Ich versuche mich am Räuchern...

  • So ich habe jetzt einfach mal beschlossen morgen werde ich anfangen das erste mal zu Räuchern.


    Folgendes habe ich mir besorgt


    - Räucherofen
    - Buchenholz
    - Haken zum Aufhängen
    - Rücherspäne
    - 10 Forellen


    Jetzt bin ich mir nur mit einigen Sachen nicht ganz im klarem.
    Wie lege ich die Fische ein, es gibt ja solche Fertigmischungen für Laken.. wiederrum einige legen die Einfach nur in Salzwasser ein..


    Und wie lange räuchert man am besten, mein Nachbar macht immer 2 Stunden, die erste mit Buchenholz etwas wärmer und die zweite nur mit Späne und das etwas kälter...

  • Hi Passatdriver!


    Sehr gute Frage, mich interessiert das auch (auch wenn meine letzte Forelle 20Jahre
    zurückliegt, guck ich hier und da auch mal nach nem Räucherofen... grins)



    Was für ein Ofen hast denn du?


    So ein Ofenrohr, die wie eine eiserne jungfrau aufgeklappt werden kann,
    der so ein kleinerer Schicht-Ofen, wie man den auch für unter 50€ bekommen kann?




    Toll wäre es, wenn jemand auch mal erfahrungsmäßig kundtun könnte, ob das
    Räucherergebnis ein Unterschiedliches ist, ob großer Ofen, oder Kleinerer.



    Grüßle, Gustel






    PS: bei Nachbarschafts-Streits wird im Hausflur geräuchert... :piep:

  • Räuchern - kein Hexenwerk







    [autor=The_Duke]10. August 2005 01:12[/autor]


    Räuchern - eine leckere Art der Fischzubereitung...aber wie?


    Hier eine kurze Anleitung unterteilt in verschiedene Themen.


    Hierbei wird der Gelegenheitsräucherer angesprochen und nicht


    der Profi mit z.b. gemauertem Räucherofen.




    Welche Fische eignen sich zum Räuchern?


    Grundsätzlich eignen sich erstmal alle Fische zum Räuchern,


    wobei die fetteren Fischarten den mageren Arten doch


    vorzuziehen sind.


    Einen Hecht zu räuchern könnte auf Grund seines geringen


    Fettgehaltes eine trockene Geschichte werden.


    Übrigens eignen sich auch bereits eingefrorene Fische zum


    Räuchern, allerdings müssen diese aufgetaut werden.


    Das Auftauen kann auch während des Beizens in der Lauge


    erfolgen. (Rezept für Lauge siehe unten)




    Wie setze ich die Räucherlauge an?


    Hier scheiden sich die Geister und jeder "Räuchermeister" hat da sein eigenes Rezept.


    Mein Rezept ist nur eine Empfehlung und Ihr könnt gerne rumprobieren ;) und euer eigenes Rezept kreieren.


    Im Schnitt brauchst du etwa 1-2 Liter Lauge pro kg Fischgewicht


    Pro Liter Räucherlauge brauchst du folgende Gewürze:




    - 80g feines Salz


    - 1geh. EL Kräuter der Provence getrocknet


    - 1 gestr. EL italienische Kräuter


    - 4 zerdrückte Wacholderbeeren


    - 1 gestr.TL Knoblauchpulver


    - 8 grob zerdrückte schwarze Pfefferkörner


    - 1 mittlere Zwiebel in dickeren Ringen




    Gehen wir von 4 Litern aus, nimmst du ca. 500-700ml Wasser in einen Topf
    und schmeisst die ganzen Gewürze bis auf das Salz dort rein.


    Kurz aufkochen (ca. 5 Min. mit Deckel köcheln lassen) , dann auf der abgeschalteten Platte abkühlen lassen.


    Das abgewogene Salz im restlichen kalten Wasser auflösen und den abgekühlten Sud samt Kräutern zugeben.




    Wie bereite ich die Fische vor?


    Ausnehmen ist klar, allerdings solltet ihr dabei sehr sorgfältig vorgehen.


