Moin zusammen,
eigentlich wollte ich mich nicht mehr äußern, kann es jedoch, nach dem ich die Beiträge weiterverfolgt habe, nun doch nicht lassen, mich erneut zu melden.
Langsam entsteht bei mir der Eindruck, dass das Hauptärgernis für den Einen oder Anderen hier das sogenannte "Baglimit" ist. Allein schon der Begriff läßt meinen Hals dick werden.
Ich persönlich erachte die Fangbeschränkung für 5 Dorsche täglich, ganz egal, ob von Land oder aus dem Boot heraus geangelt wird, für Sport- oder Hobbyangler, als eine richtige Maßnahme. Ob uns das gefällt oder nicht, letztendlich steht dahinter der Gedanke des Bestandsschutzes. Wenn wir als Angler es ehrlich meinen, können wir auch dahinter stehen, wie es hier in Fangbeispielen sowie rechnerischen Beispielen aufgeführt und dargestellt wird. Wenn wir wirklich ehrlich sind, müssen wir auch eingestehen, dass wir auch nicht nachweisen können, wieviele Dorsche durch Sport- oder Hobbyangler in der Vergangenheit gefangen worden sind. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an eine Sache, die ich selbst auf einem Kutter erlebt habe; damals mit Angelkollegen aus Sachsen, 8 Mann an der Zahl, die sich kindisch freuten insgesamt um die 70 Dorsche geangelt zu haben. Und das in nur 4 Stunden vor Warnemünde. Das war ihr erster Tag und sie wollten noch 5 Tage bleiben. Auf meine Bemerkung hin, dass die Küstenfischereiverordnung von MV den Fang nur für den eigenen Bedarf gestatte, wurde ich mit recht unschönen Worten bedacht. Also keinerlei Einsicht, dass es eventuell des Guten zuviel würde. Nun ja, natürlich handeln nicht alle Angelfreunde so und natürlich könnte man sagen, " die kommen einmal im Jahr für 7 Tage, was solls" und das es verständlich wäre, wenn sie dann auf die Anzahl der Fische nicht achten würde. Jedoch darf man dann nicht so dumm sein und damit noch im www prahlen, meine ich.
Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass es leider immer noch ausreichend Angler gibt, die sich einen Dreck aus dem Undividuum Fisch, den Bestand und gesetzliche Bestimmungen kümmern. Das ist eine Tatsache, der wir "disziplinierten Angler", so möchte ich uns hier im Forum bezeichnen, auch stellen müssen. Es wäre aus meiner Sicht deshalb nicht besonders klug, in der Diskussion mit "Vertretern der Macht" mit dem Finger auf die Fischerei ( Küste und Hochsee) zu zeigen, ohne auf Schwächen in den eigenen Reihen hinzuweisen. Das Endziel, uns auch weiterhin das Angeln zu ermöglichen bzw. gleichberechtigt behandelt zu werden, erreichen wir nur im Konsens mit allen Interessengruppen. Deshalb bleibe ich dabei, dass ausgehend vom Schutz des Dorschbestandes, der die größte Schnittmenge zwischen den Gruppen darstellt, die Diskussion geführt werden muss. Umso wichtiger ist es m.E. auch, dass die Organisatoren der Demo versuchen sollten Sachverständige , also Leute, die ein sicheres Hintergrundwissen haben, für die Sache der Angler zu gewinnen und gemeinsam mit den Aktivisten der Demo mit den Gesetzesvertretern sprechen. Ansonsten, so denke ich, bleibt es bei gegenseitigen Schuldzuweisungen und nichts wird sich zum Guten wenden.
ZitatUnd Vadder-Staat spielt da wieder voll mit, anstatt dem Mal einen Riegel vorzuschieben.
lieber "Barkassen-Jürgen" ; "Vadder-Staat" sind auch wir: mehr oder weniger, je danach, wie Du Staat definierst oder definieren möchtest
Wir haben hier noch das Recht und die Möglichkeit uns zu äußern. Das ist in Europa nicht überall der Fall. Deshalb sollten wir unsere Chance nutzen, um zu zeigen, dass wir auch "Vadder-Staat" sind.
Gruß
Osmar