Was lange währt, wird endlich weitergeführt.
Vor zwei Jahren habe ich mit meinen persönlichen Angelinformationen über die Angelmöglichkeiten in Norddänemark angefangen um nun endlich an den Weihnachtstagen meinen Bericht zu vervollständigen, zumindest Teilweise.
Hier nun die Fortsetzung meines Berichtes über die Angelmöglichkeiten von Kuttern aus den restlichen Häfen dort im Norden Dänemarks
Leider hat sich in den letzten Jahrzehnten der Fischbestand im Norden Dänemarks, wie anders wo auch, nicht zum positiven entwickelt. Dies ist auch Ursache dafür, dass von den meisten Häfen hier, mit Ausnahme von Hirtshals keine organisierten Hochseetouren mehr durchgeführt werden.
Aber wir wären nicht Angler, wenn wir nicht doch eine Möglichkeit finden würden um an den Fisch zu kommen. Für mich sind die Gewässer dort um Norddänemarks Küste immer noch eine Schatztruhe, was den Artenreichtum angeht, auch wenn die richtig großen Kaliber dort nicht mehr so häufig gefangen werden. Da es immer sehr aufwendig ist ein großes Boot alleine Seetüchtig zu machen und der große Aufwand sehr häufig nicht im Verhältnis zu dem Ergebnis liegt, bin ich immer bemüht für eine kurze Abendausfahrt und Touren in der Ostsee auf andere Möglichkeiten zurück zu greifen, die auch sehr häufig einfacher zum Fangerfolg führen.
Fortsetzung Teil 2 Hochseeangeln – Kuttertouren
Skagen Hafen und Region Skagen
Die in Dänemark am nördlichsten gelegene Hafenstadt Skagen hat sich in den letzten 20 Jahren zur Tourismuspilgerstadt Nr. 1 in Dänemark entwickelt. In Skagen stellt der Tagestourismus fast rund ums Jahr die Haupteinnahmequelle für die meisten der ansässigen Geschäfte dar. Das besondere Flair der gemütlichen Hafenstadt, die klare Luft und die dort einzigartigen Lichtverhältnisse sowie die Tatsache, dass jeder Däne, aber auch jeder Tourist, der etwas auf sich hält einfach mal mit einem Fuß im Skagerrak stehen will, während sein anderer bereits im Kattegat steht, haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Dieses einmalige Erlebnis, dass zwei Meere zusammenstoßen ist an der Nordspitze Dänemarks, in Greenen, welches ca. 3 Kilometer nördlich von Skagen liegt zu erfühlen und zwar dort wo Dänemark endet.
Dieses enorme Aufkommen der Tagestouristen sowie die zurückgehenden Fänge im Kattegat haben dazu geführt, dass von Skagen aus in den letzten 8 Jahren keine, oder nur noch sehr selten Kutter zum Hochseeangeln rausgefahren sind. Selbst zu Zeiten, als dort noch Fisch genug an den Haken ging und das im zum Teil recht anschaulichen Größen, fuhr in der Regel nur ein Kutter und das auch nur recht unregelmäßig aus dem Hafen, obwohl die Witterungsverhältnisse in Kattegat um einiges stabiler sind wie die auf dem Skagerrak. Aber die anders gelagerten Interessen der Touristen haben hier im Hafen nie zu der großen Nachfrage geführt, wie in den vielen anderen Häfen dort oben.
Seit dem Sommer 2010 versucht wieder ein Kutter Kapitän dort oben im Norden mit seinem Kutter „Nordsøen“ sein Glück, allerdings nur sehr sporadisch in der Zeit vom Juni bis zum August.2010, in der restliche Jahreszeit bietet der Kapitän Kuttertouren vom seinem Heimatstrand in Fjerritslev aus an. Wie ich inzwischen gerade hörte, hat er wohl seine regelmäßigen Ausfahrtsbemühungen in Skagen wieder eingestellt und wird dort wohl nur noch selten anzutreffen sein, da er jetzt wohl seinen Auslaufpunkt in den Hafen nach Hanstholm verlegt hat.