    Unbedingt die Kiemen (außer beim Aal, diese sehr sorgfältig spülen


    und ausdrücken bis kein Blut oder Schleim mehr kommt) und die Niere


    entfernen. Bei Fischen die vor dem Räuchern eingefroren werde dies


    unbedingt VOR dem Einfrieren erledigen!


    Die sauberen Fische in einen großen Eimer mit dicht schließendem Deckel legen und mit der kalten Räucherlauge übergießen.


    Die Fische müssen alle bedeckt sein, falls nicht, einfach Salzwasser (8g Salz pro 100ml) nachgießen.


    Mit der Hand einmal gut durchrühren, damit auch die Luftblasen aus den Bauchhöhlen entweichen können


    und das ganze Fleisch mit der Lauge Kontakt hat.


    Einen passenden Teller oder ähnliches auf die Fische legen und etwas beschweren.


    Im Sommer bieten sich dafür 2-3 Kühlelemente an.


    Deckel dicht verschließen und an einem kühlen Ort ca. 8-10 Stunden (am Besten über Nacht) ziehen lassen.


    Anschließend Fische rausnehmen, gut abspülen und restlichen Schleim
    entfernen (geht jetzt gut, da das Salz den Schleim gelöst hat).


    Bei Aalen unbedingt die Kiemen nochmal gut ausdrücken und ausspülen!


    Fische einigermaßen abtrocknen, auf die Räucherhaken ziehen und ca. 1-2 Stunden zum Trocknen


    an einem luftigen Ort aufhängen, wobei sich die Fische nicht berühren sollten. Vor Insekten schützen!


    Welche Haken ihr verwendet bleibt euch überlassen.


    Im folgenden Bild seht ihr ein paar Modelle, wobei ich Modell 1) bevorzuge!







    Bestens bewährt hat sich da so ein klappbarer kleiner Wäscheständer und als Trocknungshilfe ein Ventilator,


    wobei der Luftstrom auch bedingt Insekten fernhält. Ansonsten einfach eine alte Gardine drüberhängen.


    Alte Lappen drunter legen, da die Fische noch nachtropfen und das Restblut kann hässliche Flecken geben, grade in Fliesenfugen!


    Fische so lange trocknen bis sich die Haut fast pergamentartig anfühlt. Sie dürfen beim Anfassen nicht mehr kleben!


    Ich führe hier nur die Nassbeize auf, da ich vom Trockensalzen nicht viel halte.


    Da gehört viel Erfahrung dazu und ruck zuck ist ein Fisch oder Teile davon versalzen und andere Fische sind fade im Geschmack.


    Mein Tipp: Finger weg davon!




    Welchen Räucherofen verwenden und wie vorbereiten?


    Ich kann hier nicht auf jedes Ofenmodell eingehen sondern beschränke mich hier auf einen teleskopierbaren Ofen


    bzw. auf ein Modell mit sogenanntem Glutkasten.


    Hier zwei Beispielbilder aus dem Askarikatalog:








    Als Energiequelle verwende ich gute Holzkohlebriketts...vergesst die Sache mit dem Holz zum Heizen!


    Den Glutkasten mit den Briketts füllen und anzünden, besser jedoch die Briketts in einem Grill anzünden,


    warten bis der Anzünder verbrannt ist und sich eine leichte Glut gebildet hat, dann etwa halb in den Ofen schieben und


    ganz(!) durchglühen lassen. Dabei leicht den Deckel öffnen (Kaminwirkung).


    Hat sich eine durchgehende weiße Ascheschicht auf den Briketts gebildet,


    kannns losgehen! Fische in den Ofen hängen (sie dürfen sich nicht berühren!) und ab dafür!




    Worauf muss ich beim Räuchervorgang achten?


    Zuallererst...ab jetzt ist ständige Anwesenheit am Ofen erforderlich, da ein einziger runtergefallener


    und verbrannter Fisch den ganzen Ofeninhalt versaut! Wachsamkeit ist dringend anzuraten


    Wir unterscheiden die Garphase und die Räucherphase.


    Zuerst müssen die Fische gegart werden, was bei einer Temperatur zwischen mindestens 70°C und maximal 90°C erfolgt.


    Dazu ist ein Thermometer (gibt�s bei Askari) unabdingbar! Gegebenenfalls z.B. bei einem Teleskopofen nachrüsten!


