- Offizieller Beitrag
[autor=Flunder]23. Oktober 2006 16:59[/autor]
Hallo Angelfreunde,
wieder einmal war es soweit.Vom 14.10.-21.10.2006 sollte es wieder
nach Vrist/Veilby Klit (bei Thyboroön) gehen,wo wir voriges Jahr schon
waren.
Wir wollten mit 2 Autos fahren.Doch kurz vor der Abfahrt hatte das eine
Auto einen Kupplungsschaden,der vorher nicht mehr zu reparieren war.
Schnell einen Anhänger organisiert!Dadurch konnten wir zwar nicht so
schnell fahren,aber,ankommen hieß das Ziel.
Endlich in Hvide Sande!Die erste längere Pause,Beine vertreten,was essen.
Im Sandormkiosk den dänischen Angelschein und einige Wattis besorgt,
da wir Sonntags gleich loslegen wollten und wir nicht wußten,wie die
Versorgung mit Wattis in unserer Gegend sein würde.
Übrigens--der Sandormkiosk ist neu aufgebaut und steht an einer andern
Stelle.Über Thorsminde ging es weiter nach Vrist.Das gleiche Haus hatten
wir zwar nicht,aber das eine Nr. weiter.
Das bin ich.
Abmarsch
Kaum eingezogen,tönte unsere Tochter,"Ihr müßt mindestens 25 Butt fangen!"
Wir schauten uns an und dachten,das sollte wohl möglich sein.Dann kurz
durch die Gegend gefahren,um zu sehen,wo die Sandormkisten stehen.
Über die Düne gekraxelt und den Strand in Augenschein genommen.Au weia!!
Die Nordsee glatt wie ein Ententeich und leichter Wind aus Ost,also ablandig.
Denkbar schlechte Bedingungen.Aber am Strand baute sich stets eine schöne
Welle auf.
Anmarsch auf die Düne
Am nächsten Tag ging es dann endlich los.Ausrüstung gesichtet,auf den Beach
Rolly verladen und ab.Am Strand angekommen,schnell alles aufgebaut und die
Bleie gegen den Horizont gefeuert.Erste Kontrolle der Köder--nur blanke Haken.
Also Krabben fraßen unsere schönen,teuren Wattis.Erster Tag keinen Fisch
gefangen,aber einen von den Köderräubern.
Strand soweit das Auge reicht
Schöne Welle
Weiter Strand
Köderräuber
Abends dann haben wir überlegt,wo denn die Fische sein könnten.Am Strand brach
sich immer eine große Welle und knallte an Land.Die Rück-und Unterströmung
wühlte den Untergrund auf und spülte damit Nahrung (Würmer,Muscheln,etc.) frei.
Sollten dort etwa die Plattfische auf der Lauer liegen?Vielleicht überwarfen wir
die Fische ja!!Da müßten wir nur ca.30.40m werfen.Aber mach das mal mit ´ner
Brandungsrute!?Andere Ausrüstung hatten wir nicht mit.Wir beschlossen,es am
nächsten Tag so zu probieren.Köder voll in die Brandungszone!Das würde zwar auf
die Schnur und das Vorfach schlagen,aber das Risiko mußten wir dabei eingehen.
Nicht zu weit werfen
Am nächsten Morgen,meine Tochter holt die Brötchen,ich wundere mich,wo sie
solange bleibt,kommt sie mit 10 Päckchen Wattis zurück.Hat sie doch alle
erreichbaren Sandormkisten in der Gegend leergekauft.Welch ein Schatz!So machte
sie es nun jeden Morgen.Nebenbei bemerkt,in den Päckchen waren nur 7 Wattis.
Das Päckchen kostete 10 DKK.Umgerechnet kostete ein Watti 20 Cent.
Und immer noch keinen Fisch!Das sollte sich ändern.Nach der oben besprochenen
Strategie warfen wir unsere Köder dorthin,wo sich die Welle aufbaute und zogen sie
noch ein paar Meter an den Strand.Das sollte sich als richtig erweisen,denn nun
fingen wir Plattfische,zwar nicht Schlag auf Schlag,aber immerhin.
Auf der Mole bei Harboöre
Wir fingen 12 Plattfische,wovon sich 7 für die Pfanne eigneten.Noch 18 Stück!!
Am nächsten Tag wollten wir es von den langen Molen bei Harboöre versuchen.
