Moin
Nun ist es auch schon wieder über einen Monat her, dass ich mit meiner besseren Hälfte 12 Tage an der Ostsee verbracht habe. Die Zeit rennt.
Wie im letzten Jahr, ging es auch jetzt für 12 Tage in den Norden. Geltinger Bucht, genauer Habernis... Das kennt wahrscheinlich niemand, aber vielleicht nach diesem Bericht.
Meine Frau brauchte ein Auszeit, vor allem Ruhe zum Entspannen. Wenn ich denn angeln gehe, hat sie sogar noch mehr Ruhe.
Ich wollte gar nicht so viel Angelzeug mitnehmen... Am Ende war es dann doch wieder zu viel.
Die Brandungsruten, falls ich plötzlich den Drang verspüren sollte, bis in die Nacht hinein auf Platte zu gehen. Um es vorweg zu nehmen: Fehlentscheidung!
Heißt: die beiden Ruten und Rollen wären ja nicht das alleinige Problem... das entsprechende Zubehör war ja auch noch mit!
Egal...man lernt nie aus... oder 'daraus', so dass es beim nächsten Mal wieder dabei ist....
Ist wie mit einem Kondom: Lieber eines haben und nicht brauchen, als eines brauchen, aber nicht haben!
In erster Linie wollte ich auf Meerforelle, sprich Spinnfischen. Diesmal nicht nur mit meinen ganzen Wobblern, teils viele Selbstgebaute, sondern jetzt mal mit Sbiro und sebstgeklöppelten Tobis und Kobberbassen'.
Dafür hatte ich mich zeitnah im meinem Bastelkeller eingefunden und auch einige Zeit verbracht.
Die sollten doch sogar echte Tobis reizen, eine Partnerschaft einzugehen!
Ich mach es kurz: Die Köder laufen gut, aber ich konnte nicht eine Forelle zum Anbeißen überreden.
Dabei hab ich viele Stunden im Wasser verbracht.
Aber es war auch schwer.... Glasklare Wasser und dann noch 20,5°.... also das Wasser! Badewanne...
Der Nachbar fing eine 50er.... leider hielt er sich nicht an den Kodex, da er als Bayer diesen nicht kannte... Bunte gehen immer zurück, auch wenn keine Schonzeit ist!
Ich hab es ihm erläutert und er hat es dann auch eingesehen, was aber dem Fisch nichts mehr nutzte.
Beim nächsten Mal wird er es besser machen....
Ich hatte dann aber den Drang, mir ein Boot zu mieten. In Wackerballig gibt es einen Verleih. Ich wurde dort bereits morgens um 9 erwartet.
Bis zum Boot muss man einen sehr langen Steg entlanglaufen.
Hier gibt es aber Bollerwagen, die man sich wie Einkaufswagen mit Münze ausleihen kann. Ich hatte 3 Ruten, einen Eimer, meinen Kogha-Angelkoffer und ein Kühlkoffer dabei.
Mit dem Wagen ging das prima.
Das Boot war super. Mit 15 PS Führerscheinfrei und für mich allein ausgesprochen groß. Fischfinder war dabei, gleich mit Navigation.
Da ich absoluter Anfänger damit bin , hat er mir alles gut erklärt. Ich bin ja schon in Griechenland mehrfach Boot mit 25 PS gefahren, aber dort brauchte ich nicht durch einen Hafen. Das ging vom Strand los und endete auch immer dort. Auch zwischendurch... immer nur Strand.
Nachdem ich beladen hatte, ging es los.
Ich hatte mir schon vorher auf Navionics die Seekarte mit den Tiefen angesehen und wollte zu einer RInne am westlichen Ufer der Geltinger Bucht.
In 'Brustschwimmgeschindigkeit' lief ich aus dem Hafen aus und dann AK... Die 15 PS machten mehr Lärm als Geschwindigkeit, aber es war trotzdem OK.
Es hat bestimmt 20 oder gar 30 Minuten gedauert, bis das Ziel erreichte.
Der Fischfinder zeigte mir an, dass ich richtig war. Was er jedoch nicht zeigte, waren Sicheln... Trotzdem versuchte ich es hier.
Ich hatte ein Heringspaternoster und unten einen Gummifisch (Möhrchen).
Es sollten nämlich schon Makrelen da sein,
Aber leider war hier nichts zu holen.
Bin dann weiter und kam auf eine offenbar sandige Ebene in ca 8m Tiefe.
Zwei 'Totruten' mit Heringspaternoster und Gummi setze ich auf unterschiedliche Tiefen.
An der Dritten hatte ich Buttlöffel und Wattie. Davon hatte ich am Vortag jede Menge gesammelt.
Schon beim ersten Wurf hatte ich einen Biss... Ein Platte... oder besser gesagt... ein Plättchen. Gerade mal handtellergoß! Gleich wieder rein damit.
2. Wurf.... wieder Biss... Diesmal Dorsch... erst dachte ich an einen Hering, aber die sind größer! Also sofort zurück damit. 3. und 4. Wurf brachten erneut Babydorsche. Da muss eine Kinderstube sein... Habe dann abgebrochen und bin weiter Richtung Leuchtturm Kalkgrund.
Auch hier kürze ich ab.... Ich habe in verschiedenen Tiefen bis 20 m geangelt. Ich konnte nie eine Sichel auf dem Echolot sehen, aber vielleicht fehlte mir auch die Erfahrung.
Ich habe die Kanten angefahren und verschiedene Punkte, die im Fishfinder markiert waren.
Kurz vor 18 Uhr war ich wieder im Hafen... ohne Fisch... Aber es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.
Es war 'Ententeich', die Sonne schien, es war angenehm warm und ich bin sogar einmal kurz Baden gegangen... also freiwillig!
Die Tour war nicht ganz billig.. mit Sprit waren es 110 Euronen... aber der Tag war unbezahlbar.
Die anderen Tage habe ich dann wieder mit Spinnfischen verbracht. Teilweise war ich völlig allein an der Naturküste.
Viele Seevögel, keine Robben, wie im letzten Jahr. Ab und an soll man sogar Schweinswale sehen oder gar Delfine. Ich sah keine davon.
Dafür gab es überall jede Menge Brombeere und Äpfel. Als der Wind Auflandig war und das Angeln an der steinigen Küste unmöglich machte, spazierte ich durch das Habernis-Moor.
Tolle Natur. Und Gratisverpflegung mit Brombeeren. Äpfel und sogar Birnen, die am Wegesrand einladen.
Zum Schluss noch ein paar Eindrücke.