Ein sch... Tag,
eigentlich wollte ich ja Heute schon um fünf raus, aber erstens kommt es anderes und dann war es auch Heute in der Nacht so gegen 02:30 nach einigen Stunden in der Anglerstube bei gemütlichem Chat mit einigen hier aus dem Forum doch sehr früh geworden.
8:00 Uhr, Sch.... schnell raus, schnell ein Brötchen zum Kaffee verdrückt und dann schnell die Sachen ins Auto und ab an den Altrhein bei Budenheim. Ist zwar Naturschutzgebiet die Königsklingeraue dort, aber vom 1.10. bis zum 30.4. darf dort auf den letzten 1,5 Kilometern des Altrheines geangelt werden.
Also das Auto in Heidenfahrt am Rheinparkplatz abgestellt, die Spinnrute zurecht gemacht.
Sch.... da sind zwar die Gummifische im Rucksack, aber wo sind die dazugehörenden Jig`s, die liegen bestimmt noch im Keller, vom letzten Ordnung machen. Sch.... was jetzt, eigentlich wollte ich damit den einen oder anderen Barsch, oder vielleicht auch Zander ein bisschen kitzeln. Naja wird eben auf Hecht umgesattelt.
Schnell die Ersatzspule mit der etwas dickeren geflochtenen 0,17er in die Multirolle eingesetzt und und dann an das 49er Stahlvorfach einen großen Effzett angeknüpft.
Der Wolkenschleier, der mich noch auf einen guten Tag am Wasser hoffen ließ, löste sich recht schnell auf und bis die Rute fertig montiert war, schien auch schon die Sonne klar vom Himmel, fast wie im Hochsommer. Schade, ich hatte mir eigentlich vom diesigen Wetter am Morgen einiges versprochen, aber was solls.
Jetzt noch schnell die letzten 500 m zum Altrhein Stormauf und dann sollte es endlich losgehen.
Und es ging auch los und wie.
Was ist das für ein merkwürdiges Geraüsch in der Luft, ah Wildgänse, auf dem Flug nach Süden, und was für eine Menge schätze so um die 200 Stück, schön anzusehen, wie die so über mich hinweg fliegen. Oh Nein, ich kann es auf dem Wasser sehen, das ist kein Regen, das ist Sch.... Zu spät, kein Unterstand in der Nähe, klatsch, da hab ich auch schon einen Fleck auf der Jacke und was für einen, Pfui ihr Sauviecher, naja was solls. Mit etwas Grünzeug wir der Fleck fast Rückstandslos entfernt und weiter geht es. Die Fische rufen.
http://s2b.directupload.net/file/d/1601/pi98ji8h_jpg.htm
Seit meinem letzten Versuch vor drei Wochen ist der Wasserspiegel ja um einiges gestiegen und der ersten Platz ,an welchem ich mein Glück versuchen wollte, auf der Krippe, durch welche der Altrhein in den Strom fließt, liegt so ca einen halben Meter unter Wasser. Sch.... aber was solls, also noch einige Meter weiter, zum nächsten Platz.
http://s4b.directupload.net/file/d/1601/4xmkcd5e_jpg.htm
Belegt. Sch.... naja wer so spät kommt brauch sich nicht wundern.
Erst mal den Kollegen begrüßen, Hallo und Petri, na läuft was? Er hatte nur einen Biss, am frühen Morgen - Glücklicher, er war ja auch nicht im Chat - und der hat ihm das Vorfach gekostet. Er hatte wohl Kontakt zu Fisch aber irgendwie war der Fisch ihm wohl über und ist in den offenen Rhein raus entkommen. Laut der Aussage des Kollegen muss es etwas großes gewesen sein.
Jetzt aber zum nächsten freien Platz, durch das höhere Wasser komme ich jetzt nicht mehr überall an die Wasserlinie, aber es hat auch den Vorteil, das jetzt wieder die Äste der Bäume ins Wasser hängen und die Fische und auch ich somit mehr Tarnung habe als vor drei Wochen, als die Äste so einen halben Meter über dem Wasserspiegel hingen.
Naja der Platz ist zwar sehr eng, aber sonst sieht es hier vielversprechend aus. Die Strömung die direkt am Auslauf des Altrheines noch sehr stark war, ist hier schon wesentlich schwächer und dreht sich sogar etwas, wenn ich den auf dem Wasser schwimmenden Blättern drauen kann. Sieht ja ganz gut aus und da hier eine tiefe Rinne kurz vorm Ufer langläuft, könnte auch was gehen. Erster Wurf und....da geht auch was, Sch... da fliegt doch der schöne, neue, große Effzett steil nach oben, dreht sich vom Wind etwas nach links rum und fliegt in den jetzt doch schon recht kahlen Baum. So ca. dreizig meter über mir hängt das gute Stück festgekrallt an einem dicken Ast.
