Hallo Gemeinde,
nun war es wieder so weit. Jedes Jahr trägt unser Verein ein so genanntes Tandemfischen aus. Es ist ein Wettkampffischen in zweier Teams über Nacht.
Gestern um 13 Uhr war Kartenausgabe, um 15 Uhr fiel der Startschuss und um 10 Uhr am nächsten Morgen, sollte das Fischen beendet sein.
Ich war mit meinem Partner schon um 12:30 Uhr da, um bei der Platzverlosung dabei zu sein. Dann kam der erste Schock, denn wir haben nen wirklich schlechten, womöglichst den schlechtesten Platz überhaupt zugeteilt bekommen.
Als den 21 Teams ihre Plätze bekannt waren, inspizierten sie erstmal ihren Platz. Und es wurde voll, bzw. eng.
21 Teams => 42 Angler => 84 Ruten
Es sollten später 84 Ruten im Wasser liegen und jeder warf sein eigenes, anderes Futter rein, nachdem der Anschuss fiel.
Nun war alles aufgebaut und es ging los.
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(Das Bild habe ich gemacht, nachdem schon alles abgebaut war)
Was die Rutenauswahl betrifft, habe ich mich für eine Karpfenrute mit, mal Boilie - mal Mais, entschieden und eine Feeder, mit der ich Madenbündel und Würmer angeboten habe. Mein Partner entschied sich anfangs für eine Feeder und eine Match, da sowieso nicht gerade viel beißen wollte.
Mit Feedern war wohl nich fiel, da vor uns alles voll mit dickstem Kraut war.
Wir haben zwar schön angefüttert, aber es tat sich überhaupt nichts. Mein Partner konnte dann ein paar Barsche mit der Match so zwischen 10-15cm fangen, aber bei mir wollten sie nicht. Lediglich mit der Stippe ließen sich ein paar Sonnenbarsche ganz vorne am Ufer fangen.
Doch dann war erstmal Fußball angesagt. Deutschland - Argentinien. Wir hatten einen Fernseher dabei, welcher mit Betterie lief und Sat-Empfang hatte. Der Bildschirm war zwar nur 20cm groß, aber wir konnten alles gut erkennen. Es gibt wahrlich bessere Orte um so ein tolles Fußballspiel zu genießen, als bei 35°C am Weiher. Als die Tore fielen, wurde zwar immer lautstark gefeiert, aber danach kehrte wieder Ruhe ein.
Bis zum Abend hatte ich auf meiner Feeder gerade mal zwei Barsche fangen können. Auf meiner Karpfenrute tat sich überhaupt nichts. Da mein Partner sich bemühte, sodass wir überhaupt ein paar Gramm auf die Waage bringen, hatten wir bis es dunkel wurde, ca 1kg an Kleinfisch. Gegen Abend,Nacht, Morgen, als es noch dunkel war, bissen die Aale fast so verrückt wie die Schnaken. Es half alles nichts mehr, Autan, Zitronenkerzen, elektr. Fliegenkiller,... . Das einzige was etwas half, waren lange Klamotten (=>Schnakenpanzer). Ich hatte z.B.: eine Regenhose drübergezogen, die die Schnaken erstmal aufhielt. Einziger Nachteil war, dass es knallig warm in den Klamotten war, obwohl die Sonne schon weg war. Wir konnten insgesamt 4 Aale mit Wurm fangen, wobei nur 2 davon nennenswert waren.
Wir hatten keine Minute geschlafen und als es langsam hell wurde und sich überhaupt nichts tat, wurde ich urplötzlich müde. Ich hatte auch keine Lust mehr, weil wirklich jeder Wurf, ein Wurf ins Kraut war. Verärgert habe ich dann die Feeder rausgenommenund und meine 2te Karpfenrute mit Boilie bestückt und so weit in die Mitte des Weihers geworfen, wie es ging. ich legte mich zurück auf meine Liege und machte die Augen zu, als plötzlich ein "bsssssssssssssss" mich weckte. Ich hatte keinen Bissanzeiger dran gemacht, weil ich weder mit einem Fisch rechnete noch Lust dazu hatte einen Bankstick mit Swinger und Piepser zu versehen. Naja, wie das halt so ist. Eben noch fast geschlafen und dann steh ich top fit da und drill den Fisch. Und es war ganz sicher nichts kleines. Direkt nachdem ich die Rute in die Hand genommen habe, ist er spektakulär aus dem Wasser gesprungen. Puh, welch ein Brocken. Uns war bewusst, dass wenn wir den landen können, wir sehr weit vorne in der Wertung dieses Wettkampffischens liegen würden.
Ich drillte den Fisch mit aller sorgfalt und er wurde einfach nicht Müde. Ich hatte natürlich die Bremse relativ weich und so wurde der Fisch, welchen ich anfangs auf gute 30 Pfund geschätzt hatte, ca. eine Stunde lang gedrillt. Nach vielen Fluchten hatte ich ihn dann doch endlich vorne, aber er wollte einfach nicht an die Oberfläche kommen. Mit der Polbrille war zu erkennen, dass dieser von 2 kleineren Karpfen begleitet wurde. Ein wirklich seltsames Bild. Wir dachten erst, dass die alle 3 an einander hängen würde, da ein einzelner Karpfen kaum so einen radau machen kann.
Dann bahnte sich aber das nächste Problem an. Mein Karpfenkescher war bei der vorletzten Session mit Flo, beim Landen eines Grasers kaputt gegangen. Ich habe diesen zurückgeschickt, aber immer noch nichts bekommen (Netz ist gerissen - Materialfehler).
Wir hatten also keinen Karpfenkescher dabei und es war ziemlich schwierig diesen Brocken zu landen. Ich habe dann meinen Partner ins Wasser geschickt. Beim zweiten Versuch, war dieser auch endlich gekeschert.
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10500g zeigte die Waage bei späterem Wiegen an.
In den letzten 3 Stunden tat sich bei uns nichts mehr und wir konnten nur hoffen, dass dieser Karpfen ausreicht um zu gewinnen. Wir hätten niemals gedacht, dass wir nur annähernd da oben mitspielen können und womöglich sogar das ganze Fischen zu gewinnen. Das sind alles routinierte Angler, die von Wettkampf zu Wettkampf ziehen um Preise zu gewinnen.
Und diesmal sollten sie von einem 16 und 18 jährigen geschlagen werden, wie sich bei späterem Wiegen herrausstellte.
Beim Wiegen wurde es nur einmal eng, da das Team am Inselplatz (womöglich bester Platz für solch ein Fischen) 2 kapitale Brassen, einen Spiegler (ca. 5 Pfund), eine Karausche und noch etwas Kleinfisch gefangen hatte.
Die Platzierung sah wie folgt aus:
1. Platz 12.800g (wir)
2. Platz 10.400g
3. Platz 7.500g
Als Preis bekahmen wir 2 "Penn Captiva 2 CV2 6000"
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Ich hoffe, dass euch der Bericht gefallen hat. Ich habe das Fischen auf jeden Fall genossen und freu mich über die neue Rolle, auch wenn ich noch nicht genau weiß wo ich sie einsetzen soll 
Gruß
Chris
