So kam es!
Eigentlich sollte es wie jedes Jahr im Herbst wieder nach DK gehen. Doch beim Durchstöbern unserer
alten Urlaubsfotos stießen wir in einem der Schuhkartons auf Urlaubsbilder von der Mosel.
Sofort schwelgten wir in Erinnerung – z.B. wie meine Schwiegermutter fast von einer Moselbrücke
in die Selbige gestürzt wäre; ich versucht habe sie im Parkhaus zu überfahren , weil sie beim Ausparken plötzlich hinter das Auto gesprungen ist oder ich losfuhr weil auf die Frage :alles Klar -ein
ein kräftiges Ja zurück kam -doch mein Schwiegervater schon m Auto sitzend aber die Beine noch draußen, ist so einige Meter nebenher gelaufen ist.
Mitten in diesen Gedanken, meinte dann plötzlich meine Regierung!
Da könnten wir doch auch einmal wieder hinfahren- Dänemark, kennen wir schon auswendig.
Ich als gehorsamer und unterdrückter Ehegatte war sofort damit einverstanden. Natürlich nicht ohne Hintergedanken.
Nach dem wir dann ein paar Nächte darüber geschlafen haben, wurde der Termin festgelegt und gebucht. Auserkoren wurde eine Pension in der wir vor Jahren schon mehrere Male zu Gast waren. Die Adresse ist hier zu finden. Forenlink
E.-Mail losgeschickt –Antwort alle Doppelzimmer sind belegt –nur noch eine Wohnung frei – nun ja -nun wird es etwas teurer, aber dafür sind wir unabhängiger.
Unabhängiger hinsichtlich des Frühstücks (länger schlafen) - des Angelns u. s . w. Wie gesagt, ich war ohne große Gegenwehr mit der Mosel einverstanden. War mir doch noch in Erinnerung, dass der Besitzer – in der Zwischenzeit verstorben – dort ein sehr bekannter Angler war. Lachs aus Alaska und Zander aus der Mosel waren seine Zielfische. Es war spannend seinen Geschichten zu lauschen. An den großen Zander den er uns damals zum Abschied schenkte erinnern ich mich auch noch. Auf dem Foto im unten aufgeführten Link ist er zu sehen.
Somit war alles klar, die Mosel war angesagt.
Die Mosel
Die Mosel ist der längste Nebenfluss des Rheines und schlängelt sich kurvenreich durch Frankreich, Luxemburg und in der BRD durch die Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz.
Die Mosel entspringt in Frankreich am Col de Bussang und mündet nach 544 km bei Koblenz im Rhein. Durch 28 Staustufen –jede mit Schleuse, Wasserkraftwerke und Fischtreppe- wurde die Mosel
auf 311 km Schiffbar gemacht. Die Angaben was die Länge der Mosel und Schiffbarkeit betrifft, sind schwankend.
Staustufe/Schleuse Müden bei Cochem
Die Landschaft links und rechts der Mosel wird von zahlreichen Weinbergen und den auf den Anhöhen befindlichen Burgen geprägt.
In dieser wildromantischen Landschaft verbrachten wir nun 14 Tage mit
z.B. dem Besuch
Burg Eltz (ein Muß)
Klosters Maria Laach mit Umrundung des Laacher Sees (8.2.km
Reichsburg in Cochem
Trier - Porta Nigra
-und ausgedehnten Spaziergängen in den nah gelegenen Weinbergen
vorbei an herrlichen Weintrauben – welche nicht nur gut so ausssahen sondern auch schmeckten.
Nach dem ich hoffentlich die Mosel ein wenig schmackhaft gemacht habe komme ich zum Angeln
Im Gegensatz zu diversen einschlägigen Zeitschriften bei denen
eine Gewässervorstellung immer mit einem Foto von einem Superfang begleitet wird, schreibe ich hier die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit.
Natürlich habe ich mich im Internet vor der Reise ein wenig schlauch gemacht. Danach solldie Mosel mit ihrem felsigen Untergrund soll ein hervorragendes Zanderrevier sein. Der Zander einst ausgesetzt soll sich prächtig, entwickelt haben, während andere Fischarten
aus den verschiedensten Gründen zurück gingen, oder sogar verschwanden.
Auch über Gesetze, wo bekommt man die Fischereierlaubnis, Schonzeiten Schongebiete u. s. w. wurde ich im Internet fündig z..B. hier http://www.bruttig-fankel.de/anfang.html -
So gebildet versuchte ich dann auch mein Glück.
Neben dem Spinnfischen mit Blinker und Spinner, Gufi`s und Twister .begab ich mich auf unbekanntes Terrain begeben und wollte die Drop- Shot-Methode welche–so liest man jedenfalls – sehr erfolgreich auf Barsch und Co. sein soll ,üben.
