Mein 1. Angelurlaub

  • Hallo Leute!


    Meinen 1. Angelurlaub startete ich heuer im August mit meinem besten Kumpel. Wir hatten schon lange vorher immer wieder darüber geredet endlich mal irgendwo hin zu fahren. Doch wohin sollte es gehen? Eines stand fest: Karpfen wollten wir fangen! Möglichst viel und möglichst groß! Klingt jetzt vielleicht etwas doof, doch wer unser Hausgewässer kennt weiß dass es da mit Karpfen nicht so der Hit ist. Nach längerer Überlegung entschieden wir uns dann für den Grasluppteich und den Muhrenteich in Zeutschach in der Steiermark (Österreich). Zwei andere Angelkumpels waren ein Jahr zuvor schon einmal dort und haben uns die empfohlen.


    Am Sonntag den 2. August war es dann so weit. Um 24:00 Uhr bestiegen wir unsern Zug in Richtung Zeutschach. Nach einer scheinbar nie enden wollender Fahrt waren wir dann ca. um halb 10 Uhr am nächsten Morgen in Zeutschach wo unsere „Gastmama“ schon auf uns wartete. Zimmer hatten wir übers Internet beim Bauernhof der Familie Köck gebucht. Günstige Übernachtung und besondere nähe zum See sprachen dafür. Vielleicht denken jetzt manche warum wir nicht einfach gezeltet haben. Das liegt an den Bestimmungen für die 2 Seen. Beides sind Privatanlagen und gehören dem Inhaber des Gasthauses, das direkt am Grasluppteich liegt. An diesem ist das Nachtangeln nur für Gäste seines eigenen Hauses oder seiner Partner (zu dem auch die Familie Köck gehört) gestattet und das Angeln am Muhrenteich überhaupt nur gestattet ist wenn man Hausgast ist.
    Wie gesagt, in Zeutschach angekommen haben wir schnell unser Zimmer bezogen und dann ging es direkt zum See.


    Zuerst fischten wir am nähergelegenen Grasluppteich, der ca. 3,6 ha groß ist. Der See ist neben Zahlreichen Karpfen auch mit schönen Stören und vereinzelten Welsen besetzt. Etwas verdutzt dreingeschaut haben wir als wir sahen wie viele Leute am Wasser sind. Wir wussten zwar dass es kein See ist wo man die meiste Zeit alleine ist aber dass unter der Woche so viel los war hat uns doch ein wenig gewundert. Einen Angelplatz konnten wir dann aber doch finden und etwa um die Mittagszeit legten wir dann unsere Ruten aus.



    Kaum war dies geschehen fing es auch schon an zu regnen. Das drückte zwar etwas die Stimmung doch war auch schnell vergessen als bei mir der erste Karpfen einstieg. Schon nach etwa 40 Minuten gab mein Bissanzeiger beinahe nur noch einen Dauerton von sich wie ich es no nie selber erlebt habe. Sofort habe ich gemerkt dass es kein 2kg Satzkarpfen war wie ich sie von meinem Hausgewässer kannte. Nach einem schönen Drill konnte ich dann meinen 1. amtlichen Karpfen auf die Abhakmatte (die dort nebenbei erwähnt ebenso zur Pflichtausstattung gehört wie Schonhaken) legen, 9kg brachte dieser auf die Waage.



    Bis zum Abend ging es dann mit einem Spiegler von 8kg, einem Schuppi von 5kg und einem Graskarpfen von ebenfalls 8kg weiter. Bei meinem Kumpel wollten sie noch nicht beißen, doch er machte sich da keine besonderen Gedanken. Am Abend war er dann dran: Ein etwas vorsichtiger Biss mit konstantem Abzug, jedoch kein Vollrun beantworteter er nach kurzem warten mit einem beherzten Anschlag, worauf sofort die Bitte an mich folgte schnell die anderen Angeln rauszuziehen. Als sein Fisch dann an die Oberfläche kam staunten wir nicht schlecht.



