Aalsterben an meinem Angelgewässer

  • Hallo @ll,

    ich fische seit ca.20 Jahre an unserem Vereinsgewässer De Wittsee und nun das.

    Laichreife Aale gehen ein
    VON LUDGER PETERS - zuletzt aktualisiert: 15.08.2009

    Nettetal (RP) Auch gestern wurden etliche Kilogramm verendeter Aale aus dem Wittsee geholt. Fachleute sollen die Tiere und das Wasser des Sees jetzt untersuchen. Bisher weiß niemand, warum die sonst eher robusten Tiere sterben

    Hier der ganze Bericht:
    http://www.rp-online.de/public/article…-gehen-ein.html

    Wieso sterben unsere Aale, wieso nur die großen Exemplare und wieso keine andere Fischarten?

    Hat jemand eine Erklärung?

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Petermaennchen

  • Hi Petermännchen :)

    Schwer zu beantworten deine Frage, vor allem wenn man den See nicht kennt.
    Denkbar wäre zum Beispiel, dass sich auf dem Grund des Sees Areale mit
    stark erhöhter Schwefelwasserstoffkonzentration gebildet haben.
    Diese bilden sich, wenn organische Stoffe anaerob abgebaut werden.
    Diese sogenannten anoxischen Bereiche sind grade für bodennah lebende Fische Todesfallen.
    Oft sind das Senken am Gewässergrund, wo sich dieses schwefelwasserstoffhaltige Wasser
    sammelt, weil es schwerer ist als "normales" Wasser.
    Schwefelwasserstoff ist ein nach faulen Eiern riechendes Gas, welches sich gut im Wasser löst und giftig ist.
    Schwimmt ein Fisch in solch ein Areal und macht sich nicht mehr rechtzeitig vom Acker, wars das für ihn.
    Nicht nur, dass dort kein Sauerstoff im Wasser ist, vergiftet ihn noch der Schwefelwasserstoff
    und da sind bereits geringe Mengen sehr wirksam.
    Da grade nur größeren Aale sterben, würde das darauf hindeuten,
    da ein großer Organismus mehr Sauerstoff beötigt als ein kleinerer.
    Fische haben schließlich keine luftgefüllte Lunge, wo sie kurzzeitig noch
    eine "Reserve" an Sauerstoff drin speichern können, wie wir Lungenatmer.
    Hinzu kommt noch, dass Schwefelwasserstoff den roten Blutfarbstoff zerstört,
    das es mit dem Eisen im Blutfarbstoff reagiert.

    Problem bei der Geschichte ist, dass man dem Schwefelwasserstoff nur schwer auf die Schliche kommt.
    Dazu müssen Wasserproben an verschiedenen Stellen direkt am Grund gezogen werden.
    Man kann auch mittels analytischer Methoden das Blut frischer Kadaver untersuchen
    und den Gehalt an Eisen-II-sulfid bestimmen, welches sich bei der Zersetzung
    des roten Blutfarbstoffs bildet und ansonsten eigentlich nicht im Blut vorkommt.

    Ich drück euch jedenfalls die Daumen, dass das bald aufhört und ihr die Ursache findet.
    Es gibt kaum etwas Deprimierenderes, als wenn man als engagierter Verein einen haufen Fischleichen bergen muss...

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

  • Hallo Herzog :D

    Die Theorie hört sich soweit recht überzeugend an, ABER:
    Leben Karpfen, Krebse, Schleien etc. nicht auch grundnah?
    Würde es eine erhöhte Konzentration an Schwefelwasserstoff am Grund geben, wenns auch nur in einigen (kleinen) Bereichen ist, würden auch andere Fischarten dadurch geschädigt werden.

    Ich persönlich habe keine Erklärung, vielleicht eine Krankheit?

    Wäre nett, wenn die Lösung, soweit bekannt, hier gepostet werden könnte.

    Ist der erste Fisch ein Barsch, ist der ganze tag am Ar**h!

  • Es handelt sich also um laichreife Aale.......

    Ich sehe hier eine mögliche Ursache.
    Könnte es vielleicht sein, dass die Aale den Weg ins Meer nicht finden?

    Wenn ich mir den See auf der Karte anschaue, dann führt der See eine Verbindung zu anderen Seen. Nach Norden geht ein Bach bis Wankum und endet dort. Nach Süden endet es in Dülken.

    Man sagt zwar, das Aale auch über die Wiesen ziehen, doch geht das nur, wenn der Weg nicht zu weit und die Wiesen feucht sind.

    Das die Aale jetzt nur im Wittsee sterben...tja, vielleicht ist er der tiefste See dort. Sie ziehen sich in die tiefste Stelle zurück und dort verenden sie dann!

    Die Aale scheinen dort also auch nicht auf natürlichem Wege in den See gekommen zu sein. Man hat sie dort ausgesetzt. Jetzt sitzen sie dort fest.

    Nach dem ablaichen sterbe Aale so oder so. Nur, dass sie in dem See nicht ablaichen können!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

    • Offizieller Beitrag

    moin moin..


    .. der art sterben einer gewissen art; in einem gewissen alter, kommt
    öfters mal vor, OHNE dass man die ursachen dafür findet :rolleyes:

    .. derlei merkwürdige opfer hat man auch bei karpfen und anderen arten..


    .. solange die toten-reihe nicht über alle tiere einer art geht, oder sich
    über andere fischarten erstreckt; solange wird es nicht am gewässer selbst liegen..

    .. also keine panik; ärgerlich ist das immer, jedoch sind solche ausfälle
    nichts ungewöhnliches...


    .. vermutet werden gen-deffekte; immunschwächen und dergl., aber einen
    beweiß dafür hab ich noch nicht gesehen..

    .. jedoch war bei all diesen merkwürdigen sterbefällen die bio-chemische wasseruntersuchung unauffällig ..


    .. gruß rüdl

  • Die Aale können sowohl zu - wie abwandern.
    Der See wird von einem Flüsschen "die Nette"durchflossen, mündet in die Niers > Maas > Rhein, > Nordsee.

    Der See ist nur 80 bis 120 cm. tief. In diesem Jahr sehr durch die kanadische Wasserpest verkrautet.

    Wasserproben haben bisher keinen auffälligen Wert gezeigt.
    Es wird weiter gesucht.

    Vielleicht ist die Vermutung vom Duke die Lösung.

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Petermaennchen

  • Zitat

    Ist es eventuell die "Blumenkohlkrankheit"

    Sollte man sehen. Außerdem:

    Zitat


    Diese Krankheit ist sehr unschön, ist aber für die meisten Tiere nicht lebensbedrohlich. Der Blumenkohl (Papillomatose, eine Art Tumor, der Virus ist mit dem Verursacher von Warzen verwandt) kann nach einer Zeit wieder abfallen und das Gewebe vernarbt.

    Martin Purps LSFV-Fischereibiologe


    @Petermännchen

    Was ich schrieb, war lediglich eine Vermutung. Über den Aal ist im Prinzip viel zu wenig bekannt.
    Vielleicht handelt es sich um Satzaale, die den Weg nicht zurückfinden. Warum auch immer. Auf Google Maps war keine Verbindung erkennbar (was ja nichts heißen muss, denn Google Maps ist ja nicht immer so genau!). Dennoch kann ich mir vorstellen, dass der Aal den Weg nicht findet. Schließlich ist es doch merkwürdig, dass es sich nur um 'laichreife Aale' handeln soll, weshalb ich diese 'vorsichtige These' aufstellte.

    Mal sehen, was die Wissenschaftler für eine Erklärung haben. Das könnte allerdings noch dauern! ;)

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • Zitat

    Original von Addi Hit

    Mal sehen, was die Wissenschaftler für eine Erklärung haben. Das könnte allerdings noch dauern! ;)

    Das stimmt. Man hört und sieht nichts mehr von den Fachleuten.
    Es werden im Moment nur noch vereinzelt verendete Aale gefunden.

    Schade, es waren wirklich große, schwere Exemplare dabei.

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Petermaennchen

  • Bei uns sind auch alle verendet, laut FGD war ein Aal.Herpes
    schuld.

