Habe mir vor nem guten Monat mal nen neues Werkzeug fürs schwerere Kunstköderangeln gegönnt, da meine alte Gummipeitsche mit ihren max 50g WG doch oft am Limit war bei größeren Shads und dementsprechenden Köpfen.
Rute: Shimano Aernos 270XH (50-100g WG)
Zuerst sollte es ursprünglich ein etwas kleineres Rollenmodell werden (3000-3500), allerdings ist die Rute in der 2,70m Version doch recht kopflastig und der Griff hinter dem Rollenhalter auch nicht wirklich lang.
Von daher griff ich zum 4000er Modell, und selbst dieses mit 390g reichte nicht für ne vernünftige Balance.
In die Waagerechte kam die Rute dabei erst etwa 3cm vor dem Vorderkork...also direkt am Blank.
Ne noch schwerere Rolle dran bammeln kam nicht mehr in Frage, irgendwo muß nun ein Kompromiss her.
Die passenden namensgleichen Rollen aus dem Hause Shimano wären übrigens noch leichter gewesen, daher keine Option.
Also erstmal ein paar Tests gemacht, wieviel Zusatzgewicht noch benötigt wird für ne einigermaßen vernünftige Balance, da wo ich auch immer die Rute eben halte.
Nach ein paar Versuchen war ich ziemlich baff...ich kam auf nen abenteuerlichen Wert von ca. 114g
Ok, eigentlich ist das deutlich zuviel, um das als Zusatzgewicht unterzubringen....das Ganze wird damit deutlich unhandlicher.
Aber lieber etwas unhandlich als nach 20 Würfen nen lahmen Unterarm.
Also Kreis im Abschlusskork ausgeschnitten, Blei in den Blank geklebt und den Korkstopfen wieder draufgeklebt.
Das Ganze erstmal nen Tag trocknen lassen.
Nächsten Tag stand nen Test an, inwiefern das mit der Balance nun besser klappt, wie ermüdend es werden könnte und ob nicht die Aktion darunter vielleicht leidet.
Mit der nun vorhandenen Balance kam ich deutlich besser klar, sicher war die Gerte nun etwas schwerer..aber es ging besser wie ich erst dachte.
Damit kann ich jedenfalls auch längere Zeit ohne Ermüdung Dauerjiggen.
Von der Aktion wurde ich ebenfalls nicht enttäuscht, ich merkte nahezu keinen Unterschied...die Rute reagiert auch nach dem Umbau sehr schnell und bleibt dabei wie ich es mag schön hart und progressiv in der Spitze.
Von daher kann ich nur sagen ich hab den Umbau ganz sicher nicht bereut...auch wenns vielleicht nicht das Optimum von Haus aus darstellt.
Leider tendieren immer mehr Spinnruten in der Länge von 2,70m dazu zwar äußerst filigran und schnell zu sein, aber eben auch ein zu kurzes Griffstück nach dem Rollenhalter zu besitzen und so extrem kopflastig werden, sodaß man kaum mehr ne wirklich passende Rolle dazu am Markt findet und man zwangsläufig zu nem Umbau tendiert.
Das ist echt schade, denn es gibt wirklich gute und erschwingliche Ruten am Markt, die mit eben jenen Herstellerseitigen Veränderungen durchaus das Zeug dazu hätten, aus dem Nischendasein zu verschwinden.