- Offizieller Beitrag
[autor=juergen labes]28. Januar 2005 18:56[/autor]
Irgendwann kommt der Angler nicht umhin,sich eine
oder zumindest zwei Multiplikatorrollen,so heißen sie
eigentlich richtig,zuzulegen.Sei es,daß die Tour nach
Norwegen,den Öresund,das Gelbe Riff oder auch nur
auf die Ostsee gehen soll.
Hier,in diesen Revieren,ist es ein Muß,neben einer
starkenStationärrolle,mit der Multirolle zu fischen,denn
es werden z.T.schwere Pilker-und Bleigewichte eingesetzt
und es sind große und kampfstarke Fische zu erwarten.
Wie die Stationär-hat auch die Multirolle eine Übersetzung.
Je Kurbelumdrehung werden mehrere Spulenumdrehungen
erzeugt.Steht z.B. auf der Rolle 1:5,so heißt dies,daß bei
einer Kurbelumdrehung 5 Spulenumdrehungen stattfinden.
Eine Zentrifugalbremse,moderne Rollen sind damit ausge
stattet,sorgt dafür,daß beim Werfen die gefürchteten Perücken
nicht mehr vorkommen sollen/sollten.Darüber hinaus ist eine
mechanische Bremse vorhanden,die die drehende Spule stoppt,
wenn der Köder aufŽs Wasser aufschlägt.Sie hat auch noch eine
sogenannte Schleifbremse(Kampfbremse),die mithelfen soll,den
Fisch zu ermüden.Eine selbsttätige Schnurführung(haben nicht
alle Modelle) sorgt dafür,daß die Schnurverlegung beim Einholen
gleichmäßig erfolgt.
Für den Multirollen-Anfänger ist diese etwas schwieriger zu händeln
als eine Stationärrolle.Aber Übung macht den Meister und nach einer
Phase der Eingewöhnung wird es schon laufen.
Multirollen sind aufgrund dessen,daß sie Höchstbelastungen durch
große und kampfstarke Fische aufnehmen können,in der Meeres=
angelei nicht mehr wegzudenken.
Multirollen spielen ihre Vorteile beim Drill kampfstarker Fische aus.
Da die Schleifbremse(Kampfbremse) der Multi sehr fein eingestellt
werden kann,ist der Fisch in der Drillphase sicher zu beherrschen.
Für eine sichere Landung ist die "Kampfbremse" das wichtigste
Teil.Sie kann unterschiedlich stark eingestellt werden.Die Bremse
trägt dazu bei,daß die Fische bei ihren Fluchten die Schnur zu
keiner Zeit so stark belasten können,daß sie reißt.Man muß also
mit der Bedienung der Bremse bestens vertraut sein.
Eine gute Multirolle sollte folgende Merkmale aufweisen:Spule aus
Metall,Gehäuse aus Metall oder Kunststoff (Graphit),eine griffige
Stern-oder Hebelbremse(Kampfbremse),eine fein einstellbare
Spulenbremse(Zentrifugalbremse) um Schnurüberlauf und damit
Perückenbildung zu verhindern,Schnurführer für gleichmäßige
Schnurverlegung,griffiger Rücklaufsperrhebel und ein kugelgelagertes
Getriebe.Die Rolle sollte 250 bis 400m Schnur in der Stärke 0,45
aufnehmen können.
Multirollen gibt es als Rechts-wie auch als Linkshandmodell.
Eingängig als auch zweigängig(Shimano,Okuma).Modelle fürŽs
Schleppangeln sind mit einem Schnurzähler ausgestattet.
Nach dem Kauf einer neuen,in ihrer Bedienung unbekannten
Rolle,sollte man sich mit einem "Trockentraining" mit ihr vertraut
machen.Ich habe das Händling mit der Multi vom Balkon aus
geübt.Aber Vorsicht!Pilker entschärfen(kein Drilling) und aufpassen,
daß keiner der unteren Nachbarn den Kopf zu weit hervorstreckt!
Der Verpackung liegen Pflegehinweise bei.Aber das Thema haben
wir schon gesondert behandelt.