Knotentest Monofil 0,70

  • Hallo,
    Hier mal einen Test, den ich für mich gemacht habe, um für mich einen Knoten mit dicker Monofile Vorfachschnur zu finden,
    der einfach zu knoten geht und dennoch eine hohe Tragkraft hat und wie ich finde auch nochbezahlbar ist.



    D.A.M.TECTAN Superior Soft Leader 0,70 mm 80 lbs. - 36,2 kg


    Zugversuche Knotenfestigkeit, geprüft mit Material-Prüfmaschinen


    Prüfgeschwindigkeit 25mm/min,


    Von anderen Anglern im Netz veröffentlichen versuchen wurde eine Prüfgeschwindigkeit von nur 1mm/min bei verschiedenen Schnüren angegeben,das würde das Ergebnis bei meinen Versuchen noch ein wenig nach oben erhöhen.



    Palomar-Knoten und Trilene-Knoten (Doppelt geschlaufter Clinch. Knoten)


    Versuchsproben mit 25cm langen Schnüren, an beiden Enden den gleichen Knoten an einem 70kg Wirbel angeknüpft.
    (Knoten wurden vor dem festziehen befeuchtet)



    Palomar-Knoten ...........,,,,,,,,,,,,,,,,,.............................Trilene-Knoten



    Ergebnis:...............,,,,,,,,,,,,,,,,,,............................... Ergebnis:



    1. Versuch 230 N - 23.45 Kg .....................................1.Versuch 189 N - 19,27 Kg



    2. Versuch 244 N - 24,88 Kg..................................... 2. Versuch 192 N - 19,57Kg




    Chirurgenschlaufe und Achtschlaufe, Achterknoten


    Versuchsproben mit 25cm langen Schnüren, an beiden Enden den gleichen Knoten, Chirurgenschlaufe, Achtschlaufe-Achterknoten.
    (Knoten wurden vor dem festziehen befeuchtet)



    Probe1: Chirurgenschlaufe .......................................Probe 2:Achtschlaufe - Achterknoten


    Ergebnis: 254 N - 25,90 Kg ....................................................... Ergebnis: 234 N - 23.86Kg


    Schnurdicke
    geprüft mit Messmaschine, berührungslos.



    Probe 1: 0,712 mm



    Probe 2: 0,710 mm



    Probe 3: 0,704 mm


    Wichtig! Knoten immer befeuchten vor dem zusammenziehen! Versuche ohne befeuchten ergab bis zu 50% weniger Tragkraft der Knoten (Schnur)


    1 Newton ist die Gewichtskraft, welche auf einen Körper mit der Masse 102Gramm wirkt.
    Alle Bruchstellen waren an der selben Stelle, siehe Bild.
    Das sind Versuche die kein Anspruch erheben, das Maß aller Dinge zu sein, sie beruhen auf einer langjährigen Erfahrung mit Prüf und Messmittel.



    Wer Fehler findet darf sie behalten.


    [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/l.schmitt/images/k22_1.jpg]

  • Hallo rheinstipper,


    so ganz genau kann ich an deinem Beitrag noch nicht das Ziel deiner
    Versuchsreihe erkennen. Es ist aber auch nicht so ganz wichtig ab du mehr nach
    der geeignetsten Schnur für sicherlich schwere Fische, (vielleicht
    Meeresangeln?) suchst, oder auf der Suche nach dem idealen Knoten bist. Auch
    beim feinen Fischen ist die Kenntnis der Tragkräfte von großem Nutzen. Die
    Möglichkeit der Nutzung von Prüfmaschinen ist natürlich ein ganz besonderer
    Glücksfall für dich und uns. Dabei würde ich neben der Messung der wirklichen
    Schnurstärke auch die Prüfung der Bruchlast der verwendeten Schnüre in
    Bezug zu den jeweiligen Herstellerangaben stellen. Da ich auch schon etliche
    Schnurtests mit sehr einfachen Mitteln durchgeführt habe, rate ich dir die
    Anzahl der Windungen an den Knoten auf wenigstens 6-8 zu erhöhen. Wie auf dem Bild
    gezeigt, 3 Windungen bei einem Trilene-Knoten halte ich für etwas wenig. Eine
    prozentuale Angabe der ermittelten Tragkraft-Werte an den Knoten im Verhältnis
    zu der glatten Schnur ist besonders aussagekräftig. Die Darstellung der
    Ergebnisse in einer Tabelle ist anschaulich
    und übersichtlich.



    Die Verwendung von Pressverbindern bei stärkerer Mono-Schnur
    wäre hier sicherlich auch ganz interessant
    zu untersuchen.



    Bei allen etwas stärkeren geflochtenen Schuren ist die stärkste
    Verbindung das Spleißen und zusätzliche Sichern der Verbindung mit
    Sekundenkleber. Leider ist das Herstellen eines ordentlichen Spleißes an Bord
    von Booten und Kuttern auf See sehr, sehr schwer. Da verwende ich dann für
    geflochtene Schnur Knotenlos-Verbinder. Vielleicht kannst du einmal einige Versuche
    mit Knotenlos-Verbindern machen. Mir scheint es eine Erhöhung der Tragkraft zu
    ergeben wenn ich den fertig gebundenen
    Verbinder zusätzlich noch mit Sekundenkleber sichere.



