Fisch betäuben und töten (Unterschiede bei Fischarten)

  • Moin Lagustel
    Eine "klappt-immer-Lösung" gibt es leider nicht, wenn du alles so eng siehst, was ja nicht falsch ist. Es ist gut das es Menschen gibt, die alles so genau hinterfragen. Ehrlich gesagt bis jetzt habe ich mir nie bis ins letzte Datei Gedanken darüber
    gemacht. Es muß wohl jeder selbst entscheiden was er mit seinen Gewissen vereinbaren kann und was nicht.

    Ich fasse das mal so zusammen:
    Gott gebe mir den Mut Dinge zuändern, die ich ändern kann.
    Die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann
    und die Begabung das eine vom anderen zu unterscheiden.

    Gruß Zandy

    Einmal editiert, zuletzt von Zandy (27. September 2014 um 17:50)

  • Großfische wie Waller werden gewöhnlich nicht getötet....zu 99% sind es reine Phototrophähen die man danach wieder ihrem Element entläßt.
    Verwerten könnte man sie eh nicht, erstens kann man damit nen ganzes Dorf sattkriegen und zweitens sind dertig große Exemplare (gilt eigentlich für alle Fischarten) viel zu wichtig für den Nachwuchs.
    Ich persönlich halte davon nicht wirklich viel, das Tier erleidet im Drill schon Stress ohne Ende, da brauchs man nicht noch Ewigkeiten im seichten Wasser anleinen nur um nachher nen Photo zu knipsen.
    Aber gut..ist ne andre Story.

    Man stelle sich einfach mal vor ein großer Hecht wird in einem Gewässer gefangen und entnommen. Wenn der Bestand nicht wirklich gut an größeren Hechten dort ist heißt das im Umkehrschluss für die nächsten Jahre einfach weniger neue Junghechte.
    Ich selbst entnehme zb nur Fische wenn ich sie auch vernünftig verwerten kann, bei einigen Fischarten setze ich mir selbst ein höheres wie vorgegebenes Mindestmaß und ab einer gewissen Größe nehme ich sie generell nicht mit....einfach weil ich auch in ein paar Jahren dort noch etwas fangen möchte und somit auch Nachwuchs gewährleistet ist.

    Auch wenn zb ein Hecht einen ziemlich harten Schädel hat, muß man da nicht wie ein Berserker draufrum kloppen um ihn zu betäuben. Ein zwei beherzte kurze Schläge (je nach Größe) reichen völlig aus, anschließend der Herzstich und Ruhe ist.
    Das der eine oder andere Fisch auch danach womöglich nochmal zuckt (korrekter Herzstich vorrausgesetzt) passiert schonmal...bei Hechten kommts sogar mal vor daß das Herz sogar noch leicht schlägt trotz richigem Herzstich. Das sind Muskelreflexe, wie sie jedes Wirbeltier zeigen kann..sieht man auch beim Schlachter.
    Nen Aal wird hingegen gar nicht durch einen Schlag betäubt, denn das ist wirkungslos. Herzstich und fertig...sogenannte "Aaltöter" durchtrennen die Wirbelsäule, halte ich persönlich gar nichts von.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,
    ich wende nur den Herzstich an. Also betäuben, Herzstich und ab in die Kühlbox.
    Halte ich persönlich auch für eine sehr saubere Sache da man ja sofort erkennt ob der Stich richtig war oder nicht. Viele sagen ja auch das man dort die Galle oder ähnliches treffen kann, ist mir aber selbst noch nie passiert. Jetzt muss ich aber auch sagen dass ich fast nur Forellen und Barsch angel.
    Beim Aal hat der Aaltöter mit Sicherheit seine Berechtigung denn sonst hätte der sich bestimmt nicht in all den Jahren durchgesetzt.
    Wenn ich irgendwann mal an der Küste auf Plattfisch angel hole ich mir hier natürlich Rat, denn da wäre ich als Frischling auf dem Gebiet etwas überfragt.

    MFG
    AOT-Alex

  • Beim Aal gilt ja die Sonderregelung, dass dieser nicht betäubt wird, sondern durch einen Stich in den Nacken gleich getötet wird, sowie dem Ausnehmen unmitelbar danach.
    Da der Aal sich jedoch recht stark windet, ist es -selbst mit einem Aaltöter- sehr schwer, einen sauberen und sofort wirkenden Nackenstich zu setzen.
    Hier habe ich die Methode eines Freundes angenommen und nutze dieses sehr erfolgreich (ich hatte dazu vor langer Zeit mal einen Beitrag verfasst).

