Verbuttung der Barsche?

  • Hallo,

    seit 2 Monaten dürfen ich und ein Kollege für lau bei einem älteren Herren an den Teichen angeln... Es sind 5 Teiche, 1 Forellenteich (zum Keschern), 3 kleinere Teiche wo angeblich Schleien und Karpfen drin sind und ein etwas größerer Angelteich, wo angeblich unter anderem auch Karpfen und Störe drin sein sollen. Gespeisst wird die Ganze Anlage von einem Bach, und das wohl auch schon seit über 20 oder 30 Jahren. Laichplätze sind soweit ich das beurteilen kann keine vorhanden, zumindest keine für Krautlaicher denke ich, da keine Pflanzen im Teich sind, wie das am Grund mit Unterwasserpflanzen aussieht weiss ich allerdings nicht . Wir waren nun schon 4-5 mal dort, haben allerdings nur ziemlich kleine Barsche gefangen... Und davon viele... Rute rein, 10-30 Sekunden warten, Biss, Barsch... und immer wieder das selbe... (naja, gut, einmal hab ich 2 Rotaugen rausgeholt, das wars aber auch)... Das Problem ist, dass die Barsche allesamt sehr klein sind... ca. 8-15cm, nicht größer.

    Nun habe ich mal bisschen gegoogelt und vermute, dass sie verbuttet sein könnten? Ich meine kleiner Teich, kleine Fische, sie beissen sehr schnell (Nahrungsmangel)? Was meint ihr? Wie kann man bei Barschen am besten das Alter festellen? Seitenlinien Schuppen abzählen, oder? Wollen demnächst mal den Fishfinder austesten um zu schauen ob auch etwas größere drin sind, machbar damit?... Und die andere Frage: Wie kann man, falls es so sein sollte dagegen wirken?

    Danke schonmal...
    Wave2

    2 Mal editiert, zuletzt von Wave2 (22. Dezember 2015 um 13:39)

    • Offizieller Beitrag

    moin..

    Zitat

    Das Problem ist, dass die Barsche allesamt sehr klein sind... ca. 8-15cm, nicht größer.

    .. daß hat erstmal nichts mit einer Verbuttung zu tun ;)

    Barsch frisst Barsch, wenn es aufgrund des Nahrungsangebots "eng" wird;
    d.h. da müssten auch größere Barsche drin sein; die aber vielleicht einfach nicht mehr auf Wurm beißen ;) .. -> Köfi nehmen :)

    Wenn ihr wirklich wissen wollt, was da so alles im Teich ist, ??? ;
    dann sucht erstmal >per Ausloten mit der überbleiten Pose< die Pfützen nach den tieferen Stellen ab.
    Es ist zwar noch nicht wirklich kalt, aber die trägeren Fische dürften sich in der Nähe der tieferen Stellen befinden.
    Für Hecht, Zander und Barsche gilt das nicht, die sind bei den Temperaturen noch sehr beißfreudig und überall an zu treffen ;)

    .. noch so eine Anmerkung.. nach 4-5 mal für x-Stunden an DEN Teichen
    KÖNNT ihr DIE Gewässer noch ga rnicht wirklich KENNEN ;)

    .. also nicht gleich verzagen,
    wenn ihr in einen Forellen-P*** geht,
    der 4 Teiche im Angebot hat,
    dann braucht ihr mind. 5 Besuche / Teich um herauß-zu-finden,
    wo welche Tiefen; Standplätze; Hauptrouten etc in dem EINEN Teich sind.

    .. Angeln heisst geduldig sein, Erfahrungen an jedem neuen Gewässer sammeln und
    DANN irgendwann kommt der Nutzen ;)
    .. mit 4-5 x hinrennen ist das nicht getan :)


    .. Kopf hoch, der Erfolg kommt schon noch ;)

    gruß rüdl

  • Moin,

    es könnte sein, das die Barsche verbuttet sind (wie groß waren die Rotaugen?). Passiert öfter an kleineren Gewässern, besonders mit hoher Fischanzahl.

    Die Teiche scheint es ja auch schon lange zu geben und der Angeldruck ist wohl gering, da müsste man dann eigentlich einen größeren Barsch fangen, auch die beissen ganz normal auf Wurm. Zumindest müsste auch ein Durchschnittsbarsch (25cm) dran gehen. Wenn man nur Kleinkram fängt und nicht einmal einen Fisch mittleren Alters (die eigentlich nicht selten sein dürften), dann stimmt was nicht.