    Mit besten Grüßen



    Haui006

  • Hallo Haui006,


    ich habe nur für mich getestet, welcher Knoten für meine Vorfächer, die ich bei meiner Norwegenangelei
    schnell und ohne großen Aufwand und Hilfsmittel wie Kleber herstellen kann.
    Da ich hauptsächlich mit 0,70er und 0,90er Mono meine Vorfächer binde, lag es nahe, auch eine 0,70er zu nehmen.


    @Wie auf dem Bild gezeigt, 3 Windungen bei einem Trilene-Knoten halte ich für etwas wenig.


    Ich hatte auch Versuche mit mehr Windungen gemacht, die aber keine wesentliche Änderung in der Tragkraft ergaben, auch hier war die Bruchstelle an der selben Stelle wie auf dem Bild. Ich denke es ist für einen Knoten eher von Bedeutung ob die Wicklung über einen Strang wie beim Trilene-Knoten
    oder über 2 Stränge wie beim Paloma Knoten geht,siehe Bild.


    Ich dachte es interessiert jemanden.


    Gruß Rheinstipper


    Paloma Knoten
    [Blockierte Grafik: http://home.arcor.de/l.schmitt/images/k33.jpg]

  • Hi, vielen Dank für die Infos und natürlich deine Mühe! :gut


    Was mich interessiert ist, ob man die Ergebnisse auch bei feiner (zB 0,15er Monoschnur) übernehmen kann.



    PS: Nutzt du auch geflochtene, oder nanofile Schnüre?


    Lieben Gruß,
    Gustel

  • Hallo Langustel,


    ich habe bis jetzt erst 2-3 Versuche mit einer geflochtenen gemacht und bin sehr enttäuscht über Schnurdicke und Tragkraft der geprüften Schnur,
    soll 18kg, gepüft im Mittelwert 6,22 kg (bei diesm Wert ist die Schnur nicht nur am Knoten gerissen sondern auch in der Mitte),
    Dicke soll Ø 20 ist Ø 0,34-38, mir kommt es so vor, als ob manche geflochtene nicht mehr aushält als eine Mono, einziger Vorteil die Dehnung?
    Es gibt viel Schnurtest im Netz, die auch in diese Richtung gehen und da es schon so viele Test gibt und sich auch die Angler viel Mühe mit den Tests gemacht haben, verzichte ich auf weitere Tests mit geflochtener, da die Ergebnisse sich annähernd gleichen.


    Werde, wenn ich Zeit habe, hier ein paar Tests mit Knoten einstellen auch mit Ø 15-16-18-20-22 Mono, braucht halt alles sein Zeit.


    Gruß Rheinstipper

  • vor jedem Test sollten die Durchmesser der Schnüre genau vermessen werden. Das nicht nur an einer Stelle.


    Die lineare Tragkraft ist einigermaßen wichtig zu wissen, aber viel wichtiger ist die Schockbelastung wenn ein starker Fisch einsteigt.


    Ein weiterer Faktor der die Tragkraft negativ beeinflussen kann ist die die Wasseraufnahme im Salz- oder Süßwasser.


    Somit sind die Trockentests alle mit Vorsicht zu betrachten.


    An die Schnüre die ich verwende wird der Tragkraftangabe entsprechend ein Gewicht angebunden. Ca. 20 cm angehoben und dann fallen gelassen. An der Waage mit Schleppzeiger ist dann genau abzulesen was die Schnur aushält und zu sehen ob die Schnur im Knoten oder auf den ersten 10 cm bricht. Meist auf den ersten 10 cm vor dem Knoten.


    Die wenigsten Schnüre reißen nicht bei einem normalen Drill, sondern im Zeitpunkt des Anschlags oder durch starke Kopfschläge des Fisches. Sicherlich steigen in Norge die Fische nicht so hart ein wie in den Tropen wie z.B. Amberjacks, Wahoos, Thun etc. Linear kann man auch starke Fische selbst mit schwächere Schnüre sauber ausdrillen, aber z.B. bei Trolling, Poppern oder Jigging knallt der Fisch in die Schnur und genau das muss die aushalten um den Haken auch sicher in harte Kopfbereiche eindringen zu lassen.


    Den Herstellerangaben trau ich schon lange nicht mehr. Wenn ich für die angedachten Zielfische z. B. 30 kg Tragkraft benötige gehe ich rechnerisch wie folgt vor. Ziehe von der Tragkraftangabe 15 Prozent ab und von dem rechnerischen Wert nochmal 15 Prozent durch Tragkraftverlust durch Knoten und normalem Abrieb. Dann wähle ich eine 40 kg Schnur (40-15%=34kg-15%=29kg). Den einen Kilo kann man in der Praxis vergessen. Das mache ich aufgrund negativer Erfahrungen seit viele Jahre, und seitdem keinen Fisch durch Schnur- oder Knotenbruch verloren.


    Plädiere dafür das alle Angelschnüre, egal ob Mono oder Geflochtene, durch ein neutrales Institut zertifiziert werden müssen. Nur so kann man die Hersteller an die "Hammelbeine" bekommen wenn die Tragkraftwerte nicht stimmen (Produkthaftung). Macht euch mal die Mühe und vergleicht gleiche Schnüre in Durchmesser und Tragkräfte die in den USA und bei uns verkauft werden. Wie von Wunderhand sind bei uns die Durchmesser geringer und die Tragkräfte höher..... Soll mir niemand sagen des explezit für den deutschen oder europäischen Markt extra Schnüre hergestellt werden.