Selbstgemacht Schmelz-/Gießkelle, Gießform, Laufbleie

    • Offizieller Beitrag

    [autor=Oldman]02. Dezember 2006 19:38[/autor]
    Hi !

    [color=FF0000] Schmelz-/Gießkelle, Gießform und Laufbleie selbst gemacht [/color]

    Bevor es losgeht verweise ich auf Duke`s Sicherheitshinweise. Wirklich erst lesen, bevor ihr loslegt.

    Die Schmelz-/Gießkelle
    Hierfür wird benötigt
    - 1 Stck Rohrendkappe (Blindverschluß) aus Stahl von 80 mm Durchmesser
    - 1 Stck 50 cm lg. Rundstahl von 6 mm Durchmesser
    - 1 Stck Feilenheft als Griff
    Am Rundstahl an dem einen Ende eine etwas längere Spitze dran schleifen
    oder Feilen. Nun das Feilenheft als Griff fest drauf stecken.
    Diesen Stiel nun an die Blindkappe schweißen o. schweißen lassen- nicht löten.
    Sieht dann fertig so aus:

    ..........Feilenheft ........................... 6 mm Rundstahl...................... Rohrenkappe (Stahl)


    Die Gießform:
    Dazu braucht ihr :
    - ein Stück Hartholz (Buche oder Eiche) das ca. 30 cm lang, 15 cm breit, 5 cm dick ist.
    - steifes Messing oder Stahldraht von 1,5 o. 2,0 mm Durchmesser
    - 1 Bohrer von 1,5 o. 2,0 mm Durchmesser je nach Drahtstärke
    - 1 Bohrer von 10 mm Durchmesser
    - 1 Kegelbohrer Eurer Wahl mit einem Winkel von 25 - 30° Grad

    Nun geht es los.
    Als Erstes, teilen wir mit Lineal und Bleistift die Breite des Holzes in 2 Reihen (5 cm + 5 cm) auf.
    Danach die Brett-Länge in 5 Reihen (5 cm + 5 cm + 5 cm u.s.w.) aufteilen.

    Jetzt bohren wir senkrecht an jedem Mittelpunkt der Linien einmal in das Brett.
    Nehmt dafür einen Bohrer der zum Drahtdurchmesser passt!
    Für 2mm Draht => mit 2mm Bohrer arbeiten, etc. .
    Bsp.: Ein 2mm HSS Bohrer ist ca. 5cm lang, eingespannt
    ins Bohrfutter (mind. 10mm) dringt er dann 4cm ins Brett ein.

    Anschließend nehmen wir:
    -> zur Herstellung runder Grundbleie den 10mm Bohrer benutzen.
    Für ein Wurfgewicht von ca. 10 gr. wird eines der kleinen Löcher ca.10mm tief aufgebohrt,
    für ein Wurfgewicht von ca. 15 gr. wird ca.15mm tief gebohrt. u.s.w.

    -> zur Herstellung kegelförmiger Laufbleie - den Kegelbohrer.
    Hier kann ich keine Wurfgewichtsangaben machen – einfach ausprobieren.

    Tipp:
    Einfache Blechschäl-Bohrer (ohne Stufen & Skala) sind meist günstiger
    als teure Senker / Fräser für Holz. Die Drehzahl der Bohrmaschine niedrig halten!

    Sieht dann fertig so aus:

    Obwohl die Gießform aus Holz ist hält sie einige Gießvorgänge aus.

