Um es gleich zu sagen,
das war meine erste Nullnummer beim Angeln mit dem Boot.
Wie fing es an:
Mein Nachbar hatte mich schon vor drei Wochen eingeladen, sein neues Segelboot zu testen. Fein, gestern war es soweit.
Ablegen aus dem Haff gegen 15.30 Uhr. Geiler Wind aus West, das Boot läuft gut. Wer aus Rerik in die Ostsee will, muß aus dem Salzhaff raus um die Halbinsel Wustrow ( ca. 10 km lang) Segeln oder Fahren. Wie auch immer.
Schon nach 45 Minuten waren wir im offenen Wasser. Der Kurs ging nach Nord 300 °. Gutes Wetter, guter Wind aber trotzdem ruhige See.
Unser Ziel - die Fahrrinne vor Wismar. Zwischenstopp nach einer halben Stunde - Tiefe prüfen: gute 15 m - Die Ruten hatte ich schon vorbereitet. Zwei mit Pilker, so um 80g und zwei Ruten auf Grund für die Platten. Richtig schöne Wattis hatte ich dabei. Lecker für die blöden Platten. Aber es passierte nichts.
Vom Pilken wurden schon die Arme lahm. Ergebnis: 0.
Egal, dachten wir; erst mal ein Käffchen und Stück Erdbeertorte, was Mutti mitgegeben hat. Arme ausruhen.
Da ein Biß an der ersten Grundrute. Stark angezogen und sofort wieder Ruhe. Für mich war klar. Eine Platte ! Abwarten, mal sehen, ob sie noch einmal bettelt, gezogen zu werden. Ne - keine Lust.
Ich denke so bei mir:" Ist bestimmt wieder so ein Scheißer, der sich den Haken bis in den Schwanz zieht". Also ran an die Rute , kurz prüfen - ja Wiederstand ist da, also kurzer Ruck und kurbeln.
Supergau ! Ja eine Platte - aber 10 cm lang und 0,5 cm dick. O.k. ist übertrieben. Und natürlich gleich den Haken im Arsch. Schitt happens. Also abschneiden und "Tschüß".
Kaffe ist alle, Torte gegessen. Positionswechsel, weiter in Richtung Fahrrinne der Großschiffe. Da liegen 7 Boote, alles Angler. Wow ist ja kaum noch Platz für uns. Also brav Richtung Steuerbord einen Bogen segeln und ca. 25 m daneben legen. Anker raus. Kurze Kontaktaufnahme mit dem Nebenboot: " Und, Toppen schon voll ?" Antwort: " Was üs nen Tobben ?" Auch das noch, Ausländer ! ( meine liebevolle Bezeichnung für die Angelfreunde aus Sachsen )
Also muß ich erklären: " Ein Kübel Kumpel, wo man die Fische reinschmeißt. Du weißt, was ein Fisch ist ?" Naja, der konnte, dem Himmel sei Dank, Spaß verstehen.
Antwort aus dem Ausland: " Nä mir machen hier schon fasd zwee Stünden un nüscht passierd."
Aha, alles klar. Wir also Anker wieder hoch und weiter in Richtung Ost - Ostseeseite von Rerik bis wier die Seebrücke sehen können. Tiefe messen: 23 m. Hier müßte etwas gehen.
Ankern. Ruten wie beim Zwischenstopp. Diesmal gibt es O-Saft und Zigarettchen. Pilken, warten, Pilken, warten, warten,warten, Pilken.
Da wieder eine Grundrute, wieder das gleiche Theater, wie beim ersten Stopp. Wieder so ein kleines Schollentierchen. Wieder Haken bis in den After. Nicht mal fotografieren würde lohnen.So groß kann ich kein Bild zoomen.
O.K. jetzt haben wir schon fast 4 Stunden rumgespielt. Mein Nachbar erklärt mir, dass seine Positionsleuchten nicht funktieren. Na wunderbar !
Also müssen wir zurück.
Es ist inzwischen 20.30 Uhr. Also zurück bis zur Haffeinfahrt. Angekommen 21.30 Uhr. Endlich mal etwas Schönes: Guckt Ihr hier:
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Letzter Versuch hier in der Haffeinfahrt vielleicht noch einen oder zwei Aale zu fangen und auch noch zwei Angeln auf Grund für Scholle gelegt.
Ihr kennt das Ergebnis. Auch hier wieder eine Mini-Platte. Na gut. Für Aal -siehe Bilder, war es auch zu früh ( hell) am Tage.
Nun fragt Ihr Euch, warum ich das schreibe ?
Ganz einfach. Es ist eben nicht jeder Tag ein Erfolgstag mit dem Boot. Aber allein schon der Sonnenuntergang war es wert, rausgefahren zu sein.
Und das nächste Mal wird es gaaanz bestimmt besser !
Gruß
Osmar