1ha-Weiher / Probleme & mögl. Umgestaltung

  • Liebe Mitglieder,

    unser Vereinsgewässer – ein rund 1 Hektar großer Teich irgendwo in Hessen – leidet zunehmend unter den Folgen des Klimawandels. Der Zufluss über den kleinen Bach versiegt in den letzten Jahren immer früher im Sommer, was zu ernsthaften Problemen bei der Wasserqualität führt.

    Wenn wir das Gewässer langfristig als fischfreundlichen Lebensraum erhalten wollen, müssen wir jetzt aktiv werden. Die Handlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Zwei denkbare Maßnahmen wären:

    • die Bohrung eines Brunnens, um von der zunehmenden Abhängigkeit vom natürlichen Zufluss unabhängiger zu werden,
    • eine Vertiefung des Gewässers durch Ausbaggern oder Schlammabsaugung, um das Wasservolumen zu erhöhen.

    Meine Frage an euch:
    Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Maßnahmen – insbesondere hinsichtlich Aufwand, Kosten, Genehmigungen oder auch ökologischen Auswirkungen? Wir würden dies gerne zeitnah mit dem Eigentümer besprechen und benötigen dafür belastbare Informationen.

    Vielen Dank vorab für euer Schwarmwissen!

  • Moin
    Ich befürchte, dass sich hier wohl niemand mit fundiertem Fachwissen findet.
    Leute mit zig Ideen sicher, aber ob die dann auch umsetzbar sind, hängt ja von vielen Faktoren ab, die wir ja auch nicht kennen.
    Ohne das Gewässer und dessen Ökologie genau zu kennen, können Vorschläge nur sehr vage sein.

    Zum Thema Grundwasser habe ich wenig Ahnung. Man kann kann sicher einen Brunnen für die Entnahme bohren, wenn es auf Privatgrund passiert. Aber wenn dabei die GEfahr besteht, dass man eine größere Menge entnimmt (z.B. um einen See permanent zu speisen), kann das sicher von der Gemeinde verboten werden, wenn dadurch die Gefahr besteht, dass der Grundwasserspiegel sinkt.
    Dabei braucht die Gemeinde nur die Gefahr anzunehmen. Umd ein solches Verbot anzufechten bedarf es ein Gutachten, dass ihr bezahlen müsst. Und das kostet richtig! Ob die Gemeinde dies anerkennt...? Ich hab meine Zweifel...

    Das Vertiefen ist sicher eine Möglichkeit, aber dazu muss man wissen, wie tief ihr gehen könnt, ohne die Dichtschicht zu beschädigen... sonst läuft der Teich womöglich leer! Da müssen also Fachleute ran.

    Wenn eucher Teich durch einen Bach gespeist wird, dann hört dieser ja nicht im See auf. Es gibt ja auch einen Abfluss.
    Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, Wasser aus dem See abzupumpen, wenn der Bach z.B. nach starken Regenfällen mehr Wasser führt.
    dazu bräuchte man Behälter wie DIESE HIER z.B. Davon benötigt man natürlich ein paar mehr.
    Und wenn es keinen Stromanschluss gibt, dann müsste man sie eingraben und über einen Überlauf füllen. Wenn also nach längerem oder Starkregen der Wasserstand im See einen Punkt erreicht, läuft automatisch ein Teil in diese Behälter.

    Wenn im Sommer der Wasserstand sinkt, könnte über einen Schwimmerschalter der ab einem bestimmten Minimum eine Solarpumpe aktiviert, wieder etwas Wasser aus dem Sepeicher gepumpt werden.
    Wieviel Wasser dann benötigt wird, um ein Minimum zu halten, weiß ich nicht und muss von Fachleuten berechnet werden.
    Keine Ahnung, ob man das mit solchen Behältern sicherstellen kann.

    Ist -wie ich oben schon erwähnt hatte- nichts Fundiertes, sondern nur irgendeine Idee, was vllt möglich wäre.

    Ich denke aber auch, dass eure Finanzmittel begrenzt sind.

