Wochenlang hatte ich andere Dinge zu tun und kam gar nicht mehr zum Angeln, auch das schlechte Wetter tat sein Übriges. Viele Arbeiten wurden vom Regen in die Zukunft verschoben und das Angeln somit auch. Ich verspüre einfach nicht die Lust, oder besser gesagt die Ruhe zum Angeln, wenn ich weiß was noch alles zu erledigen ist.
Gesten war es endlich so weit. Es ging an unseren nördlichsten und kleinsten See kurz vor Flensburg. Laut Fangstatistik wurden dort im vergangenen Jahr 4 Karpfen gefangen.
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Wenn ich davon ausgehe, dass nur 25% der Mitglieder ihre Fangstatistiken ordentlich führen, könnten es auch 16 gewesen sein. Der See wird nur selten aufgesucht. Drei Mal angelte ich bereits dort, fing nie was, habe auch nie einen Angler dort gesehen.
Freunden wurde in Flensburg eine gebrauchte Segeljolle angeboten und da ich auf dem Gebiet nicht ganz unbedarft bin, baten sie mich diese mit anzusehen. So lag es nahe, dass es danach an den kleinen See bei Flensburg ging.
Birgit und ich latschten zweimal, dann waren Ruten, Grill und Flens an der Angelstelle, womit ich das Notwendigste erwähnt habe.
Eine Rute mit Boilie, eine mit Wurm und eine dritte mit Mais wurde ausgebracht. Es tat sich gar nichts, so wurde der Grill in Betrieb gesetzt. Selbst nach dem zweiten Nackenkotelett standen die Posen in der glatten Wasseroberfläche wie ein Bild, aber leider ein Stillleben. Ich rauchte eine und köpfte das dritte Flens, als sich das Sillleben in bewegte Bilder wandelte. Die Pose mit den Maiskörnern tuckerte hin und her. Rotauge Nummer eins wurde ohne fremde Hilfe sicher gelandet, auch wurde die 28iger Stroft von diesem 150 Gramm- Teil nicht an die Belastungsgrenze geführt. Die Wurmangel hatte mittlerweile auch Maiskörner und wie die erste ein Knicklicht erhalten. Da ich mit 2er Karpfenhaken angelte, waren viele Fehlbisse zu verzeichnen. Es folgte Biss auf Biss, die hungrige Meute ließ die Maiskörner gar nicht zu Boden kommen. So verging wohl eine ganze Stunde ohne Camel und ohne Flens. Maiskörner im Minutentakt aufpieksen war angesagt. Nach dem dritten Rotauge folgte eine Tellermiene ( Brassen). Das Rumgetuckere wollte kein Ende nehmen und es folgte der nächste Anschlag, das war aber etwas mehr als 150 Gramm, was da Widerstand leistete. Ab ging die Post, und wohin? Natürlich ins Schilf. Nun kam die 28iger doch noch zu ihrem Einsatz. Endlich mal wieder das Gefühl ein kleines U-Boot am Haken zu haben.
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Dank Birgits Hilfe wurde der Schuppenkarpfen sicher gelandet. Danach tat sich nicht mehr viel und ich kam nach langer Enthaltsamkeit zum Gute Nacht Flens. Um 23:50 Uhr zog ich mir die Bettdecke im VW- Bus über den Kopf.
Um 05:00 Uhr waren die Angeln wieder draußen, aber leider wurde nur das Weißfisch-Kontingent erhöht. Ab 07:30 Uhr gab es keinen Biss mehr, so packten wir um 09:00 Uhr ein.
Auf dem Rückweg fanden wir noch einen Bauernhof, der aus eigener Schlachtung Fleisch verkauft. So wird heut Abend gegrillt, morgen gibt es Karpfen und die Rotaugen benötigen 3 – 4 Tage in einem angemachten Sud. Sie werden dann mindestens so gut schmecken, wie eingelegte Heringe.
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Für die Neuen unter uns, Kronendeckel in ein Stück Holz geschlagen ist das beste und einfachste Mittel, um einen Fisch schnell zu entschuppen.
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Es gibt keinen Beifang, so gehen bei mir Rotaugen in die Pfanne und danach in den süßsaure Lake.