Jagdverhalten der Forellen

  • Hallo zusammen,
    zu meinem Angelverein gehört ein schöner Bach, in dem viele Forellen, Äschen aber auch Hechte sind. Einige Mitglieder fischen dort mit der Fliege sehr erfolgreich.
    Das Problem, ich kann kein Fliegenfischen und habe auch keine Zeit um das zu lernen. Nun meine Frage: Was reizt die Forellen an der Fliege? Ist das das ständige "fliegen und landen" oder generell die Fliege?
    Denn ich habe mir überlegt ob es klappen könnte, wenn ich mir eine längere Rute nehme, ein dünnes Vorfach mit Fliege und das alles mit einer transparenten Wasserkugel beschwere, also das ich auch ein wenig werfen kann. Das Vorfach, also zwischen Fliege und Wasserkugel, sollte natürlich etwas länger sein.
    Diese ganze Konstruktion würd ich dann einfach in die Flussmitte werfen und treiben lassen.
    Was haltet ihr davon? Ist das kompletter Blödsinn oder könnte es klappen?
    Wenn ja, was für Fliegen und welche Schnurstärke würdet ihr nehmen?
    Danke schonmal :)

  • Hi,


    ich kenne mich zwar nicht so aus, was Fliegenfischen angeht, aber ich denke dein Vorhaben funktioniert. An Forellenteichen z. B. gibts auch Angler, die so fischen....wobei man das sicher nicht 100%ig vergleichen kann.


    Es werden ja auch nicht nur Fliegen beim Fliegenfischen imitiert, sondern auch Larven (z. B. Köcherfliege etc) soweit ich weiss.


    Oder nimm einfach eine Stipprute etc mit einer Fliege dran und lauf etwas am Bach lang.


    LG

  • Zitat

    Original von fisher94
    Hallo zusammen,
    zu meinem Angelverein gehört ein schöner Bach, in dem viele Forellen, Äschen aber auch Hechte sind. Einige Mitglieder fischen dort mit der Fliege sehr erfolgreich.
    Das Problem, ich kann kein Fliegenfischen und habe auch keine Zeit um das zu lernen.

    schade, aber du könntest es dir wenn du dann mal zeit hast von diese gewissen vereinsmitglieder bestimmt gerne zeigen lassen


    Zitat

    Nun meine Frage: Was reizt die Forellen an der Fliege? Ist das das ständige "fliegen und landen" oder generell die Fliege?


    ein grosser teil der nahrung der forellen besteht aus insekten
    aus solchen die sich im wasser entwickeln und dann aufsteigen in all ihren stadien und formen, sowie bachflohkrebsen u.s.w aber auch landinsekten die ins wasser fallen ..
    die forellen halten die imitationen also für ihr normales essen .. "snacks"
    sie stehen kopf voran im fluss und in strömungsschätten und schnappen nach fressbarem das angetrieben kommt


    Zitat

    Denn ich habe mir überlegt ob es klappen könnte, wenn ich mir eine längere Rute nehme, ein dünnes Vorfach mit Fliege und das alles mit einer transparenten Wasserkugel beschwere, also das ich auch ein wenig werfen kann. Das Vorfach, also zwischen Fliege und Wasserkugel, sollte natürlich etwas länger sein.
    Diese ganze Konstruktion würd ich dann einfach in die Flussmitte werfen und treiben lassen.
    Was haltet ihr davon? Ist das kompletter Blödsinn oder könnte es klappen?


    wenn keine fische steigen dann macht das in die flussmitte werfen überhaupt keinen sinn, denn da stehen die forellen NICHT :bad
    so etwas kannst du machen wenn die fische steigen (zur zeit von insektenschlupf)
    .. und du ihnen - also "auf sicht" - gezielt eine "trocken-"fliege servieren willst
    (aus abstand auf sie zu treiben lassen)
    zum in_die_flussmitte_werfen würdest du aber eh eine (zu) schwere wasserkugel brauchen, welche u.u. die fische verscheucht mit dem geplatsche


    sinnvoll wäre es zu lernen "den fluss zu lesen", potenzielle forellenstandplätze auszumachen und die fliege da gezielt anzubieten
    die forellen schnappen sich dann solches futter
    die schwimmen nicht voll durch die strömung durch den halben fluss wegen einer mücke ...