    Beim Garen den Deckel nicht ganz schließen, damit entstehender Dampf abziehen kann.


    Schließlich wollen wir die Fische nicht dampfgaren oder dünsten ;)


    Die Temperatur kann durch weiteres Öffnen des Deckels oder der Feuerlade reguliert werden.


    Falls zu wenig Wärme da ist kann man Briketts oder Holzkohlestückchen nachlegen, aber nicht übertreiben!


    Nach ca. 35-40 Minuten sind die Fische durchgegart und man kann mit dem eigentlichen Räuchern beginnen.


    (Ein Anzeichen dafür, daß die Fische gar sind, ist, wenn sich die Bauchlappen spreizen


    oder z.B. bei der Forelle sich die Rückenflosse leicht rausziehen lässt.)


    Dazu die Glut im Feuerkasten mit Räuchermehl (Buche, Erle oder handelsübliches Räuchermehl z.B. von Askari) großzügig abdecken.


    Wichtig dabei ist, daß das Mehl sauber (keine Ölrückstände z.B. vom Kettenfett der Kettensäge oder gar Schimmel)


    und auch trocken ist.


    Niemals Eichenmehl verwenden, da zu viel Gerbsäure enthalten ist und
    auch Birke ist nicht besonders geeignet, da der Teergehalt hoch ist.


    Die Temperatur sollte jetzt absinken und zwischen 50°C und 55°C liegen,
    Deckel und Feuerlade geschlossen halten, es sei denn es wird zu warm.


    Es sollte eine ständige Rauchatmosphäre im Ofen herrschen, gegebenfalls Räuchermehl nachlegen.


    Nach ca. 60-90 Minuten sollten die Fische eine schöne goldbraune Farbe haben und sind fertig.


    Falls sie zu hell erscheinen, einfach nochmal 30 Minuten in den Rauch geben.


    Nochmal...sehr wichtig ist die niedrige Temperatur von um die 50°C!


    Wenn die Fische fertig sind, könnt ihr sie im offenen Ofen (Feuerkasten rausnehmen!)


    oder an einem anderen luftigen Ort auskühlen lassen.


    Ihr könnt sie leicht ofenwarm essen, ganz auskühlen lassen oder auch erst am nächsten Tag futtern,


    wobei sie da besonders lecker sind, da sie dann richtig durchgezogen sind.


    Allerdings niemals einen Räucherfisch kühlschrankkalt essen, da hier jede Menge Geschmack flöten geht.




    Und nun...gutes Gelingen und noch besseren Appetit


    sehr gute Anleitung und Rezept von Osmar, bearbeitet von Stefan!!!

  • Ja klar, kann ich morgen machen, wenn es losgehen soll.. (meiner sieht eher aus wie der letzte) Aber ausführliche Fotos kommen morgen...
    Habe gerade gesehen das die eingefrorenen die ich vom Kollegen bekommen habe noch die Kiemen drinnen haben... kriegt man die nach dem auftauen noch raus oder wird das nen Problem, bei meinen 3 Stück sind die ja schon draußen...


    Mit den Haken bin ich mir auch nicht ganz sicher, ich habe hier welche das sollen 2 Haken jeweils an die Mittelgräte und einer daneben, müsste es nicht eigentlich auch gehen wenn ich einen Haken hinter den Kimendeckel hake?


    Puhh ich hoffe das klappt alles... wenn man das noch nie gemacht hat garnicht so einfach sich dort ranzutrauen...

  • Könnte dein Kollege, der dir den geschenkt hat, dir vielleicht beistehen und Rat geben?


    Also der Ofen war schon erfolgreich in Betrieb, oder?



    Nur vom Gedanken her, müsste man doch eigentlich davon ausgehen,
    dass Rauch gleich Rauch ist, also dürfte doch die Form nur mit der
    zu verwendenen Stückzahl zu tun haben, .....(oder?)

  • Hallo Passatdriver,
    einige Möglichkeiten für sehr dunkele Fische.
    Waren die Fische am Beginn des Räucherns gut trocken?
    War etwa ein Esslöffel Zucker pro Liter der Lauge zugegeben?
    Wie lange war die Räucherzeit?
    Hat sich beim Räuchern Russ entwickelt?