Sch.... was ist da passiert, ich weiß es nicht, wahrscheinlich zu früh den Finger von der Rolle genommen. Da komm ich nicht hin und er auch nicht einfach so runter. Also mit Gewalt versuchen, aber da gibt weder der Baum, noch der Effzett nach. Jetzt langts aber, Schnurr um den Priest gewickelt, ein kräftiger Ruck und dann Platsch, seh ich wie der Effzett im Wasser versinkt, keine vier Meter vor mir. Erst hängt er oben fest und dann platsch, weg. Wenn er nur vorher runtergekommen wäre, hätte ich die Schnurr abgeschnitten und einem anderen Blinker über diese geworfen und den Blinker so retten können. Aber was solls.
Neuer Effzett, groß, teuer, schön, silberfarbig, mit roten Dreicke am Drilling - neues Glück. Diesmal konzentrierter geworfen nicht so hoch, super, kommt lang weg, schätze so 80 m und klatscht dann so 10 Meter vom Ufer aufs Wasser, also genau die Rinne getroffen. Schnell Grundkontakt aufnehmen und dann lehrbuchmäßig reinholen, verharren, Rute anheben, drehen, langsam, schnell, und auf eine Biss hoffen. Da Wiederstand, oh Nein.... Hänger vor der Steinpackung. Sch.... ziehen, rucken, anschlagen, alles hilft nicht der sitzt fest. Also durchs Gestrüp auf die andere Seite des Hängers, ausgerutscht, Hose voll Schlamm, aber ich will ihn retten, den großen, schönen, silberfarbigen Effzett. Aber wie ichs auch anstelle, er bleibt im Wasser. Sch...., aber was solls.
Neuer Versuch, nochmals ein Effzett groß, neu, teuer, schön, kupferfarben mit rotem Streifen. Neues Stahlvorfach, ordentlich befestigt. Dann kann es ja losgehen.
Neuer Effzett, neues Glück und diesmal sollte es auch klappen.
Bei Abtauchen merkte ich einen Ruck, sollte ich mich getäuscht haben, nein, da hängt was. Deutlich merke ich das kraftvolle dagegenhalten des Fisches, aber was ist das, dass kraftvolle weicht ganz schnell und ich ziehe ohne großen Kraftaufwand ein Hechtlein ca 30 cm zu mir her. Sch.... Naja, wenigstens hat er nicht geschluckt, der eine Drilling hängt ganz sauber in der Maulspalte und somit kann ich ihn ja dann auch schnell zurücksetzten. Soweit die Theorie, aber erst muss ich mal 2 Meter tiefer ans Wasser, um ihm den Haken aus dem Maul zu machen, ohne ihn groß zu streßen oder ihn anzufassen.
Glücklicherweise liegen hier ja richtig große Steine fest im Uferbereich, die ein leichtes runterklettern ermöglichen. Sch.... ausgerechnet der letzte Stein musste abrutschen und ich mit ihm. Naja das bisschen Wasser im Stiefel macht es auch nicht aus. Hauptsache dem Hechtchen wird geholfen. Komm her kleiner, ich mach dich los, siehtste geht doch ohne Probleme und ohne Körperkontakt. Schwupp macht er die Welle und wech ist er. Auf ein andermal.
So jetzt noch schnell die zwei Meter hoch, dabei auf den losen Stein achten und platsch, AUA. Da war doch tatsächlich noch ein zweiter Stein lose und ich habe zum Überfluss einen Haken in der Fingerspitze. Sch.... aber was solls, hätte auch ins Auge gehen können. Aber wieso eigentlich Haken in der Fingerspitze, den hatte ich doch in den Rutenring eingehängt, wieso hängt der jetzt ohne Schnur an meinem Finger.
Eigentlich müßig darüber nachzudenken. Irgenwie ist beim Sturz wohl die Schnurr gerissen und der Effzett nach unten gefallen und ich natürlich reingegriffen.
Es sollte nicht mein Tag werden, Heute.
So ging es weiter, insgesamt noch drei weitere Blinker eingebüsst, nix mehr gefangen, aber auch keine weiteren Verletzungen davon getragen.
So gegen 2:00 Uhr habe ich dann eingepackt und die 2 Kilometer zurück zum Auto.
Na fragt Frauchen, wie wars? Sch..... ön, war es. Hat zwar nichts gebissen ausser so ein kleines Hechtchen, ich hab ein paar Blinker eingebüsst, bin etwas beschissen worden, aber ansonsten war es schön, kein Telefon, kaum Menschen, erfrischende Ruhe und schönes Wetter, die Hose ist zwar etwas verschmutzt, inzwischen aber auch schon wieder trocken, was will Mann eigentlich mehr?
Ein schöne Tag, wer was anderes vermutet, irrt.
Gvh
Rainer