Ist das Fischen an Forellenteichen, kein echtes Angeln? Usermeinungen

    • Offizieller Beitrag

    [autor=Peter Bach]07.10.2004 12:26[/autor]


    Das erste was man hört: Diese dummen Zuchtforellen kann doch der größte Depp zu hunderten fangen. Dabei ist dies so was von lächerlich. Es ist nicht so, das man einfach mal seinen Wurm ins Wasser hält und so seinen Fisch fängt. Wenn jemand so einen Kommentar loslässt...und dabei evtl. sogar noch nie selber an so einem Gewässer geangelt hat...der sollte sich mal mit mir an einen Forellensee seiner Wahl stellen...und ich wette...das ich mehr fange als er. Hört sich zwar etwas Großkotzig an...aber an einem Forellensee muss man teilweise mit ganz feinem Gerät, mit ganz speziellen Montagen und mit ganz besonderen Ködern fischen um einigermaßen gut zu fangen. Woher kommt denn die Sbirolino Fischerei? Von den italienischen Forellenseeanglern! Woher kommt das angeln mit auftreibender Grundmontage? Und woher kommt der Superköder "Powerbait"? Natürlich von den Forellenteichanglern. Und warum? Weil sich diese Angler immer wieder was einfallen lassen müssen um ihre Fische am Forellensee zu fangen. Ist also nichts mit "dummen Fischen".


    Und außerdem bekommt man oft zu hören, dass es sich doch eh nur um unnatürliche Badewannen dreht. Ja klar, es gibt vereinzelt sog. Forellenpuffs die eher einer Badewanne ähneln. Doch dort gehe ich auch gar nicht angeln. Aber es gibt ja auch Forellenteiche, die beherbergen sogar diverse Lachsarten, diverse Saiblinge und.und..und.. Und wo gibt es denn ansonsten die Möglichkeit solche Fische hier in der BRD zu fangen? Wenn überhaupt...dann wirklich nicht viele. Wer dies nicht glaubt sollte mal an den Kreidesee bei Hemmoor fahren.


    Außerdem wird immer wieder der Einwand gebracht, dass dort nur dumme Leute angeln, die Ihre Fische noch nicht mal waidmännisch töten, den ganzen Tag nur saufen, rumgröhlen, und, und, und. Wer so etwas erzählt muss entweder wirklich an einem verdammt miesen Forellenteich gewesen sein...oder einfach nur von irgendjemand etwas aufgeschnappt haben. Denn an den Forellenteichen die ich persönlich kenne, ist ein solches Verhalten absolut ein Grund vom Gelände verwiesen zu werden. Doch ich Angel auch sehr oft am Rhein, an der Lahn und diversen anderen "normalen" Gewässern. Und wie oft habe ich dort Angler gesehen...die besoffen waren...ihre Fische nicht ordnungsgemäß töteten...doch kann ich deshalb alle Rheinangler bzw. Lahnangler als dumme, saufende asoziale Personen bezeichnen??? Wohl eher nicht..


    Es ist doch so, das der Fliegenfischerpurist über den Spinnangler spottet und ihn als Blechangler bezeichnet...der wiederum zieht über den Karpfen- bzw. Ansitzangler her...der nur dumm und öde in seinem Stuhl hockt und stupide auf seine Pose glotzt bzw. auf seinen Bissanzeiger...doch eines haben die alle zusammen gemeinsam: Sie ziehen über die Angler am Forellenteich her. Einfach nur traurig. Aber es ist nun mal so, dass der Deutsche immer etwas besser sein will als sein nächster.


    Viele Angler suchen gerade beim angeln Ihre Ruhe und Entspannung. Und deshalb meiden sie auch diese Forellenseen. Denn dort sind einfach mehr Leute als an diversen normalen Gewässern. Kann ich gut verstehen. Ist bei mir manchmal auch so. Doch das angeln am Forellenteich hat für mich seinen eigenen Reiz. Ist manchmal wie beim Wettangeln. Man sieht wie jemand am Forellenteich gut fängt, und selber hat man gerade mal ein zwei Nachläufer gehabt. Also strengt man sich noch mehr an...führt seinen Köder noch gefühlvoller...knetet seinen Forellenteig etwas anders (damit er sich schneller oder langsamer dreht)...überlegt sich eine andere Montage oder...oder-... und gerade dieses etwas macht für mich einiges beim Forellenteichangeln aus.


    Nun, sei es wie es ist. Du wirst sehen, es wird immer diverse Angler geben.die denken sie seien etwas Besseres als die sog. Forellenteichangler...und denen kannst du noch so gute Gegenargumente liefern. du wirst sie nicht belehren können. Doch warum auch? Geh lieber an deinen Forellensee angeln...und kümmere dich nicht um die anderen...es gibt wirklich wichtigeres im Leben.



    [autor=Norbert F]25.02.2004 16:30[/autor]


    Ich war noch in keinem "Forellenhof", habe aber nichts gegen solche einzuwenden, wenn einige Dinge sichergestellt sind:


    1.) Waidgerechter Umgang mit den Fischen
    2.) Verantwortungsvoller Betreiber (das liesse sich weiter aufgliedern, aber es kann sich auch so jeder vorstellen was gemeint ist)
    3.) Beschaffenheit des Sees: sollte geeignet sein als Lebensraum für Forellen (auch über längere Zeit)


    [autor=juergen labes]25.02.2004 17:40[/autor]


    An einem Forellensee/-teich habe ich das Angeln erlernt und stehe seitdem dem Fischen an solchen Gewässern nur positiv gegenüber. Die zwei Seen, die ich befische, sind ordentlich geführte Anlagen, sonst würde ich dort auch nicht hinfahren.
    In meiner "Junganglerzeit", als ich noch keinen Fischereischein hatte, konnte ich nur dort angeln. Es sind eingezäunte Anlagen und in S-H benötigt man in geschlossenen Anlagen keinen Schein.