Die reichen gut 200m ins Meer hinein und dann noch 100m werfen.Dort mußte
Fisch sein!?Doch denkste.Wir zoge auch hier nur blanke Haken heraus.Also
drehten wir die Flugrichtung unserer Bleie um.Wir schmissen in Richtung Land--
in die Brandungszone.Völlig verrückt,sind wir es doch gewohnt,mit den
Brandungsruten möglichst weit rauszuwerfen.Aber es klappte auch hier.Wir fingen
8 pfannengeeignete Plattfische.Noch 10 Stück!!
Schöne Platten
Dann,nächsten Morgen--die Katastrophe!Keine Wattis in den Kisten.Entweder nicht
wieder neu bestückt worden oder jemand war uns zuvor gekommen.Also auf Richtung
Lemvig in´s Angelgeschäft.Auch keine Wattis!Jetzt im Winter bestellen wir keine,
hieß es.Unser Einwand,daß doch viele deutsche Urlauber hier seien und bei uns
in Deutschland jetzt das Brandungsangeln richtig losgehe und jeder Händler
Wattwürmer vorrätig hält,stimmte den Verkäufer doch nachdenklich.Aber Börsteorm
hätte er.Auch ein guter Köder auf Platte.Jeder 4 Päckchen mitgenommen und diesmal
wieder an den Strand.Nordsee immer noch glatt wie ein Ententeich,Sonnenschein,
leichter Wind,ablandig.
Zwei Bleie hatte ich schon verloren,durch Zurückschlagen des Fangbügels.Einige
Vorfächer waren inzwischen so vertüdelt,daß sie nicht mehr zu gebrauchen waren.
Aber das ist völlig normal--Schwund ist bei jeder Sache.Da wir genügend Bleie und
Vorfächer mit hatten,war das kein Problem.
Aufgrund seitlicher Strömung und um den Köder in der Brandung zu halten,
verwendeten wir nun Krallenbleie.
Wieder fingen wir Plattfische.Die Seeringler waren gute Köder.Jedoch nur 6 Platte
hielten wir für die Pfanne geeignet.Noch 4 Stück!!
Schööööön
Zwei Tage zum Angeln hatten wir noch,das sollte zu schaffen sein.Was für eine
Kraxelei mit dem ganzen Gerödel über die Düne.Wobei der Hinweg etwas leichter
war.Wir mußten wohl 10m Höhenunterschied bewältigen auf einer Strecke von ca.
50m.Aber der Rückweg hatte es in sich.Höhenunterschied ca.15m auf gut 100m.
Und dann der Sand! Gott sei Dank hatten wir breite Gummiräder an den Beach
Rollys.
Aufstieg
Abstieg
Am nächsten Tag fingen wir noch 6 pfannengeeignete Plattfische.Wir hatten unser
Soll erfüllt.Abends gab es Plattfisch satt.10 haben wir verspeist.Den Rest eingefroren
und mit nach Hause genommen.
Bereit zum Wurf
Das Blei in die Brandungszone
Fertig für die Pfanne
Mittlerweile fing es an zu regnen.Aber am letzten Tag wollten wir auch noch angeln,
fingen aber nur 2 völlig untermaßige.Es war wie abgeschnitten.Wir verangelten
die restlichen Wümer und machten Schluß.
Wir haben nur Plattfische gefangen,keinen Dorsch oder andere Fische!!
Die Frauen haben wunderbar mitgespielt--dafür sei ihnen gedankt.
Nächster Morgen--gefrühstückt,dann das Haus gereinigt,Sachen verladen und
ab nach Hause.
Meine Ausrüstung:
Rute--Ron Thompson Rocketeer Surf,WG 100-200gr,Länge 4,20m
mit Rolle Cormoran Seacor Big Boss 8PI-5500 mit Reserverolle.
Diese Rolle hatte ich in einem Preisausschreiben gewonnen.Was für eine Rolle!!
Extreme Wurfweiten in Verbindung mit der Rute und was für eine Durchzugskraft
beim Einholen.
Dem steht die Rute Zebco Dyna Surf Platinum,WG 100-200gr,Länge 4,20m mit
der Rolle Shimano Biomaster XSA-8000 mit Reserverollen 6000 und 7000 in
nichts nach.
Schnur von Westline,monofil 0,40er,keine Schlagschnur.
Dazu noch ein Dreibein der Firma Cormoran für die Rutenablage.
Meine Ausrüstung
Alles in allem,eine gute Fishingtour!Wo geht es das nächste Mal hin?Das
überlegen wir noch.
Mit Petri Heil
Jürgen aus Kiel
Watt wär'n wa ohne Wattwurm?