    Dabei ergreife ich den Aal nach dem Landen mit einem dünnen Leinentuch (altes Bettlaken etc.), hake das Vorfach aus und werfe den Aal mit voller Wucht auf einen harten Boden.
    Dies muss tatsächlich mit großer Wucht geschehen.
    Der Aal ist dadurch betäubt und liegt komplett starr. Man kann nun den Aaltäter oder das Messer an der richtigen Stelle ansetzen und den erforderlichen Nackenstich durchführen. Auch windet sich der Aal beim anschließenden Ausnehmen so gut wie gar nicht.

    Diese MEthode klingt vielleicht brutal, aber sie dient dem Fisch und auch den Angler. Denn der Aal ist tatsächlich betäubt, so dass man nich mit dem Messer herumstochern muss, bis man den Schnitt bzw. Stich richtig setzen kann und man läuft auch nicht Gefahr, mit dem Messer abzurutschen und sich selbst zu verletzen.


    Beim Plattfisch setze man den Kiemenschnitt an mit gleichzeitiger Durchtrennung der Wirbelsäule.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • die Standard-Fischbetäuber reichen wohl noch gerade für Kleinfisch, dann ist aber auch Ende.
    Um sicher ausreichend Schlagwirkung zu erzielen habe ich mir ein Stück eines 10mm Kupferrohrs im vorderen Teil mit Blei ausgegossen.
    Selbst bei größere Fische im Süßwasser reichen ein zwei Schläge um einen Fisch sicher zu töten. Der Kiemenschnitt oder Herzstich dient für mich dem Ausbluten aber nicht dem Töten des Fisches. Rinder, Schweine etc. die durch Bolzenschuß oder Stromschlag getötet werden läßt man nur ausbluten um die Qualität des Fleische anzuheben. Aber nicht um das Tier zu töten. Aale lassen sich am besten mit einem kurzen scharfen Messer durch einen Schnitt vom Nacken durch den Kopf töten. Alle Hirnfunktionen sind sofort ausgeschaltet. Nehme dafür als Unterlage ein altes Küchenbrett und der Aal wird mit einem gut saugendem Tuch fixiert. Eventuelle Nervenreflexe sind normal und lassen erst nach mehrere Minuten nach. Die sieht man auch noch wenn der Aal aber auch andere Fische danach sofort ausgenommen werden. Kann man testen wenn man mit einem spitzen Messer in Höhe der Schwanzwurzel in die Nervenbahn sticht. Warum das so ist kann jeder Arzt oder Pataloge besser erklären als ich, oder googeln.
    Einen Aal zum betäuben auf den Boden knallen noch nie gemacht. Das gibt Hämatome im Fleisch! Wenn an der Angelstelle kein fester Steinboden ist erübrigt sich das eh und man muss eine andere Art wählen....
    Wie man Aale sicher tötet mal in einer kommerziellen Aalräucherei nachfassen. Was dort gesetzlich erlaubt ist muss auch dem Angler erlaubt sein. Oder mit welchem Maß wird gemessen?
    Für größere Fische setze ich einen verstärkten Totschläger ein. Besteht aus einem soliden Hammerstiel, vorn aufgebohrt und mit Blei ausgegossen. Selbst bei Großdorsch reichen ein zwei Schläge. Danach Kiemenschnitt. Auf Plattfisch wie beim Aal beschrieben und Kiemenschnitt.
    Um tropische Großfische sicher zu töten wird ein Totschläger in der Größe eines Baseballschlägers eingesetzt. Der ist auf den Charterbooten vorhanden und braucht nicht im limitierten Reisegepäck mitgenommen werden.

    Bali die Insel der Götter

    Einmal editiert, zuletzt von Wollebre (29. September 2014 um 13:27)

  • Ich benutze einen stabilen "Fischbetäuber" aus Metall. Der hat zusätzlich ein integriertes Messer und kostet nur wenige Euro im Laden. Mit einem gezielten Schlag sind die Fische bereits tot. Eigentlich ist die Bezeichnung "Fischbetäuber" wirklich falsch. Das würde nämlich bedeuten, das die Fische nur eine Zeit lang benommen sind und nicht sofort davon sterben. Wie auch immer...einen Herzstich mache ich trotzdem um sicher zu gehen und weils so gefordert wird. Aale betäube ich nicht...da kommt zuerst ein Stich in die Kopfregion und dann Herzstich.