    Zitat:
    ***Die Erkrankung bricht ausschließlich bei Aalen ab einer
    Wassertemperatur von 20° C aus. Die betroffenen Tiere werden zunächst apathisch, später bekommen sie blasse
    und verschleimte Kiemen mit Blutungen. Andere mit dem Aal
    vergesellschaftete Fischarten zeigen keine Symptome.
    Zum großen Teil waren die Schwimmblasen der mit AHV infizierten Aale
    auch mit dem Schwimmblasenwurm (Anguillicola crassus) befallenen.
    Der Parasit wurde bereits 1982 von Südostasien nach Europa
    eingeschleppt und schmarotzt artspezifisch vom Blut der
    Schwimmblasenwand. Der Blutverlust verstärkt die virusbedingten
    Kiemenprobleme, so dass der Tod der Aale rascher eintritt.
    ***

  • Zitat

    Original von iangelfreund
    Bei uns sind auch alle verendet, laut FGD war ein Aal.Herpes
    schuld.
    ***

    Bei uns sind es ausschließlich große, -geschlechtsreife Aale.
    Kleine Exemplare sind nicht dabei.

    Ich finde im Moment keine toten Aale.
    Vielleicht gibt es ja bei uns auch keine mehr. ?-(

    In unserem See hat sich die kanadische Wasserpest unglaublich ausgebreitet. Eine ortsansässige Segelschule hat den Betrieb bereits einstellen müssen.
    Angeln ist nur noch an einigen wenigen Stellen möglich.

    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Petermaennchen

  • Zitat

    Diesen Beitrag könntest du doch im "Fachbegriff-Lexikon-Arbeitsstübchen" schreiben

    Nee laß mal, ich bin eh gleich wieder hier weg. Wo Moderatoren
    Meinungen als unproduktiv bezeichnen und nen 'Schloß
    dranmachen', hab ich nix verloren.
    Denn merke, Meinungen sind nur produktiv, wenn sie dem Moderator
    gefallen...;-) Dafür gibts tausend andere Foren, mit weniger
    komplexbehafteten Mods, die auch zulassen, das man die Marke ihrer
    Wahl kritisiert wenn offenbar was schiefgeht - zu unterstellen,
    das Abhilfe im Forum gesucht wird, traue ich nichtmal dem jetzigen
    Verschliesser zu, jedenfalls nicht, wenn er lesen kann ?-(

    Ciao

  • Hallo,

    da tust du dem Mod und dem Forum einwenig unrecht. Es ist einfach eine Firmenpolitische Entscheideung der Firma Askari das Bestellprobleme hier nicht diskutiert werden sollen.
    Einige der Gründe dafür sind gut und Nachvollziehbar (Usern kann hier nicht geholfen werden, Abschreckungseffekt auf neue Kunden, Dauerbrennener ) , andere sind weniger gut (
    Abschreckungseffekt auf neue Kunden ) .

    Ob es wünschenswert wäre die Kundendaten mit den Forendaten zuverknüpfen halte ich persönlich aus verschiedenen Gründen für fraglich, obwohl es durchaus positive Nebeneffekte hätte.

    Kritik an den Marken aus dem Askari -Programm ist erlaubt und erwünscht !

    Mfg

    Daniel

  • Zitat

    Kritik an den Marken aus dem Askari -Programm ist erlaubt und erwünscht

    Das glaub ich halt leider nicht. Ich fragte, wem es noch so ging, und
    habe ja durchaus auch wissenswertes erfahren wie mit der
    telefonischen Bestandsprüfung.
    Und schon war ein Schloß dran, ist also nicht erwünscht, sowas
    zu erfahren. Sei's drum, hab mir grad paar andere Kataloge geordert
    und werd sicher ganz froh damit.
    Und du hast Recht, ist natürlich ein Firmenforum, kein freies, deshalb
    besonders danke für die nette Antwort auf anderem als Mod-Niveau...

    Egal, ist hier in dem Thread eh offtopic.

    Viele Grüsse

  • Um zum Thema zurückzukommen:
    bei uns hat man deswegen entschieden, keinen Aalbesatz mehr durch-
    zu führen, was ich für gravierend falsch halte, da damit der Aalrückgang
    ja nur verschärft wird.
    In Zeiten verbauter Wanderwege und anderer Hindernisse kann eigtl
    wenig natürliches Aufkommen mehr passieren. Schade.