• Wobbler


    - Text: Zu großen Teilen unter Mitwirkung von "Perfusor"
    - Bilder: Askari-Onlineshop


    Allgemeines



    Der Wobbler ist ein aus Holz oder Kunststoff gefertigter Kunstköder, der durch seine Schlingerbewegungen (wobbeln) ein flüchtendes oder krankes Fischchen bzw. einen Beutefisch darstellen soll.


    Grundsätzlich gibt es 3 Kategorien von Wobblern: Schwimmende, schwebende oder sinkende Wobbler, die entweder einteilig daherkommen, oder in 2, 3 oder noch mehr Segmente unterteilt sind. Die Unterteilungen sollen einen beweglichen, „schlängenden“ Köderlauf unterstützen.

    Maßgeblich für die Aktion und Lauftiefe des Kunstköders sind Form und Größe der Tauchschaufel. Wirkung der Tauchschaufeln im Einzelnen:
    - kleine, eher senkrechte Tauchschaufel => flacher Lauf
    - große, fast waagrechte Tauchschaufel => tiefer Lauf
    - breite, rundliche Tauchschaufel =>starke Wobbelbewegung
    - schmale, längliche Tauchschaufel =>schwache Wobbelbewegung.


    Mindestens 2 Drillinge an der Unterseite des Wobblers charakterisieren diesen Ködertyp.
    Zur (akustischen) Reizoptimierung können Rasselkugeln in den Wobbler integriert sein.
    Die Dekore sind so vielfältig wie bei anderen Kunstködern: Von Naturdekors und gedeckten Tönen bis hin zur grellen „Schockfarbe“ hält der Handel alles vor. Auch in den Größen, von 3 cm für Forellen bis über 30 cm (Schleppfischen auf Großfische) ist die Auswahl schlichtweg riesig.


    Montagen


    Je nach Führungsart und Zielfisch kommen entsprechende Vorfachlängen und Typen zum Einsatz; ist mit Hechten zu rechnen, werden ausschließlich Stahlvorfächer benutzt!
    Zur Wurfangelei eignet sich steiferes (ummanteltes) Stahlgeflecht, z.B. 1x7. Um das Verhaken der Drillinge im Vorfach zu minimieren, kann auch eine Spinnstange vorgeschaltet werden. Wichtig bei allen Vorfachtypen, die mittels Karabiner mit dem Wobbler verbunden werden (schnelles Auswechseln des Köders möglich): Der Einhänger sollte einen weiten, runden Bogen beschreiben, um den Lauf des Wobblers nicht negativ zu beeinflussen.


    Zum Schleppangeln eignen sich wie bei der Wurfangelei steifere Stahlgeflechte am besten.


    Wer mit Monofil- oder Fluorcarbonvorfächern wobbeln will, und auf den Einhänger verzichten will, kann dazu den sog. Rapala- Knoten verwenden.
    Hier: Link zum Rapala-Knoten!



    Methoden


    Nachdem die Wobblerart ausgewählt ist, kann man noch über die Art der Führung entscheiden: Werfen oder Schleppen.
    Beim Schleppen hat man dann nur noch über die Schleppgeschwindigkeit die Möglichkeit zur aktiven Köderführung (es sei denn, man kann auch im fahrenden Boot die Rute mit der Hand bedienen).
    Beim Wurfangeln ist auch das normale Einkurbeln, mit evtl. Geschwindigkeitsänderungen etwa Einholstopps, um den Schwimmwobbler beispielsweise an die Oberfläche trudeln zu lassen, erfolgversprechend. Einzig der schwimmende Wobbler ist dazu geeignet, den Köder über Hindernisse hinweg „steigen“ zu lassen. Sinkende Wobbler lassen sich, hindernisfreien Grund vorausgesetzt, auch über den Gewässerboden schleifen – Kratzgeräusche und aufgewirbelte Sedimente können Räuber aus dem Mittagsschlaf holen...


    Eine moderne Art der Köderführung, die auch spezielle Wobbler mit sich gebracht hat, ist das sog. "twitchen" (dengl.) . Dazu schlägt man während des Einholens ganz leicht in die lose Schnur, um die Wobbler noch zusätzlich zur Seite ausbrechen zu lassen.


    Welcher Führungsstil in Kombination mit welchem Wobbler an einem bestimmten Tag fängt, ist die Kunst, die über Erfolg oder Misserfolg entscheidet.


    Zielfische


    Mit Wobblern lassen sich prinzipiell ALLE räuberisch lebenden Fischarten erbeuten: Je nach Methode und Ködergröße die ganz großen (Wels, Hecht), mittelgroße Arten (Zander,Großbarsche) und auch kleinere (Forelle, Barsch). Hinzukommen zum Rauben übergegangene "Friedfische", wie Rapfen, Döbel und Aland. Kleine Wobbler werden aber auch immer wieder von vermeintlich friedlichen Karpfen und Karpfenartigen genommen, wenn sie auf Insekten oder Fisch- und Amphibienbrut aus sind.


    Im Salzwasser betört der Wobbler in erster Linie Wolfsbarsche und Meerforellen, aber auch Dorsche und Dorschartige.


    Besonderheiten


    Dank gebührt den Forenusern für folgende Hinweise:


    Nicht nur um des Erfolgs Willen, sondern in erster Linie im Sinne der Fischgerechtigkeit sind gerade bei Wobblern stabilste Einhänger (Sprengringe) und hochwertige Drillingshaken oberste Bedingung. Minderwertiges Material, z. B. bei preiswerten Wobblern, sollte ausgetauscht werden - dieser kleine Umbau dürfte keinen Angler vor größere Probleme stellen.



    Viel Spaß beim Wobbeln, Petri!