    Wer eine Oberfräse oder einen Dremel besitzt kann sich weitere Formen ausdenken.
    Da die Holzform nicht teilbar ist, dürft ihr keine Formen bauen, welche
    tief unten breiter sind als oben an der Eingießstelle.
    Bsp.:
    ->.. solche Formen.. I_I, V, U ,\_/ <--- funktionieren...
    ->.. solche Formen.. (_) <--- funktioniert nicht! ( lassen sich nicht aus der form lösen )


    Günstige Helfer zur Herstellung der Formen:


    So werden die Bleie gegossen:
    1. Duke`s Sicherheitshinweise lesen -siehe oben
    2. Ca. 8 cm lange Drahtabschnitte in die 1,5 o. 2,0mm Bohrungen der Gießlöcher stecken .
    .... -sie müssen fest und senkrecht stehen-
    3. Blei flüssig machen und an den Drahtstäben vorbei, vorsichtig in die Löcher gießen.
    4. Das Blei erkalten lassen, dann unter leichtem Klopfen aus der Form schütteln.
    ... Die Drähte für eine weitere Verwendung mit einer Zange aus den Bleien ziehen.
    ... Die Bleie mit einer Feile evtl. noch bearbeiten.

    Die so gefertigten Wurfgewichte könnten jetzt nur als Grundbleie auf die Schnur aufgezogen werden. ( sogen. Durchlaufbleie )

    Damit man auch Einhänge-Bleie erhält, wird ein einfaches "[color=000000]Tool[/color]" gebogen.
    Dazu verwendet man dünnen Stahl-, Federdraht oder alternativ Büroklammern / Blumendraht.

    Das "[color=000000]Tool[/color]" sieht nach dem zurechtbiegen so aus:

    Mit dem kleinen "Tool" können die Bleie als Einhängebleie verwendet werden.
    D.h. man kann sie nachträglich auf der Hauptschnur anbringen, ohne die fertige Montage zu zerlegen.
    Ein schnelles einhängen in einen Wirbel oder Karabiner ist mit dem "Tool" auch möglich.

    So geht es.

    - Einfach die Hauptschnur doppelt durch das Wurfgewicht schieben.
    - In die Schlaufe das Tool einhängen.
    - Schnur zurückziehen ... paßt.
    - Tool durch das Wurfgewicht stecken und an einen Wirbel-/Karabiner einhängen.

    PS: Beim Schreiben dieses Beitrages kam mir der Gedanken, warum
    müssen die Wurfgewichte eigentlich immer aus Blei sein? Blei ist heute gar nicht mehr so leicht zu beschaffen.
    So kam ich dann auf die Idee, auch der Umwelt zu liebe, anstelle von Blei,
    Gießbeton o. Fliesenkleber mit Sand angerührt in die Form zu gießen.
    Da sich Metall mit Beton verbindet, Kunststoff-röhrchen (z. B. Lutscherstiele)
    welche im Wurfgewicht bleiben können, statt Drahtstäbe zu nehmen.
    Evtl. muss die Gießform geändert und zweiteilig werden.
    Werde darüber berichten. ;)

    M. f. G. Oldman

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    Passende Anmerkung bez. Draht eingießen:

    [autor=Addi-Hit]12. Dezember 2006 08:59[/autor]
    Moin Oldman

    Beim Lesen deines Tipps fiel mir folgendes auf:

    Du sprichst von Draht, der nacher aus dem Blei gezogen wird.
    Ob das geht?
    Der Draht wird so fest im Blei sitzen, dass dies kaum möglich sein wird.
    ( Man sollte vielleicht 'Kupferdraht' nehmen, z.B. aus einem Kabel.
    Blei und Kupfer verbinden sich nämlich nicht. Zur Not kann man den Draht auch
    noch mit Kupferpaste (im Autozubehr für die Gewinde von z.B. Zündkerzen) einschmieren.)

    Oder man legt für Laufbleie Messingröhrchen in die Bohrungen, oder auch leere Kugelschreiberminen.

    Wer ein Blei mit se haben möchte, kann auch ein Tönnchenwirbel mit einem stück Draht in die Bohrung drücken. Die Öse schaut später aus dem Blei.
    Biegt man zwei stärkere Drähte, die länger sind, durch den Wirbel, schauen nach dem Gießen 4 Drahtenden heraus. Dann hat man ein Krallenblei.

    Ansonsten ist die Idee mit den Fräsbohrern aufgrund der verschiedenen Formen eine tolle Idee.

    Weiter solche Einfälle....

    Gruß
    Addi

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