Benötige mal Rundumhilfe (Angeln am Fluss)

  • Grüßt Euch,

    ich bin quasi Anfänger. Ich habe seit 2013 meinen Schein, leider wenig Erfahrung im Angeln.

    Ich habe bei lokalen Angelshops nach Hilfestellungen gefragt, jedoch haben die alle keine Lust mit Menschen zu reden, die keine Ahnung haben. So war zumindest mein Gefühl.

    Außer teuren Ruten und viel Kleinzeugs bekommt man da nichts.

    Daher versuche ich hier mal mein Glück, sage Euch was ich so habe und dann schauen wir mal, was so für Antworten kommen.

    Mein Zielfisch ist klar die Forelle.

    Ich habe am Angelteich begonnen, mehr oder weniger erfolgreich - aber immer noch was Forellen angeht am erfolgreichsten von allen.

    Methoden die ich benutzt habe waren: Schwimmer und Sbiro. Eigentlich gängige Methoden, dafür habe ich eine Matchrute 5-15g WG ca. 3m lang, reicht dafür echt aus.

    War nicht so der aktive Angler, eher entspannnt. Mit viel Schleppen ging natürlich auch mehr.

    Jetzt dachte ich letztes Jahr mal an ein Fließgewässer zu gehen (die Lahn).

    Da habe ich vom Angelshop eine Feederrute (ca. 2,70m, bis 65g WG) empfohlen bekommen. Futterkorb dran, 80cm Vorfach mit Made usw. Klappt auch ganz gut. Beißen tun aber nur ca. 15cm Forellen und mal ein 1kg 40cm Döbel. (war auch der größte Fang, ansonsten nur Kleinzeug)

    Ich habe jetzt viel über Spinfischen gelesen, da gehen wohl Forellen ähnlich wie beim Schleppen am Teich drauf ab?


    Generelle Fragen sind also diesbezüglich:

    1) Hat jemand generelle Tips oder Montagen, die die Wahrscheinlichkeit mal eine Forelle zu fangen erhöhen (am Fließgewässer).

    2) Lohnt eine Spinnrute? Wenn ja - worauf muss man achten? Welche Rolle etc?

    3) Bringt das Feedern was auf Forelle? (Die Forellen gehen ja eher auf was sich bewegendes oder?)

    4) Kann ich beeinflussen welche Fischgröße beißt?

    5) Je aktiver man fischt, umso mehr erfolg hat man? Stimmt sowas?


    Vielleicht kann mir der ein oder andere auch einfach generelle Tips geben?

    Habe das Gefühl, dass ich ständig Kohle ausgebe und der Erfolg ausbleibt :sleeping:


    Vielen Dank für Eure Antworten und ich habe ja wirklich Hoffnung, dass ich hier nicht für dumm verkauft werden :D

    Liebe Grüße

    C.

  • Moin,

    1. Es gibt Gewässer wo es gezielter geht als an anderen Gewässern. Kleine Kunstköder sind ganz gut...im Grunde die Größe, die man auch meist für Barsche nutzt. Ob Spinner, Blinker, Gummi etc. ist eigentlich egal. Ansonsten, wenn man mit Naturköder angeln darf kann man auch kleine Kugelbleie nutzen und Wurmhaken. Das Blei sollte möglichst klein sein, den Köder in Bodennähe halten, aber durch Strömung auch abtreiben. Das lässt man bei offenem Bügel dann einfach den Fluss / Bach runtertreiben. Besser geht das noch mit Pose. Als Köder dann ganze Tauwürmer oder kleine Köfis. Wichtig ist nur alles größer zu wählen und schneller zu reagieren als man es vom FoPu gewohnt ist, damit man die Fische möglichst nicht verangelt. Bleibt aber trotzdem heikel...oft ist es auch deshalb an richtigen Forellengewässern verboten.

    2. Wenn man mit Kunstköder angelt ja. Ich nutze Ruten bis 15g Wurfgewicht und 1,8m, Rollengröße 500 - 1000 müsste ich drauf haben. Allerdings muss man wegen der Länge sehen wie das Ufer aussieht und das nach dem Gewässer anpassen, auch das Wurfgewicht je nach Köder bzw. Strömung etc. So pauschal ist das schwer zu sagen.

    3. Forellen mögen Bewegung. Aber mit Feeder erwischt man natürlich auch welche bei entsprechendem Köder. Mit Futterkorb angeln macht aber keinen Sinn...

    4. Eher weniger, aber bei ganzen Tauwürmern, kleinen Rotaugen etc, 2er Haken und schneller Reaktion sollte man nicht so schnell Kleinforellen haken.

