Hallo zusammen,
weiter geht es. In unserer zweiten Heimat angekommen, wollte ich eigentlich gleich mit der Angel raus auf die Mole, aber leider musste ich mir erst neue Blinker besorgen, da ich Dusel meine Blinkerkiste auf Bornholm an einem Hafen stehen gelassen habe. Also setzte ich mich auf mein Fahrrad und strampelte mit gutem Rückenwind die 30 Km nach Frederikshavn.
Das dortige Angelgeschäft hatte keine der von mir immer favorisierten Blinker der Firma Hansen mehr. Eine Lieferung sei auch in den nächsten Wochen nicht zu erwarten. Schitte, doch da fiel mir ein, das mein Freund Arne irgendwann einmal erwähnt hatte, das eine großer Baumarkt in der Nähe eine relativ gut bestückte Angelabteilung auf gemacht hätte.
Also wieder auf das Rad und die restlichen Meter zum Baumarkt geradelt. Die kleine Abteilung dort hat kein großes Angebot, aber wohl als Hauptlieferanten die Firma Hansen im Blinker Bereich. Dort wurde ich nun fündig und stockte meinen Blinkerbestand entsprechend auf.
Wieder am Womo angekommen, baute ich meine Spinnrute zusammen und band noch eine Heringsfliege vor den Blinker. So ausgestattet begab ich mich dann geben 19:00 Uhr auf auf die Mole und konnte schon kurz darauf, das erste Petermännchen vom Haken befreien.
Ich kann nun schon seit Jahren feststellen, dass sich vorher das Angeln auf der Mole sich nicht lohnt, da die Fische sich erst gegen Abend hin um die Mole sammeln.
Petermännchen, die von vielen Anglern gescheuten farbenfrohe Fische, verfügen über ein festes, weißes Fleisch und haben einen leckeren Geschmack. Mit etwas Eigenwürze. Zwar nicht so viel wie die Knurrhähne, aber lecker sind sie allemal.
Ich filetiere die Petermännchen unter zur Hilfenahme einer Zange, mit denen ich die Fische im Maul fest halte. Früher habe ich dazu richtig dicke, feste, Arbeitshandschuhe aus genutzt, aber da diese so störrisch sind und man den Fisch damit nicht richtig greifen kann, bin ich dann zu der Zange gewechselt. Gebe aber dabei acht, das ich nicht mit den Stacheln bzw. den Kiemendornen in Berührung komme. Den selbst bei den toten Fischen ist eine Verletzung an den giftigen Stacheln und Dornen äußerst schmerzhaft.
Da die Petermännchen kaum noch Fressfeinde haben, hat sich der Bestand der bunten Fische in den letzten Jahren hier in der Ostsee, in den letzten Jahren explosionsartig vermehrt. Fing man vor Jahren nur ab und zu ein Petermännchen kann man jetzt nicht mehr an diesen vorbei angeln. Ich werde noch ein Video einstellen, auf dem man sieht wie die Petermännchen die Brut von Heringen jagen, die sich immer dort an der Mole zu tausenden sammeln.
Der erste Fisch durfte gleich wieder zurück, da er noch sehr klein war. Ich nehme nur die größeren mit, die hier jetzt auch schon mal um, oder auch über 40 cm in der Länge liegen. Die Filets werden wir uns dann später gebraten schmecken lassen. Dazu brät meine Frau die 5 Minuten auf der Hautseite und anschließend noch 5 Minuten auf der Fleischseite, lecker kann ich euch nur empfehlen, wenn ihr mal diesen Fisch fangen solltet.
Auch geräuchert ist er ausgezeichnet vom Geschmack her. Auf der kleinen Ostsee Insel Læsø bietet eine Räucherei die Fische geräuchert, als Spezialität an. Aber da heute mein erster Angeltag ist, lasse ich meinen Tisch Räucherofen noch im Auto, denn in den nächsten Wochen werde ich noch genügend Möglichkeiten haben ihn in Betrieb zu nehmen. Und irgendwann wird Fin, ein Däne der im Hafen auf einem Segelboot wohnt auch wieder seinen großen Räucherofen auf dem Hafengelände aufbauen, in dem das Räuchern wesentlich einfacher von statten geht.
In seinem Räucherofen gelingt auch das Kalt räuchern einwandfrei. Aber davon später mehr, jetzt erst mal weiter angeln.
Nach einigen weiteren Petermännchen, inzwischen wurde es auch langsam dunkel und die Makrelen, welche tagsüber draußen vorm Hafen von den Booten aus in Mengen gefangen wurden, kommen dann auch näher ans Land. Und so dauerte es auch nicht lange, bis die erste Makrele sich den Hansen Twister, diesmal in UV weiß/pink schnappte.
Im Gegensatz zu den Petermännchen, merkt man dann schon am Wiederstand und an den schnellen Schwimmbewegungen, das etwas anderes an der Rute ist.