  • 2 Stunden sind schon eine lange Zeit...
    Ist be deinem Ofen ein Thermometer bei?
    Die Fische sollten bei ca. 80° gegart werden. Sogar 60° gehen, da das Eiweis dabei bereits gerinnt.
    Wenn es im Innenraum mal 90° wird, ist es auch nicht schlimm. Aber ab 100° kocht bekanntlich Wasser und die FIsch platzen auf. Wirds noch heißer, dann verbrennen sie irgendwann.


    Hast du auch 2 Stunden lang 'geräuchert'?
    Der Rauch muss nicht so lange auf die Fische einwirken.


    Hast du vllt zuviel Räuchermehl hineingetan, war es vllt feucht oder hast du noch irgendwelche Zutaten wie Kräuter dazugegeben?


    Ich kenne mich mit so einem Tischräucherofen nicht aus....von daher weiß ich auch nicht, wie das mit der Themeraturregelung erfolgt....OK, Spiritusbrenner kann man sicher verstellen und auch mal den Deckel hochnehmen, um Hitze entweichen zu lassen...

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Zu dunkele Fische lassen sich auch mit etwas Speiseöl und Küchenpapier abreiben, um etwas heller zu werden. Die dunkele Haut vom Räucherfisch dann eben nicht mitessen, isst sowieso kaum jemand.


    Nicht Aufgeben!


    Es gehört einige Erfahrung dazu IMMER sehr gute Ergebnisse zu erreichen.

  • Ok..Haui hat ansich schon alles sehr gut beschrieben.
    Ich möcht aber dennoch ein paar Anmerkungen hinzufügen.


    Für die Lauge gibts nen ganz sdimples Mischungsverhältnis, welches immer optimal ist.
    Es wird soviel Salz in Wasser aufgelöst, bis eine rohe geschälte Kartoffel oben schwimmt.


    Diese Lauge in eine Wanne oder Eimer ansetzen, Fische hinzugeben und ein paar Plastik-Pfandflaschen, welche zuvor mit Wasser gefüllt eingefroren waren ebenso.
    Diese Flaschen dienen als Kühlakkus...im Sommer sehr wichtig.


    Kiemen sollten auch bei Aalen entnommen werden, ansonsten gibts unschöne Blutsflecken.


    Fische am nächsten Tag aus der Lauge nehmen und richtig abtrocknen lassen. Das kann man auch direkt an den Räucherhaken machen, zb an einer Stange oder notfalls Muttis Wäscheleine :P


    Ofen vorheizen auf ca 90-100 Grad. Fische einhängen, den Zug zu...für ca 20-30m drin garen je nach dicke des Fisches (bei hängenden Fischen...liegende brauchen nicht so lange).
    Fische kurz entnehmen, Späne auffüllen. Die Temperatur sollte nun bei etwa 60 Grad gehalten werden. Fische wieder einhängen, Zug leicht öffnen. Etwa 1 Stunde bei dieser Temperatur räuchern.
    Bei hängender Variante sollten sich nun die Bauchlappen weit öffnen...ein Zeichen für gute gleichbleibende Temperatur.


    Bei Tischräucheröfen nicht mehr wie mit 80 Grad vorgaren...das Räuchern ansich folgt danach mit geringerer Temperatur (50-60 Grad bei Tischvariante).
    2 Stunden sind ein wenig viel, darum sind sie dunkel geworden. Beim Tischräucherofen dauert das Ganze nichtmal 1 Stunde inkl. Gar- und Räuchervorgang.
    Forellen sind recht schnell fertig damit...nen dickes Lachssteak brauch nicht mehr wie 20min.




    Das ist ansich die ganze Kunst des Räucherns....Gewürze usw hab ich absichtlich mal außen vor gelassen, weil da jeder so seine eigenen Vorstellungen und Erfahrungen hat.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • In Sachen Kiemen bei Aalen:


    Waren die Aale gefroren, kann man die Kiemen nach dem Autauen ausdrücken.
    Ansonsten gleich beim Ausnehmen mit rausschneiden. Einfach den Bauch bis zur Unterlippe aufschneiden und dann die Kiemen rausschneiden.