    zum thread thema jagdverhalten:
    ja, ab einer gewissen grösse verhalten sich die forellen wie raubfische und nehmen gerne grössere happen für die sie auch gerne mal weiter schwimmen
    weil es sich lohnt vom nährwert.
    für die kleineren happen gehen sie lieber raus, und wieder rein in den strömungsschatten
    sonst würden sie dabei mehr energie verbrauchen als sie fressen
    am besten stellst du dir mal vor du bist selbst eine forelle und schwimmst gegen die strömung
    welche plätze würdest du dir da suchen?
    :gut DA wirst du die forellen am ehesten finden



    dann gibt es noch verschiedene fliegen-arten welche je nach situation sinn machen:
    - trockenfliegen (die schwimmenden)
    - nassfliegen
    - nymphen (meist beschwert mit blei- oder kupferdraht oder "goldkopf")
    (die gehn auch gut an einer drennan avon pose)


    mit beschwerten nymphen kommt man auch in den gumpen tiefer zum grund
    aber da nehmen nicht-fliegenfischer wahrscheinlich lieber andere köder


    wenn grossen forellen jagen, dann sind eh grössere kunstköder oder köfis angesagt
    (beim fliegenfischen sind es dann streamer)
    es werden aber auch auf diesen kleinen, unscheinbaren nymphen
    richtig grosse forellen gefangen !

  • Danke für die Antworten:)
    Ich werd am Wochenende mal losgehen und berichten ob es geklappt hat.
    Zu der Sache, dass ich eine schwere Wasserkugel brauche um in die Mitte zu kommen: Unser Fluss (Örtze, wenn das jemanden was sagt) ist vielleicht 3m breit, also weit muss man da nicht werfen.
    Aber das mit Fluss "lesen" hört sich gut an.
    Wie gesagt, ich werds versuchen und mich melden :angler:

  • aha, OK das ist ein bach, ein "wiesenbach"


    Zitat

    Original von rockon85
    Oder nimm einfach eine Stipprute etc mit einer Fliege dran und lauf etwas am Bach lang.


    das ist der beste vorschlag !
    kein geplatsche


    mit einer ~0,40er mono dran kannst du mit einer leichten, weichen, 3-4m kurzen stipprute die fliege sogar werfen wie mit einer fliegenrute !
    geh mal auf iiiuutiiuubb schauen nach "tenkara"

  • Bergziege hat schon recht wesentliche Punkte angesprochen und gut behandelt. :gut


    Zwei Dinge möchte ich noch ansprechen, zum Einen: Tapse nicht bis ans Wasser ran. Halte soviel Abstand wie möglich. Zum Zweiten: Achte aus die Sonne. Bei einem so schmalen Bach ist es nicht gesund, die Sonne im Rücken zu haben und riesige Schlagschatten auf das Wasser zu werfen.

  • Zitat

    Original von bergziege
    mit einer ~0,40er mono dran kannst du mit einer leichten, weichen, 3-4m kurzen stipprute die fliege sogar werfen wie mit einer fliegenrute !
    geh mal auf iiiuutiiuubb schauen nach "tenkara"


    Aber wenn ich dann eine kapitalere Forelle am Haken habe, wie bekomme ich die dann "Unfallfrei" zum Kescher?
    Schiebt man die Rute dann wieder zusammen wenn man etwas größeres drann hat oder wie geht das? Weil eine Rolle ist ja nicht an einer Stipprute?


    Und zu der Schnur; also die 40ger nehm ich dann sozusagen als Gewicht? Und könnten Forellen so eine "dicke" Schnur nicht auch bemerken? Weil ich glaub beim Fliegenfischen hat man ja noch ein Vorfach zwischen Hauptschnur und Köder oder?

  • ja genau, als "wurfgewicht"
    die schnur würde ich etwa in rutenlänge nehmen, dann da no etwa 1-1,2 meter vorfach dran, etwa 0,16er
    die schnur hältst du mit der rute komplett aus der strömung
    die bekommen die forellen nicht zu sehen
    du könntest sogar farbige nehmen


    den fisch bringst du dann (nach dem austurnen) zum kescher indem du die rute im 45° winkel nach hinten ziehst ... also über die schulter nach hinten ...
    wie der onkel in dem filmchen da


    wenn du nein 3m vorfach fischen würdest dann genu so, ausser dass du dann mit der freien hand die schnur packst und den fisch dann das letzte stück von hand hereinleinst ..

