• Meerforelle
    lat.Name Salmo trutta trutta



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    Meerforelle,Bild: von Flunder


    Die Meerforelle gehört zur

    Klasse der Knochenfische (Osteichthyes)
    Ordnung der Lachsartige (Salmoniformes)
    Familie der Forellenfische (Salmonidae)
    Gattung der Lachse und Forellen (Salmo)
    Art der Forelle (Salmo trutta)
    Unterart Meerforelle (Salmo trutta trutta )


    Erkennungs-Merkmale:



    Markantes Merkmal ist der lang gestreckte torpedoförmige Körper mit silbern gefärbten Seiten, graugrünem Rücken und weißem Bauch. Zur Laichzeit färben sich die Seiten braun ein. Ein typisches Zeichen ist auch die Fettflosse, die sie eindeutig als Salmoniden ausweist.


    Lebensweise:


    Die Meerforelle zählt zu den anadrom lebenden Wanderfischen. Ihr Geburtsort liegt in den Oberläufen der Flüsse und Bäche der Barben- und Äschenregion. Der Jungfisch verbringt etwa ein bis fünf Jahre in der Umgebung seines Geburtsortes, danach wandert er ins Meer ab. Hier unternimmt die Meerforelle ausgedehnte Wanderungen und legt kräftig an Gewicht zu. Durchschnittliche Größen sind etwa 55cm bis 65cm mit etwa 1,5kg bis 3,5kg Gewicht, es werden jedoch auch häufiger Fische bis 130cm und 15kg bis 20kg Gewicht gefangen.
    Im Winter nehmen die geschlechtsreifen Meerforellen ihre typische braune Laichfarbe an und ziehen wieder an ihren Geburtsort, um dort in den kiesigen Untergrund Laichgruben zu schlagen und ihre Eier abzulegen. Die Fische magern meistens während Ihres Aufstieges ab und müssen anschließend wieder viel Futter zu sich nehmen um zu alter Vitalität zurück zu kehren. Nach dem Ablaichen kehren die Meerforellen wieder ins Meer zurück und legen ihr braunes Laichkleid ab, so das der Zyklus von neuem beginnen kann.
    Nebenbei gibt es immer wieder geschlechtsreife Fische, die im Winter nicht zum Ablaichen in die Flüsse aufsteigen, sondern im Meer verbleiben. Diese so genannten Überspringer oder auch „Grönländer“ bleiben silbern gefärbt.


    Verbreitungsgebiet:


    Hauptverbreitungsgebiet sind die Küsten und die dazugehörigen Flüsse Nord- und Mitteleuropas vom Nordmeer, Nordsee, Ostsee und Biskaya. In den ’80 des vergangenen Jahrhunderts galt die Meerforelle in Deutschland als nahezu vollständig ausgestorben. Erst Ende der ’90 des vergangen Jahrhunderts wurde die Meerforelle in Deutschland in Rhein und Elbe und deren Nebenflüsse durch sehr viel Engagement der Angler und mit staatlicher Unterstützung wieder angesiedelt. Bis heute hat sich jedoch noch keine selbsttragende Population entwickeln können, da die meisten Flüsse durch menschlichen Eingriff für den Aufstieg der Langdistanzwanderfische durch Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen und Staustufen ungeeignet sind und hier mit sehr viel Aufwand ein Rückbau stattfinden bzw. Umgehungen in Form von Fischtreppen erstellt werden müßten, was nicht immer den wirtschaftlichen Interessen der an den Flüssen angesiedelten Industrie und der Kommunen und Gemeinden entspricht.


    Ansprüche Gewässer:


    Wie jeder Salmonide benötigt die Meerforelle sauberes, kühles und sauerstoffreiches Wasser. Zum Ableichen wird ein sedimentfreier kiesiger Untergrund benötigt, welcher nicht trocken fallen kann. Hier liegt einer der Hauptprobleme. Durch die Nutzung unserer Flüsse als Industrieware werden durch die Errichtung von Staustufen die Strömungsgeschwindigkeiten und Wasserstände innerhalb kürzester Zeit verändert, so das die Brut unserer Fische massiven Überlebensproblemen unterliegt.