    Eine schnelle Variante des Einlegens bei Aalen (müsste auch mit anderen FIschen gehen):


    Etwas Salz in einen Eimer Aale drauf und mit Salz bedecken.
    Wenn die Haut schrumpelig geworden ist (1-2 Std.) Salz abspülen. Den Aal abtrocknen und den Aal noch etwas an der Luft trocknen.


    Man kann auch die Haut am unteren Schwanzende links und rechts einstechen. Dann sammelt sich hier nicht soviel Flüssigkeit.


    Wenn sich die Haut leicht am Bauch vom Fleisch lösen lässt, ist der Aal durch!


    Den noch warmen Aal mit einem feuchten Tuch abwischen....dann glänzt er schön.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Hallo!
    Ich schlage erst einmal vor -die Suche zu bemühen, es wurde schon viel über das Räucher mit dem Tischräucherofen geschrieben.


    Doch nun einmal von vorn.
    Ich räuchere schon lange nur noch mit den T-R.-Ofen-für 2 Personen einfach genial.
    Das Räuchern damit ist wirklich einfach - 2 Hände voll Räuchermehl unten auf den Boden - die Fische reingelegt oder wie ich es mache mit
    einem 3 -Eckgestellt reingestellt. Deckel drauf und den vollgefüllten Brenner angezündet. Die Füllung derBrenner/des Brenners sind so ausgelegt- wenn sie leer, ausgebrannt sind -ist der Räuchervorgang beendet. Dazu ist anzumerken, dass die Fische nach dem Einlegen ein paar Std. getrocknet sein müssen. Die Haut der Fische z.B. Forellen sollte sichwie Pergamentpapier anfühlen


    Jetzt noch ein paar Extras.
    Ich lege die Fische eine Nacht in einer 3,5% Salzlake (auf die die Liter des Wassers berechnet) ein. Die Lake muß über den Fischen stehen.
    Nachdem die Fische noch einmal abgespült und kurz abgetrocknet wurden, kommen sie direkt in den T.-R.Ofen.
    Jetzt wird wie oben beschrieben -jedoch ohne Räuchermehl- die Fische gegart/ getrocknet. Dabei bleibt der Deckel einen Spalt weit geöffnet damit der Wasserdampf entweichen kann. -Ist der Brenner/die Brenner leer -werden die Fische mit Roste aus dem Ofen genommen, noch vorhandene Flüssigkeit entfernt, die Brenner wieder gefüllt , Räuchermehl eingetan (ein Lage Alufolie auf den Boden erleichtert später das Reinigen) eine Grillaulschale mit Schlitzen auf das Räuchermehl gelegt verhindert das Fischfett ins Räuchermehltropft.Nun Fische wieder rein -Deckel zu und Brenner an -- warten bis alle - fertig.


    Dunkle Fische :
    Oft liegt es am Räuchermehl -Sorte oder am Fisch selbst z.B. Forellen mit dunklem Fell :D
    Darüber hinaus stört es nicht den Geschmack


    Tipp:
    Es gibt T.-R.-Ofen in dem man 2 Lagen räuchern kann - davon kann ich nur abraten - Die Füssikeit der oberen Lage tropft auf die
    untere Lage und das sieht nicht nur schei.. aus- weiße Flecken /Streifen und soll auch den Gescmack mindern


    Gruß Oldman

    Wenn der letzte Baum gefällt und der letzte Fisch gefangen ist,
    wirst du feststellen das man Geld nicht essen kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Oldman ()

  • Hallo zusammen :)


    Hier mal was zum Thema Tischräucherofen:
    >>Leckeres aus dem Tischräucherofen<<


    Dann habe ich Anfang des Jahres bei uns im Verein einen Workshop zum Thema TRO egebn.
    Hier mal eben die Handzettel mit reinkopiert.


    Räuchern mit dem Tischräucherofen (TRO)


    Räuchern - eine leckere Art der Fischzubereitung...aber wie?
    Hier eine kurze Anleitung unterteilt in verschiedene Themen.
    Hierbei wird der Gelegenheitsräucherer, speziell mit dem TRO, angesprochen
    und nicht der Profi mit z.B. gemauertem Räucherofen.


