Vor etwas über 2 Jahren habe ich mir die Cormoran Black Master 150/300 zugelegt.
75-150g WG und 3 m lang.
Telerute aus dem Grunde, da ich sie mit in den Urlaub nehmen wollte, wenn es nach Griechenland oder auf die Kanaren geht.
Dann sollte so eine Rute schon in einen normalen Koffer passen.
Jetzt auf Fehmarn habe ich damit ein paarmal mit dem Buttlöffel (50g) gearbeitet und auch eine Einfachmontage mit 50g Birnenblei kraftvoll ausgeworfen.
Klappte prima.
Als ich den Köder erneuert hatte, wollte ich diesmal nicht so weit auswerfen.
Sprich mit weniger Kraft.
Der Köder flog und -knack- ein Teil der Rute auch!
Keine Ahnung, wo das Problem war, aber ich hatte jetzt ein Neues... nämlich keine 'Reiserute' mehr.
Denn die zweite Cormoran, die ich mit als Reiserute zugelegt hatte, ist ein Gummiknüppel. Passt in ein SM-Studio, aber nicht zum Angeln!
Leider gibt es diese Black Master nicht mehr...
Repa?
Probieren...
Was war also passiert?
Das zweite Segment von der Spitze aus gesehen, war genau dort glatt durchgebrochen, wo es aus dem 3. Segment heraus ragt!
Das Ende des Segments, dass sich beim Herausziehen im vorherigen Segment verkeilt, ist etwas dicker. Danach verjüngt es sich. Und genau hier ist der Blank glatt durchgebrochen.
Repa?
Probieren?
Versuch macht kluch!
Das Spitzensegment und das Gebrochene hatte ich ja 'extra', das Gegenstück war noch in der Rute. Also Kappe am Griff abgeschraubt und das Teil fiel mir schon entgegen.
Der Bruch war erstaunlich sauber, kaum Ausfransungen.
In meiner Ramschkiste hatte ich noch von einer alten 3m Stipprute ein paar Teile. Zufälligerweise könnte ein Teil passen...
Dieses wollte ich in den gebrochenen Blank einführen und so die beiden Bruchstücke mit Epoxy verbinden.
Mit dem Messschieber Maß genommen vom alten Blankstück und am Rest angehalten. Entsprechend ein Stück passend abgetrennt.
Nun war natürlich die Frage, ob das Spitzensegment, wenn man die Telerute zusammenschiebt, nicht mehr ganz einfahren kann...
Aber das war nicht der Fall. Ganz im Gegenteil: Da war noch recht viel 'Luft'.
Hier das Ganze in Form einer Skizze:
Die untere Skizze zeigt, wie es am Ende aussehen sollte. Das Stück Hartschaum hatte ich dort stramm eingeschoben, damit kein Epoxy ans Ende des Spitzensegments kommt, bzw. im Blank Richtung Spitze läuft.
Was man auf dieser Skizze nicht sieht, ist die Verjüngung, die ich weiter oben erwähnte. Denkt euch einfach, dass der Blank rechts von der Bruchstelle etwas dicker ist, als links.
Natürlich darf ich nicht vergessen zu erwähnen, dass ich den Spitzenring und den Ring vom gebrochenen Blank mit dem Feuerzeug erwärmte und dann mit einem Lappen vorsichtig abgezogen habe. Passt ja sonst nicht durch den Griff wieder in die Rute!
Nachdem alles über Nacht gehärtet war (ich hab ein 5Min Epoxy), schaute ich mir das Ergebnis an.
Wie ich es 'geträumt' hatte, so war ich optisch zufrieden, aber das war es dann schon.
Natürlich öffnete sich die Bruchstelle wieder, wenn man den Blank versucht zu biegen.
Damit wird sie aber nicht mehr angelbar sein.
Dann kam mir die Idee: Warum sollte ich das Segment wieder bis zur Bruchstelle herausziehen?
Wenn die Rute 5cm kürzer wird, interessiert es dem Fisch einen feuchten Kehrricht!
Aber da dieses 5 cm Stück einen geringeren Durchmesser hat, das abgebrochene Ende, musste eine Lösung gefunden werden.
Ich könnte doch Schnur umwickeln und mit Epoxy.... und wenn es nicht klappt, dann doch entsorgen!
Schrumpfschlauch... Lass doch mal probieren...
Das geklebte Ende hab ich erstmal so gelassen...
Dann hab ich ein Stück Schrumpfschlauch vor die Bruchstelle geschoben und.... na klar... geschrumpft.
'Liebling, ich habe die Schläuche geschrumpft'! (etwas interpretiert nach dem Kinderfilm von 1989)
Der erste Test sah vielversprechend aus.
Also Schlauch wieder ab und neues Stück drauf. Diesmal hatte ich aber etwas Alleskleber dünn drunter geschmiert, damit der Schlauch nicht wegrutscht. Das sah schon mal super aus.
Der nächste Versuch...
Ich stellte fest, dass zwischen dem geflickten Segment und der Öffnung, wo es aus dem Blank heraus kommt, Spiel ist. Dies könnte u.U. erneut zu einem Bruch führen. An dieser Stelle sollte der Blank schon stramm anliegen.
Habe dann mit einem Filzer eine Markierkung dort gesetzt und bis dahin ein weiteres Stück Schlauch (grün) angebracht, auch zunächst zur Probe und dann geklebt.
Fertig sah es denn so aus:
Schaut man vom Pfeil 'Bruchstelle' nach rechts, so sieht man, dass der Blankdurchmesser dem Durchmesser links mit dem Schrumpfschlauch entspricht.
Das Teil rechts könnte ich abschneiden, aber da es weder stört, noch sichtbar ist, lass ich es so.
Die Einlage aus der alten Stippe reicht im inneren etwa bis zum linken Ende des grünen Schlauches.
Hier sieht man, dass der grüne Schrumpfschlauch nun kein Spiel mehr zulässt.
Wie gesagt, die Rute ist jetzt 5 cm kürzer.
Dadurch, dass ich ja noch das Stück von der ehemaligen Stippe eingeklebt habe, ist der Blank an dieser Stelle ja 'verstärkt' und ich hoffe, dass genug Stabilität da ist.
Ich gehe jedoch davon aus, dass ich das erst richtig testen kann, wenn ich am 24.10 wieder nach Fehmarn fahre.
Dann werde ich berichten, ob sie brauchbar ist oder ich erneut Ersatzteile habe