• Hallo.
    So ich bin absoluter Frischling und hab erst 4 mal am Fluss gefischt.
    Seither hab ich die gefangenen Fische 1 Aal 2 Karpfen und 3 kleine Döbel wieder zurückgesetzt.
    Jetzt hab ich vor beim nächsten mal, den Fang mitzunehmen und dann zu kochen oder zu grillen etc.
    Jetzt meine Frage .
    Wie macht ihr das mit den gefangenen Fischen.
    Setzt ihr sie in einen Karpfensack und nehmt sie lebend mit heim um sie dort zu töten und auszunehmen? Ist das überhaupt noch erlaubt?
    oder tötet ihr sie direkt am Fluss, wenn ja, wie macht ihr es wenn ihr noch lange am Gewässer seit? beginnt da nicht der Fisch zu verwesen?
    Also mir geht es jetzt darum, zu erfahren wie man am besten mit dem Fisch verfährt nachdem man den Haken gelöst hat, und den Fisch mitnehmen will zum Essen.
    Wie und wo töten,
    wo und wie ausnehmen,
    wie und wo lagern.
    Will da nichts falsch machen, deshalb danke ich schonmal für eure tollen genauen Antworten :rolleyes:
    Das bei Aal aufs Blut geachtet werden muss ist mir bereits aus dem Forum bekannt.

  • Hallo Flussfischer

    Dieses Forum hilft gerne jeden Petrijünger. Und ich werde dir deine Fragen auch gern beantworten.
    Aber gestatte mir zunächst zwei Fragen, solltest du aus Deutschland sein:

    Hast du eine Prüfung abgelegt?
    und wenn ja,
    Was hat man dir da beigebracht?

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Flussfischer.

    1. Achte auf die Schonmase der gefangen Fische und der Schonzeit.

    2. Karpfensack - Besitze ich nicht, ich bleib am Forellenpuff beim Setzkescher.
    An anderen Gewässern, nehme ich auch nur das mit was Schmeckt, "Sprich, verwerten kann". Dort jedoch eine Kühlbox.

    3.Den Fisch Töte ich Waidgerecht am "Teich - See - Fluss"

    4.Ausnehmen tu ich ihn jedoch zuhause, da ich es eine Sauerei finde diesen am Gewässer aus zu nehmen!. "Meine Meinung!".

    5.Lagern?, Kühlbox.

    Beim Aal solltest du achten, das du keine Offenen Wunden hast, Zieh am besten Einweg Handschuhe an wie sie im Krankenhaus verwendet werden.

    Auch beim ausnehmen, vom Wels "Waller" solltest du acht geben - mit deinen Augen!.

    Addi.

    Würde mich auch Interessiern, mit der ob-oder nicht vorhandenen Prüfung oder nicht, da man dies normal Lernt.

    Mfg Marcel.

    Leben heißt auch Risiko, große Ziele, große Opfer, Garantien gibt’s nirgendwo.
    Keiner, ist besser als der andere, denn der Tot wartet aufjeden....

  • ich glaube die frage bezog sich eher darauf....angenommen man iss nen paar tage draussen.... fängt am ersten tag nen fisch.... wie soll man sich da verhalten..... so versteh ich das zumindest.

    klar wenn man am ersten abend nen fisch fängt, das man den dann nicht absticht, und dann 2-3 tage in der kühlbox oder dergleichen aufbewahrt.
    ich lege meine fische alle im setzkescher oder karpfensack...da können sie ohne probleme 2 tage aushalten, wenn sie weit genug im wasser liegen. der fisch wird erst kurz vor der heimfahrt waidgerecht getötet.

    falls fischegefangen werden, die man nicht verwertet, werden die nen paar minuten im karpfensack gehältert, damit sie zu kräften kommen und werden dann wieder in ihre gewohnte umgebung zurückgesetzt(kein catch and relaese) sondern einfach aus anstand und würde gegenüber der natur.

    wenn die möglichkeit besteht das jemand zu besuch kommt, oder meine frau mal eben heimfährt wird das leiden des fisches nicht unnötig hinausgezogen und der fisch wird unverzüglich getötet und zur kühlung nach hause gefahren.