    Welche Fische eignen sich zum Räuchern?
    Grundsätzlich eignen sich erst mal alle Fische zum Räuchern,
    wobei die fetteren Fischarten den mageren Arten doch
    vorzuziehen sind.
    Einen Hecht zu räuchern könnte auf Grund seines geringen
    Fettgehaltes eine trockene Geschichte werden.
    Sehr lecker schmeckt übrigens Barbe geräuchert und lässt sich prima als Filet
    im Tischräucherofen zubereiten!
    (Allerdings muss hier die Salzmenge reduziert werden, nicht wie unten angegeben 70g/Liter
    sondern nur 55-60g/Liter, da das Fleisch sehr gut das Salz annimmt.)
    Übrigens eignen sich auch bereits eingefrorene Fische zum
    Räuchern, allerdings müssen diese aufgetaut werden.
    Das Auftauen kann auch während des Beizens in der Lauge
    erfolgen. (Rezept für Lauge siehe unten)


    Wie setze ich die Räucherlauge an?
    Hier scheiden sich die Geister und jeder "Räuchermeister" hat da sein eigenes Rezept.
    Mein Rezept ist nur eine Empfehlung und Ihr könnt gerne rumprobieren und
    euer eigenes Rezept kreieren.
    Wer es gerne etwas herzhafter im Geschmack mag, kann auch Sauerbratengewürz
    mit in den Sud geben, aber nicht mehr als einen gestrichenen Esslöffel pro Liter,
    da sonst der Lorbeer zu sehr hervorkommt.
    Im Schnitt brauchst du etwa 1-2 Liter Lauge pro kg Fischgewicht.


    Pro Liter Räucherlauge brauchst du folgende Gewürze und
    auch mit dieser Lauge wurden die Fische heute gewürzt:


    - 70g feines Salz
    - 1 geh. EL Kräuter der Provence getrocknet
    - 1 gestr. EL italienische Kräuter
    - 4 zerdrückte Wacholderbeeren
    - 1 gestr.TL Knoblauchpulver oder 2 Zehen Knoblauch
    - 8 grob zerdrückte schwarze Pfefferkörner
    - 2 Pimentkörner
    - 1 mittlere Zwiebel in dickeren Ringen


    Gehen wir von 4 Litern aus, nimmst du ca. 500-700ml Wasser in einen Topf
    und gibst die ganzen Gewürze bis auf das Salz dort rein.
    Kurz aufkochen (ca. 3 Min. mit Deckel köcheln lassen) , dann auf der abgeschalteten
    Platte abkühlen lassen. Kann man hervorragend schon am Tag vorher machen!
    Das abgewogene Salz im restlichen kalten Wasser auflösen und den abgekühlten
    Sud samt Kräutern zugeben.


    Wie bereite ich die Fische vor?
    Ausnehmen ist klar, allerdings solltet ihr dabei sehr sorgfältig vorgehen.
    Unbedingt die Kiemen (außer beim Aal, diese sehr sorgfältig spülen
    und ausdrücken bis kein Blut oder Schleim mehr kommt) und die Niere
    entfernen. Bei Fischen, die vor dem Räuchern eingefroren werden, dies
    unbedingt VOR dem Einfrieren erledigen!
    Die sauberen Fische in einen großen Eimer mit dicht schließendem Deckel legen und
    mit der kalten Räucherlauge übergießen.
    Die Fische müssen alle bedeckt sein, falls nicht, einfach Salzwasser (7g Salz pro 100ml) nachgießen.
    Mit der Hand einmal gut durchrühren, damit auch die Luftblasen aus den
    Bauchhöhlen entweichen können und das ganze Fleisch mit der Lauge Kontakt hat.
    Einen passenden Teller oder ähnliches auf die Fische legen und etwas beschweren.
    Im Sommer bieten sich dafür 2-3 Kühlelemente an.
    Deckel dicht verschließen und an einem kühlen Ort ca. 8-10 Stunden (am Besten über Nacht)
    ziehen lassen.
    Anschließend Fische rausnehmen, gut abspülen und restlichen Schleim
    entfernen (geht jetzt gut, da das Salz den Schleim gelöst hat).
    Bei Aalen unbedingt die Kiemen nochmal gut ausdrücken und ausspülen!