    LG

  • Rinder, Schweine etc. die durch Bolzenschuß oder Stromschlag getötet werden läßt man nur ausbluten um die Qualität des Fleische anzuheben. Aber nicht um das Tier zu töten.

    Diese Aussage ist grundsätzlich falsch.

    Unter einer Schlachtung versteht man das Töten von Nutztieren unter Blutentzug..sprich Ausbluten.

    Der Einsatz eines Bolzenschussgerätes (bei Tieren mit harter Schädeldecke wie Rinder & Schweine), Strom (bei Geflügel und auch Schafe/Ziegen) oder Kohlendioxid ( zunehmend bei Schweinen) dient allein der Betäubung (Ausschaltung der höheren Hirnfunktionen) aber nicht dem Tötungsvorgang ansich.
    Die Betäubung ist grundsätzlich vor dem Blutentzug (Aderschnitt, Halsstich, Halsbruststich)) durchzuführen. Dadurch soll verhindert werden, daß ein Tier unnötigen Schmerz durch Schlachtwunden erleidet.
    Durch den Blutentzug wird das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, der Tod tritt nach kurzer Zeit ein.

    Die Qualität des Fleisches wird erst später erreicht, durch die sogenannte Fleischreifung. Dazu wird ein geschlachtetes Tier für einige Zeit abgehangen. Nach der Tötung fält jedes Wirbeltier in eine Leichenstarre...sprich die Muskeln ziehen sich stark zusammen aufgrund mangelnder Blut- und Nährstoffversorgung. Nach gewisser Zeit (Rinder und Wild bis zu 7 Tagen) erschlaffen die Muskeln wieder, die Leichenstarre ist aufgelöst und die Fleischreifung abgeschlossen. Erst dann ist Fleisch von diesen Tieren überhaupt essbar.


    Im Prinzip ist dies die gleiche Verfahrensweise wie wir bei unserem Fischfang vornehmen...erst Betäuben, dann Töten.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

    Einmal editiert, zuletzt von Eelcatcher (29. September 2014 um 16:00)

  • Bei mir hat diese Methode bisher immer zum Erfolg geführt.
    Ich schrieb ja, dass ich den Aal mit einen dünnen Leinentuch ergreife.
    Habe genug alte Bettlaken, denn die kann ich dannach wegwerfen. Oder wäscht jemand seine Aallappen aus? ;)

    Wenn sich der Aal natürlich vorher um meinen Arm gewickelt hat, werde ich es tunlichst unterlassen, den Versuch zu starten, da er dann nicht richtig ausgeführt werden kann.
    Hier ist jeder in der Pflicht, sich entsprechend zu verhalten. Und wenn jemand meint, dass er diese Methode nicht anwenden kann, dann soll er es lassen.

    Es mag sicher brutal aussehen, aber ich bin von der Wirkung überzeugt.
    Habe schon Leute gesehen, die es nicht schaffen, weinen Aal richtig den Schnitt zu setzen und anfangen zu 'Stückeln'!
    Lieber einmal richtig, als 3x Falsch!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Kaufbare Aaltöter funktionieren schon recht zuverlässig...damit wird das Rückgrat durchtrennt.
    Früher hat man sich einfach nen ollen Schraubendreher gabelförmig unten eingeschliffen...ist quasi das Gleiche nur ohne Federmechanismus.

    Ich persönlich mag die Dinger halt nicht benutzen, weil sie das Rückgrad quer durchtrennen und nicht wie ich mit dem Messer längs.
    Ist ja nicht ganz unwichtig beim späteren Räuchern. ;)

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Moin alle zusammen
    Bis jetzt haben wir nur über waidgerechtes töten gesprochen. Meiner Meinung nach fängt waidgerechtes angeln schon bei dem Matherial an, welches man verwendet.
    Zum Beispiel angeln ohne Stahlvorfach auf Zander, obwohl Hechte im Gewässer vorkommen (es gibt Stahl 49 Fäden so geschmeidig wie Monofile Schnurr, ist aber teuer)
    Mit Stahlvorfach angeln das geknickt ist und wo schon einige Fäden durchgescheuert sind.
    Mit Schnurr angeln die schon Jahre auf der Rolle ist und nicht mehr die volle Tragkraft hat.
    Nie die ersten Meter von Schnurr beim Spinnangeln auf Schäden überprüft und abschneidet.
    Eine billige Rolle verwendet wo die Bremse nicht ruckfrei arbeitet, oder die Bremse nicht auf die Schnurr abstimmt ist und bis zum Anschlag angezogen ist.
    Da ist Schnurrbruch vorprogrammiert!!!
    Wenn ein Fisch aussteigt ist das ärgerlich. Ein Fisch durch Schnurrbruch zuverlieren ist grob fahrlässig. Ein Fisch mit Haken oder Kunstköder im Maul leidet länger und quallvoller und wenn er entliche Meter Schnurr hinter sich ziehen muß
    und diese sich irgendwo festsetzt ist das umso schlimmer.

