- Offizieller Beitrag
Datum: 27/28.Mai 2007
Nachtangeln mit unheimlichen Gästen.
Nach folgender sms "Sitze am Teich, kommst Du auch noch?",
war die Antwort trotz Regenwetter, wie immer einfach.
Nach meiner antwort *Ja ich komme* kam umgehend die anfrage "Kommst Du an der Döner-Bude vorbei? "
Nachfragen OB er auch einen Döner wollte war unfug, aber nachfragen
welche Sorte und Soße war wichtig
Kollege Andreas war schon ein Nacht zuvor am Teich und hat im Carp-Dome übernachtet; ergo
war der Hunger mit ein Grund nach einem Kollegen zu rufen.
Da allgemein bekannt ist, das ich fast immer vor dem Angeln, den Proviant aus der Döner-Bude bei Orhan hole,
so war die Frage von Andreas eigentlich *banane*; er hätte auch gleich seine Bestellung aufgeben können
Nun ja, der meiste Angelkram lag noch im Auto, also fehlten nur Köder
und Klamotten dazu.
Mit den beiden Dönern bewaffnet traf ich dann am Teich ein und
der Regen machte gnädiger weise gerade eine Pause.
Der Döner wurde auch schon warm-herzig erwartet
"Ratzifatzi" einen Platz suchen; mit der Heckschere *schnipp-schnapp* ein Plätzchen machen;
Futter anrühren; Ruten aufbauen; anködern; auswerfen;
auf die Rutenauflagen damit und ab unter den
Schirm auf den Stuhl.
Welch ein herrlicher Abend!
Abend-Dämmerung
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*aaaahhhhh*.. ein herrlichliches Gefühl, wenn man der Meinung ist,
man hat es geschafft und kann nun relaxen
Kaum saß ich unter dem Schirm, schon tröpfelte es wieder aus den mausgrauen Wolken.
Den ganzen Tag über war es schon regnerisch und dieser Tag
hatte sich sicher aus dem Monat April verirrt
Egal, bis jetzt wurden ja nur die Angeln nass.
Der Abend rückte langsam näher und die Dämmerung war ab 21.30Uhr
zu spühren. Das hohe Gras rings um den Sitzplatz war pott-nass und
zum Glück kam der Regen nicht mehr jede Stunde vorbei
Die Köder meiner Wahl waren Köfi, Mais und Maden; letztere wurden über ein Futterkörbchen angeboten.
Es tat sich erstmal nix; nur diese massenhaft vorkommenden Rotfedern in diesem teich, die hängten wie immer am Haken.
Dann wurde es langsam kühler; dunkler und die Feuchtikeit kroch allmählich die Beine hoch.
Bevor es nun richtig dunkel war ging ich nochmal zum Auto; dort die *Plastikhose* anziehen; Regenjacke überstreifen
und vor allem die Taschenlampen einstecken.
Wo sind die Ersatz-Batterien ?.. *mist*.. ah doch!.. in der digi-cam-Tasche; also kam die digi-kamera auch mit an den Platz.
Etwas später war es dann Stockfinster und der erste kleine Karpfen
mit ca. 25cm war kein echter Trost. Kurz danach hing der nächste kleine Karpfen auf dem Bündel Maden;
den hier im Norden üblichen Spruch
"nix drin in dem ollen Graben" konnte ich mir nicht verkneifen.
Danach war Funkstille; kein Regen; kein Fisch ....
Nach einer Weile, ruhig auf dem Hintern sitzen und Ziggis vordrehen,
knackte es im Gebüsch. Mein erster Gedanke dazu war, *nicht schon wieder diese Wollhandviecher*.
Diese flitzen nämlich auch an Land und poltern an einem vorbei in Richtung Schilf.
Dabei knackt es öfters mal so unhöflich und so habe ich das knacken mit meinem Wollhand-Feind verbunden.
Erstmal Kopflampe an und nachsehen, doch nix war zu sehen. ??.
Wenige Minuten später dasselbe Spiel, *knack-knack-raschel*.
Hmmm, die Kopflampe darfste nicht mehr benutzen, aber was dann ?
Die Digital-Kamera kam mir als Lösung in den Kopf; das rote Licht für
die Schärfeneinstellung ist nicht so grell und damit kann man bis zu 3m weit
leuchten, wirkt wie mit einer roten Taschenlampe.
Digi gezückt, Stummschaltung aktiviert, Finger auf den Auslöser und
siehe ???
