Hallo Leute,
ich habe meinen 1wöchigen Karpfentrip nach MV hinter mir und ich kann nur sagen, ich mußte derbe Lehrgeld zahlen!
Wir sind perfekt vorbereitet losgefahren, kamen am See an und es bestätigte sich das, was wir alle schon vorher wußten: mit 5 Mann war es unmöglich mehrere Angelstellen nebeneinander zu finden!
Wir waren um 5 am See und unsere Platzsuche dehnte sich bis mittags aus! Ich mußte mit Entsetzen feststellen, das es an einem 240ha !!! See nur ca.12 Angelstellen gab, von denen man vom Ufer aus fischen konnte und wo man auch ein Zelt aufstellen konnte!
Also trennten wir uns und ich bezog mit 2 anderen Kollegen eine angeblich sehr fangträchtige Stelle des Sees, allerdings lag sie in einem abgeholzten Waldstück direkt an einer Straße! Man mußte zwar nicht weit schleppen, aber "ANgeln an großen Naturseen" hatten wir uns anders vorgestellt!
Also jetzt Zelte aufgebaut, Boote aufgeblasen und Ruten montiert und das nachdem ich zu dem Zeitpunkt ca. 36std auf den Beinen war!
Wir wußten, das im mittleren Teil des Sees gut gefangen wurde, allerdings mußte man sich um auf die Stellen zu kommen ne Nummer ziehen und hinten anstellen -> echt mies!
3Nächte, 2 untermassige Hechte und 2 Brassen später hatten wir die Schnauze voll und wollten unseren "B-Plan" in Angriff nehmen -> Ausweichgewässer. Es war nämlich wirklich kein Fisch in unserem Seeteil, wir vermuten, das sich alle Fische zum Laichen in den mittleren Seeteil zurückgezogen hatten und dort saßen alle anderen Karpfenangler und fingen sich nen Buckel! Wir hatten nichtmal Fisch auf dem Echolot!!!
Also 1,5 Std über die schlechtesten Strassen die ich je befahren habe (und das vollbeladen und mit Anhänger!!!) zum Ausweichgewässer (70ha) nur mußten wir feststellen, dass es dort überhaupt keine Angelstellen gab!!! Also zum Nachbarsee (31ha), da sah es nicht viel besser aus -> einer von uns Dreien, der mit eigenem Auto mit war, zeigte Nerven und wollte schon nach Hause fahren, zumindest wieder an den ersten See und versuchen eine von den "guten" Stellen zu bekommen!
Ich wollte die Flinte nicht so schnell ins Korn werfen und wir fuhren noch ein STück weiter und entdeckten tatsächlich beangelbare Stellen, an denen man so gerade ein Zelt aufbauen konnte!
"Wir pusten das Boot auf, loten erstmal und können dann immernoch zurückfahren!" war der Plan von uns 2 Übriggebliebenen.
Wir haben es dann in Angriff genommen und tatsächlich bissen am nächsten morgen 2 kleine Karpfen.
Wir haben dann immerhin noch 4 Karpfen bis 14Pfund landen können und haben nochmal die selbe Anzahl in den breiten Schilfgüteln verloren, trotz Boot! Ich selbst konnte nur einen bis in den Kescher bekommen, aber wenigstens den "Größten" an dem See.
Also für MV braucht man Folgendes:
- Genug Informationen über das Zielgewässer
- Boot mit E-Motor/ wenn erlaubt auch Benziner
- Lange Banksticks
- Wathose
- Genug Schnur auf der Rolle (minimum 400m!)und Ersatzschnur dabei!
- Viel Geduld
- Nerven wie Drahtseile
- Sonnencreme und Mückenspray -> Literweise!
Den "Urlaub" kann man schon wirklich als Abenteuer bezeichnen, man muss sich dort seine Fische schon "erarbeiten", oder man hat einfach Glück bei der Stellensuche.
Die Seen dort haben mich trotz alledem nicht zum letzten mal gesehen und jetzt weiß ich auch genau wie ich vorgehen muss!
Es stimmt schon -> Beim ersten Trip zahlt man immer Lehrgeld! Einfach hinfahren und seinen PersonalBest auf die Matte legen -> Is nich!
Es war eigentlich doch ganz schön, man konnte endlich mal seine komplette Ausrüstung zum Einsatz bringen und auch die Landschaft ist sehr schön -> Allerdings haben es Raubfischangler und Stipper dort um einiges leichter als Karpfenangler.
Ich werde es wahrscheinlich im Sommer während der Semesterferien nochmal probieren, mal gucken, ob wir mehr Erfolg haben.
Gruß
Lücke