    Nach 20-30 Jahren wären jedenfalls unter guten Bedingungen kapitale Barsche möglich (ca. 21 Jahre - 45cm / 25 Jahre - 50cm) Würde es noch etwas probieren und wenn da kein deutlich größerer Barsch raus kommt ist der Bestand wohl wirklich verbuttet.

    LG

  • Rockon,

    du erschreckst mich grade, willst du uns verkaufen, dass Barsche so langsam wachsen ?( Wäre das wirklich so, dann nehm ich Barsche ab sofort auf die "immer zurück setzen" Liste auf...

    Bei vielen Barschen, wird man relativ schwer an die großen kommen, wenn man es mit Wurm probiert, kaum im See und schon nuckeln die kleinen dran rum. Gummifischlä oder Köfi sind in kleinen Gewässern auf größere Barsche die bessere Wahl. Wobei jedes Gewässer ist anders

    Zeit ist immer der beste Köder;)

    Dirk

  • Ja, Barsche wachsen nur langsam ;) Gibt auch andere Fische bei denen das so ist wie z. B. die Massenfische Rotauge / Rotfeder etc.

    Die Tabelle habe ich aus dem Netz. Sind natürlich nur ungefähre Werte.

    15 cm: 3 jahre
    20 cm: 5 jahre
    25 cm: 7 jahre
    30 cm: 10 jahre
    35 cm: 13,5 jahre
    40 cm: 17 jahre
    45 cm: 21 jahre
    50 cm: 25 jahre


    LG

  • Also, erst nochmal vielen Dank für die Antworten...
    Werde dann mal wohl den Teich ausloten und nach den tiefsten Stellen suchen und dort nen Köderfisch präsentieren... Weil auf Wurm hat man echt keine Chance, wie gesagt nach ein paar Sekunden hat meist schon der erste kleine Stachler gebissen. Der Teich wird soweit ich weiß kaum befischt, in den letzten paar Jahren vielleicht sogar garnicht mehr, werde ich nochmal nachfragen.
    Barsch ist ja Kannibal, von daher kann ich auchn Barsch als Köfi nehmen, oder?

    Die Rotaugen waren auch nicht sonderlich groß, geschätzt in etwa 20cm... Und eher schmal.

    rüdl: wegen Gewässer kennen, geht momentan wie gesagt nur um den einen "Angelteich", Rest wird ja gekeschert und ist auch nicht wirklich "beangelbar", weil zu klein.

    Noch ne Frage zum Verbutten: Laut Wiki heißt es da "Wird ein verbutteter Fisch in einem intakten Naturgewässer ausgesetzt, so ist dieser Prozess reversibel und das Tier kann zu normaler Größe abwachsen." Heisst dass, das man die verbutteten Fische (zumindest ein paar) in ein gut genährtes und intaktes Aquarium-System für kaltwasser-Fische setzten und da ein paar großziehen die den anderen dann evtl. als Konkurrenz für die anderen wieder reinsetzten?
    Klar, paar Hechte reinzusetzen wäre die bessere und schnellere Option aber nebenbei könnte ich ja welche im Aquarium wachsen lassen und später wieder in den Teich setzen?

    Einmal editiert, zuletzt von Wave2 (22. Dezember 2015 um 18:26)

  • Das mit den Rotaugen (verbutten auch gern) ist wieder eine Sache, die mich verunsichern würde, aber noch ist es zu früh eine Aussage zu treffen. Wenn du es mit Köfi probieren willst würde ich eher fingerlange Rotaugen nehmen und die aktiv fischen (Bewegung ist wichtig auf Barsch). Eventuell mit Stahl fischen, würde mich nicht wundern wenn es da auch den ein oder anderen Hecht gibt. Barsch auf Barsch geht zwar auch, aber meiner bisherigen Erfahrung nach ist das eher ein B-Köder. Wirklich gut hat das bei mir persönlich nur in den NL geklappt. Ansonsten sind Rotaugen / Rotfedern und Lauben gute Barschköder.

    • Offizieller Beitrag

    moin..

    .. das mit dem Aquarium vergiß mal ganz schnell wieder ;)
    Wildtiere werden im Zoo/Käfig/Aquarium.. ohne all die natürlichen Reize/Einflüsse keine besseren Tiere; keine besseren Jäger oder oder.. ;)


    Ich dreh den Spieß mal gedanklich um;
    da sind Teiche, die wurden vermutlich alle für die Zucht benutzt und regelmäßig abgefischt
    und nun dürft ihr an einem der Teiche angeln.
    Auch dieser Teich wurde vermutlich erst vor einiger Zeit (1-2 Jahre) das letzte mal abgefischt;
    dannach wurden ein paar Fische "zurückgesetzt"; Karpfen; Schleien; Rotaugen, (alle die er nicht vewerten wollte/konnte)..

