problem einmal darzustellen, habe ich mal zwei aktuelle Kartenausschnitte beigefügt. Einmal nur "rund um Fehmarn" und der zweite ist Norddeutschland. Dann darf sich jeder Fragen, ob und wo er zukünftig noch angeln will, darf oder kann! Alles farbige sind Natura2000 Gebiete.


    Natura 2000_Fehmarn.PNG FHH Gebiete Deutschland Nord Stand 03_2017.PNG

  • Ich hab mir mal überlegt, ob nicht alle Angler einmal ein Jahr lang die Ruten in die Ecke stellen sollten. Keine 10 Euronen für SH oder MV, kein Angelboot mieten, weder Slippkosten, noch Tankstellen etwas zustecken. Hotels, Pension, Campingplätze meiden. Kein Angelladen aufsuchen, nach Ködern oder Gastkarten, kein Takle so benebei nochmal kaufen. Nicht in den Geschenkeladen am Angelurlaubsort und Tinnef kaufen, nicht dort bei bei Diskounter aufschlagen, keinen Bäcker anfahren, um frische Brötchen kaufen. Die Klamottenläden links liegen lassen, die sonst auf dem Weg beim Bummeln liegen.
    Restaurantbesuche wieder mal daheim und nicht in Burg oder wo man sonst so an der Ostsee ist.


    Und wenn dann alle die neue 'AFD' (Angler für Deutschland) wählen, werden so einige Politiker für ihren Mist, den sie verzapft haben, in ihren Pantoffel beißen.
    Wenn fast 4 Mio Angler in Deutschland nur ein Jahr kein Geld inverstieren, würde ein Schaden wirtschaftliher Schaden entstehen, der viele in den Ruin treibt.


    Leider wird es so eine Einigkeit nicht geben.
    Andererseits gut, denn was nutzt es, wenn du ein Jahr später Angeln willst, aber alle Läden sind geschlossen, weil Konkurs.


    Wir hätten die Macht, aber wir nnutzen sie zu wenig.


    Die Demo auf Fehmarn ist ein Anfang....

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Lars, Dir danke ich für Deine sachliche Argumentation, der ich zwar auch nicht zu 100 % folge, jedoch durchaus auch verstehen kann und respektiere. Es ist da nur eine Sache, aber vielleicht störe ich mich nur an einem Wort. Ich bin nicht der Auffassung meinen "Unmut" geäußert zu haben. Ich habe, so wie ich denke, recht emotionslos und ohne unsachlich zu sein, eine Meinung vorgetragen. Nach dem, was Du mir geantwortet hast, sehe ich z.B. keinen wesentlichen Unterschied in der Bewertung der Sache an sich.


    In diesem Sinne.


    Gruß
    Osmar

    Hallo Osmar,


    das mit dem Unmut schlussfolgerte ich aus Deinem Satz "lässt meinen Hals dicker werden" :rolleyes: . Und ja, Du hast das wirlich relativ emotionlos dargestellt, was bei diesem hitzigen Thema nicht immer einfach ist. Aber auch da verusche ich für alle Beteiligten Verständnis aufzubringen. Mancher fährt hoch, weil er neue Einschränkungen bei seinem Hobby fürchtet, ein anderer hingegen, weil er mit den neuen Einschränkungen noch leben kann, da es ihn persönlich in der Ausübung seines Hobbies weniger betrifft und die andere Seite als zu pessimistisch ansieht. Ich habe schon ein paar Beiträge zuvor versucht zu beschreiben , dass auch nicht jeder in einem Forum seine Gedanken und Gefühle/ Emotionen in Worte fassen und aufschreiben kann. So dann fühlt er sich missverstanden bei plötzlich einsetzendem Gegenwind.