    Gruß Zandy

  • Hallo Lagustel

    Sollte ich wirklich einen Abriss haben, könnte ich das nicht
    so einfach wegstecken, -das weis ich jetzt schon. Der Angeltag
    wäre vorbei.
    Das ist auch für mich ein Alptraum, der Gott sei dank in den letzten 30 Jahren seit es geflochtene Schnurr gibt nicht wahr geworden ist.
    Klar sind mir, ich weiß nicht wieviele Fische ausgestiegen, aber nicht durch Schnurrbruch.

    Ich mache es immer so.
    Betäuben, Herzstich und dann am Wassergleich ausnehmen. Dauert 10 min und man hat das Leiden auf ein mimimum reduziert. Das Beste daran ist, man verteilt die Schuppen nicht in der Wohnung.
    An meinem Gewässer geht das. Ist alles Natur. Die Eingeweide holen sich die Raubtiere. In Hafenanlagen geht das natürlich nicht.

    Vorfächer binden ist Fummelarbeit ich binde mir diese während der Hechtschonzeit, Zander haben bei uns keine Schonzeit, aber die bekommen sie von mir verordnet.

    Gruß Zandy

    2 Mal editiert, zuletzt von Zandy (1. Oktober 2014 um 20:27)

  • Hallo Lagustel
    Mit Weichei am Wasser hat das nun wirklich nichts zutun.

    Schau mal in deinen Sportfischerpaß. Erste Seite rechts.

    Sportfischer,
    Dein Recht ist:
    Anteil zu haben an dem großen
    Schatz, den die deutschen Fisch-
    gewässser bergen;

    Deine Pflicht ist:
    diesen Hort zu schützen,zu
    hegen und zu pflegen, wo
    immer es auch sei.

    Sei allen ein Vorbild in Deiner Liebe zur Natur
    und beweise sie in Deiner Achtung vor ihren
    Geschöpfen.


    So steht es dort und das haben du und ich und alle Angler auf die Fahne geschrieben. Wenn wir das befolgen mit Herz, Emotionen und Gewissen und nicht weil es in einem Gesetzbuch steht mit Angst vor Strafen, dann sind wir Vollblutangler
    und wissen worum es geht in unseren Hobby geht.

    Gruß Zandy

  • hi back!

    Zum Töten eines Großfisches:

    Ja, einen Großfisch, den lässt man wieder schwimmen, -glasklar!
    Ich fragte aber, was wäre wenn: Also wenn der Riese, einen Drilling
    bis in den Magen geschluckt haben sollte, oder andere Sachen akut
    sind, die es dem Fisch nicht mehr erlauben weiterzuleben.
    Zusammengefasst: Was wäre in einer solchen Notsituation zu tun...?

    Ist doch eigentlich glasklar in den Gesetzen verankert
    Wenn Fische so weit verletzt werden, daß sie nicht mehr lebensfähig wären (starke Blutungen zb) dann sind sie weidgerecht zu töten.
    Das gilt auch für untermaßige Fische. Eine Aneignung des Fanges zur Verwertung istin diesem Fall verboten.

    Und mit "waidgerecht" ist nicht gemeint, mit der 2kg Eisenstange auf nen Meter Hecht einzudeschen, wer sowas tut gehöhrt selbst damit mal verdroschen.
    Auch wenn manche Fischschädel durchaus sehr hart sind, muß man sie nicht gleich zertrümmern..es genügen 1-2 kurze aber wohl dosierte Schläge (zb mit handelsüblichen Fischbetäubern aus Holz), auch für kapitale Exemplare.
    Dies dient nur der Betäubung, der Tötungsakt schließt sich daran an.....vergessen viele leider viel zu oft und sieht man immer wieder...leider.