    1,48m und 18kg brachte dieser Bursche auf die Waage. Es sollte der größte Fisch der Woche bleiben wie sich später herausstellte. Blöd war bloß dass es so geregnet hat, deshalb die weißen Punkte auf dem Bild. Mit meiner Kamera konnte ich nur noch dieses Bild auf die schnelle machen da wir den Fisch nicht allzu lange an der Luft lassen wollten und er uns das auch mehr als deutlich zeigte. Jeder der mal einen Fisch in der Größe in Hand hatte der keine Ruhe geben wollte weiß wovon ich rede. ;)


    Gut ausgeschlafen ging es dann am 2. Tag hoch motiviert wieder zum Grasluppteich. Dieses Mal ging es zwar nicht wieder so schnell wie am 1. doch das störte uns nicht besonders. Als dann bei mir wieder der Bissanzeiger ordentlich Radau machte war das sowieso wieder vergessen. Ein 9kg Spiegelkarpfen ließ sich meinen Köder schmecken. Ein sehr netter Fisch wie ich meine, wahrscheinlich Fotomodel nebenbei , blieb sehr ruhig und stellte im richtigen Moment seine Flossen auf, was ein nettes Foto ergab.



    Kurze Zeit später dann wieder ein verdächtig merkwürdiger Biss. Sofort merkte ich dass ich meinen ersten Stör am Haken hatte. Konnte zwar den von meinem Kumpel nicht übertreffen aber die Freude war dennoch riesengroß. 1,41m und 14kg.



    Es war nicht der Tag meines Kumpels 3 Fische hatte er Verloren. Einen direkt beim Anschlag, einen kurz vor Ende, und der dritte war das Nervenzereißenste was ich beim Angeln bisher erlebt hatte. Schnell merkte mein Kumpel dass er da was ganz großes am Haken hatte. Sofort waren auch alle Angeln zur Seite gelegt und Platz für die Landung gemacht. Ich war dabei meinen Kumpel ein wenig beim Drillen zu Fotografieren als er verzweifelt meinte er hätte gleich keine Schnur mehr. Dies hielt ich anfangs für einen Scherz, deshalb ging ich mich selber überzeugen.



    Der Fisch zog von unserm Angelplatz immer geradeaus in Richtung Gasthaus (siehe 1. Bild) und zog ihm in agbesetzen Fluchten immer wider ca. 15 Meter Schnur von seiner 8000er Baitrunner obwohl er die Bremse in der Hälfte schon weitestmöglich zugemacht hatte. Wir standen also da während die Schnur immer weniger wurde, bis plötzlich nur noch der Knoten auf der Spule war. Und als ob das der Fisch merkte blieb er auch genau dann stehen, als ob er uns noch eine letzte Chance geben wollte. Beide griffen wir reflexartig in die Schnur um wieder ein paar Meter zu gewinnen, was uns auch gelang. Danach musste mein Kumpel die Bremse voll zumachen da wir auch nicht wollten dass der Fisch mit etwa 230m Schnur im See herumschwimmt. Und dann kam auch was kommen musste. Ausgeschlitzt. Wahrscheinlich hätten weitere 50m Schnur ausgereicht um den Fisch zu bändigen da er weiter gar nicht schwimmen hätte können. Wie wir später erfuhren soll es auch einen 1,90m Stör (Gewicht ist mir unbekannt) im See geben. Viele Vermutungen wurden darauf hin von uns angestellt, was es wirklich war werden wir wohl nie herausfinden.


    Am 3. Tag beschlossen wir mal an den etwas weiter entfernteren Muhrenteich zu fahren um es auch mal auf Raubfisch zu probieren. Der Aufseher der Teiche erklärte uns wo wir Köderfische kaufen konnten und gingen daraufhin gleich los zu einer in der Nähe gelegenen Fischzucht. Wir staunten nicht schlecht als uns der Herr 20cm lange lebendige Forellen mitgab. Der Muhrenteich war ca. 2km von unserer Unterkunft entfernt, was für uns jedes mal einen 30 minütigen Fußmarsch bedeutete. Der See ist ca. 7,6ha groß und größtenteils von Bäumen und Wiesen umgeben mit einem sehr trübem Wasser. Angelplätze sind auch dort rar gesät.



