Hallöle,
gestern war es endlich soweit, mein erster Angeltag seit fast einem Jahr! Wenns auch nur mit der Spinnrute an unsere Seen ging, freute ich mich wie ein kleines Kind darauf. Doch es sollte anders kommen als erwartet...
Ich kaufte die letzten Kleinigkeiten, neue Blinder, Stahlvorfach und so weiter, fuhr zum Wasser und setzte mich erstmal an die erste Stelle die ich erreichen konnte. Hier fielen mir schon die halbvollen Alkoholflaschen und einige "Müllhäufchen" auf. Nun gut, an diesem See sind auch viele Freizeittouristen anzutreffen, da bleibt das wohl nicht aus. Ich knüpfte mein Stahlvorfach, hing einen Blinker ein und fischte drauf los. Schon bald schwammen die ersten beiden Menschen quasi unter meiner Rutenspitze vorbei, dicht gefolgt von einem Hund! Ich sollte dazu sagen, der See und alles rundherum ist Naturschutzgebiet und es ist, außer uns Anglern, den Rangern und diversen Auserwählten, niemandem gestattet die Ufer zu betreten, geschweige denn zu schwimmen oder Hunde frei laufen zu lassen.
Der erste Frust war also vorprogrammiert. Ich ging den Weg entlang zur nächsten Stelle und auch diese war flankiert von Müllhäufchen. Ich fischte weiter.
Doch plötzlich rannte ein Labrador die Böschung hinunter, auf mich zu und ohne Herrchen oder Frauchen in erkennbarer Nähe. Das Messer schon am Anschlag (Gewohnheit) überlegte ich schon, wie ich reagieren soll, jedoch kam dann doch das Herrchen gemächlich hinterher. Sofort wurde ich angepampt, wieso ich mit den scharfen Haken vor dem Hund herumwedel und warum ich überhaupt hier angel!
Na sowas hab ich ja gern! Ich packte also mein tiefstes Ruhrpottdeutsch aus und erklärte dem Herrn eher unhöflich, dass er seinen Hund anzuleinen hat und das Ufer eh nicht betreten dürfe.
Den weiteren Verlauf erspar ich euch, es war jedenfalls sehr unschön und er zog schließlich ab.
Ich ging irgendwann weiter, jedoch war ab dort KEINE der Stellen, die ich befischen darf frei! Überall saßen junge Menschen mit mal mehr, mal weniger Alkohol und Ghettoblastern. Müll war natürlich ebenfalls reichlich vorhanden.
Ich zog enttäuscht von dannen und begab mich auf den Weg zum zweiten Hausgewässer.
Dort angekommen besserte sich meine Laune. Kein Müll, keine Menschen, Ruhe und Idylle pur!
Zwar hatte ich auch hier eine Diskussion mit einer Hundebesitzerin und einem Typen, der mit einem Trecker um den See fuhr und keine Erlaubnis vorzeigen konnte, jedoch war hier nichts zu sehen von Müllbergen oder Schwimmern. Wohl auch, weil der See wesentlich kleiner ist.
Ich traf noch einige Angler mit denen ich mich gut unterhalten konnte. Dabei kam heraus, dass es mittlerweile jedem bekannt ist, jedoch niemand etwas dagegen tut. TRAURIG!
Da wir (der Verein) sich um den See zu kümmern hat, befürchte ich dass man uns vielleicht den Pachtvertrag für den See kündigt, wenn die falschen Leute das mal sehen. Getan wird dort nach wie vor nichts.
Leider ist dies kein Fangbericht wie sonst, ich will aber mal darauf aufmerksam machen, dass ich, und bestimmt kennen viele andere das Problem auch, viel Geld zahle um dort angeln zu dürfen aber es ja nicht möglich und schon gar nicht erholsam ist!
Auf die Boilieteppiche, die der Vorsitzende beim Tauchen gefunden hat, gehe ich hier nicht ein!
Ich danke euch fürs Lesen!
Kris