Doch erst musste noch die Fischereierlaubnis erworben werden.
Diese erhielt ich bei der Fischerei Barden an der Schleuse Müden. Wo man auch herrlich schmeckenden frisch geräucherten Fisch erwerben kann.
Ich erwarb eine Monatskarte. weil ich nicht wusste an welchen Tagen ich zum Angel kam, für eine 20 km lange Strecke von der Staustufe Müden bis zur Staustufe Fankel.
Der Tageschein kostet 4,50 Euro – die Wochenkarte 12, 50 Euro – die Monatskarte zu 17,50 Euro
Ich finde das sind annehmbare Preise.
Nun endlich konnte ich ans Werk gehen.
Ich versuchte mein Glück direkt an meinen Urlaubsort neben einer Brücke
Da mein Zielfisch der Zander war, bestückte ich die Spinnrute mit einem 8cm Gufi mit ca. 14 gr. Bleikopf und warf in die Fahrrinne der trägen spiegelglatten Fahrrinne der Mosel.
Hmm was war denn das ??? Obwohl ich leicht gegen die Flussrichtung geworfen hatte war
der Gufi bevor ich piep sagen konnte Stromabwärts ans Ufer getrieben. Mit solch einer
Unterströmung hatte ich nun doch nicht gerechnet.
Zu allen Überfluss hatte sich der Gufi auch in dem steinigen Untergrund an der Kante der Fahrrinne
festgesetzt. Ein kurzer Ruck und der Gufi war frei ----dachte ich. Die 0.11 er Geflochtene war wie
mit einem Messer abgeschnitten. Na ja kann passieren!
Neues Spiel neues Glück –neuen Gufi montiert mit ca. 20gr. Bleikopf. Doch auch mit diesem Gewicht bekam ich keinen Grundkontakt und wenn, dann gab es aufgrund des Untergrundes meistens Probleme den Gufi wieder vom Grund zu lösen. Hier zeigte sich die größte Schwäche einer geflochtenen Schnur. Nach dem ich so Lehrgeld in Form verlorener Gummis bezahlt hatte,
wechselte ich die Geflochtene gegen Mono aus. Wozu hat man ja eine Ersatzspule dabei.
So konnte ich einige male mehr meinen Köder retten.
Auf ein Neues, so leicht gebe ich nicht auf.
Als Köder kam nun ein knall gelber Twister an den Karabiner.
Auswerfen, Einkurbeln, bemüht Grundkontakt vermeiden -bratsch –Sch….. wieder Hänger -nein was ist das -Hurra ein Biß - kurzer Drill und zum Vorschein kam dieser schön gezeichnete Barsch
Lautet nicht ein Spruch – fängst du als erstes einen Barsch, dann ist der ganze Tag im Allerwertesten.
Man damit hätte ich wirklich leben können, aber das dieses für alle noch 4 anstehenden Angeltage
Gültigkeit hat, habe ich bisher noch nicht gewusst
An weiteren 4 Tagen -auch mit Spinner und Blinker, versuchte ich an mir aussichtsreich erscheinenden Stellen, immer bemüht Grundkontakt zu vermeiden – was nicht immer gelang -mein Glück mit dem Ergebnis.
Außer Spesen (Lehrgeld), mir gingen fast die Gummis aus, nichts gewesen.
Ach ja Drop-Shot wollte ich auch ausprobieren. Doch nach dem auch 60 gr. Blei , mehr gab meine Spinnrute nicht an Wurfgewicht nicht her, nicht am Grund
liegenbleiben wollte, außer es hing unlösbar fest, gab ich diese Methode schnell auf.
Fazit:
Das Angeln war recht erfolglos, ja frustrierend. Ehrlich gesagt, ich hatte mir mehr erhofft.
Ich habe eine Menge Lehrgeld (Köder ) bezahlt und vor allem muss man die Hot Spots das Gewässer kennen um erfolgreich zu fischen.
Doch als Teichangler an einem fremden Gewässer und dazu noch an einem Fließgewässermusste man damit rechnen.
Dennoch hat es Spaß gemacht, wieder was dazu gelernt.
Alles in allem aber war es ein schöner erholsamer Urlaub. Beim nächstenmal wird es bestimmt besser.
Hier noch ein paar Bilder von den anderen Angelstellen.
die andere Seite der Brücke bei Bruttig- Fankel
Ufer bei Valwig
unter der Burg bei Cochem
Zum Schluß noch ein Tipp:
Entlang der Mosel gibt es nicht gerade viele Angelgeschäfte.
Deshalb ist es ratsam sich zu Hause mit dem benötigten Material und Köder auszustatten.
Dieses wissen wohl auch die Angeldealer und die Preise sind entsprechend .
Gruß Oldman