Zinn anstatt Blei ?

    • Offizieller Beitrag

    Arca,

    in DK bekommst du keine Wurfgewichte oder Pilker etc.,
    die aus Blei sind bzw. es enthalten.
    Ich habe mir dort mal einige Gewichte gekauft.Die waren
    aus einer Zinnlegierung,kein reines Zinn.Der Verkäufer sagte
    mir,daß in DK keine reinen Bleigewichte mehr in den Handel
    kommen.
    Urlauber,die Bleigewichte mitbringen,dürfen diese weiterhin
    benutzen.
    Wahrscheinlich ist Reinzinn zu weich und muß erst durch
    Zusatz von anderen Materialien auf eine gewisse Härte
    gebracht werden.Aber das würde die Wurfgwichte wieder
    teurer machen.Lohnt sich bei den geringen Mengen
    wahrscheinlich nicht.
    Ich habe schon Leute gesehen,die mit großen Sechskant-
    Muttern als Wurfgewicht geangelt haben.
    Stahl oder Eisen wäre auch eine gute Alternative.
    Mit Petri Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

    7564-logo2021aa-png

    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


    • Offizieller Beitrag

    moin


    .. das dürfte zum einen, eine sache des Preises sein..

    ..... 2470 $/tonne Blei im Einkauf --> 2008 ca. 2550 $/t
    .. 13.999 $/tonne Zinn im Einkauf --> 2008 ca. 15.125 $/t

    .. früher wurde blei für die karosserie-überarbeitung benutzt,
    als man die giftigkeit (anreicherung im körper) genauer kannte
    wurde das wesentlich teuere ZINN genommen..
    .. karosseriezinn enthält zwar immer noch bleianteile; aber nur soviel wie
    für eine gute verarbeitung (nutzung) nötig ist..

    .. da stecken manchmal einige tausend € in so einer überarbeiteten
    karosserie , nur wegen Zinnstange statt Bleistange oder
    reiner Spachtelmasse (abt. billig-rep.).. :rolleyes:


    .. ein anderes Problem ist; Zinn an sich ist nicht wirklich weich
    und ohne beimischungen als schrotblei nicht geeignet..

    .. unser *hauseigener* chemiker (The_Duke) wird da sicher mehr dazu
    sagen können ;)


    gruß rüdl

  • Moin Moin,

    so wie rüdl schreibt ist vielleicht der Preis eine Sache, vielleicht war einfach nur mehr Blei da als andere Metalle oder es läßt sich einfacher verarbeiten ( Schmelztemperatur).


    Gruß Reinhold

    Krempel nicht die Hose hoch bevor Du den Bach gesehen hast!

  • Hi!
    @ rüdl!

    Zitat

    . früher wurde blei für die karosserie-überarbeitung benutzt,
    als man die giftigkeit (anreicherung im körper) genauer kannte
    wurde das wesentlich teuere ZINN genommen..


    In Farbe- -Bleimenige - Rostschutzfarbe-mitterlerweile verboten- ok ,aber sonst wird für die Karrosserieveredlung bei den Nobelkarossen Zink genommen, oder wie meinst du das sonst mit der Überarbeitung?
    @ all!
    Im Thread über das Bleigiessen und erst jetzt wieder - herje wo war das denn -hat sich The Duke ausgiebig über das Verhalten von Blei ausgelassen.
    Blei wiegt pro qcm 11.34 gr und einen Schmelzpunkt von ca.600° Cel. der
    Siedepunkt beträgt ca. 1750° Cel und ist sehr weich.
    Zink -kommt auf der Erde häufiger vor als Blei und Kupfer. Der Preis liegt pro t auf etwa dem gleichen Ninveau von Blei.
    Zink ist sehr spröde. Das Gewicht von Zink ist 7,14 gr. pro qcm der Schmelzpunkt beträgt ca. 700°Cel. der Siedepunkt ca. 900 Grad.
    Zink ist aufgrund der Sprödigkeit für Klemmgewichte ungeeignet, könnte
    jedoch zum Gießen von größeren Wurfgewichten und Pilker verwendet
    werden. Diese hätten dann allerdings ein um fast 40% größeres Volumen als Wurfgewichte aus Blei.