    Aber vielleicht hälst du uns auf dem Laufenden. Zum Einen steigt unser Wissenstand, zum Anderen gibt es vllt doch noch die eine oder andere Idee, die Interessant ist.

    Auf jeden Fall wünsche ich viel Erfolg...

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Wenn der Grundwasserspiegel sinkt und gerade in Hessen recht häufig, wird der Zufluss durch einen Brunnen nicht gehen. Kein Grundwasser kein Brunnen. Die Idee mit ausbacker ist schlicht weg keine gute Idee.

    Dadurch habt ihr nicht mehr Waser sondern das Ufer wird tiefer.

    Gruß Stefan

  • 'Dadurch habt ihr nicht mehr Waser sondern das Ufer wird tiefer.'

    Grundsätzlich hast du recht. Aber es bleibt den Fischen auch mehr Wasser übrig, um zu überleben.

    Der Teich muss also soviel Wasser speichern können, dass er beim Mangel an Zufluss nicht austrocknet.
    Daher: Je tiefer, desto mehr Wasser....

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Addi,

    Am Edersee kann man es gut erkennen, wenn der Wasserspiegel sinkt und die Eder fast kein Wasser als Zufluss bringen kann. Das Wasser sammelt sich an der Sperre da es dort am tiefsten ist und es sicherlich unter oder gleich mit dem Grundwasserspiegel steht.

    Für dieses Vorhaben, sollte man mehr Daten haben. Wo ist der Grundwasserspiegel, wann führt der Zufluss viel oder wenig Wasser, gibt es eventuelle Probleme beim Ausbackern ( Bodendichte, Substanz). Nebenbecken als Wasserspeicher. Wie hoch ist die Verdunstungsfläche des Teiches usw.

    Ich denke, da wird die Natur sich wohl selber regeln müssen ohne Eingriff des Menschen.

    Es ändert sich in der Natur einiges und das ist normal. Der Mensch möchte mit Gewalt seine Gewohnheiten erhalten. Aber gegen die Natur hat er sich nur anzugleichen und das beste daraus zu machen.

    Gruß Stefan

  • Hab mal gegoogelt wegen der Verdunstungfläche bei einen Hektar Wasserfläche.

    Ich zitiere:

    " Die Verdunstungsrate, also die Menge an Wasser, die pro Zeiteinheit verdunstet, ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

    • Temperatur: Höhere Temperaturen führen zu einer höheren Verdunstungsrate.


    • Wind: Wind beschleunigt die Verdunstung, da er den Wasserdampf von der Oberfläche entfernt und somit den Konzentrationsausgleich stört.


    • Luftfeuchtigkeit: Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto geringer die Verdunstung, da die Luft bereits mit Wasserdampf gesättigt ist.


    • Sonnenexposition: Starke Sonneneinstrahlung erhöht die Verdunstung.


    • Oberfläche: Größere Wasseroberflächen haben eine höhere Verdunstungsrate als kleinere, da mehr Wasser der Verdunstung ausgesetzt ist.


    • Bepflanzung: Uferzonen mit Schilf oder anderen Sumpfpflanzen können die Verdunstung erhöhen.


    In der Landwirtschaft wird die Verdunstung von Wasser auch als Teil des natürlichen Wasserkreislaufs betrachtet und spielt eine Rolle bei der Bewässerung von Pflanzen und der Grundwasserneubildung.


    Um die Verdunstung zu reduzieren, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel:

    • Abdeckungen:

      Abdeckungen für Schwimmbäder oder Teiche können die Verdunstung deutlich reduzieren.


    • Bäume und Pflanzen:

      Bäume und Pflanzen können Schatten spenden und so die Temperatur der Wasseroberfläche senken, was die Verdunstung verringert.


    • Windschutz:

      Windschutzvorrichtungen können die Windgeschwindigkeit reduzieren und somit die Verdunstung verlangsamen. "

      (Quelle: Google- Verdunstungsrate bei einem ha Wasserfläche)

      Gruß Stefan