    Nicht jeder Tag iss fangtag, aber es gibt auch tage da fängt man garnichts....aber auch solche tage machen einen angler an erfahrung reicher....... fg

  • Hallo,
    erstmal Danke für die Antworten. Hat mir schon weitergeholfen.
    Also ich komme aus Deutschland (Rheinland Pfalz)
    Und habe Anfang 2007 Prüfung gemacht. Hab danach aber aus privaten Gründen nicht einmal geangelt.
    Deshalb ist der Kurs schon ziemlich weit weg und einiges vergessen, leider.
    Zum anderen, haben wir in dem Bereich nicht wirklich viel gelernt. Schonmaße und Zeiten ja aber mehr nicht. Der "Ausbilder" damals hatte wenig lust wenn ich das mal gemäßigt ausdrücke.
    Hab mir mal bei Askari ein Einsteigerbuch bestellt.
    Wie gesagt, ich will es richtig machen.

  • Hallo Flussfischer

    Du bestätigst wieder einmal meine Meinung zur Angelprüfung....nämlich dahin gehend, dass sie so überflüssig ist, wie ein Pickel am Arsch!

    Darauf, wo es wirklich ankommt, gehen die Wenigsten ein. SChonmaße sind von Bundesland zu Bundesland und von Verein zu Verein verschieden. Hier reicht, dass man sich Listen besorgt und gut. Der richtige Umgang mit dem Fisch, ist doch eine Sache, die man in kurzer Zeit abhandeln kann. Hierfür benötigt man keinen Lehrgang. Dies kann man sich auch von anderen Anglern abgucken und sieht es sogar in der Praxis, als dass es ein Lustloser Prüfer erzählt. Die Prüfung ist eine Alibifunktion, um verbohrte Umweltfuzzis zufrieden zu stellen. Und die Angelvereine verdienen sich hier Kohle, die jeder Angler lieber in vernünftiges Gerät investieren sollte!!!

    Aber zu deinen Fragen:

    Einen gefangen Fisch tötet man waidgerecht, in dem man ihm mit einem Schlag auf das Nachhirn betäubt. Grober Anhalt: Der Kopf oberhalb der Kiemen! Anschließend wird mit einem scharfen und spitzen Messer der Herzstich oder Kehlschnitt durchgeführt. Herzstich: Auf der Brustseite, auch ca. in Höhe der Kiemen. Hier leicht schräg von hinten leicht nach vorn schnell eingestochen und das Messer etwas drehen. Es sollte sofort Blut fließen, was zeigt, dass das Herz getroffen wurde.
    Kehlschnitt:
    Mittig der Kiemen sticht man das Messer hindurch und schneidet entlang der Kiemenöffnung bis zum Bauch hindurch. Auch dabei wird das Herz getroffen.

    Ausnahme bildet der Aal. Hier schneidet man mit einem Messer hinter dem Kopf bis auf die Wirbelsäule ein. Dadurch werden die Nerven durchtrennt und der Aal getötet. Ganz sicher kann man sein, wird die Wirbelsäule durchtrennt. Als Hilfe gibt es sogenannte Aalzangen, die den Aal nicht nur festhalten, sondern auch die Wirbelsäule durchtrennen. Ein Schlag auf das Nachhirn bringt beim Aal weniger Erfolg. Er windet sich dennoch weiter. Einzige Möglichkeit: Man nimmt den Aal und wirft ihn mit voller Wucht auf den harten Boden (kein Sand/Rasen). Der Aal hört sofort auf sich zu bewegen und man kann den Schnitt schnell und einfach ansetzen.
    Im Anschluss ist der Aal sofort auszunehmen.

    Im übrigen ist es so oder so ratsam, den getöteten Fisch zeitgerecht auszunehmen.

    Ausnehmen:
    Zum Ausnehmen wird die Bauchdecke zwischen Kiemen und After aufgeschlitzt. Während die Einen es bevorzugen, das Messer am After anzusetzen und nach vorn zu ziehen, machen es Andere andersherum. Der Vorteil von vorn nach hinten aufzuschlitzen ist der, dass man am Kopf mehr Halt findet und der Fisch nicht so leicht aus der Hand rutscht. Den Aal z.B. kann man am Kopf packen, ein Finger greift in den Schlitz, den man am Nacken gesetzt hat. Jetzt lässt er sich recht gut halten und man kann das scharfe Messer nach hinten durchziehen. Der Schnitt muss jedoch weiter als bis zum After geführt werden, da sich dahinter noch Innereien befinden,die man heraus nehmen muss.

    An Forellenseen ist das Ausnehmen oft nicht erlaubt, da Viele die Innereien entweder in den See werfen oder am Ufer liegen lassen. Der See kann umkippen und am Ufer lockt es Ratten an. Es stehen jedoch oft auch Mülleimer hierfür bereit. In großen Flüssen wie der Elbe oder am Meer, kann man die Innereien ins Wasser werfen, da hier genügend Möwen und Raubfische oder Krebse sind, die dies auf natürliche Weise entsorgen.

    Zum Kühlen vor Ort eignet sich ein Kühlkoffer. Hier sollte man aber keine Billigkoffer aus dem Bau-, SUper- oder Sonderpostenmarkt nehmen. Diese sind nicht optimal gedämmt und ich habe selbst schon feststellen müssen, dass die Kält nicht lange hält. Mein BEkannter hat einen großen Koffer, der nicht ganz billig war (Marke ist nicht bekannt). Hier hatten wir morgens um 6 Uhr Eiswürfel und Eisbeutel eingefüllt und sind nach Dänemark gefahren. Als wir Abends gegen 22 Uhr wieder Daheim waren, befanden sich noch immer ein paar Eisstücke im Koffer.

    Daheim angekommen legst du den Fisch am besten sofort in den Kühlschrank. Vorher solltest du ihn jedoch nochmals nachputzen und mit klarem Wasser abspülen. Frischen Fisch würde ich jedoch allerhöchstens 2 Tage im Kühlschrank lassen. Ansonsten einfrieren.

    Hier ein Tipp: Ikea hat Gefriebeutel mit Doppelzippverschluss. 50 Stück für 3 Euro (25 a 1,2 l und 25 a 2,5 l). Die sind klasse und man kann sie am Wasser für fast alles benutzen. Auch auf einem Boot um Fotoapparat und Handy wasserdicht aufzubewahren!


    Entschuldige bitte, dass ich zum Anfang diese Frage gestellt hatte, aber du hast sie ja entsprechend beantwortet.

    Ich hoffe dir jetzt geholfen zu haben.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Also ich sage auch mal was dazu wies bei meiner Prüfung abgelaufen ist. Die Prüfungsvorbereitung war eigentlich sehr gut da der gute Herr sehr energisch war und versucht hat alles so gut wie möglich zu erklären, darüber habe ich mich sehr gefreut. Bei der Prüfung selber jedoch muss ich leider sagen, dass den Prüfern doch so ziemlich egal ist was abläuft. Ich musste als letzte Aufgabe eine Trockenfliegenrute zusammenstellen und am Ende mit einem Stück Schnur den halbgekonterten Blutknoten vorzeigen. Erstens waren die Materialtische unter aller Sau, sodass man wirklich schwierigkeiten beim suchen von den benötigten Dingen hatte. Der Prüfer meinte außerdem ich solle die Rute nicht zusammenbauen weil dies unnötig wär und fügte hinzu das doch jeder in der Lage wär eine Schnur durch Ringe zu fädeln und etc. Den halbgekonterten Blutknoten wär ihm auch nicht so wichtig, hauptsache der Rest stimme.


