Übergroßer Köderfisch

  • Vor etwa 2 Wochen wurde mir von Vereinskameraden berichtet, das sich in unserem kleinen Dorfgraben schöne Köderfische befinden sollen. Ich bin natürlich dem gleich vor einigen Tagen nachgegangen. Was ich vorgefunden habe, war ein wasserführender Graben von etwa 5-6m breit und ca. 50-60m Länge. Der Rest des Ringgrabens (führte eigentlich mehrere km ums Ort herum und hat Anbindung zum Rhein. Dient als Flutfang bei Hochwasser) ist trocken.
    Hab mal versucht mit meiner kleinen 3m und 5m Stippe was zu fangen. Nach ausloten der Tiefe von grademal 60-70cm glaubte ich nicht an Fische. Nach etwa 3-4 Auswürfen ein Biss, Anschlag, und was ziehe ich raus? Booaarr, wunderschönes Rotauge von 15cm. Danach ging ein Biss nach dem anderen. Die Größen an Köderfische waren von 10-20cm. Ich denke das es im Graben nur so wimmelt von Fischen, trotz geringer Tiefe.


    Jetzt kommts, heute wieder mal die kleine 5m Stippe etwas Richtung Schilfbewuchs ausgeworfen. Sofort ein Biss und ein Rotauge von 27cm rausgeholt. Paar Minuten später ein kleines Kärpfchen (siehe Bild, ich hoffe es ist ein Karpfen?). Zwischen drin immer mal schöne Rotaugen.
    Jetzt das unfassbare für mich. Die Pose geht ganz langsam und zaghaft auf Tauchstation, Anhieb, ich zieh und zieh an der Angel die sich immer mehr durchbiegt und sehe erst nach gefühlter Ewigkeit was da dranhängt. Für den kleinen Graben ein riesen Brassen von 600g. Hab ja nicht damit gerechnet und daher auch kein Kescher dabei gehabt. Man man, war ne schöne Arbeit dieses Monster mit der Schnur aufs Ufer zu bekommen.
    Ich kanns nicht glauben das in so einem Minigraben solche Exemplare rumschwimmen. Ich denke das dort gute Karpfen und Schleie rumschwimmen. :gut


    Dumme Frage, iss das ein Karpfen? Hab so kleine noch nie gesehen ;)
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    600g Brassen
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    Der Graben
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    immer schöne Köfis
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  • Hey Klaus!


    Wow - astreiner Bericht. Man fiebert ja richtig mit, bei der Action am Graben!


    Man hört und liest es immer mal wieder: Diese Klein- und Kleinstgewässer können es in sich haben und man sollte sie auf keinen Fall unterschätzen! Wenn die Lebensbedingungen passen (in erster Linie Sauerstoff- und Nahrungsangebot, Wassertiefe zweitrangig) tut die Natur das ihre und beschert einen schönen Fischbestand. Kann man schön an den nordeutschen und niederländischen Poldern sehen. Kilometerlang bei einem halben Meter Tiefe - aber reich an Fisch, mit vielfältigen Arten in manchmal erstaunlichen Stückgrößen.


    Foto 1: Dürfte ein Schuppenkarpfen sein. Alle Fische fangen klein an. Sehr klein sogar ;) ;) ;)


    MAX

  • Die unerwarteten Erlebnisse sind meißtens die besten :)

    Dumme Frage, iss das ein Karpfen? Hab so kleine noch nie gesehen ;)

    Sehe keine Barteln, also kein Karpfen, sondern Karausche/Giebel.
    Hast du ein Bild auf dem man den ganzen Fisch sieht?




    Gruß
    Flo

    "Wer fischen will muss freundlich sein!"

  • Jetzt wo du es sagst, ja die Barteln fehlen. Leider hab ich nur dieses Bild. Hab den Kleinen gleich wieder dem Wasser übergeben.
    Was man auf dem Bild nicht so sieht, der Kleine war gut rund und kräftig.

  • Hab jetzt nochmal nachgeforscht. Es muss doch ein Karpfen sein. Meiner hatte einen Rüssel, was Giebel nicht hat. Ich hab mein Foto nochmal extrem vergrößert und die Barteln am Rüsselmaul entdeckt.

