hallo Leute,
ja, gestern haben wir es einmal mehr versucht, dem Ostseefisch nachzustellen.
Eigentlich hatten wir den 01. Mai als unseren großen Tag geplant. Aber denkste. Als wir in Rerik ablegten war noch alles in Ordnung. Auf der Hälfte der Ausfahrt aus dem Reriker Salzhaff machte der Motor unseres Kleinkutters schlapp. Abbruch der Aktion und Frusttrinken war angesagt.
Gestern also der zweite Versuch. Das Boot war klar /wieder der Kleinkutter. Alles ging gut.
Der Plan:
1. Ausfahrt zur Ansteuerungstonne Wismar - auf dem Weg dahin sollte geschleppt werden. Auf Meerforelle und Hornhecht. Also Schleppmontage !
2. An Ansteuerungstonne sollte auf Dorsch geangelt werden. Nebenbei zwei Ruten auf Plattfisch auslegen.
3. Gegen 17.00 Uhr wollten wir auf Höhe Boinsdorf = Ausgang Salzhaff auf Hornhecht angeln ( Spinnangeln)
Und so war nun der Verlauf:
da der Kutter wieder gut lief, waren wir in Hochstimmung. Wir - drei Angelfreunde und meine Wenigkeit. Wir fuhren so gegen 07.00 Uhr aus Rerik raus. gegen 08.15 Uhr waren wir aus dem Haff raus. Jetzt ließen wir unsere Schleppmontagen für Meerforelle und Hornhecht ins Wasser. Die Bedingungen waren ausgezeichnet. Keine Welle , glatte See. Nur der Kutter machte ein wenig Welle.
Schon nach gut 200 m der erste Anbiß. Natürlich ein Hornhecht. Ich konnte ihn schon sehen. Und was ich sah, machte mich nicht glücklich. Der Drilling hing am am Maulende und nur ein Zacken hatte gefaßt. So kam es, wie es kommen mußte. Ca. 3 m vor dem Boot schlug der Horni einen kurzen Purzelbaum, grinste uns an und war weg. Schöner Schiet.
Wir setzten die Fahrt fort. Jetzt hatte wieder einer angehakt. Nicht auf meiner Rute. Bei meinem Nachbarn. Der saß. Ein 60 cm Hornhecht . Stand gut im Futter. Den bekamen wir problemlos ins Boot. Hofffnung keimte auf - auf mehr. Aber dann - Ende Alliende, wie wie hier oft sagen. Bis zur Ansteuerungsstonne keinerlei Bisse mehr.
An der Ansteuerungstonne haben wir Tiefen bis zu 50 m. Das GPS zeigte eine Tiefe von 40 m an. Einen Fischfinder hatten wir nicht dabei. Der Sportsgeist verbot uns das. Also Pilkruten raus . Montagen für Platte ab ins Wasser.
Ich ließ meinen Pilker, 70g - grün-schwarz, mit der Drift treiben. Etwa 100 m weit. Nun begann ich den Pilker langsam wieder ranzuholen. Stück für Stück. Ähnlich der Faulenzermethode. Jetzt ein Anbiß. Hatte mal gerade etwa 10 m eingholt. Meine Güte, ein schwerer Brocken. Aber Mist, ich hatte meine Bremse zu locker eingestellt . Also fester ziehen. Das war es dann. Der Fisch hatte keinen Druck mehr gespürt. Riß sich los. Anfängerfehler. Ärgerlich.
Aber Aufgeben , gibt es nicht. Wieder rein mit dem Pilker , ab in die Drift. Schön , treibt gut. Bremse eingestellt. Jetzt das Spiel von vorne anfgangen und langsam einholen. Aber es passiert nichts.
Zwei Leute auf dem Boot passen auf die Ruten mit den Platten auf. Sie sind recht gelangweilt, weil nichts geschieht.
Inzwischen bei mir. Immer noch nichts. Was ist das blos ?
Ich ziehe meine Schnur komplett ein. Nehme den Kompaß, um mich zu orientieren. Wo stehen wir ? Ach ja. Ich stehe am Heck des Bootes. Der Bug zeigt nach Norden. Der Wind kommt von Ost. Riesenschei...
Ich habe ja schon des öfteren erwähnt, dass bei Ostwind in unserem Bereich der Ostsee kaum Fangerfolg zu verzeichnen ist. Nun gab ich meine Prognose auf dem Boot ab. Meine Mitstreiter lachten nur.
Nur - ich sollte bestätigt werden. Wir fuhren entlang der Fahrrinne hoch und runter fast drei Stunden. Ich konnte einen größeren Dorsch, ca. 80 cm fangen. Drei rissen mir ab. Keine Ahnung warum. Die anderen fingen gar nichts.
Planänderung ! Jetzt sahen meine Begleiter ein, dasss es keinen Sinn machte, weiter hier hin und her zu tuckern. Also beschlossen wir, die Rückfahrt in Richtung Boinsdorf anzutreten. Die Sonne hatte uns auch recht zugesetzt. Ich spürte einen Sonnenbrand im Gesicht. Gut, dass ich mir ein langärmeliges Hemd mitgenommen hatte, was mich ansonsten vor der Sonne schützte.
Auf der Tour zurück in Richtung Haff, konnte ich noch beim Schleppen drei Hornhechte mitnehmen. Alle recht groß, so um die 60-70 cm. Meine Begleiter freuten sich nun auch über einige Hornis. Insgesamt fingen wir auf der Rücktour 13 Hornhechte.
Jetzt angelangt im Haff auf Höhe Boinsdrof, legten wir uns quer zu den dort schon anwesenden 12 anderen Kleinbooten und "Verrückten" in Bellybooten. Ein kurzer Plausch ergab, dass die Jungs dort schon gut 6 Stunden waren und kaum Hornhecht geangelt hatten. Der Beste von ihnen hatte mal gerade 5 Hornhechte geangelt. Er saß im Bellyboot und hatte eine ganz geile Flugrute dabei.
Nach gut einer Stunde hatten wir 4 Mann dann endlich auch jeder einen Hornhecht gefangen. Jeder mit einer anderen Methode und anderen Ködern. Ich selbst hatte Heringsfetzen angebracht. Mehrere Versuche mit Blinkern und Spinnern gestartet. Letztendlich konnte ich meinen letzten Hornhecht des Tages dann auf Heringsfetzen am Drilling fangen.
Früher, als geplant, brachen wir ab und fuhren nach Rerik zurück.
Ich bin überzeugt, dass der Ostwind an dem Dilemma schuldig ist. Ich weiß, manche werden wieder sagen, dass das Unsinn ist. Aber für mich hat sich wieder eine Erfahrung bestätigt.
Dennoch war es wieder ein schönes Erlebnis auch wenn das Fangergebnis nicht so toll war. Am Wochenende werden wir wieder starten.
Ihr werdet nach Bildern fragen. Meinen Kumpels an Bord war bei der mageren Ausbeute nicht nach Fotografieren zu Mute. Ich hoffe, Ihr versteht das. Am Wochenende nehme ich dann meine eigene Digitalkamera mit. Da mache ich dann Fotos.
Gruß
Osmar