• Käse


    Ein gängiges Grundnahrungsmittel, aus Milch hergestellt, gehört sicherlich nicht auf den angestammten Speisezettel unserer Fische, eignet sich aber dennoch als guter Angelköder: Der Käse.






    Die weltweit in unüberschaubarer Anzahl vorhandenen Käsesorten auch nur zu erwähnen, würde den Rahmen eines Angelköderlexikons sprengen. In aller Regel wird sich der Angler aus praktischen Gründen auf Käse "vom Laib", z. B. Gouda, Edamer, Limburger etc. sowie auf ausgesprochenen Hartkäse (allen voran Parmesan) beschränken. Weich- und Frischkäse (beispielhaft: Camembert, Pecorino) können als Zutat für Angelteige verwendet werden. In diesem Zusammenhang sollte das starke Aroma von Schafs- und Ziegenkäse nicht unbeachtet bleiben!


    Sehr stark "riechende" Käsesorten, die die menschliche Nase an ihre Grenzen bringen, können für so manche Fischart ein unwiderstehlicher Leckerbissen sein - zumal nichts in ihrer natürlichen Umgebung mit einem solch "umwerfenden" Aroma aufwarten kann.


    Beschaffung:


    Die Beschaffung ist denkbar einfach: Überall, wo es Lebensmittel gibt. Sehr dankbar, wenn einmal gar kein Köder greifbar ist: Im Kühlschrank der Oma oder der Nachbarin, oder notfalls "am Stiel" oder in Scheiben beim Kiosk oder an der Tankstelle - Käse ist immer erhältlich.


    Aufbereitung /Verarbeitung:


    Es bedarf kaum eines Aufwandes, Käse als Köder herzurichten: Würfel oder Streifen ohne weiteres an den Haken bringen, ggf. Kugeln oder Würstchen kneten. Vertrockneten Käse oder Sorten, die hart und massiv daherkommen, sollte man fein zerreiben und dann unter Zusatz von wenig Wasser oder Pflanzenöl zu einem Teig verkneten, der am
    Ende eine hakenfähige Konsistenz haben sollte. Jede Käsesorte, hier seien Weich- und Frischkäse nochmals genannt, eignet sich als (Haupt-) Zutat für Teige, die man mit Brot oder den verschiedensten bekannten Mehlen individuell herstellen kann.


    Aufbewahrung:


    Milchprodukte wie Käse gehören in den Kühlschrank. In Sachen Haltbarkeit gibt es je nach Sorte große Unterschiede. Gouda-ähnliche Sorten kann man ohne Bedenken längere Zeit einfrieren.


    Käse als Köder ist sehr temperaturabhängig: Im Sommer muss er auch bei Mitnahme an den Angelplatz kühl gehalten werden, sonst zerläuft und verdirbt er uns. Im Winter hingegen ist eher eine "temperierte" Aufbewahrung anzuraten - denn wie im Kühl- oder Gefrierschrank entfaltet der Käse sein Aroma bei Kälte eher nicht - und büßt so einen Großteil seiner Lockwirkung ein.


    Köder für die Fischarten:


    Generell: Alle Friedfische, punktuell auch Forelle und Aal.


    Hervorzuheben wären


    - die Barbe, die einen Hang zu aromatischen Ködern hat und diese sehr gut "riechen" kann. Im übrigen ist fester Käse ein guter Strömungsköder - was dem Strömungsfisch Barbe sehr entgegenkommt


    - der Döbel, Feinschmecker oder Allesfresser, je nachdem. Auch der Döbel widersteht dem Käse bei entsprechenden Bedingungen nicht - ihm sollte man sogar richtige "Stinker" präsentieren.


    - der Karpfen. Vor allem die, die bunte Bollies vielleicht schon wieder leid sind.


    Methoden am Haken oder im Futter:


    Maulgerechte Käsestücke präsentiert man an Haken der Größen 6 - 12, je nach Angelart und Zielfisch. Ist weicher Käse im Spiel, kann man ausnahmsweise einmal mit versteckter Hakenspitze zu Werke gehen. Harten Käse und -rinde sollte man mit einer Ködernadel aufziehen.




    Käseteige und Teige mit Käse knetet man in üblicher Manier auf den Haken. Teighaken mit angebrachter Spirale gibt es im Handel.


    Besonderheiten:


    Geriebener Käse eignet sich als Bestandteil im Grundfutter.


    Mit Käseteig hat der Verfasser überraschenderweise auch Mittelmeerfische fangen können - auch solche, die einmal Raubfische werden wollten...