    Du solltest es mal ausprobieren, an einem guten Forellensee zu fischen, dann wirst du feststellen, dass dir dort die Fische nicht von selbst an den Haken springen. Die meisten Fische, die man dort fängt, müssen auch hier erarbeitet werden. Ist jedenfalls meine Erfahrung. Die meisten Pächter achten nämlich darauf, dass mit den Fischen waidgerecht umgegangen wird. Auch wenn die meisten Anlagen geschlossene Anlagen sind, unterliegen sie doch der Binnenfischerei Verordnung, jedenfalls in S-H. Der gute Ruf eines Sees ist schnell vertan und daran liegt den Eignern/Pächtern aus verständlichen Gründen nichts. Ich habe es schon erlebt, dass einige Angler ein Hausverbot bekamen, wegen ungebührlichen Verhaltens.
    Fängst du vermehrt Fische, die verkümmerte Flossen oder Kiemendeckel aufweisen, kann dies auf Kannibalismus in der Zuchtanstalt hindeuten. Dann musst du dich beim Pächter beschweren, denn so was muss man sich nicht gefallen lassen.



    [autor=Christian Köppel]26.02.2004 11:43[/autor]

    Als ich an einem Forellenhof war (Dobel) im Schwarzwald fand ich es nicht so gut, denn als ich den Köder reingeworfen habe war gleich ein Fisch dran. Nach einer viertel Stunde hatte ich dann einen Eimer voll Fische. Da macht angeln doch keinen Spaß mehr!



    [autor=Peter Bach]26.02.2004 14:21[/autor]

    Die Teiche die ich meine, sind alles reine natürliche Seen mit frischem Quellwasser. An allen, außer einem, wird 1-mal die Woche besetzt. An dem anderen täglich. Die Gewässer sind ideal für die Salmoniden. Was man u.a. an dem sehr guten Zustand der Fische sieht!


    Besetzt wird mit Regenbogenforellen, Bachforellen, Saiblingen und diversen anderen wie Karpfen, Hechte, Störe und Welse. und gerade die Bachforelle und der Saibling stellen ja bekanntlich sehr hohe Erwartungen an ihren Lebensraum!


    Es darf mit einer bzw. maximal zwei Ruten geangelt werden. Es sind nur natürliche Köder erlaubt. Auf dem Tagesschein sind alle Verbote bzw. Regeln aufgelistet. Zum Beispiel kein Anfüttern, das Schlachten der Fische, kein Alkohol etc..etc..


    An diesen Teichen ist natürlich regelmäßig ein hoher Andrang von Anglern. Dadurch kristallisiert sich heraus wer die Forellenteichangelei beherrscht und wer nicht. Damit meine ich z.B. dass ein erfahrener Sbirolino Angler garantiert besser fängt als einer der stationär einen Wurm "badet".


    Natürlich ist es manchmal etwas nervig, wenn man sich einen See mit 20 - 30 Anglern teilen muss. Dennoch macht dies u.a. den Reiz des Forellenteichangelns aus. Denn um Erfolgreich zu sein, muss man besser und feiner angeln als der Rest...oder man geht als Schneider heim. Ist mir auch schon passiert.


    Nun, woher kommt den der schlechte Ruf der Forellenseen? Sicherlich gibt es auch Schwarze Schafe unter den Betreibern solcher Anlagen. Doch die meisten die ich kennen lernte sind absolut in Ordnung. Und die meisten Vorurteile über diese Anlagen sind mit Erlaub nichts als verallgemeinerte Vorurteile. Das heißt, ich sah wie an einem Forellensee jemand in zwei Stunden 20 Fische fängt. Also sind alle Forellenteiche überbesetzt und reine Tierquälerei. Diese Vorurteile sind aber wertlos!


    Ich könnte jetzt noch ewig darüber schreiben, wie toll ich diese Teiche finde. Aber was würde dies bringen? Wahrscheinlich nicht viel, oder?
    Deshalb kann ich jedem Angler der sich ein eigenes Bild über diese Anlagen machen will, nur das Blinker Sonderheft "Forellenseen" empfehlen.


    Ansonsten ist es jedem selbst überlassen, wie und wo er seine Fische fängt. Ich zumindest liebe es am Forellensee zu fischen!



    [autor=Division Wassersport]28.02.2004 20:55[/autor]


    Also zu dem Thema kann ich sagen, dass ich wie viele wohl auch an einem so genannten Idiotenweiher meine fishhunter Karriere begonnen habe. Eklig finde ich daran nur, dass viele Weiher fantasielos angelegt sind. Dabei kann man aus der kleinsten 08/15- Pfütze ein Paradies schaffen. Und wenn Angler dieses Wort Idiotenweiher benutzen, sollten alle dran denken: Jeder hat mal als Idiot bei Null angefangen.



    [autor=YaM]13.10.2004 16:42[/autor]


    Am Forellenteich, der dafür bekannt ist, das man pro Fisch bezahlt, ist das angeln eigentlich kein angeln mehr...man wirft einen mit Wurm oder Mais beköderten Haken aus und kann sofort eine Forelle einhohlen...also das ist eigentlich kein angeln mehr!!!!
    Außerdem macht es keinen Spaß, Forelle um Forelle zu drillen!!!