    Hauptnahrung:


    Da die Meerforelle als Raubfisch zu sehen ist, ernährt sie sich hauptsächlich von Fischen, Garnelen und kleinen Krebsen. Je nach Hauptanteil ihrer Nahrung färbt sich das Fleisch weiß ( Fisch ) bis dunkelrot ( Garnelen ). Im Frühjahr folgen die Meerforellen an den Küsten der Nord- und Ostsee den Heringsschwärmen und ernähren sich fast ausschließlich von diesen.


    Bevorzugte Köder für den Fang:


    Hier sind einerseits alle gängigen schlanken Blinker sehr beliebt, andererseits sind auch diverse Fliegen ein guter Köder. Ebenfalls immer einen Versuch wert sind die so genannte Küstenwobbler.
    Zu den gängigen Blinkern zählen alle Heringsimitate in blau, blausilber und silber als auch schlanke Sandaalimitate ( Tobiasfisch ).
    Gänige Fliegenmuster sind je nach Jahreszeit kleine Streamer, Garnelenimitate, Seeringelwurm- und Borstenwurmimitate und kleine Krebschen.


    Fangarten:


    Hier ist in erster Linie das Spinnangeln und das Fliegenangel vom Ufer aus zu nennen. Aber auch das Schleppfischen mit der Handangel und das Trolling mit entsprechenden Booten sind alternative Angelarten, die aber nicht jedem zur Verfügung stehen. Gerade das Trolling wird zur Zeit immer beliebter, hier werden inzwischen regelmäßig Wettbewerbe ausgetragen


    Bedeutung als Angelfisch:


    Für die Angelei auf Meerforelle muss man schon eine gewisse Portion Verrücktheit mitbringen. Es ist nicht jedermanns Sache sich im Winter morgens um 6:00 bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit einer Wathose ins Wasser zu stellen um dem begehrten Fisch nach zu stellen. Da der Fisch jedoch ein schmackhafter Speisefisch ist sind doch viele „Verrückte“ an den Küsten unterwegs. Hauptfangzeiten tagsüber sind der Winter bis ins zeitige Frühjahr und dann der Herbst wieder. In den Sommermonaten verlagert sich die Angelzeit in die Nachtzeiten.


    Fangorte in Deutschland:


    Hauptfanggebiete sind die Küsten der Ostsee, hier zum Beispiel sehr bekannt die Inseln Fehmarn, Poel oder Rügen, aber auch vom Festland gibt es sehr gute Angelmöglichkeiten.
    Vom 01.Oktober bis zum 31.Dezember ist die Meerforelle an den deutschen Küstengewässern geschont. Dies gilt jedoch nur für braun gefärbte Fische, silberblanke Fische mit losen Schuppen dürfen entnommen werden. In diesem Zusammenhang sind auch die regional eingerichteten Schutzzonen um Süßwassereinläufe zu beachten.
    Von verantwortungsbewussten Anglern werden braungefärbte Fische und so genannte Absteiger auch außerhalb der gesetzlichen Schonzeiten zur Arterhaltung wieder zurück gesetzt.
    Die Flüsse und Ströme Deutschlands sind größtenteils tabu, da die Meerforelle hier fast überall ganzjährig geschützt ist.


    Fangorte im nahen Ausland:


    Hier ist in erster Linie Dänemark zu nennen. Hier gilt unter anderem die Insel Fünen als Meerforelleneldorado. In Dänemark wird ein großer Teil der Fischereiabgaben in die Wiedereinbürgerung und Pflege der Meerforelle investiert. Auch gehört es bei den meisten dänischen Anglern zum guten Ton, nach dem Fang einer guten Meerforelle mit dem Angeln auf zu hören oder weitere gefangene Fische schonend zurück zu setzen.


    Copyright: Alle Rechte an Text und Bild obliegen dem Autor

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    In diesem Sinne


    tight lines


    Detlev ( Rheinangler ) :angler:


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    Ich habe keine zwar Lösung, aber ich bewundere das Problem ! :gut
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    Fehmarn, seit dem 12.01.2021 dauerhaft ! :cheers: :angler:


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