Wenn er denn noch aus Skagen ausläuft ist der Treffpunkt für Hochseeangler in Skagen der Anlegeplatz des Kutters direkt am Kai hinter der Auktionshalle 1 im Hafen Skagen. Die Touren die dort angeboten werden gehen täglich von Sonntags bis Freitag jeweils einmal von 9:00 bis 14:00 Uhr und von 16:00 bis 21:00 Uhr. Samstags bietet der Skipper eine lange Tour an von 5:00 bis 17:00 Uhr. Die Kosten für die Touren belaufen sich für die 5 Stunden Tour auf 350,- DKR und für die Samstagstour auf 850,- DKR pro Teilnehmer (Stand Sommer 2010). Anmeldung erfolgt über das Turistbüro Skagen unter 0045-98 441377 oder direkt beim Kapitän über Mobiltelefon 0045 23237814, weitere Informationen auch unter http://www.northsea-fishing.eu
Da ich selbst noch nicht mit dem Kutter rausgefahren bin, kann ich auch keinen Erfahrungsbericht über den Kutter und die Fanggebiete die er anläuft abgeben. Aber nach seiner Werbung bietet er wohl hauptsächlich Wracktouren am Morgen und Makrelentouren am Abend an.
Da in den letzten Jahren dort in Skagen eigentlich die Hochseeangelei eingestellt wurde, musste ich andere Möglichkeiten suchen um von Skagen aus auf die See zu kommen. Aber was wären wir Angler ohne eine gewisse Hartnäckigkeit. So gibt es für die interessierten Hochseeangler, welche ein paar Tage länger in dieser erlebenswerten Region ihren Jahresurlaub verbringen immer noch die Möglichkeit auf das Kattegat raus zu fahren. Zwar ist dies mit etwas mehr Aufwand verbunden als zum Beispiel in Hirtshals, aber die Artenvielfalt, sowie die vielen vor Skagen liegenden Wracks und die doch recht stabile Wetterlage auf den im Windschatten Dänemarks liegenden Meeresteil entschädigen hier oft für den zu treibenden Aufwand.
Nordspitze Dänemarks, mit fischträchtigen Buhnen, rechts Hafen Skagen mit den Molen
Ein Teil der Fotos und Karten mit freundlicher Genehmigung http://www.skagen-tourist.dk , http://www.havnskagen.dk, http://www.frederikshavnhavn.dk
Für all die Angler, welche einen gewissen Aufwand nicht scheuen und nicht Kotaktscheu sind, empfehle ich die Homepage des in Skagen ansässigen Hochseeangel Club aufzusuchen http://www.skagen-havfiskeklub.dk und sich dort unter dem Menüpunkt „Havtours Program“ mal umzusehen. Hier sind die vom Verein geplanten und organisierten Touren aufgeführt, mit Preis, dem Hafen von welchem abgelegt wird und dem Seegebiet in welches die Tour führen wird. Bei Interesse an einer Teilnahme, einfach die über dem Tourprogramm angegebene Rufnummer anwählen und sich mit dem Verantwortlichen für die Tour telefonisch in Verbindung setzen und seine Anmeldung bestätigen. Dies sollte spätestens bis zum Montag vor der geplanten Tour geschehen. Empfehlenswert ist es dann am Vorabend vor der geplanten Tour zwischen 18-19 Uhr noch mal nachzuhören, ob die Tour auch stattfindet. In der Regel kommt man hier mit der deutschen Sprache recht gut zu Recht.
Die Ausfahrten führen mit angemieteten Kuttern von Berufsfischern, entweder auf den Fladengrund östlich von Skagen, vor der schwedischen Küste gelegen, nicht mit dem Fladengrund vor der norwegischen Küste 100-250 m Tiefe zu verwechseln. Am Fladengrund sind Wassertiefen zwischen 5-35 m anzutreffen und wenn der Fisch beißt, ist es meistens Dorsch, so in der Größenordnung 2-5 kg, es sind dort auch schon Exemplare von bis zu 15 kg gelandet worden. Auch Seehechte und Köhler, sowie Plattfische gehen immer wieder an den Köder. Diese der Küste Schwedens vorgelagerte Untiefe ist auch ein bekanntes Fanggebiet für Dornhai und im Mai – Juni werden hier Seewölfe bis zu 8 kg erbeutet. Der Fladengrund wird in ca. 2 Stunden Fahrzeit erreicht wird. Andere Zielgebiete welche von Skagen aus angelaufen werden sind Hertas Flag 9- 30 m, Groves Flag 10-30 m, Pighajshullet (Dornhailoch)35 m, oder Rødfiskepletten 20m, welche alle südöstlich Richtung Læsø liegen. Auch an den unzähligen Wracks, welche die Nordspitze Dänemarks umgeben wird immer gerne gestoppt.
Da die Vereinstouren in der Regel nicht ausgebucht sind, freut man sich wenn Angler mitfahren, die keine Vereinsangehörigen sind, aber allein durch ihre Anwesenheit am Bord dazu beitragen, dass die Preise für die Ausfahrt überschaubar bleiben. Zwar zahlt man 50,- DKK mehr als die angegebenen Preise, aber damit ist die Ausfahrt in der Regel günstiger, als die Ausfahrten mit professionellen Kuttern.