  • Kleine Karauschen sind aber nicht so goldig und glänzend.
    Giebel?

    Ich tu mir da immer sehr schwer bei den Beiden, ist son ähnliches Thema wie Rotfeder/Rotauge...
    Gibt ganz viele "Binsenweisheiten" zur Unterscheidung die man so hört, die einzige mit der ich was
    anfangen kann ist die Wölbung der Rückenflosse, die aber leider von der Hand verdeckt ist...


    Farbe und Form sind so unterschiedlich von Lebensraum und Region dass ich das daran nicht festmachen
    würde.

    "Wer fischen will muss freundlich sein!"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heliklaus,


    ja, ja, die kleinen nicht beachteten Gewässer haben es
    manchmal in sich.
    Hier gibt es auch so einige Gräben, die man mal befischen
    sollte.
    Petri Heil zu deinem Fang.


    Mit Petri Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??


    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.


    7564-logo2021aa-png


    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.


    Der Müll muss mit !!!



  • Moin Moin,


    Also ein Schuppenkarpfen ist das nicht, wie ihr richtig festgestellt habt, ihm fehlen die 4 Barteln.


    Bleibt nur die Karausche oder der Giebel ? Eine Karausche kann es meiner Meinung auch nicht sein, weil der halbe schwarze Petri-Fleck am Ansatz der Schwanzflosse fehlt.


    Für mich ist das eindeutig ein Giebel. ;)


    @ Heliklaus,


    netter Bericht den du geschrieben hast. Hier würde ich im späten Frühjahr mal nen Aalansitz wagen, vielleicht erlebst du genau so eine Überraschung. Das bietet sich an dem Graben oder schreit förmlich danach, den Pödder klar zu machen, wenn es erlaubt ist bei euch.


    Petri zu deinen Fängen........ :angler: :thumbup:


    Gruß Jürgen

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • weil der halbe schwarze Petri-Fleck am Ansatz der Schwanzflosse fehlt.

    Hi, der hilft leider auch nur bedingt, wenn er da ist ist es ne Karausche, wenn er fehlt kann es trotzdem eine sein...


    Hab hier eine ganz gute Seite dazu gefunden, die aber auch nicht eindeutig klären kann was es ist...
    http://gewässerwart.de/karausche-oder-giebel/


    Zitat daraus zum Petri-Fleck:
    "Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist ein schwarzer Fleck auf
    der Schwanzwurzel der Karausche (Petrifleck), den der Giebel nicht
    besitzt. Dieser tritt vermehrt bei jüngeren Exemplaren auf, kann aber
    auch gänzlich fehlen und ist daher nur bedingt ein
    Unterscheidungsmerkmal."


    Gruß
    Flo

    "Wer fischen will muss freundlich sein!"

  • Jaa da habe ich vergangenes Jahr auch ähnliches erleben dürfen.. Als der Rhein bei uns letztes Jahr Hochwasser hatte ist eine Mulde von ca 10x40m vollgelaufen und hat sich durch regelmäßige Regenfälle nach dem Hochwasser auch längere Zeit gehalten.. Als ich vom Spinnfischen kam habe ich diese zum ersten mal entdeckt.. Vorher war die nie da gewesen.. An der Oberfläche war richtig was los und deshalb bin ich am nächsten Tag auch mal hin und habe mal gesehen was so drin ist.. Ebenso massig kleinfisch wie Rotaugen, Plötzen, Karauschen etc.. Habe da dann auch mal meine Vorrätte an Köderfischen aufgestockt und die größeren Exemplare zum Teil auch Barsche wieder in den Vater Rhein gesetzt.. Heute ist nur noch ein leeres Matschloch vorhanden..

  • Hallo Heliklaus,


    dass ist ein Giebel, die inzwischen doch recht zahlreich in den kleine Nebengewässern des Rheines vorkommen, Karauschen dagegen leider kaum noch.

    Der schwarze Fleck ist leider kein eindeutiges Zeichen der Erkennung für eine Karausche, da er sehr oft auch fehlt. Aufschlußreicher, wäre die Form der Rückenflosse, wie es Floss(t)e es ja schon schrieb.


    GvH Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel