• Spinner


    Allgemeines / Beschreibung


    Die Spinner - wichtige und weitverbreitete Kunstköder - schließlich verdankt das allseits beliebte "Spinnfischen" ihnen seinen Namen - fehlen im Grunde in keiner Köderbox der Raubfischangler. Die Bezeichnung kommt vom englischen "to spin" = "drehen", womit wir schon bei der Funktion des Spinners wären: Ein Spinnerblatt ("Löffel") aus Metall dreht sich (unter Zug im Wasser) um eine Achse, und soll so durch die entstehenden Vibrationen (Druckwellen) via Seitenlinienorgan Raubfische zum Anbiss provozieren; metallisch glänzende Spinner sorgen zusätzlich für einen starken optischen Reiz: Das rotierende Blatt "blinkert" im Licht wie ein silbriges Beutefischchen. Am Ende der Spinnerachse ist der Haken angebracht, zumeist ein Drilling - aber Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.



    Die Wirkungsweise von Spinnern lässt sich zunächst einmal anhand der Form der Blätter unterscheiden:


    - längliche "Löffel" drehen sich eher schnell, aber nah zur Achse, lassen sich daher eher weniger "ablenken" und können auch in der Strömung eingesetzt werden


    - runde bis ovale Spinnerblätter drehen sich langsamer und in größerem Abstand von der Achse - und erzeugen so auch stärkere Druckwellen. Je breiter oder ausladender ein Löffel ist, umso besser kann der Angler die Rotationsarbeit des Köders "erfühlen"


    Längst schon sind Spinner nicht mehr ein "Metallblättchen mit Haken": Vielmehr handelt es sich um z. T. ausgeklügelte Kunstköder in schier unüberschaubaren Variationen: Größen, Gewichte, Hakenbestückung, Farben: Im Grunde bleibt kein Anglerwunsch offen.


    Besonders erwähnenswert (obwohl: Auch Standardausführungen sind und bleiben fängig!) sind Bleikopfspinner (schnell sinkend, grundnah), Doppelspinner (2 Blätter für noch mehr Druckwelle) und nicht zuletzt Ausführungen mit "Zubehör": Püschel, Federn, Fäden und sogar Gummifischchen. Barschangler werden rote Wolle am Ende ihres Spinners nicht mehr missen wollen...



    Die Spinner unterscheiden sich darüber hinaus noch nach Größe und Gewicht - eine immens breite Palette steht hier zur Verfügung, abgestimmt auf beinahe jeden Zielfisch. Hinzu kommt, dass es sich um einen vergleichsweise preiswerten Kunstköder handelt, nimmt man als Gegenbeispiel einmal Markenwobbler o. ä. her. Aus diesem Grund sind Spinner z. B. für Einsteiger empfehlenswert - aber auch hier gilt: Qualität hat ihren Preis. Billigware wird den oben erwähnten Funktionsweisen, und damit der Fängigkeit, wenn überhaupt nur bedingt gerecht.


    Montage


    Spinner gehören an die Spinnrute! Selbstredend sind Gerte, Rolle und Schnur den Zielfischen anzupassen, zum Montieren von Spinnern selbst sollte Folgendes beachtet werden:


    - die Spinner erzeugen naturgemäß erhebliche Drehbewegungen, und damit Schnurdrall! Daher müssen hochwertige, möglichst kugelgelagerte Wirbel vorgeschaltet werden, in Extremfällen sogar Mehrfachwirbel. In diese wird der Köder einfach eingeklinkt


    - bei der Hechtangelei ist ein flexibles Stahlvorfach obligatorisch. Auch hier sollte man auf die Qualität der eingebauten Wirbel achten!


    - im Hinblick auf die Köderkontrolle (läuft, dreht der Spinner?) und auch die Bissanzeige ist die geflochtene Schnur klar im Vorteil. Das bereits genannte "Erfühlen" der Köderarbeit fällt unvergleichlich leichter aus. Sicherlich erfüllt der Spinner aber auch an monofiler Schnur seinen Zweck. Dehnungsarme Fabrikate wären dann empfehlenswert


    Methoden und Zielfische


    Auswerfen und Einholen - und damit die rotierende Köderaktion auslösen - ist das Grundprinzip des Fischens mit Spinnern. So kann man Fische fangen, nutzt aber das Potenzial des Spinners bei weitem nicht aus. Flexibilität kann auch hier (hoffentlich...) das Geheimnis des Erfolges sein:


    - Oberflächennah: Sofortiges Stoppen der Schnur beim Auftreffen des Köders auf das Wasser. Den Spinner hart an der Oberfläche führen, Spritzwasser eingeschlossen. Eine gute Sommermethode auf alles, was an der Oberfläche raubt...


    - Die Zählmethode: Sekunden (oder 1,2,3...10) zählen, während derer man den Köder vor einem erneuten Einholen absinken lässt. So lässt sich jede mögliche Wassertiefe abtasten


    - Grundnahes Fischen: Erst nach Absinken des Köders auf den Grund mit dem Einholen beginnen, zeitweise Schnur geben, Rute nicht heben. Kratzer "auf Grund" in Kauf nehmen, leider aber auch große Hängergefahr


    - "Spinstops": Unterschiedlich lange Pausen beim Einkurbeln. Je nach Bauart sackt der Spinner beim Absinken in sich zusammen - oder rotiert in der Sinkphase weiter. Hier sind Modelle von hoher Qualität gefragt, da die Köderaktion bei jedem neuen Kurbeln unmittelbar wieder anlaufen muss. Spinstops lassen sich mit jeder der drei anderen Methoden kombinieren


    Und welche Fische?


    Die ungeheuere Vielfalt an Spinnern, und nicht zuletzt die Flexibilität, die der Angler bei der Montage und nicht zuletzt bei der Köderführung genießt, lassen nur eine Antwort zu: Alles, was raubt!!!


    - kleine Spinner eignen sich für Forellen, Barsche und natürlich auch für die immer beliebter werdende Spinnfischerei auf Rapfen und räuberische Döbel


    - mittlere Größen erfassen den erwachsenen Barsch, Großforellen, Zander (schwierig, grundnah!) und selbstverständlich den Hecht, nebst gierigen Groß-Salmoniden


    - große Spinner, schwere Spinner, Doppelspinner etc. locken dann auch kapitale Hechte, Welse, große Zander und so manche Überraschung, denn...


    - ... die kommen immer wieder vor! Minibarsch am Doppelspinner Größe 5, oder Meterhecht am "Mepps" Größe 1 - hat´s alles schon gegeben.


    Besonderheiten


    Gibt´s mehr als genug. Für eine bewusst schonende Angelei, oder auch bei heikel beißenden Zielfischen, lässt sich bei den meisten Modellen der obligatorische Drilling sehr einfach durch einen Einzelhaken ersetzen.


    Der Spinner, ganz gleich welcher Ausführung man den Vorzug gibt, hat zu Recht einen Platz ganz vorne in der Hitliste der Kunstköder. Man benutzt ihn, Ihr solltet es auch tun...