    Lieg' ich soweit "fast" richtig Wave2 ??

    .. "Opa" hat auch den Teich nicht wieder richtig besetzt,
    weil er kein Geld; keine Arbeit; keine Lust; etc etc mehr hatte
    und so hat er den Teich der Natur überlassen ..

    .. jetzt ist ja so ein "leerer" Teich nie wirklich leer;
    selbst wenn man das ganze Wasser abgelassen hat und im Frühjahr wieder aufstaut;
    kaum ist wieder Wasser in der Pfütze findet man auch schon wieder diese kleinen "Stäbchen",
    welche da in Massen am Ufer lang ziehen ..

    .. ob von Vögeln; von Durch-fluß-wasser ( Bach -> 1.ter Teich -> 2ter Teich -> 3.ter Teich -> Bach ..);
    durch Einschleppung von Nagetieren; etc. etc. ..
    .. ein "freier gewordener Raum" in der Natur wird schnell wieder besetzt und genutzt, auch ohne Mietvertrag ;)

    .. das erste was man da findet sind Barsche, Rotaugen und andere Arten,
    die in der Nähe "wohnen" und durch dieselben "Schlepperbanden" verbreitet werden ;) ..


    sooo .. jetzt behaupte ich einfach mal, ;) der "opa" hat euch einen Teich überlassen,
    wo er "alles" rauß hat, was er nicht verwerten wollte; :D
    d.h. ein paar Karpfen, ein paar Tinka's hat er d'rin gelassen und die "Bei-"Fische wie
    (Barsche - Rotaugen - Rotfedern - Gründlinge - Karauschen - Güstern - Brassen - ..)
    blieben auch mit drin, weil er dafür keine Verwendung hatte oder die Netzmaschen zu weit waren :)

    .. d.h. in der Pfütze wächst, nach dem letzten Abfischen / Netzdurchgang / Wasser ab- bzw- aufstauen/ ..
    erst wieder alles heran .. das dauert seine Zeit ;)

    Was da an "Alt-Fischen" drin ist müsst ihr selber raußfinden;
    dazu den Teich einmal ausloten -MASTER-Plan (Karte)- erstellen und
    dann gezielt angeln; zBsp. auf die karpfen.
    Oder mit Maden anfüttern und dann Stippen mit der beringten.
    Mit 1 Liter Maden könnt ihr 5-6 mal ne Handvoll anfüttern und am 7.Tag,
    mit der letzten Handvoll Maden, die Ergebnisse fangen ;)

    .. und nochmal sei gesagt;
    4-5 mal angeln an einem Teich kann noch nicht als gesammelter Erfahrungswert herhalten ;)

    .. jede Pfütze ist anderst und beherbergt eine andere Zusammensetzung an Fischarten ;)

    .. wenn es auf große Barsche nicht klappt, dann angelt auf Schleie, Karpfen und tastet euch
    mit Maden/ Futter (ohne weizenkleie) über die Rotaugen / Brassen /Güstern an die großen 'ran :)

    .. es ist durchaus möglich, daß Größe, Struktur und Beschaffenheit (Tiefe) des Teiches keine
    großen Barsche zulässt; dafür wachsen vielleicht die Karpfen und Schleien gut ab ..


    .. wir haben hier weder PH-werte; Gewässergröße (länge-breite-tiefe(n); Sauerstoffwerte;
    Bodenbeschaffenheit; noch sonstiges vorliegen; (nicht mal ein Foto für die Visualisierung haben wir vorlliegen) ..

    .. darauß "Prognosen" oder dergl. schlaue Dinge hervorzaubern ist unmöglich Wave2 ;)


    .. ich kann dir nur grundsätzlich die Vorgehensweise übermitteln;
    - ausloten -
    - dann gezielt auf die möglichen einheimischen Fischarten angeln -
    - Köder verwenden die fast alle fressen wie zBsp. Maden -
    - und damit "Gefangene", wie Rotaugen auf Raubfisch einsetzen ..

    -- mit den Maden deckst du fast alle Friedfische ab
    -- mit den Rotaugen sprichst du alle Raubfische an

    .. den Rest "erzählt" dir das Gewässer anhand der Fangergebnisse ;)


    gruß rüdl