Spinnfischen auf Hecht

  • Hallo ich bin erst seit wenigen Wochen am Angeln und das Spinnfischen hat es mir angetan. Ich habe mir also mein Tackle fürs Hechtangeln besorgt. Ich habe mir eine Gefolchtenen mit 10 kg Tragkraft draufgemacht die mir aber dann am See keinen großen Spaß bereitet hat da nach wenigen Würfen schon eine Perücke entstanden ist. Deswegen lautet meine Frage: Ob ich evtl auch eine Mono verwenden kann denn mit denen habe ich im Urlaub bessere Erfahrungen gemacht.Vielleicht hat es auch daran gelegen dass ich sie selber aufgespult habe. :S Vielleicht könnt ihr mir noch ein paar Tipps zum Thema Schnüre da lassen den ich bin erst 15 und habe noch nicht sehr viel Ehrfahrung.

  • Hallo Frodolich


    Eine Geflochtene ist als Spinnschnur auf HEcht durchaus geeignet. Allerdings sollte sie nicht zu dick sein.
    Ich vermute einmal, du hast eine eher preiswerte Schnur genommen, dessen Durchmesser zu dick ist. Bei 10 Kg Tragkraft schätze ich mal so um 0,15mm.
    Der Hersteller gibt hier gern Maße an, die nicht unbedingt der Realität entsprechen...
    Ist die Schnur nicht rund geflochten (nicht alle als 'rund' geflochtene Schnüre sind auch tatsächlich rund), dann wird das Maß der 'flachen' Seiten angegeben, die 'breite' Seite ist dann noch über dem angegebenen Maß.


    In der Regel nehmen geflochtenen Schnüre mehr Wasser auf, als Monofile. Das zusammen führt dazu, dass die Schnur auf der Spule 'klebt'.
    Angelst du jetzt mit einem leichten Spinnköder, dann 'zieht' dieser beim Wurf die Schnur nicht mit genug Kraft von der Spule. Auch beim einziehen ist nicht genug Widerstand da, um die Schnur sauber und fest auf die Spule zu wickeln.


    Beim nächsten Wurf hast du dann die Perücke.


    Nimm mal ein Grundblei von 40 oder 50 g und mach ein paar Würfe (wenn deine Spinnrute das an WG hergibt). Du wirst sehen, dass du nun keine Perücke mehr bekommst.



    Ich war neulich mal wieder an einem Forellenteich und habe da auch mit meinen Geflochtenen geangelt. Bei der leichten Posenrute hatte ich auch mehrfach Perücken.



    Da du ja weiterhin auf Hecht 'spnnen' willst, solltest du dir eine dünnere Geflochtene zulegen.
    Askari hat da z.B. diese SCHNUR.


    Im Moment ist sie zwar vergriffen, aber die 0,08er Schnur mit 8,2 kg ist ausreichend. Die 0,07er im Prinzip reicht auch, wenn du eine nicht zu steife Rute hast.
    Schließlich musst du die kraftvollen Fluchten abfedern und die Bremse so einstellen, dass die Schnur ablaufen kann.


    Ich habe auf meiner Brandungsrolle auch nur eine GEflochtene von 0,08mm. Allerdings auch eine entsprechend dickere Mono als Schlagschnur. Bei Bleigewichten von 150 bis 180 g ist die wichtig.


    Über die Qualität der genannten Schnur kann ich nichts sagen, da ich sie nicht besitze. Aber es ist auch nur ein Beispiel. Zudem ist sie 8-fach geflochten. Diese sind in der Regel runder, als die 4-fach geflochtenen Schnüre.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

    • Offizieller Beitrag

    moin..


    .. schwierige Sache mit einer Antwort
    wenn man nicht alle Fakten hat ;)



    .. meine Frage erstmal;


    Szenario 1:
    .. kann es sein, daß deine Spule "randvoll" ist (neu gefüllte Spule) und
    du für das Spinnfischen nur leichte Köder verwendest hast ??


    Ob Mono oder geflochtene ist erstmal völlig "Latte" betreff Perückenbildung ;)


    Wenn aber zu wenig ZUG-Widerstand (leichte Köder/kaum Wasserwiderstand) auf die Schnur kommt und
    die Spule auch noch "frisch" gefüllt worden ist (meist zu voll)
    dann hast du das Problem mit "den abspringenden Schnurklängen" von der Spule,
    weil die ZU LOCKER aufgewickelt wurde .. ;)
    Kommt dann noch dazu, daß du eine brettharte Mono oder
    eine super steife geflochtene Schnur drauf hast,
    dann fliegt dir die Schnur "vorzeitig" von der Spule und die Perücke ist perfekt :(



    Entweder .. einfach einige Meter Schnur von der Spule nehmen ..
    ODER .. beim Spinnfischen mit (zu) leichten Ködern,
    zwei Finger zwischen die Schnur halten und
    die Schnur strammer auf die Spule wickeln lassen ..