    Tiefgeschluckte Haken sind nicht grundsätzlich ein solches Problem. Solange wie sie nicht bluten und man nicht noch ewig drin rum stochert, werden sie den Haken schneller wieder los wie man denkt...die Magensäure vieler Fischarten ist nicht ganz ohne. Vorfach direkt am Maul abschneiden und schonend wieder zurücksetzen.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Moin

    Tiefgeschluckte Haken sind nicht grundsätzlich ein solches Problem. Solange wie sie nicht bluten und man nicht noch ewig drin rum stochert, werden sie den Haken schneller wieder los wie man denkt...die Magensäure vieler Fischarten ist nicht ganz ohne. Vorfach direkt am Maul abschneiden und schonend wieder zurücksetzen.

    Diese Methode schließe ich völlig aus, weil ein tief geschluckter Haken immer schwere Verletzungen bei den inneren Organen verursacht durch das drillen. Es ist richtig das die Magensäure den Haken zersetzt, aber das dauert richtig lange.
    Auch wenn der Drilling im Schlund sitzt wird der Fisch unter Garantie verenden, weil a) beim Drill der Schlund verletzt ist. b) Wenn ein Haken vom Drilling oberhalb und der andere unterhalb im Schlund sitzt der Fisch keine Beute mehr schlucken kann und verhungert.
    Ehe der weg rostet das dauert.

    Gruß Zandy

  • Und wie verhälst du dich dann wenn du als Beispiel einen untermaßigen Aal landest, der aber bis zum A**** geschluckt hat und er keinerlei sichtbaren Verletzungen (Blutungen zb) zeigt?

    A) Du stocherst drin rum um den Haken wieder zu entfernen....stärkere Verletzungen sind die Folge wie vom Haken selbst
    B) Du machst kurzen Prozess und tötest ihn waidgerecht...ein Aal weniger der die Chance hatte aufzuwachsen
    C) Du schneidest kurzerhand das Vorfach knapp am Maul ab und entlässt ihn wieder seinem Element..er wird es 100% überleben und ist den Haken nach nichtmal 1 Woche wieder los (beim Aal auswürgen, Ausstoß durch die Bachwand...das ist wissenschaftlich belegbar)

    Der Aal mag hier eine andere Stellung einnehmen wie andere Fischarten, aber auch Hechte sind nicht wirklich arg anfällig dafür gleich hops zu gehen, wenn man das Vorfach kappt.
    Haken werden recht zügig durch die Magensäure zersetzt.
    Bei Barschen und Zandern schaut das schon anders aus, diese Arten werden es selten überleben und sollten besser getötet werden.


    Im übrigen ist das noch immer Ländersache, in NRW muss meines Wissens getötet werden, bei uns in Sachsen-Anhalt darf unter entsprechenden Vorraussetzungen auch abgeschnitten werden.

    Solange dies bei uns möglich ist, werde ich jede auch noch so kleine Chance nutzen, dem Fisch eine Überlebenschance zu geben. Durchs töten ist diese direkt bei null angekommen und ich darf den Fang verbuddeln.
    Die Mitnahme und Verwertung dessen ist ansonsten eine Ordnungswidrigkeit, die teuer werden kann.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.

  • Eben Rockon...

    ... wenn ich Fische und Menschen auf die gleiche Ebene stelle, läuft irgendwas falsch hier. Klar, ich sollte möglichst schonend mit dem Fang umgehen. So stehts im Gesetz und so handeln die allermeisten auch.

    Sollte ich mir aus welchen Gründen auch immer nen Drilling in die Backe rammen, was meinst was ich dann täte?
    Warten bis er rauseitert? Wohl kaum, ich geh zum Doc.
    Fische können das nicht, das ist klar..aber sie haben Mechanismen im Laufe der Evolution entwickelt um aufgenommene Fremdkörper wieder loszuwerden..sei es durch Auswürgen, Ausstoss oder starke Magensäure.
    Und wie Rockon schon schrieb es ist wissenschaftlich bisher nicht klar, ob Fische überhaupt Schmerz (so wie wir ihn definieren!) empfinden...ich gehe zwar davon erstmal aus, aber das setzt sie nicht mit uns Menschen gleich.
    Wenn ich jedesmal Gewissenbisse habe wie ich nun genau mit einem Fang egal in welcher Form verfahre, dann ist es vielleicht nicht das richtige Hobby für mich.
    Da verreckt mir ja der Fisch eher an Land bevor ich überhaupt entschieden habe was nun zu tun ist.

    Was ist der Unterschied zwischen Latein und Anglerlatein? Latein ist eine tote Sprache, im Anglerlatein wachsen die Fische aber noch.