Gummiköder (Shads, Twister und Gummifische)
Text: Oldman, assistiert von einssiebzig
Bilder: Askari-Online-Shop
Allgemeines
Gummiköder gibt es mittlerweise in einer unüberschaubaren Anzahl von Formen, Farben, Bauarten und Ausführungen. Die Autoren möchten sich hier auf gängige Grundformen beschränken: Twister (wurmförmig mit Schwanz oder Schwänzen), Shad (Fischform) und Gummifisch (naturgetreue Nachbildung, oft fertig montiert).
Gummiköder imitieren einen Beutefisch, Insekt oder Wurm und
werden in der Regel auf Raubfisch (Hecht, Forelle , Zander und Barsch) eingesetzt. Hier und da hat man auch schon gehört dass auch andere Fischarten mit einem Gummiköder gefangen wurden (allen voran Rapfen und räuberische Döbel).
Gummiköder reizen durch ihre Farbe und Bewegung – entscheidend für die Beweglichkeit eines Gummiköders ist die Form des Schwanzes und des Köderkörpers.
Die Schwanzform reicht vom Einfachen über einen Doppelschwanz beim Twister und von einer horizontalen über vertikalen (Schaufelform) beim Gummifisch. Bei der Körperform ist die eines Wurmes und die des Fisches vorherrschend. Um die Beweglichkeit zu steigern
ist der Fischkörper oft in mehrere Segmente unterteilt (eingekerbt).
Montage(n)
Gummiköder werden auf einen sogenannten Jigkopf – einen langstieligen Haken welcher am Öhr ein Bleigewicht (Wurfgewicht) hat, gezogen. Die gängigsten Formen dieser Bleiköpfe sind der Rundkopf (Allround, Abb. 1 ), der Fischkopf (Strömung) und der sog. „Erie-Jig“ (Abb. 2). Letzterer steht geradezu auf dem Grund, Gummifisch nach oben, und imitiert so perfekt einen gründelnden Beutefisch.
Spätestens hier seien die heute in vielfältigen Ausführungen angebotenen, fertig montierten Gummifische erwähnt. Vielfach erhält man sie vormontiert, d.h. mit eingebauter Bebleiung und mit einem oder mehreren Haken. Vorteil dieser Spielart kann u. a. ihre mitunter verblüffende Ähnlichkeit mit echten Kleinfischen sein. Zu ihrer Anwendung: Mehr unter "Methoden".
Methoden
Gummiköder werden an der Spinnrute angeboten. Durch geschicktes Einkurbeln – unterschiedliche Kurbelgeschwindigkeit (auch: Spinnpausen), absinken lassen bis auf den Grund, hüpfen lassen über dem Grund – soll der Raubfisch zum Anbiss verführt werden.
Gummiköder mit eingebauter oder selbstmontierter Bleibeschwerung sind dabei flexibler, als die „reine Lehre“ es Glauben macht. Über das Grundhüpfen und ein gelegentliches Liegenlassen am Grund (sog. „Faulenzermethode“) hinaus kann auch das Einholen im Freiwasser zum Erfolg führen. Insbesondere fertig montierte Gummifische (mit integrierter Bleibeschwerung) lassen Führungs-Experimente aller Art zu.
Besonderheiten
Gummiköder bestehen aus einem sehr weichen Kunststoff, der oft aggressive Weichmacher enthält, damit er geschmeidig/beweglich bleibt. Sie sollten deshalb in Weichmacherfesten Behältern aufbewahrt werden. Es kann sonst passieren das der Weichmacher den Behälter anlöst und die Köder mit dem Behälter verkleben und damit unbrauchbar werden. Gleiches gilt für verschiedene Köder, die sich gegenseitig "anlösen" können. Seperate Lagerung!
WICHTIG!!! Gummiköder sind dringend außerhalb der Reichweite von Kleinkindern aufzubewahren! Bunte Farben und weiche Konsistenz können zum Spielen, und evtl. sogar schlucken animieren. Über die Giftigkeit der Kunststoffzusammensetzung hinaus können montierte Bleie und vor allem Haken fatale Folgen haben: Lebensgefahr!
Anmerkung der Verfasser
Gummiköder oder das Angeln mit Kunstködern allgemein haben sich in den letzten Jahren zu einem kaum zu bewältigenden Themenkomplex entwickelt, dem hier – mit Rücksicht auf gebotene Knappheit und Übersichtlichkeit – nur ansatzweise Rechnung getragen werden kann. Allen, die hier Hinweise auf Boots- und Vertikalangeln, Schleppfischen, No-Action-Shads , „Drop-Shot“, Zusatzdrillinge oder auch Verwendung von Schnüren vermissen (dazu eine Unzahl weiterer Aspekte), sei das weitere Stöbern in diesem Angelforum und natürlich das Hinzuziehen von Fachliteratur empfohlen. Wir bitten um Verständnis!