    Szenario 2:
    Ist die Schnur so weich aufgewickelt,
    daß du sie mit zwei Finger, auf der Spule "eindrücken" kannst .. ?? ..
    .. dann pack erstmal ein ordentliches Gewicht (siehe WFG Rute/50-80-100-?gramm) vor den Wirbel und
    werf mal richtig weit ins Gewässer und hol die Schnur unter Zug (Belastung) auf die Spule zurück.
    I.d.R. "schrumpft" der zu weich gewickelte Teil erheblich zusammen und sie springt
    nicht mehr so leicht in Klängen von der Spule ;)



    Szenario 3:
    Sollte die Perücke durch "eingefahrenen" Drall entstanden sein ??
    ( kein funktionierender Wirbel vor dem Köder )
    dann einen Wirbel PASSEND zum Gewicht des Köders verwenden.




    Welches Szenariohaben wir denn vorliegen,
    damit wir dir weiter helfen können ??




    Gruß rüdl

  • Ich denke das es Szenario 1 sein könnte denn ich habe die Schnur selber aufgespult und nur ungefähr nen Millimeter zum Spulenrand freigelassen und zu Beginn der Perücke sah es eher so aus als ob die Schnur über den Spulenrand gerutscht ist.

  • 1. Geflochtene Schnüre müssen generell eingeworfen werden, egal ob selbst oder vom Händler draufgespult. Beim Selbstaufspulen dauert dieser Prozess etwas länger. Idealerweise macht man dies mit etwas schwereren Gewichten wie man später wirklich nutzt, durch zb ein Grundblei wie meine Vorrredner auch schon schrieben.


    2. Vertrau niemals auf Herstellerangaben von Geflechtschnüren hier in Europa, das sind alles Utopieangaben, die physikalisch nichtmal ansatzweise möglich sind.
    Eine gute 0,10er Geflochtene hält keine 5kg aus, das sind Schnüre der max 8lbs Klasse (etwas mehr wie 3,5kg). Auch eine 15er hält keine 10kg aus, physikalisch nicht möglich.
    Generell kann man sagen, daß die Tragkräfte hier in Europa reell eher 40-50% der Herstellerangaben entsprechen. Auch die Durchmesserangaben sind nur schöngeredet.
    Geflechte lassen sich kaum bis gar nicht durchgängig messen (es gibt immer Höhen und Tiefen aufgrund des Geflechts, einzig ein Mittelwert wäre hier möglich, aber aufgründ von Plättung/Wasseraufnahme extrem ungenau), im Gegensatz zu Monofil, auf dessen Durchmesserangaben man sich verlassen kann.



    Wie Addi schon richtig schrieb, nehmen Geflechte mehr Wasser auf und können "kleben".
    Allerdings kleben diese eher nicht auf der Spule, sondern vielmehr am Rutenblank.
    Das kann man vorallem dann sehen, wenn das Tackle nicht zusammenpasst...sprich zu kleine Köder an zu kräftiger Rute, zu dicke Schnur oder auch bei Micro-Ringen.


    Du schreibst du benutzt die Whyplash Crystal in 0,10.
    Die Schnur selbst wird für dein Problem der Hauptverdächtige sein, denn sie ist Lichtjahre vom angegebenen Durchmesser entfernt.
    Sie ist deutlich dicker wie eine Sunline PE#2 mit 20lbs Tragkraft, leider ein seit Jahren bekanntes Problem, gerade bei Berkley Schnüren.
    Reell hat die Whyplash Crystal eher 0,30 und damit schafft sie dann auch die 10kg Tragkraft gerade eben so.
    Hinzukommt, die Schnur ist für ein Geflochtene recht steif, in Verbindung mit zu dickem reellen Durchmesser, zu kleinen Ködern, zu kräftiger Rute und evtl. nicht ausreichend straffem Aufspulen wirst du damit nicht glücklich werden. Da ist dauerhaftes Luftknoten-Schießen und Perückenbildung vorprogrammiert.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Danke für die info. Gibt es denn Schnüre die du mir empfehlen könntest. Ich hab noch eine Frage: wenn ich zum Angelladen gehe bespulen die auch Schnur die Mann nicht dort gekauft hat?

