So, es ist soweit...
Nach erfolgreichen Test's möchte ich jetzt meine neueste und umfangreichste Bastelarbeit, den
G-ZOK 20/10
vorstellen.
Ich stelle ihn ins Inno-Forum, da ich meine, dass dieses Teil auch professionell hergestellt das Interesse von Anglern, Campern etc. wecken könnte.
Die eine oder andre Modifikation kann selbstverständlich noch vorgenommen.
Für meine kleine und bescheidene Kellerwerkstatt mit begrenztem Equipment war es mir jedoch nicht anders möglich, hier das Ganze 'professioneller' zu basteln.
Die Idee entstand, als ich ein leere 5 l Party-Bierfass in der Hand hielt und mir die Entsorgung zu schade war: "Da muss man doch noch was draus machen können!!!"
So entstand der
G-ZOK 20/10
Oder auch: Grill und ZeltOfenKocher aus diesem Jahre!
Auf eine detaillierte Beschreibung der Herstellung verzichte ich, da es sonst viiiieeel zu lang werden würde. Wer es nachbauen möchte, der darf mich gern per PN befragen!
Also:
Da die Brandungssaison wieder beginnt, diese in die kalte Jahreszeit fällt und ich dort immer über Nacht bleibe, wollte ich auch gern mal ein warmes Zelt haben.
Ich wollte aber ein Kombiteil!
Kurzbauanleitung:
Das Bierfass wurde auf den Kopf gestellt, also der seitliche Zapfhahn war 'oben', die Luft-/CO2-Zufuhr unten!
So ein Bierfass hat seitlich rundherum 2 Ausbuchtungen, als Verstärkung.
Unterhalb der oberen Verstärkung habe ich das Fass durchtrennt.
Dazu schraubte ich eine Trapezklinge auf ein entsprechend gleich hohes Stück Holz und drehte das Fass mehrfach an der Klinge herum. Kurz bevor der Schnitt ganz durch geht, habe ich diesen von Hand mit einem Teppichmesser durchtrennt.
Im Anschluss wurden die Kunststoffverschlüsse entfernt und mit einem Lötbrenner brannte ich die Farbe ab. Mit Stahlwolle bekam man nun das Fass 'blank'.
Aufgrund der 'Ausbuchtung' kann man nun das 'Oberteil' wie ein Deckel auf das 'Unterteil' stecken.
Der Boden des 'Deckels' ist sehr stabil und kann später als 'Herdplatte' benutzt werden!
Dort wo der Zapfhahn war, habe ich ein 3/4 Zoll Schraubflansch aus meinem Klempnersammelsorium angelötet.
Im Boden bohrte ich noch ein paar Löcher für die Luftzufuhr.
Im Inneren stellte ich ein altes Edelstahl Küchensieb, an dem ich drei Beine aus Draht lötete, hinein. Dieses nimmt später die Grillkohle auf, die dadurch keinen direkten Kontakt zur Fasswand hat.
Modifikation: Hier könnte man auch eine Art durchlöcherten 'Metalleimer' stellen, da hier mehr Grillkohle hineinpasst und somit auch mehr Hitze entwickelt!
Der Grillrost entstand aus einem alten Rost, der von meiner alten Mikrowelle stammt.
Ich musste diesen Rost jedoch verkleinern, was jedoch eine recht anspruchsvolle Arbeit ist, da es schwer ist, alles wieder richtig 'rund' zu bekommen. Mit Minidrill und Trennscheibe wurden die Stangen abgetrennt, der Ring sauber geschliffen, entsprechend gekürzt und auf den richtigen Innendurchmesser des Fasses erneut zusammen gelötet.
Die Querstangen wurden dann ebenfalls neu aufgelötet (mit Lötbrenner und Silberlot).
Im Inneren des Fasse habe ich kurz unter dem Rand ebenfalls einen Drahtring gelötet, damit hier der Rost aufliegen kann.
Der Boden des Fasses ist angeschrägt.
Hier habe ich drei 8mm Gewindeschrauben angelötete. Die Edelstahlstangen eines alten Deckenfluters dienen nun als Füße.
Sie wurden gleichlang zugesägt und eine 8mm Mutter eingelötete.
Nun kann man die Füße anschrauben und für den Transport sind sie abnehmbar.
An Fassunter- und oberteil lötete ich ebenfalls eine 8mm Mutter.
In zwei Rundholzstangen lies ich eine entsprechende Gewindeschraube ein.
So kann man die 'Griffe' ebenfalls anbringen und abnehmen.
Ich habe nun den G-ZOK 20/10 zunächst als Grill benutzt und kann sagen, dass er einwandfrei funktioniert.
OK, für ganze T-Bone-Steaks weniger geeignet, aber Fleischstücke die dnicht größer sind, als der Durchmesser, sowie Bratwürste lassen sich hervorragend grillen. Auch Knobibrot wurde von mir aufgelegt und das Ergebnis war absolut OK.
Ich stellte dann meinen Alu-Camping Topf/Teller mit Suppe auf den Grillrost. Es dauerte ein wenig, aber die Suppe wurde heiß. Auch Wasser für Tee lässt sich so erhitzen.
Am schwierigsten war es, den G-ZOK 20/10 als Zeltofen zu verwenden.
Dazu war es nötig, ein Abgasrohr anzubringen.
Das Problem: Der Übergang...!
Hier brachte mir ein Bekannter ein Edelstahl - Flexrohr mit. Das hier angebrachte Gewinde passte genau in das Gewinde meine angelöteten 'Flansch'!
Die andere Seite des Flexrohres wird in ein Teleskoprohr gesteckt, dass mit einer Stange im Erdreich befestigt ist und oben aus dem Zelt geführt wird.
Anstatt Flexrohr müsste man auch einen Alu-Abluftschlauch verwenden können. Diesen habe ich jedoch nicht in einem passenden Durchmesser gefunden.
Wenn im 'Ofen' nun die Grillkohle glimmt und der Deckel aufgesetzt wird, dann wird der Ofen automatisch heiß und wärmt somit das Zelt.
Da das Abgas abgeleitet wird und keine offene Flamme den Ofen betreibt, ist dieser sehr ungefährlich.
Dennoch sollte man brennbare Materialien in einem gewissen Sicherheitsabstand zum heißen Ofen stellen.
Da insbesondere der Deckel sehr heiß wird, kann man hier während des 'Ofenbetriebes' sogar noch einen Topf stellen, in dem man Suppe oder Wasser heiß werden lassen kann.
Solange dieser Ofen hält, wird er nunmehr mein ständiger Begleiter beim winterlichen Brandungsangeln sein.
Und sollte er kaputt gehen...ich habe noch 3 leere Fässer...
Undicht???
Nein...offenbar kondensierte die Luftfeuchtigkeit am Flexrohr und verdampfte dann...