Werfen ist Übung und keine Hexerei

  • Da fällt nichts mehr zu ein. Ich bekomme den Unterkiefer kaum wieder hoch. Bruchteile von Sekunden den Schwung zu früh angesetzt und dem Profi würde die Schnur um die Ohren fliegen. An Ästhetik kaum zu toppen. Wunderschön zu sehen, wie die Wurfhand mit der Schnurhand korespondiert. Der Doppelzug kommt immer in Richtung der Rutenachse und die Schwünge kommen aus dem Ellenbogen und nicht aus dem Handgelenk, einfach genial! http://www.youtube.com/watch?v=IrQDB5zYJKw&

  • Also wirklich genial!


    Ich muss zugeben da wird man neidisch. Der hat mal was drauf. Aber da stimmt da equipment sicher auch zusammen.
    Was findet ihr was wichtiger ist beim Werfen, "die Schnur" oder "Die Rute". Vorraussetzung ist natürlich das man auch werfen kann.


    Ich finde das die Schnur wichtiger ist. Die keulenform und die Verarbeiteitung. Ich habe zuerst eine Billig Schnur draufgehabt und bin damit nicht zurecht gekommen, kaum eine mittelklasse Schnur drauf und es ging schon besser. Aber vielleicht bin ich nur bessergeworden.


    mfg Gismo

  • Hi Gismo,


    ich vergleiche es mal mit dem Segeln. Ich bin mit meinem Boot immer in dem letzten Drittel der Rangliste gesegelt. Durch Zufall konnte ich mein Boot dem dänischen Europameister anvertrauen, er segelte damit sogleich ganz vorne.


    Eine Fliegenrute, die ich in den letzen Jahren benutzte gelang in die Hände eines Profis. Er machte nur einen Wurf und sagte mir, der Spitzenring ist zu klein. Die Reibung ist zu groß um die Ladung der Schnurspannung zu spürren. Ich tauschte den Spitzenring und werfe nun besser.


    Eines steht aber außen vor, wenn man die Physik des Wurfes nicht versteht, braucht man nicht mehr weiter zu üben.


    Ich habe Einzelunterricht genommen und war erstaunt was so abgeht. Und das darf jeder Leser sofort nachvollziehen. Stellt euch vor ihr habt eine Fliegenrute in der Hand. Der Vorschwung kommt und STOP, dann der Rückschwung und STOP. Beim Rückschwung gerät unser Schultergelenk an seine Dehnungsgrenze und schwingt nach, ein sauberer Stopp ist kaum möglich, es ist ein Selbstschutz des Körpers. Dieses Nachschwingen überträgt sich in die Rutenspitze und auf die Schnur. Kann man eleminieren, aber das beim nächsten Mal.

  • Sorry Gismo,


    bin auf Deine Frage gar nicht so recht eingegangen. Es gibt gute teure Ruten, es gibt teure und gute Schnüre, aber Eines ist das Wichtigste. Es ist die Harmonie des Geräts im Einklang mit dem Werfer. Diese Harmonie zu finden wird dir kein Katalog und keine Preisliste abnehmen. Die Aktion der Rute muss bis in den Griffteil zu spüren sein. Sie soll jedoch beim STOP nicht nachfedern, da alles, was sich in der Rutenspitze zuträgt, sich auf deine Unterschnur auswirkt. Auf dem Vidio ist gut zu erkennen, dass beim shwith nur ein Zucken in der Rutenspitze die Schnur in Spiralen tanzen läßt.


    In Abstimmung des Gerätes würde ich mich nur noch auf einen Profi oder mich selbst verlassen, bitte kein Katalog mit wunderschönen Anpreisungen.

  • moin,
    da hast Du ein sehr hilfreiches Video verlinkt, lieber Klaus. Dennoch, man kann zuschauen ohne Ende. Ob gute oder weniger gute Rute oder Schnur, egal, die Übung wird es hier machen. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass derjenige, der zunächst mit vermeintlich schlechterem Material übt, im Nachgang, wenn er bessseres Material in die Hand bekommt, zu so einer Leistung, wie der junge Mann im Video fähig sein wird. Ich bin bekennender Interessent, was das Fliegenfischen betrifft und zugleich ein praktischer Anfänger. Für mich kommt es momentan nur in Frage an der offenen See oder einem anderen Gewässer ohne Hindernisse mit der Fliegenrute zu fischen ( sorry, versuchen zu fischen :-D). Dies, weil meine Wurftechnik einfach nur gruselig ist. In Dänemark wurde mir das Lachen der Strandspaziergänger erspart. Dies weil ich die Fliegenrute aufgrund der Windstärke, die anlag, gar nicht erst mitgenommen habe an das Wasser, sondern mit der Spinnrute unterwegs war. Dies leider aber auch nicht erfolgreich.
    Ich werde das Üben mit der Fliegenrute nicht aufgeben. Einen Kurs werde ich noch nicht belegen. Vielleicht tue ich das, wenn ich etwas besser geworden bin und meine, ein Flugangelprofi werden zu wollen.

  • Mit dem Vidio wollte ich nur die Schönheit des Ablaufs zeigen. Ich bin noch weit ab davon, mich als guten Werfer zu bezeichnen, aber eines weiß ich nun mit voller Gewissheit. Die meißten Fliegenruten landen wieder in der Ecke, da ein Jeder ohne Schulung an seine Grenzen gerät. Mit einer Schulung wird man nicht zum besseren Werfer, man lernt jedoch wesendliche Punkte zu beachten und ist in der Lage durch Beachtung dieser Punkte seine Technik ständig zu verbessern. Wenn mir die Schnur früher in die Rute knallte, wußte ich mir keinen Rat, heute weiß ich warum sie es tat und ich kann auf bestimmte Regeln des Ablaufs achten. Nun soll dies auch kein Werbetext für Wurflehrgänge sein. Mit einem fachlichen Grundwissen sind jedoch Erfolge wahrscheinlicher, als ohne das Wissen um die Physik beim Ablauf des Wurfs.