• PVA ist ein spezielles Material, das sich im Wasser nach ca. 5 bis 90 Sekunden auflöst, je nach Art des PVAs und Wassertemperatur. PVA (Polyvinylalkohol) ist chemisch gesehen ein fester Alkohol, der aus Polyvinylacetat, einem Kunststoff, hergestellt wird.
    Dieser Alkohol ist wasserlöslich, aber nicht löslich in sogenannten unpolaren Lösemitteln wie Benzin, Nitro-Verdünnung usw..


    Nun zu den Tücken dieses Materials...
    Es ist in warmem Wasser gut bis sehr gut löslich, je wärmer desto besser. Im sommerwarmen Wasser (20-24°C) löst es sich sehr schnell auf, das heißt, eine Stringermontage zerfällt sofort in einzelne Boilies, ein PVA-Bag gibt auch sehr schnell seinen Inhalt frei, ebenso ein Strumpf.
    Beim Verarbeiten des Materials ist Nässe zu vermeiden, da sonst alles in eine wilde Flucherei ausartet. Ein klein wenig Feuchtigkeit(!) ist tolerierbar, aber auch bereits dann heißt es...Beeilung!


    Probleme gibt es im kalten Wasser, da hier die Löslichkeit stark herabgesetzt ist!
    Ein Stringer löst sich nicht mehr, da sich das Material bei Kontakt mit kaltem Wasser nur zusammenzieht und nicht gleich zerfällt. Dadurch zieht es z.B. beim Stringer die Boilies nur aneinander, wodurch die Zwischenräume praktisch verschwinden und somit so gut wie kein Wasser mehr an das PVA gelangen kann--->die Boilies bilden keinen Teppich sondern nur nen Klumpen.
    Ähnlich ist es beim Bag, nur dass dieser dann doch nach mehreren Minuten seinen Inhalt als Haufen am Grund freigibt.
    Am ehesten im kalten Wasser ist der Strumpf zu empfehlen, weil da erstens (wie beim Bag) das PVA immer außen und somit mit dem Wasser in Kontakt ist und zweitens durch das durchbrochene Gewebe nicht so viel PVA gelöst werden muss, es bricht auch eher auf und gibt schon beim Absinken seine Fracht frei. Leider nur sehr bedingt zum Fischen mit Partikeln geeignet!


    Inzwischen gibt es allerdings spezielles PVA für kaltes Wasser, welches sich dort erstaunlich gut löst. Das wird durch ein spezielles Hydrolyseverfahren der Estergruppen im Polyvinylacetat erreicht.
    Leider ist das Zeug um einiges teurer.


    Es dient zur punktgenauen Anfütterung und wird oft von Karpfenanglern benutzt, da es sich sehr gut eignet Boilis, Pellets oder sonstige Hartköder auf einem Haufen zu präsentieren.
    Ansonsten kann man auch Vorfutter in die Beutel füllen, dabei ist aber darauf zu achten, dass es nicht zu feucht ist und das PVA Material sich schon vor dem Werfen auflöst.


    PVA gibt es im Handel in verschiedenen Formen:


    -Beutel
    Man schneidet sich ein Stück ab, füllt es mit Futter und knotet es an beiden Enden zu.



    -Netz
    Wird meist auf einer Röhre verkauft, in die man das Futter füllt und hinten kommt es wie beim Tannenbaumverkauf "eingenetzt" wieder heraus.






    -Schnur
    Man kann Boilis oder sonstiges Futter auf die Schnur fädeln und an den Haken binden.



    -Kapseln
    Die Kapseln werden mit einer Spritze mit Lockmittel gefüllt. Kommen diese jetzt ins Wasser, bildet sich eine Lockwolke, die die Fische zum Haken lockt.
    Kapseln kann man vielseitig anwenden, ob auf Raubfisch um eine schöne Geruchsspur zu legen, oder um eine Duftwolke für Weißfisch oder Karpfen etc. zu machen.





    Diese veschiedenen Methoden werden alle entweder an den Haken gebunden/gehängt oder an spezielle Bleie.


    Meiner Meinung nach ist dies eine geniale Methode, um punktgenau anzufüttern, auch wenn manche Meinungen dagegen sind. Sie meinen, das manchmal ein Klumpen PVA am Haken bleiben könnte und dies den Fisch stören kann, dies kann ich aber nicht bestätigen.


    Noch eine kleine Anmerkung:
    Rotbarsch hat mich auf die Idee gebracht, dass man diese kleinen "Verpackungschips" aus Maisstärke als Abstandshalter für die PVAschnur benutzen kann. Diese lösen sich nämlich im Wasser auf, so würde dann mehr Wasser an die Schnur gelangen und sich besser auflösen.
    Tolle Idee!
    Gruß Angelfreak


    Der Zweite und Dritte Absatz wurde von The_Duke geschrieben und nicht von mir.