Hallo Leute,
ich möchte an dieser Stelle einen kleinen Fangbericht vom gestrigen Tag einstellen.
Es ging um schon um 06:00 Uhr los mit dem Klingeln des Weckers. Nachdem ich mir am Samstag nicht verkneifen konnte "Schlag den Raab" bis zum Ende anzuschauen, waren das nur 4 Stunden Schlaf. Entsprechend schwer war es auch, aufzustehen.
Hilft alles nix, dachte ich mir und quälte mich aus dem Bett.
Mein Zeil war es, an einem Nebenarm der Donau einen dicken Döbel zu überlisten. In den letzten Wochen war dieser duch Hochwasser überflutet und jetzt wieder auf Normalstand. Das bedeutet, Wassertiefen von 30 cm bis 1 Meter. An einer Stelle bis max. 1,5 Meter. Leider habe ich von diesem sehr schönen Stück Fluss kein Bild gemacht.
Gefischt sollte an eben jener besagten Stelle werden, an der das Wasser am tieftsen ist. Ebenso fliesst dort eine kleine Quelle hinein.
Da dieser Platz öfters mal belegt ist, wollte ich einfach der erste sein. Das hat auch gut geklappt, um 07:00 Uhr war ich am Wasser und hab erst mal beide Ruten montiert. Einmal Mais und einmal Tauwurm. Beide auf Grund mit Futterkorb. Angefüttert habe ich maximal eine Hand voll Mais.
Nachdem es mir bei noch 2 Grad beim Herumsitzen zu kalt wurde, beschloss ich, ein wenig nach Fischen Ausschau zu halten. Das geht dort auch sehr gut, weil das Ufer an einigen Stellen mindestens 5 Meter erhöht ist.
Also, Polbrille geschnappt, losgetigert und ins Wasser geglotzt. Es wimmelte vor Fischen. Sehr viele Döbel (bis ca. 60 cm) und wenige Karpfen waren sichtlich auf Futtersuche.
Okay. Fische sind da, dachte ich mir und war guter Dinge auf den einen oder anderen Fang.
Da ich aber nicht der Geduldigste bin (keine wirklicher Ansitzangler), beschloss ich nach ca. 3 Stunden ohne Biss eine andere Taktik.
Vielleicht fressen die Fische nicht am Grund ? Mit Pose zu fischen war schlecht weil es ziemlich windig und die Fläche auf der ich Fischen konnte ziemlich klein war.
Was nun ? Wenn die Fische nicht zu mir kommen, muss ich eben zu den Fischen.
Kurz umgebaut. Futterkorb weg. Leichtes Blei dran, das die Fische beim Aufplatschen nicht gleich verscheucht und Vorfach auf ca. 25 cm gekürzt.
Der Plan war, die Fische, die man sehen konnte um im ca. 0,5 Meter flachen Wasser umherzogen direkt anzuwerfen.
Zuerst mit Mais: Wurf. Montage trifft auf dem Wasser auf. Die Fische schwimmen neugierig hin, kucken blöd und schwimmen weiter.
Nächste Option: Wenn der Köder direkt vor dem Maul hängt, dann kan der Fisch nur zubeissen...
Also: Schwimmenden Forellenteig an den Haken. Wurf. Montage trifft auf dem Wasser auf. Die Fische schwimmen neugierig hin, kucken blöd und schwimmen weiter.
Wollen die mich verarschen oder was ?
So langsam schienen mir die Optionen mit den vorhandenen Mitteln auszugehen, da kam mir noch eine Idee...
Man hört ab und zu, dass große Döbel auch gerne mal ein Fischchen fressen, also Räuberisch sind. Da die Jungs im Wasser teilweise beachtliche Größen hatten, wurde mir Option 3 immer sympatischer.
Also zurück zur Tasche und schauen was an Spinngerät dabei ist, denn mit der 3,60 Meter Karpfenrute spinnt es sich nicht so gut.
Die kleine Forellenrute war leider nicht in der Tasche. Mist.
Dann musste die Jerkrute (WG 30-60 Gramm) mit Multirolle halt herhalten.
Was nimmt man wohl bei Döbeln für Wobbler ? Ich entschied mich für einen flach laufenden Wobbler im ReFo Design von 7cm Länge.
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Ob das mit o.g. Gerät gut geht ? Der Wobbler wiegt gefühlt 0 Gramm und Echte vielleicht 5 Gramm. Um ein wenig mehr Wurfgewicht zu bekommen, entschied ich mich für ein Hardmono-Vorfach in 15 cm Länge.
Das wird die Döbel bestimmt nicht stören, dachte ich mir.
Ich versuchte mein Glück zuerst dort, wo es tiefer war, also direkt dort, wo ich zu Beginn meine Grundmontagen ausgelegt hatte.
Köder mit Vorfach war schwer genug und ich kam bis ans andere Ufer.
Nach eingen Würfen und definitiv genügend Fisch auf kleiner Fläche schien auch Variante 3 nicht wirklich zu finktionieren.
Doch was war das ? Einige Meter vor dem Ufer schob sich auf einmal ganz langsam ein dunkler Schatten Richtung Wobbler, den ich nicht schnell geführt hatte.
Der dunkle Schatten schlug nach ca. 2 Meter Sprint voll auf den Wobbler ein !
Aus dem zuerst erhofften Döbel wurde kurzer Hand ein ziemlich großer Hecht !
Der Drill war ziemlich unspektakulär und ohne große Fluchten. Nach einigen Kopfschlägen zeigte mir die Dame auch schnell Ihren Bauch.
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Beim Laichgeschäft hatte sie wohl einen großen Teil Ihrer Kräfte gelassen. Demnach beschloss ich, sie gar nicht erst aus dem Wasser zu heben. Mit Hilfe eines Lip-Grip (Baga-Grip) löste ich den Wobbler und die Dame durfte zurück.
Wir haben allerdings ausgemacht, dass sie in 4 Wochen (Ende der Hecht-Schonzeit in BaWü) wieder am gleich Platz sein soll, und dann nach wahrscheinlich deutlich größeren Wobblern Ausschau halten soll.
Ich habe den Hecht auf 80-85 cm geschätzt. Aber wie gesagt:
Ich war eben zur falschen Zeit am richtigen Ort.
Grüße an alle !
Fopper