  • Es wird dir wohl kein Händler eine migebrachte SChnur aufspulen, es sei denn, du bist ein guter Kumpel.
    Ich würde jedoch die Schnur immer selbst über die Rolle aufspulen. Du musst auch deine Spule nicht komplett mit Geflochtener versehen, sondern kannst gern mit Monofiler unterfüttern. Meist kaufst du 110 oder 150 m Geflochtene.


    Wie man das am besten macht, haben wir hier im Forum schon öfter erläutert. LEider bin ich grad am Essen machen und find das nicht so schnell. Aber in der Suche 'Schnur aufspulen' eingeben und es kommen zig Treffer raus.


    Welche Schnur ich empfehlen kann, kann ich nicht sagen. Ich habe mehrere Schnüre.
    Die einen schwören auf die PowerPro, andere auf die Spiderwire.
    Lass aber die Finger von der Nanofil, die dir vielleicht ein Händler empfiehlt. Viele sagen, dass durch die glatte Oberfläche kaum ein Knoten hält.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Richtig, Finger weg von Nanofil.
    Erstens ist die Schnur keine echte Geflochtene sondern eine Verklebte mit Ummantelung (daher auch dessen Glattheit), zweitens benötigt diese Schnur aufgrund dieser Glattheit bei geringerem Durchmesser auch andere Knotungen, drittens landet das Zeug fast bei jedem Händler nur noch in der Grabbelkiste, weils einfach keiner kaufen will aufgrund der überall zu lesenden schlechten und berechtigten Erfahrung damit.



    Was ich dir empfehlen kann sind in allererste Linie Schnüre, die sich bewährt haben und auch preiswert sind.


    Da wäre zum einen die PowerPro, die 4fach reicht davon vollkommen aus. Sie wird zwar etwas mehr "Krach" beim Einleiern machen, aber man bekommt eine durchweg gute Schnur an der man lange Zeit Freude haben kann.
    Im Ladengeschäft müßtest du etwa 12-15€ pro 100m dafür rechnen. Mehr wie 100m brauchst auch nicht, der Händler wird dir die Schnur auch kostenlos mit Mono unterfüttern.
    Wenn Du das selbst aufspulen willst, brauchste halt entweder eine passende Ersatzspule für deine Rolle (ist oftmals schon dabei) oder halt etwas umständlicher über 2 Fremdspulen.
    Und natürlich irgendeine ältere Mono zum unterfüttern, die du fürs angeln ansich eh nicht mehr brauchst.


    Zum anderen die Daiwa J-Braid, ist noch nicht lange auf dem Markt (seit Ende letzten Jahres), aber für eine 8fach ein kaum zu topendes Preis/Leistungsverhältnis.
    In der Regel bezahlst Du im Laden dafür etwa das Gleiche wie bei der PowerPro, bekommst aber die bessere Schnur wenns ums Spinnfischen geht.
    Auch ist diese Schnur zumindest was die Durchmesserangaben angeht, recht nah dran.
    Ich benutze diese Schnur in diversen Durchmessern zum Spinnfischen, Grundangeln und auch zum Feedern im Elbstrom.
    Zum Spinnfischen und Feedern benutz ich ne 0.16, fürs Grundangeln ne 0,18. Beide sind deutlich dünner wie zb ne 0,15 PowerPro.
    Bei den Tragkraftangaben übertreiben eh alle Hersteller hierzulande.


    Auch wenn Cormoran viele verteufeln (ich tu es auch, aber nur bei Rollen, denn die sind einfach nur Grütze :rolleyes: ), auch dessen Corastrong ist nicht so wirklich schlecht.
    Zumindest für Anfänger und preisbewußte Angler bietet sich damit auch ein Weg ins Geflecht einzusteigen.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Moin


    Meine Schnur war eine 0,10 Whiplash Crystal von Berkley


    Das ist eine Katastrophenschnurr. Ich habe diese Schnurr selber mal drauf gehabt und genau die selben Probleme gehabt wie du.
    Diese Probleme kriegst du auch nicht bei dieser Schnurr abgestellt. Diese Schnurr flattert beim werfen wenn sie nass ist. Für andere Angelarten
    kann man diese Schnurr verwenden, aber zum Spinnfischen taugt sie nichts.


    Die WFT Plasma ist super und nicht teurer als anderes Geflecht. Diese Schnurr habe ich drauf und bin sehr zufrieden. Eine 0,10er trägt 12kg, ist abriebfest und rund geflochten.
    Gelb kann man gut sehen der Fisch aber nicht.
    Die Füllung 1mm unter dem Spulenrand ist ok


    http://www.angelsport.de/wft-k…ngelschnuere_0164319.html


    Petri heil


    Gruss Zandy