Eigentlich könnte man hier auch gut im Hafen angeln, aber da sich dort eine große Menge an kleineren Meefos rumtreibt, macht es dort keinen Spaß, da man dann recht häufig eine Kleine Haken würde. Und da diese so zwischen 15 bis 30 cm klein sind, lasse ich das Angeln im Hafen dann lieber. Den die kleinen Meefos, beißen einfach auf alles, was ihnen in die Nähe kommt. Bei Sonnenschein, kann man die kleinen Meefos überall im Hafen und zwischen den Booten ausmachen.
Hier mal zwei Fotos, leider sind die mit dem Handy aufgenommen nicht so gut geworden.
Doch nun weiter im Text.
Mit Beginn der Schulferien in Hessen, kamen dann auch unsere Enkelkinder zu Besuch an den Hafen. Diese waren schon ganz wild darauf gemeinsam mit dem Opa auf der Mole zu angeln.
Und das sie es können zeigt die nächste Aufnahme.
Während meine Enkelin Makrele und Hornhecht an die Angel bekam, fing mein Enkel an dem Abend nur Petermännchen. Was auch daran liegt, dass an der Angel meiner Enkelin der Twister mit 15 g in der Farbe weiß/grün angebunden war und mein Enkel den Twister in der Farbe weiß/pink UV 17 g angelte.
Ich kann immer wieder feststellen, dass die Farben der Köder hier starken Einfluss auf die daran beißenden Fische nehmen. So fange ich seit Jahren mit der Farbe weiß/grün Makrelen, Hornfische, aber auch Meefos, diese aber Hauptsächlich nur dann, wenn eine kleine Fliege ca. 20 cm vor den Blinker geknüpft ist. Wobei die Meefos, in der Regel auf den Einzel Haken am Blinker gefangen werden und kaum an der Fliege. In wie weit die Größe oder das Gewicht des Blinkers Einfluss auf die Beißfreude haben, konnte ich bisher noch nicht feststellen, da dabei auch andere Komponenten, wie zum Beispiel die Strömung und die Wellen eine Rolle spielen.
Das hier die Farbgebung, aber auch die Bewegung des Blinkers eine sehr große Rolle spielen, kann ich seit Jahren auf der Mole beobachten.
Stehen neben mir Angler, die mit anderen Blinkern angeln, welche sich im Wasser anders bewegen, oder schwerer sind und eine andere Farbe aufweisen, fangen die nichts und haben auch kaum mal einen Anbiss, während ich/wir mit unseren Ködern in kurzer Zeit relativ viel Fisch fangen. Dies mag aber auch daran liegen, dass wir mit relativ dünnem Vorfach angeln und auch die Wirbel in kleinster Ausführung daran befestigen.
Mit der Fliegenrute habe ich auf Makrelen die besten Erfolge, mit weißen Fliegen. Die andern Fliegen/Farben bringen ab und zu mal eine Makrele, aber im Verhältnis zu der weißen Fliege nur recht selten.
Da der Dorsch, den ich früher in gegen Abend in Größen bis zu 5 Kilo fast regelmäßig landen konnte von der Mole aus, auch hier selten geworden ist telefonierte ich mit meinem Freund Anders , der in Hirtshals mit seinem Kutter Tinker schon seit Anfang der 90ziger Jahre Angelfahrten anbietet und vereinbarte mit ihm mehrere Ausfahrt Termine. Zu denen ich sowohl meinen Enkel als auch die Tochter meines Sohnes mitnahm, die uns ebenfalls in Dänemark besuchten.
Die Kuttertour war, was die Fänge angeht recht gut, wir konnten bei jeder Tour unsere Dorsche fangen.
Das es meinen Enkeln Spaß bereitet hat, sieht man auf den folgenden Bildern. Mein Enkel war schon im letzten Jahr das erste Mal mit und somit war die Kutterausfahrt für ihn nichts neues.
Ich überließ ihm auch in diesem Jahr wieder das abschlagen und abstechen, sowie das Versorgen der gefangenen Dorsche.
Meine Enkelin, war mit dem Angeln und fangen zufrieden und überließ mir die Versorgung der Fische nach dem landen.
Aber Spaß gemacht hatte es ihr trotzdem.
Noch dazu wo ihr erster gefangener Dorsch auch für sie der größte dieses Tages war.
Wie ihr Unschwer erkennen werdet, nutzen wir als Köder Jigs mit 35 g, welche wir mit Möhrchen bestückten und an äußerst sensiblen Angeln in das bis zu 35 m tiefe Wasser gleiten ließen. Da wir Glück mit dem Wetter hatten, mussten wir auch nicht auf die schweren Jigs zugreifen.
Das wir mit der Entscheidung für die leichte Angel Art richtig lagen, sahen wir daran, dass wir mit 12 gefangen Dorschen gut gefangen haben, während die anderen Angler die mit schweren Pilkern und Tannenbäumen von Vorfängern, nur wenig Fische gefangen haben.