    Ich glaube die meisten Angler sind sich in vielen Punkten einig und es sind nur Kleinigkeiten, die uns alle voneinander trennen. Was wir alle gemeinsam haben, ist doch, dass wir angeln wollen, Fische in intakter Natur fangen möchten und einfach entspannen und Spaß haben möchten. In einer Zeit, wo sich der Mensch immer mehr von der Natur entfremdet und elektronische Medien die Kindheit und Jugend leiten, freue ich mich umso mehr, wenn ich die Natur nutzen darf. Das ist einer der Gründe, warum ich mich nicht kampflos und ohne nachvollziehbare Argumente aus der Natur aussperren lasse! Mit meinem Boot und einem Köder von 50g kann ich nicht erkennen, dass ich der Natur Schaden zufüge. Wenn ich im Jahr 20 oder auch 30 Dorsche aus der Ostsee entnehme, werde ich die Bestände nicht dezimieren. Auch nicht auf die Anzahl an Anglern bzw. Angeltagen gerechnet. Nicht nur der Mensch entfremdet sich immer mehr von der Natur- auch die Politik entfremdet sich immer mehr vom Volk und die Angelverbände von der Basis. Wer hört sich denn unsere Sorgen noch an oder nimmt diese gar ernst?

  • Ein schöner Beitrag - Lars.
    Das geschriebene Wort hat keine Betonung und oft vergisst man den passenden smiley. Der Leser hört nicht, wie es gemeint ist, sondern versteht es anders.


    Ja, wir angler sind Eins mit der Natur. Und ja, wir töten Fische. Dies aber selektiver und vernünftiger.
    Und die vorgehaltene Entnahmemenge ist nur ein Mittel zum Zweck, um anderen die Möglichkeit zu geben, weiter Raubbau zu betreiben.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Hallo Osmar, hallo Gemeinde,


    das glaube ich, dass du es sehr Schade findest, wenn du mit deinen Argumenten bei mir nicht landen kannst.


    Hauptsache, andere Angler verstehen mich und ich kann sie mit meiner Argumentation überzeugen, warum es wichtig ist an dieser Demo teilzunehmen.


    Du nennst es "Überheblichkeit"......was ich persönlich frech von dir finde, wenn dir weiter nichts dazu einfällt?


    Ich will dich mit Sicherheit nicht für diese Demo gewinnen, dass steht mir "Dienstgradmäßig" auch nicht zu. Aber ich bleibe auch jetzt noch bei meiner Meinung, dein Beitrag war und ist für die anstehende Demo "kontraproduktiv".


    Wenn du weiter zur Sache mit mir diskutieren willst, dann beantworte bitte erstmal deinem Gegenüber seine Fragen, (ansonsten bin ich ab hier raus, mit dir), ist eigentlich ein Gebot des Anstandes und der Höflichkeit.


    Ist eigenlich Off Topic.........aber ich musste das noch mal dazu loswerden..........




    Gruß Jürgen

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • ich fahre zur Demo obwohl ich schon lange nicht mehr in D angeln gehe. Für mich gibt es aber ein Wort und das heißt SOLIDARITÄT!
    Man kann nicht erwarten das Leute aus Süddeutschland fast 1000km fahren müssen um dabei zu sein. Nicht die Person zählt die kommt, sondern nur die dort vertretene Anzahl!


    Was hier so zu lesen..... kann man nur noch mitleidig den Kopf schütteln.


    Bin aus dem Thread raus.


    LG und wünsche allen ein geruhsames Wochende


    Wolfgang

  • Hallo Zusammen


    Dieses ganze Geschachere um Quote, Baglimits, Eigeninteresse ist nur noch widerlich.


    Ich befürchte es wird nur einen Verlierer geben, und das ist die Kreatur.


    Nicht nur die Kreatur ist der Verlierer.


    Wenn ich mir die Art und Weise der Diskussion hier anschaue bin ich von einigen Mitgliedern enttäuscht.
    Für mich ebenfalls Verlierer.


    Schade.

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Petermaennchen

  • Einfach sachlich beiben...
    Denn es geht um die Sache und ich glaube, jeder ist dafür.
    Und genauso, wie jeder dafür ist, gibt es auch unterschiedliche Meinungen oder Auffassungen und persönliches Empfinden.


    Wie ich oben schon schrieb, liest man das Geschriebene oft nicht so wie man das Gesprochene hört. Und so kommt es schnell mal zu 'Mißverständnissen'!


    Wir sind uns doch in der Masse einig. Das ist entscheidend...

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948