    Fische dann gut abtrocknen und (idealerweise) an der Luft trocknen lassen,
    bis sich die Haut leicht pergamentartig anfühlt.
    Trockene Fische nehmen den Rauch besser an!
    Filetstücke gut abtrocknen!


    Wie bereite ich den Tischräucherofen (TRO) vor?
    Der Aufbau erfolgt nach Anleitung und ist fast selbsterklärend.
    Auf den Boden des TRO kommt das Räuchermehl, ca . 2 geh. EL reichen,
    und zwar über die beiden Brenner.
    Dann die Tropfplatte obendrauf und nun ein kleiner, aber feiner Trick:
    Darüber den TRO mit Alufolie auslegen, dabei von den Rändern überall
    ungefähr 4cm Abstand lassen, damit der Rauch dort seinen Weg findet.
    Runter tropfender Saft bzw. Fett tropft nun nicht auf den Boden bzw. das
    Tropfblech und brennt sich dort fest, sondern auf die Alufolie und man erspart
    sich manches an Reinigungszeit und Mühe.
    Das Räucherergebnis wird dadurch nicht beeinflusst.
    Die vorbereiteten Fische nun auf den Gitterrost legen, wobei sie sich nicht berühren sollten.
    Filets werden mit der Hautseite nach unten auf den Rost gelegt.
    Ich räucher auch immer nur „einstöckig“, da unweigerlich austretender Saft von
    den oberen Fischen auf die unteren tropft und das sieht wirklich nicht lecker
    aus – das Auge isst schließlich mit!
    Deckel drauf und nun noch schnell die Brenner vorbereiten!
    Ich verwende Spiritusbrenner, also Flüssigbrennstoff.
    Ich fülle in jeden Brenner 2 volle Schnapsgläser (ca. 40ml) Spiritus, was in der Regel ausreicht.
    Der TRO ist nun bereit!


    Wie läuft der Räuchervorgang ab?
    Brenner anzünden, TRO auf den Brenneruntersatz stellen, Drehknopf am Deckel so stellen,
    dass der erste Dampf abziehen kann.
    Zu Anfang die Luftlöcher an den Brennern offen lassen, bis diese richtig brennen,
    dann mit einem Schraubenzieher oder ähnlichem zuschieben,
    damit die Flammen etwas kleiner werden.
    Keine Panik, wenn die Flammen seitlich unter den TRO hervorkommen!
    Das sieht wild aus, aber wenn man die Sicherheitshinweise (siehe separaten Abschnitt!)
    vorher beachtet hat, kann eigentlich nichts passieren.
    Nach ca. 5-8 Minuten den Drehknopf auf dem Deckel schließen,
    damit der Rauch drin bleibt.
    Wenn beide(!) Brenner leergebrannt sind (nach ca. 20 Minuten), den Deckel öffnen
    und den Garzustand des Räuchergutes prüfen.
    Bei ganzen Fischen dazu an der Rückenflosse ziehen, wenn diese sich gut löst, ist der Fisch gar.
    Bei Filets den Drucktest mit dem Finger machen, ist das Filet fest und nicht mehr weich,
    ist dieses auch gar.
    Die Filets und die Fische sehen jetzt nass aus, aber das verschwindet sehr schnell an der Luft,
    während sie abkühlen.


    Nun guten Appetit!




    Sicherheitshinweise!


    -den TRO immer auf eine feuerfeste Unterlage stellen


    - auf genügend Freiraum rund um den TRO achten


    - Spritius ist hochentzündlich!
    - niemals in nichterkaltete oder noch laufende Brenner nachgießen!
    Explosionsgefahr!


    - Wassereimer bereit halten


    -Gehäuse und Deckel sind direkt nach dem Räuchervorgang sehr heiß.
    Verbrennungsgefahr!


    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?


    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von The_Duke ()

  • Hallo Norbert,


    herzlichen Dank für deine gute Anleitung. Ich bin Gelegenheitsräucherer und habe seit einem Jahr so einen TRO. Mir reicht das vollkommen aus.
    Und durch deine Hinweise wird es beim nächsten Mal bestimmt besser gehen.


    Gruß
    frank