    5. Ja, sofern man sich ruhig verhält, keine Schatten aufs Wasser wirft usw...


    LG

  • Hey rockon,

    vielen Dank für dein Antwort!

    zu 1) ich dachte immer das mit dieser Pose klappt nur semigut. Aber ich denke, dass ich es mal mit bei "offener Rolle" versuchen sollte. Hatte die immer nur geschlossen und da hat es mir die Pose direkt ans Ufer gezogen oder ins Gestrüpp. Meistens habe ich mir dann meine Montage abgerissen und irgendwann hatte ich keine Lust mehr darauf :D

    zu 2) ich habe im hiesigen Angelsport online-Shop eine Rute gesichtet: diese hier. Wäre das nicht mal was für den Anfang? Jetzt müsste ich nur eine passende Rolle finden. Worauf ist da zu achten? Wenn du 500-1000 Rollengröße sagst, ist damit die max. Meterzahl der Schnur gemeint?

    zu 3) viele kleine Forellen waren gestern dran (15cm ca.). Du schreibst, dass der Futterkorb keinen Sinn macht. Ist stattdessen was anderes zu nehmen? Einfach nur ein Grundblei? Im Endeffekt liegt ja dann mit der Feederrute nur der Köder (gestern einfache Made) auf dem Boden und man wartet ab, bis zufällig einer vorbeischwimmt, richtig?

    zu 4) Dieser Angelshopbetreiber sagte mir was von 8er und 10er Haken verwenden... werde dann denke ich mal so Richtung 4-6er gehen, ist nicht verkehrt oder?

    zu 5) Schatten werfen geht gar nicht? Halten sich generell Fische eher NUR im Schatten auf oder ist das in erster Linie egal und es geht auch dort, wo die Sonne aufs Gewässer scheint? Kann man da so eine generelle Aussage treffen, die nur geringfügig abweicht?


    vielen Dank!

    C.

  • 1. Wenn du Hänger mit Pose hast wegen Gestrüpp usw, dann könnte man auch eine längere Rute nehmen z. B. eine Bolorute. Früher oder später wird die Pose immer ans Ufer schwimmen...allein wegen Strömung und Widerstand durch Rute und Rolle. Wenn man sonst viel Platz da hat und keine Bäume hinter sich ist so eine Bolorute sicher nicht schlecht. So hält man mehr Abstand zum Ufer, wenn man einholt usw.

    2. Die Rute kenne ich nicht, mag aber ok sein. 500 oder 1000 ist einfach nur eine grobe Rollengröße. Da ist leider nichts genormt. Wenn auf die Rolle so 100m / 0,25er passen reicht das völlig.

    3. Futterkorb macht keinen Sinn, weil man Forellen nicht anfüttern muss. Ein einfaches Grundblei tuts auch und lockt gleichzeitig auch nicht zu viele Weissfische an.

    4. Das trifft eher auf FoPu zu. Bachforellen sind gierig und schlucken kleine Haken sofort komplett runter. Außerdem muss man auch einen großen Wurm oder Köfi gut auf den Haken bekommen. Eine ordentliche Bachforelle hat kein Problem mit großen Haken. Du willst ja kein Kleinkram. Meine größten Bachforellen hatten so ein großes Maul, dass da eine Faust noch knapp reingepasst hätte.

    5. Die Fische dürfen dich nicht sehen, sonst sind die schnell weg. Also nicht auftrampeln oder einen Schatten werfen. Gute Stellen sind immer Gumpen oder Büsche, überhängende Bäume, Wehre oder Einläufe von anderen Bächen.

  • hey Rockon,

    Dieser Thread ist sicherlich auch was zum durchlesen für Andere. Hast hier wirklich tolle Dinge gesagt.

    Danke dafür.

    Eine letzte Frage zum Schluss, was die Rolle anbetrifft.

    Es gibt ja von 20 - 500+ Euro einiges zu kaufen. Worauf muss man achten? Kannst du dazu nochmal kurz was schreiben?

    Speziell vielleicht zum Spinnen ? Die kann man ja auch auf ne Matchrute zur Not mal montieren?

  • Bei Rollen achte ich eigentlich nur darauf, dass die eine Frontbremse haben und Schnur sauber verlegen. Heckbremse finde ich zu anfällig. Hatte ich früher einige. Über die Zeit kam halt Dreck rein und die Bremse ging nur noch schwerfällig oder gar nicht mehr. Auf Bachforelle habe ich schon Rollen von ca. 25 - ca. 300 geangelt. Es ist (mir) eigentlich völlig egal....geht beides. Starke Belastung hat man bei einer solch leichten Angelei eh nicht auf Dauer. Wichtig ist eigentlich nur eine gute Bremse und saubere Schnurverlegung (bei Geflecht noch wichtiger) Ummontieren auf eine Match geht schon, aber bei so kleinen Rollen verliert man an Wurfweite...