Eine Ratte !?!????????????
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Tja, da war er also der ungebete Gast.
Eine richtig fette Ratte hatte sich von der Uferkante her hochgearbeitet
und schnüffelte nun in Richtung meines Futtereimers.
Mein erster Gedanke, kann ich die Fotografieren oder ist die beim ersten Blitzlicht auf und davon ?
Das Blitzlicht störte das Vieh nicht im geringsten, aber eine bewegte Kopflampe schlug sie inne Flucht;
eine merkwürdige Sache.
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Hier sieht man wie die Ratte immer näher kam; rechts neben mir stand der Futtereimer.
Als die Ratte am Gummistiefel die Futterreste aus der Sohle puhlen wollte, da habe ich wohl
etwas unkoordiniert mit dem Fuß gezuckt; das vieh war schneller weg als ich die Kamera ausrichten konnte.
Dabei hatte ich sie so schön im Visier und wollte nur die Gummistiefel soweit öffnen, das
man die Ratte hinter den Gummistiefeln wieder sehen konnte.
Tja, schade, die chance auf so ein Bild kam diese Nacht nicht wieder
Ein neues Geräusch *dededededede..* (die Spule gab Schnur) und die Ratten waren weg.
Der erste Aal zappelte am Haken und was für ein Aal,
geschätze 25cm, ein Spitzkopf; sauber vorne gehakt, abhaken -> entlassen
Hier kurze Zeit später der zweite Aal, nur wenig größer aber gleich vom Haken gedreht
und auf dem nassen Gras sofort ab in Richtung Mauselöcher .. "schnapp" und ab ins Wasser.
Und noch eine Schlange
Wieder einer dieser Besatzaale, das ganze wiederholte sich die Nacht über vier mal und
nur eine dieser Schlangen war zumindest über dem Mindestmaß.
Nachdem die Ruten wieder 15 min. ruhig auf ihren Plätzen lagen
und mein Hintern wieder auf dem Stuhl war, ging das Szenario weiter.
Die Ratten brauchten nach jeder Störung nie länger als 15 Minuten, dann
waren sie wieder um einen herum auf Futtersuche.
Erst eine..
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Jetzt kam die Ratte von rechts und sammelte alle verlorenen Futterreste
ein, welche beim auswerfen des Futterkörbchens herunter gefallen sind.
Dann kam sie näher..
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Hier sieht man wie gut genährt und wie mutig "Madam" ist.
Abstand hier, keine 150cm.
Nun waren es plötzlich schon zwei..
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Ihr seht es ja selbst, die wurden langsam zutraulich und zeigten überhaupt keine Scheu mehr.
Ein dritte Ratte, welche versuchte etwas vom Futter zu bekommen wurde von der großen Ratte verjagt.
Es gab ein kurzes gequieke und die dritte Ratte kam nicht wieder vorbei.
Galerie " the best of"
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6 der besten Fotos habe ich hier für euch zusammen gepackt.
Am unheimlichsten waren die Augenpaare vom Bild ganz links unten.
Normaler weise "ratze" ich beim Nachtangeln ja auch mal ein klein wenig,
aber in dieser Nacht hielt mich das Treiben am Angelplatz irgendwie wach.
Als es wieder hell wurde verkrümelten sich die Ratten und die Vögel
machten ihren all-morgendlichen Raddau.
Der erlösende Fang kurz vor 8.00Uhr.
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Dieser Karpfen machte die lange Nacht dann noch zu einer guten Nacht.
Er müsste so knapp über 50 cm lang gewesen sein und hat sich eine
Maiskette inhaliert. Der Haken war sauber am Mundwinkel gehakt und so durfte er zurück um groß und stark zu werden.
Den Köfi habe ich so um 1.00uhr morgens abgemacht und ihn durch einen Wurm ersetzt. Eine Wollhandkrabbe hatte von dem aufgefädelten Köfi nur noch das Rückenteil übrig gelassen. X:(
Eine Schleie hatte ich in der Nacht auch noch am Wurmhaken, aber auch sie war wohl aus einer der letzten Besatzmaßnahmen und kaum größer als 20cm.
Resume:
4 Aale
3 Karpfen
1 Schleie
x- Rotfedern (7-14cm)
... nur der Karpfen am Morgen brachte etwas Bewegung in die Rute.
Trotz allem war die Nacht keine schlechte und ich hatte meinen Spaß
mit den ungebtenen Gästen.
gruß rüdl
Ps.:
.. und denkt immer daran
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