- Offizieller Beitrag
[autor=Peter Bach]12.10.2004 13:28[/autor]
In den meisten Forellenteichen werden neben den normalen Portionsforellen auch öfters die großen rotfleischigen Lachsforellen besetzt. Sind zwar auch ursprünglich Regenbogenforellen, doch durch ein paar Tricks in der Zucht werden diese Fische extrem groß und rotfleischig.
Aber wie kann man selektiv diese XXXL Forellen fangen? Da man natürlich nie ausschließen kann, das man zusätzlich auch "normale" Regenbogenforellen fängt, sprechen wir lieber mal davon, die Fangchancen auf die großen wesentlich zu erhöhen.
Als erstes: Frisch besetzte Forellen schwimmen in der Regel maximal nur so tief wie ihr ursprüngliches Zuchtbecken war. Also meistens ca. 1m - 1,5m tief. Dieses Verhalten dauert ca. 1-2 Stunden an. Danach sondern sich die großen Lachsforellen von den anderen Schwärmen ab und ziehen dorthin wo sie ihre Ruhe haben und langsam anfangen können ihr neues Zuhause zu studieren... zum Grund des Gewässers. Die großen Lachsforellen leben auch größtenteils als Einzelgänger und stehen außerdem eher auf stationär als geschleppt angebotene Köder. Sicherlich fang ich manchmal auch auf geschleppte Köder Lachsforellen, doch am meisten gehen sie mir bei stationär angebotene Köder an den Haken.
Da sich die Lachsforellen also am Grund aufhalten, müssen wir zu einer auftreibenden Grundmontagen greifen. Meine favorisierte Montage ist eigentlich recht simpel... aber sehr fängig.
Als erstes nimmt man ein 8g schweres Birnenblei mit eingegossenen Wirbel. Durch den Wirbel fädelt man die 20. Hauptschnur durch. Dann fädelt man noch einen Gummistopper auf die Hauptschnur. Als nächsten Schritt knotet man einen kleinen Wirbel an das ende der Hauptschnur. In den Karabiner kommt nun noch die Schlaufe des 10er-12er Haken am 18er-16er und 60cm langen Vorfachs.
Mit dem Gummistopper kann man notfalls auch die tiefe des angebotenen Köders verändern. Doch sind 60cm über dem Boden eigentlich schon ideal. Bleiben die Bisse aus... kann man evtl. auch noch ein kleines Bleischrot auf das Vorfach klemmen... um so noch tiefer zu fischen... also 20 oder 30cm über dem Gewässergrund.
Und nun zum Köder: Im Frühjahr als sehr fängig hat sich ein kleines Köderfischchen erwiesen. Im Gegensatz zu den anderen am Grund angebotenen Ködern, sollte man die kleinen Köderfischchen ganz langsam zupfend über den Boden einholen...aber wirklich ganz langsam! Und wichtig ist auch dem Köderfischchen mit Hilfe einer Einwegspritze Luft in den Körper zu spritzen und ihn somit auftreiben zu lassen.
Im Sommer sehr fängig sind auch Heuschrecken bzw. Heimchen. Und im Winter bzw. Herbst ist angebotener Forellenrogen ebenfalls an manchen Tagen sehr fängig. Diesen kann man gerade im Herbst und Winter sehr oft bei den Forellenrognern in der Leibeshöhle finden. Bei diesen diversen Ködern sollte man sog. Pop-ups zusätzlich an den Haken stecken... damit der Köder auftreibt. Diese Pop-ups kann man über Nacht in diversen Lockstoffen tränken... erhöht die Fangchancen!
Doch eigentlich immer fängig sind Cocktailköder, also Köderkombis. Persönlich ziehe ich dann einen Mehlwurm bzw. eine Bienenmade auf den Hakenbogen und knete etwas Powerbait um den Hakenschenkel. Durch den schwimmenden Powerbait (Forellenteig) treibt der Mehlwurm/Bienenmade auf.
Als ebenfalls sehr fängig erweisen sich sog. Lachsei-Säckchen. Dies sind kleine Säckchen in den Lachseier und kleine Styroporkügelchen sind. Durch diese Styroporkügelchen treibt das Säckchen stets auf.
Diese Kombiköder lassen viel Freiraum für eigene Ideen. Man kann auch einen Mistwurm mit Hilfe von Powerbait oder den Pop-ups zum auftreiben bringen. Doch sollte man nicht verärgert sein, wenn dann bei einem auftreibenden Wurm statt der erwarteten Lachsforelle mal ein mehrpfündiger Wels oder Stör am Haken hängt.
Als nützliches Equipment hat sich eine sog. Freilaufrolle erwiesen. In Verbindung mit einem elektrischen Bissanzeiger verpasst man keinen Biss...und kann sich somit in aller Ruhe auf die zweite Rute konzentrieren... wenn man wie ich nicht ganz auf das Schleppangeln verzichten möchte.
Wer an seinem Forellensee die Möglichkeit hat, anzufüttern...kann statt dem Birnenblei auch einen sog. Madenkorb benutzen.
Wichtig ist auch, das man die Bremse an seiner Rolle immer sehr fein eingestellt hat. Wer schon mal eine Lachsforelle von 12 oder mehr Kilo gedrillt hat... weis warum.