  • das spielt durchaus eine rolle
    zu dem thema gibt es ganze bücher !!!!!!
    die japaner hingegen fischen oft mit nur einer einzigen (nass)fliege


    hmm ...
    also wenn am morgen oder am abend insekten schlüpfen und die forellen steigen, dann nimmt man meistens eine imitation der insekten welche am schlüpfen sind ...


    wenn das nicht der fall ist dann nimmt man am besten so etwas wie eine "suchfliege" ..
    ein sehr fängiges muster welches sehr einfach zu binden ist wäre der "Killer Bug" von Frank Sawyer, welcher einen hergespühlten bachflohkrebs imitiert
    oder du bindest dir eine solche japanische tenkara fliege und versuchst damit dein glück!


    sonst würde ich mich aber bestimmt mal bei den fliegenfischern in deinem verein schlau machen ;) die kennen den bach ja am besten ...

  • Zitat

    Original von März Braune
    Nein ist nicht egal!


    Komme doch mal ins Chat rüber, da geht es besser!


    Aus irgendwelchen Gründen erkennt der mein Passwort nicht und beim neuen anfordern erkennt der mein "Alias" nicht ?-(

  • was du auch mal versuchen köntest ist eine nymphe(oder mehrere nymphen) am tiroler hölzl(längliches blei) :angler:
    als rute kannste da ne normale spinnrute oder posenrute nehmen ;)

  • mit dem tiroler hölzl wird es schwieriger sein weil
    man anschlagen können muss mit den nymphen, die werden wieder ausgespuckt
    mit maden oder köfis sieht das anders aus, die werden gemampft ..
    desshalb würde ich eher eine feine pose nehmen


    eine feine möglichkeit für bissanzeige mit nymphen ist sonst z.b. eine daunenfeder höher oben im vorfach ...
    oder eine grössere trockenfliege und darunter die nymphe (>30cm)
    wenn der "schwimmer" taucht .. anschlagen


    oder eben

    Zitat

    Original von bergziege
    die schnur hältst du mit der rute komplett aus der strömung
    die bekommen die forellen nicht zu sehen
    du könntest sogar farbige nehmen


    ich habe so gelbe 0,35er mono gesehen für die brandung
    das ist natürlich auch eine gute bissanzeige, das ende der schnur vor dem vorfach
    wenn das zuckt ..

  • ja, das wäre eine kombination wo man damit fliegen praktikabel fischen kann


    aber eher eine 4m als 3m rute/schnur, da kannst du dich mit etwas mehr abstand und deckung heranschleichen und weiter werfen
    sowie auch beim fischen, den köder länger führen (mit der strömung "mitgehen")
    du hast auch mehr weg beim drill und mehr rute und mehr schnur zum puffern


    die rute sollte günstiger weise möglichst leicht sein (<150g !) und eher eine weiche aktion haben die etwas durchgehender arbeitet
    vielleicht so eine oder so eine oder vielleicht die drei oder vier vordersten segmente einer 5m oder 6m telestippe die du vielleicht schon hast ..
    eventuell mit dem leinengewicht experimentieren und an die rute anpassen wie man mit der kombination am besten zurecht kommt
    ich würde aber wohl mal eine ~ + - eine 0,40er schnur nehmen (gibt es auch gelbe)

  • das vorfach ist die "sicherheitsleine"
    also dünn genug aber stark genug wählen
    wenn ein riiiiieesenfisch anbeisst dann macht halt besser das vorfach fatz statt die rute knisterknack ... !


    beim werfen musst du die rute beim vorschwung abstoppen damit sich die schnur abrollt und die fliege sanft auf dem wasser landet ... das hast du dann schnell raus :D

  • Zitat

    Original von fisher94
    Weil eine Rolle ist ja nicht an einer Stipprute?


    wenn man sich auf den füssen bewegt kann man da viel wett machen
    damit etwas kaputt geht braucht es zwei kraftpunkte ;)