    Zinn würde auch gehen-ist sehr weich. Dagegen spricht der hohe Preis und das erhebliche geringere Gewicht von 7.31 gr pro qcm gegen über dem Blei 11,34 gr. Hier müssten wir mit einem erheblich höheren Preis
    hin nehmen. Die höheren Preise sind in dem geringerenVorkommen auf der Erde begründet
    der Schmelzpunkt von Zinn liegt bei ca. 231°Cel. der Siedepunkt bei ca. 2600° Cel.

    Was ist es was Blei und Zinn für die Industrie so bedeutend macht ?
    Man beachte die Temperaturdifferenzen zwischen Schmelz- und Siedepunkt. Sie können somit mit vielen anderen Metallen/Materialien legiert/verbunden werden.

    Eisen: für Klemmschrote ungeeignet.zu hart - grössere Wurgewichte und Pilker können ufgrund des hohen Schmelzpunktes ca. 1500° Cel. nur industriell oder vom Hobbybastler nur aus fertigen Formstählen gefertigt werden.
    Da das Gewicht ähnlich wie beim Zink und Zinn bei nur ca 7, 9pro qcm liegt muß auch hier ein um 40° grösseres Volumen derWurfgewichte hingenommen werden. Ein weiterer Nachteil -Eisen rostet. Preislich wäre
    Eisen unschlagbar günstig. Der Preis (Tagespreis) ist je nach Form unterschiedlich grob von 200 -600,-€t. Sobald es sich aber um legierten
    nicht rostenden Eisen (Stahl) handelt steigt der Preis - ab 3000, -Euro t.

    Wie ich schon einmall erwähnt habe , Winterzeit-Bastelzeit - versuche ich
    meine Wurfgewichte aus Estrichbeton zu gießen - sind dann halt etwas
    grösser aber auch billig in der Herstellung. Als Klemmschrote verwende ich weiterhin die aus Blei.

    Gruß Oldman

    Wenn der letzte Baum gefällt und der letzte Fisch gefangen ist,
    wirst du feststellen das man Geld nicht essen kann.

  • Immer wieder toll zu lesen, dass wir hier Leute mit "Kenne" haben :gut

    Ich habe bereits mehrmals gelesen, dass es sich wohl irgendwann "ausgebleit" haben könnte, sprich: Das Einbringen von Plumbum in Gewässer könnte verboten werden. Nachvollziehbar ist´s schon, Frage ist natürlich, in welcher Relation Angelblei eine Rolle gegenüber anderen Schadstoffen spielt, die z. B. Landwirtschaft oder Industrie unseren Gewässern "spendieren". Unbestritten wurde da etwas getan, man denke nur an die Verbesserungen in Elbe, Weser und Rhein (letzterer galt bereits als "totes" Gewässer, und jetzt?)

    Ich würde Alternativen zum Blei begrüßen, aber kommt da auch was?
    Und wenn ja, müsste man es sich auch leisten können.

  • Hi Oldman :)

    Hast ja schon fast alles über den Vergleich Blei <---> Zinn gesagt.

    Ein Fehler hat sich eingeschlichen:

    Zitat

    Blei wiegt pro qcm 11.34 gr und einen Schmelzpunkt von ca.600° Cel. der
    Siedepunkt beträgt ca. 1750° Cel und ist sehr weich.

    Blei hat einen Schmelzpunkt von 327°C.
    Deine Temperaturangabe war die Angabe in Grad Kelvin (0°C = 273,2°K)

    Bis auf den gewaltig höheren Preis (man müsste mit einer Versechsfachung
    der Preise für Angelgewichte rechnen), muss man auch ein 1,5-mal größeres
    Volumen der Zinngewichte im Vergleich zu Bleigewichten hin nehmen.

    Gegenüber Blei hat Zinn allerdings einen gewaltigen Vorteil:
    Es ist in seiner elementaren Form, sowie in seinen anorganischen Verbindungen ungiftig!
    Einige organische Verbindungen sind allerdings giftig bis sehr giftig, aber diese können nicht
    von selbst in der Natur entstehen und sind auch sonst für uns nicht von Belang.

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup: