Gewässer überfüttert?

  • Hallo zusammen.


    Vor wenigen Tagen habe ich am Wesel-Datteln-Kanal meine alten Angelplätze aufgesucht, an dehnen ich vor Jahren mal angeln war. An einer beliebten Angelstelle, die von vielen Angler besucht wird, stand ich mit offenen Augen davor. Das ganze Wasser war am blubbern.


    Ich habe dort einen Angler angetroffen und ihn gefragt was es mit dem blubbern auf sich hat. Er sagte mir das es vom Anfüttern kommt und bei warmen Tagen das Futter im Wasser zu gähren beginnt.


    Meine Frage nun. Lohnt es sich an solchen Stellen überhaupt zu Angeln? Sollte man an diesen Stellen das Vorfüttern vorerst unterlassen?


    Ich selber bin der Auffassung das diese Stellen durch das Vorfüttern geschädigt sind. Naja, und der gute Angler den ich dort angetroffen habe, war gerade damit beschäftigt weitere Futterbälle ins Wasser zu werfen. Ich finde dies verantwortungslos.


    Ich würde mich freuen Eure Meinung dazu zu lesen


    Markus

  • Tach zusammen!
    Bei uns im vereinsgewässer auch ein dickes problem!
    aus eigener erfahrung halten sich dort nur selten fische auf!
    daher meide ich diese stellen und versuche oft stellen wo sich sonst nichts tut, nur dann mit erfolg!
    z.B der karpfen
    Der karpfen zieht ja eigentlich immer die gleichen bahnen im gewässer!
    doch bei der kleinsten veränderung, verändert sich auch die bahn des kaprfen!
    das kann große mengen algen sein, reingefallene bäume oder überfütterte stellen sein!


    daher halte ich mich von diesen stellen meist fern!
    wenn Bäume schon längere zeit liegen gewöhnen sich die karpfen dran und es ist auf jedenfall ein versuch wieder wert dort die ruten aus zulegen!


    Mfg Spiegler :angler:

    Wenn Karpfenangeln eine Religion wäre,


    dann wäre Frankreich das Heilige Land!

    • Offizieller Beitrag

    moin moin



    ... ich halte das für quatsch ;)
    .. eine vor-schädigung durch anfüttern bei einem solchen gewässer
    ist unfug; ohne futter wirst du in solchen künstlichen kanälen kaum etwas fangen ..


    .. hier mal eine kleine karte und Infos über den Kanal..


    Wesel-Datteln-Kanal:


    [Blockierte Grafik: http://www.wsa-duisburg-meider…anaele/WDK/images/wdk.jpg]
    (Karten-Quelle: wsa-duisburg-meiderich.wsv.de/wasser/Westdeutsche-Kanaele/index.html )
    .. mehr Infos: http://www.wsa-duisburg-meider…he-Kanaele/WDK/index.html


    weiteres an Bildern und Infos hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Wesel-Datteln-Kanal



    .. ausgasungen aus dem gewässerboden haben die
    unterschiedlichsten gründe
    .. es gibt zBsp. "aktives" futter, welches nach dem einwerfen "blubbert"..
    .. fische die gründeln hinterlassen beim durchstöbern des schlammes
    auch mal blubber-blasen, welche sich aus dem bodengefüge lösen ..


    .. alles kein grund, um auf kollegen mit futter in der tasche zu schimpfen ;)



    .. klingt so, daß du bisher nicht MIT futter angeln warst, dann
    besorg dir mal 2-4kg futter & dazu 1-2 liter maden; dann geh
    damit angeln an den kanal und
    dann sprechen wir uns wieder ;)



    gruß rüdl

  • Hallo rüdl


    Also den Wesel-Datteln-Kanal kenne ich in und auswendig. Sozusagen wohne ich direkt am Kanal.


    Das dieses blubbern von Aktiv-Futter ist, bezweifle ich. dafür blubbert es zuviel. Und durch Fische die am gründeln sind, auch eher unwahrscheinlich. Reste von Bäumen oder Geäste ist auch ausgeschlossen, da diese ca. 8-10 Meter vom Ufer stehen.


    Diese Stelle ist eine sehr beliebte Stelle wo an vielen Tagen 10-15 Angler sitzten. Und jeder hat seinen Eimer mit Futter dabei.


    Ich habe mal ein Bild angehangen. Wer diese Region kennt, weiß von was ich rede. Es ist der Wendebecken Friedrichsfeld/Heidesiedlung. Die Ausgasungen erstrecken sich übers gesamte Wendebecken.


    Naja, jeder hat seine Meinung. Ich halte an meiner fest das dort unverantwortlich viel Futter reingeschmissen wird.


    Markus

  • Na um die Meinung anderer zu hören!


    Vielleicht liege ich ja doch nicht so verkehrt mit meiner Meinung. Ja und vielleicht kennt der eine oder andere diese Stelle und kann mich eines besseren belehren wenn es dann so ist. ;)


    100% sicher bin ich mir nicht. Aber bis jetzt ist es meine logische Schlußfolgerung.


    LG
    Markus

  • Hallo,
    ich sehe das ähnlich wie rüdl und halte es für Quatsch das es vom Futter kommt, soviel Futter kann da niemand reinschmeißen das es so eine Gasentwicklung gibt, außerdem würde dort niemand mehr was fangen...


    Wenn es wirklich dort so doll "Blubbert" halte ich das entweder für normale Bodengase oder es kommt einfach von dem Schlamm der sich in jedem Wendebecken durch den Schiffsverkehr absetzt, die Schlammschicht kann auch schonmal 2m oder mehr sein und dann ist es ganz normal das sich an solchen Stellen bei warmen Wetter Faulgase bilden. Deswegen werden solche Wendebecken auch regelmäßig ausgebaggert. Das sieht man doch schon alleine daran wieviel "Dreck" sich in solchen Wendebecken an der Oberfläche sammelt, aber das zieht auch die Fische an.


    Ob man an solchen Stellen jetzt noch füttern muß steht natürlich auf nem anderen Blatt, aber allein durchs Futter kommt das mit Sicherheit nicht!


    Außerdem lass mal einen Kahn dort Wenden, was glaubst du wieviel Futter da unten noch konzentriert liegenbleibt sodass sich Gase bilden können!? Selbst wenn da einer 10 Zentner gefüttert hat bläst ein Kahn das in alle Richtungen weg...


    Gruß
    Lücke

    • Offizieller Beitrag

    hm..




    zitat:
    Es ist der Wendebecken Friedrichsfeld/Heidesiedlung.
    Die Ausgasungen erstrecken sich übers gesamte Wendebecken.

    Ziat ENDE:



    .. da haben wir das problem doch schon..


    .. in wendebecken werden alle nicht verrotteten pflanzlichen stoffe
    dauernd umgeschichtet und lagern sich dann un-natürlich ab..


    .. dadurch entsehen eingeschlossene faulgase die dann nach und nach entweichen..


    .. ob da einer 3 kg oder 300 kg futter reinwirft ist dem schlamm egal; die fische holen sich das schon weg ;)


    .. selbst ein gärender mais im wasser erzeugt keine bubber-blasen in dem ausmaße; da sind die karpfen / brassen / weißfische schneller als der verrottungs-prozeß.. ;)



    gruß rüdl

  • Hallo zusammen


    Ich habe gestern Abend mit einem Angelkollege darüber diskutiert. Ihm ist es auch schon aufgefallen. Seine Meinungen sind die selben wie von luecke3.0 sowie rüdl.


    Klinkt auch irgendwie logisch. Die Stömung im Wendebecken ist ja praktsich null. Die Schiffe wirbeln verrottete Pflanzenreste auf und lagern sich im Wendebecken ab. Zwischen Friedrichsfelder und Hünxer Schleuse gibt es auch wenig Industrie wo Schiffe anlegen. Dadurch wird dieser Wendebecken eher selten genutzt. Dann ist es schon klar das sich dort allerhand Ablagerungen sammeln. Klingt logisch.... :)


    Also, sorry an alle Friedfischer und Stipper 8-) . Im ersten Augenblick kam es mir wirklich so vor, als würde dort tonnenweise Futter reingeschmissen. :piep:


    Naja, irren ist menschlich :D


    LG
    Markus

  • Ich denke auch nicht das es vom futter kommt.ich kenn den kanal zwar nicht,vermute aber dass mindestens eine leichte strömung vorkommt oder die schifffe auch das wasser unruhig machen.so müsste das futter weit verbreitet und weggespült werden das ein überfüttern dort wohl eher nicht die frage ist.

    • Offizieller Beitrag

    moin..



    .. passt gerade zum Thema ;)


    .. was mich dieses jahr stört ist das enorme wachstum
    von algen und "nervenden" wasserpflanzen...



    .. gerade bei den algen konnte man dieses jahr
    sogar massen-auftreten in den kanälen beobachten; einerseits
    eine folge der enorm
    hohen temperaturen und der geringeren schleußen-aktivitäten ..



    .. so warm wie dieses jahr waren die gewässer lange nicht mehr :(


    .. die fische standen öfters an den beschatteten stellen; büsche / bäume, welche über die ufer hängen...