    Unser Plan auf Raubfische zu angeln war schnell über den Haufen geworfen als wir massenhaft Karpfen an der Oberfläche rollen sahen. Doch trotz der hohen Fischaktivität konnte mein Kumpel bloß einen kleineren Stör und einen kleineren Karpfen fangen. Deshalb beschlossen wir wieder an den Grasluppteich zu fahren. Dort erwischten ich noch 4 Karpfen bis spät in die Nacht. Als ich dabei war den ersten abzuhaken ertönte der Bissanzeiger meiner Zweiten Rute. Dadurch entstand dieses Doppbelfoto.


    Auch wenn es nicht gut zu erkennen ist brachten diese beiden 7 bzw. 9kg auf die Waage.


    Am 4. Tag mussten wir quasi gezwungener Maßen wieder zum Muhrenteich, da am anderen See kein anständiger Angelplatz mehr frei war. Dieses Mal beschlossen wir die ganze Nacht bis in den Morgen durch zu angeln. Ergebnis dieser Entscheidung: 14 Karpfen und ein Stör auf meinem Konto und 5 Karpfen auf dem meines Kumpels. Der Stör war auch ca. 1m lang, die Karpfen lagen zwischen 1,5 und 10kg. Der 10er ging auf mein Konto, was auch meinen größten Karpfen dieser Woche bedeutete.



    Mein Kumpel konnte besonders schnell hintereinander zwei Spiegelkarpfen mit exakt derselben Länge und dem gleichen Gewicht fangen. 8kg – einer davon hier:



    Hier der zweitschwerste dieser Nacht, der ebenfalls bei mir einstieg – 9kg





    Am 5. Tag schlief ich bis nach dem Mittagessen weil ich die letzte Nacht noch in den Knochen hatte. Mein Kumpel ging also alleine los an den Grasluppteich. Angelplatz bekam er dieses mal, doch es war so eng dass er bei seinem Drill drei andere Schnüre mit dran hatte. Deshalb und weil es die letzte nacht so gut lief gingen wir wieder an den Muhrenteich. Wieder angelten wir die ganze Nacht durch. Ergebnis dieses Mal: 6 Karpfen bei mir und 6 bei meinem Kumpel, zwischen 3 und 7,5kg.


    Am 6. Tag ging es dann nach nachgeholtem Schlaf und einem Einkauf für Proviant und Köder wieder zum Muhrenteich. Dieses Mal erwischte ich 6 Karpfen, mein Kumpel 3. Zwischen 2,5 und 9kg war für jeden was dabei. Hier mein 9er dieser Nacht:



    Für den letzten Tag nahmen wir uns vor ausreichen zu schlafen und top ausgeruht und motiviert das letzte Mal an den Grasluppteich zu gehen. Da unser Zug nach Hause erst am Tag darauf kam angelten wir wieder die ganze Nacht durch bis um ca. 8:00 Uhr.
    Und Petrus meinte es noch einmal gut mit uns: Am Nachmittag konnte mein Kumpel noch einmal einen schönen Stör landen. 1,24m 11,5kg



    In der Nacht konnte er dann noch 2 Karpfen landen. Einer davon ein Graskarpfen mit 7,5kg.
    Ich erwischte in der Nacht noch 5 Karpfen zwischen 3,5 und 6,5kg auf die Abakmatte legen. Da sich dann nicht mehr viel tat wollten wir dann am Morgen das Angeln schon beenden als ich meinte vielleicht besser noch ein wenig zu warten. Und ich hatte Recht! Dieser 1,42m – 14kg Stör stieg dann noch kurz vor Ende bei mir ein. Was für ein Abschluss!




    Alles in allem ein wirklich lohnenswerter Trip. 41 Karpfen und 4 Störe konnte ich verbuchen und mein Kumpel 22 Karpfen und 3 Störe.


    Fürs nächste Jahr wird schon geplant! :D



    P.s.: Ein dickes Danke an Stefan für das Bearbeiten und Hochladen meiner Bilder!