    MfG Aalangler

  • @AddiHit
    Vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag.
    Hast mir sehr geholfen.
    Jetzt werd ich ersteinmal nach einem guten Kühlbehälter Ausschau halten und dann müssen sie nur noch beissen :D

    Vielen Dank nochmal bis dann

  • ja, so mache ich das auch, übrigens funktioniert das auch ganz wuderbar bei anderen Fischen z.B. beim Dorsch. Da schneide ich jedoch in der Regel gleich den ganzen Kopf von hinten am Nacken durch und ziehe dann die Eingeweide raus.

    Gruß
    Osmar

  • @ all

    hallo ihr. ich bestätige den flussfischer. hab nach meiner prüfung auch dumm aus der wäsche geschaut. wenn schon unterricht , dann sollten auch praktische stunden dabei sein. im buch ist alles anders als am wasser. ich hatte oft den eindruck beim unterricht, dass vorrausgesetzt wurde das man schon geangelt hat. ok, haben anscheinend auch viele aber eben nicht alle. und daher denke ich , das die art (durchführung) des unterrichts geändert werden sollte in therorie UND praxis aber auch die "ausbilder" stärker geprüft werden sollten. denn ein lustloser unterricht oder schlechte ausbildung kann der sache nicht dienlich sein.

    • Offizieller Beitrag

    All,

    was das Töten und Ausnehmen von Fischen angeht
    wurde das auf dem Lehrgang zur Sportfischerprüfung
    auch nicht gelehrt.Das mußte ich mir bei anderen,
    erfahreren Anglern abgucken.
    Da waren wir mal am Kanal zum Aale angeln.Und unser
    Jungspund fing einen."Und nun?" war seine Frage.Ich
    konnte es ihm zeigen.
    Mit Petir Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

    7564-logo2021aa-png

    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


  • @ all

    ein glück demjenigen der dann an einen "vernünftigen" erfahrenen angler gerät.
    mir ist es schon passiert ( ok, schon viele jahre her) da fragte mich ein bekannter ob ich mit zum hochseefischen möchte. ich war damals 15 jahre alt. also vor 35 jahren.- es war heftig. wiederlich wie die zum teil stark alkoholisiertern "angler" mit den fischen umgegangen sind. rissen sie aus dem wasser vom haken ab, schmissen die tiere in ihrer "geilheit" (entschuldigung) aufs deck wo die tiere langsam krepierten und das alles nur um sie zum schluss zu wiegen ,messen und nen pokal mit nach hause nehmen zu können. das war dann auch der grund warum ich erst sehr spät meinen angelschein gemacht habe. ich hatte keine lust mehr. das war das was ich gelernt habe... töten für nen pokal.

    zum glück weiss ich nun das es auch anderst geht (meistens)

  • Flunder,

    und genau darauf kommt es an. Nämlich dass die die bereits Angeln können und Wissen rund ums Angeln haben, dieses an den Nachwuchs weitergeben.

    Es macht doch Spass wenn man einem anderen etwas zweigen kann und ihm dadurch hilft.
    Hab 3 Jahre Handballtrainer gemacht ( war selbst noch A-Jugendlicher) aber es war genial den kleinen das Spiel beizubringen und dann erste Erfolge einzufahren. Leider fehlt mir dazu gerade die Zeit. Schaffs nichtmal selbst regelmäßig zu trainieren und zu spielen aber Prüfung geht vor.

    Beim Angeln ist dass genauso, bzw. sollte es so sein. Denn was man beiden Vorbereitungskursen lernt ist ja nicht das Wahre.
    Im Prinzip sind Jungangler auf die Hilfe erfahrener Angler nahezu angewiesen.

    --- Wir können alles außer Hochdeutsch ---