    .. ich hätte mir dieses jahr öfters einen austausch des wassers gewünscht; also
    abgestandenes kanalwasser rauß, frisches weserwasser rein..
    .. aber diese option kann nur der wasserverband bzw. der schleußenwärter
    veranlassen; hier spielt eine große rolle, dass
    die ganzen gräben um die rindvieh-haltung auf den wiesen, gefüllt sind..
    .. dennoch könnte man da vor einer algenblüte mal für wasseraustausch sorgen und
    nicht nur die belange der viehhaltung und des wasserverbandes
    in betracht ziehen; aber nun ja :(


    .. die eigentlichen gräben sind vom hauptkanal durch kleine schleußen getrennt; ergo
    wäre es kein großes problem, das wasser in den "vieh-gräben" bei-zu-behalten und
    das kanal-wasser mal durch-zu-tauschen..


    .. aber wie das so ist beim wasser-wirtschafts-verband.. die fische sind nur
    sekundär wichtig .. :(




    .. aber, bleiben wir bei den algen;
    .. dieses jahr hatten wir mehrfach wasserwerte
    aus den seen entnommen und teils sind die ergebnisse dort erschreckend..


    .. der eintrag an gülle und dünger durch die umliegenden äcker,
    entfaltet gerade bei hohen wasser-temperaturen seinen vollen schrecken..



    .. wenn da ab 2m tiefe kein sauerstoff mehr im wasser ist, dann wird
    die sache haarig, vor allem bei einem gewässer das bis 4 m tiefe angegeben ist, da bleibt nicht mehr viel übrig an lebensraum :(


    .. wir kämpfen hier mit mit den blau-algen, welche öfters einen üblen
    grünblauen teppich auf dem wasser bilden, dieser wird dann
    vom wind ans ufer gedrückt ..


    .. der see hat nen badestrand, aber einmal schlucken würde
    brechreiz auslösen .. :(



    .. diese stinkende brühe sinkt dann bei kälteren temperaturen auf
    den gewässergrund ab und "blubbert" (zersetzt sich) dann so vor sich hin.. :rolleyes:


    .. einige massenvermehrungen bei Hornkraut und Wasserlinsen
    waren auch zu beobachten..


    .. ok, Hornkraut ist erstmal nützlich und leicht zu entfernen (incl. der eingelagerten nährstoffe) und
    wasserlinsen sind ein leckerli für die enten-züchter ..


    ... nur das zuviel an algen stört mich wirklich ;)



    .. stinkende, grüne angelschnur und in algen getränkte köder sind irgendwie
    nicht so der hit :(


    gruß rüdl

  • tach zusammen!
    aber da es so warm war und das wass nur sehr langsam fließt ist das mit dem futter nicht so unwärscheinlich!
    und
    sowas wie maden oder boilies sind nicht unbedingt das schlimme, sondern große mengen partikelfutter!


    mfg spiegler :angler:

    Wenn Karpfenangeln eine Religion wäre,


    dann wäre Frankreich das Heilige Land!

  • Hallo Rüdl,


    wir haben in unser Region das Problem schon länger das einige Seen von Algen usw. sehr stark befallen sind. Das intressante ist das der Befall scheinbar zufällig auftritt und bisher weder ein Heilmittel noch ein Grund für diesen gefunden werden konnte.


    So ist unser See z.B. völlig zu, der Nachbarsee der mit unserem See sowohl in Größe, als auch Angeldruck, Futtereintrag und Besatz fast identisch ist hat dieses Problem erstaunlicherweise nicht.


    Der Verband hat als gegenmaßnahme bisher den massiven Besatz mit Rotaugen vorgeschlagen, was aber wahrscheinlich nicht funktioniert, Rotaugen haben wir nämlich reichlich. Das massige Rausziehen von dem Zeugs und anschließendem trocknen und Verbrennen hat bisher auch nicht wirklich was gebracht. Auf einer der Talsperren hier fährt sogar ganztägig ein Boot rum um das Zeugs raußzuholen.


    Andere Vereine haben das Problem über die Jahre durchaus kreativ gelöst, einer hat das Gewässer einfach umkippen lassen und bewirtschaft es jetzt erfolgreich neu, ein anderer Füttert gezielt und großflächig im Gestrüpp , lässt die Karpfen alles niedermähen und entnimmt dann die Algen, soll wohl halbwegs funktionieren.


    Mfg


    Daniel


    (Ich ziehe übrigens an jedem Angeltag nebenbei ein paar Kilo aus dem See )