Eine gute weitere Möglichkeit aufs Wasser zu kommen bietet ein Besuch des im südlichen Hafenteil gelegenen Sportboot.- und Freizeitfischer Hafen. Hier trifft man bei günstiger Witterung immer wieder auf Bootsbesitzer, welche gegen Beteiligung an den Benzinkosten gerne mal Angelkollegen mitnehmen.
Diese ortsansässigen Angler kennen das Revier sehr gut und finden schon nach recht kurzer Ausfahrt lohnende Stellen, wobei hier hauptsächlich Dorsch und im Sommer Makrelen gefangen werden, oder wenn es Wurmangler sind, auch ganz gute Plattfische an die Grundmontage gehen.
Die Stadt Skagen und das Umfeld hat den nichtangelnden Familienangehörigen einiges zu bieten.
Neben dem Shopping im Zentrum der langen Einkaufsstraße im Zentrum der Stadt biete es sich auch an die Nordspitze Dänemarks zu besuchen. Daneben bieten die in Skagen ansässigen Gallerien und Museen zahlreiche Möglichkeiten die Freizeit zu verbringen.
Neben dem Skagen By- og Egnsmuseum http://www.skagen-bymus.dk , in welchem einiges über die Fischerei, das Rettungswesen und die Seefahrt zu erfahren ist, bietet das Naturhistorische Museum http://www.naturmuseum-skagen.dk, etwas südlich von Skagen gelegen einen Überblick über das Tierleben und die Natur um Skagen herum.
Das By - og Engmuseum bietet in der Saison auch Touren mit dem Museumskutter Hansa an, bei welchen sich die nichtangelnden Familienmitglieder auch mal die frische Seeluft auf einem Kutter um die Nase wehen lassen können, ohne beim Angeln zu stören. Von diesem Kutter werden fast wöchentlich Naturexkursionen unternommen, in deren Verlauf mit dem Netz diverse Meeresbewohner an Bord gezogen werden.
Auch die größte und höchste Wanderdüne Europas, Raabjerg Mile im Süden Skagen gelegen, ist besonders für Familien mit kleineren Kindern eine besondere Attraktion, auf welcher man sich bei gutem Wetter viele Stunden mit Sandhüpfen und Ersteigen von hohen Sandbergen auf der mehreren Quadratkilometer großen Sandwüste, die Zeit vertreiben kann.
Raabjerg Mile Europas größte Sandwüste, ein tolles Erlebnis für die ganze Familie
Die zahlreichen Fischgeschäfte und Restaurants, welche direkt am Hafen, oder an der nicht weit entfernten Einkaufsstraße liegen laden nicht nur zu guten, zum Teil recht preisgünstigen und frischen Fischgerichten ein, auch die international geprägte Stimmung durch die Bootsbesatzungen aus vielen Herren Länder, welche man hier live erleben kann, trägt dazu bei, das man hier viele interessante Stunden verbringen kann.
Fischauktion in Skagen, nur etwas für ausgeschlafene
Wer ein Frühaufsteher ist, kann in den direkt am Hafen gelegenen Auktionshallen auch einmal einer Fischauktion beiwohnen und sehen wie viel Fisch in Skagen immer noch angelandet und gehandelt wird. Nur sollte man im Bezug auf Gesten und Handbewegungen recht vorsichtig sein, bevor man später Eigentümer eines ganzen Lastzuges voller Fische ist.
Das Touristenbüro Skagen steht seinem Besucher in der Saison fast rund um die Uhr zur Verfügung, im Vorfeld kann man seinen Besuch unter http://www.skagen-tuorist.dk schon einmal planen bzw. auch unter der Rufnummer +45 98 44 13 77 Kontakt aufnehmen.
Aalbæk Hafen und Region Aalbæk
Aalbæk ist ein kleiner, gemütlicher Fischereihafen an der Ostküste, ca. 30 km südlich von Skagen gelegen. Eine regelmäßige Ausfahrmöglichkeit mit Kuttern welche das nördliche Kattegat befahren gibt es hier nicht. Die einzige Möglichkeit hier auf die See rauszukommen, ergibt sich auf Anfragen bei den Nebenerwerbsfischern (Freizeitfischer), welche in der Regel am Abend rausfahren um Ihre Netze auszustellen.
Gemütlich geht’s zu am Aalbæk Havn
Da die Fischgründe in nicht zu weiter Entfernung vom Strand liegen, sind die Stellen nach relativ kurzer Fahrzeit erreicht.
Anlaufstelle für Anfragen ist das links vom Weg zum Hafen liegende Bundgarnhuset in welchem immer zur vorgerückten Stunde einige einheimische Fischer einen gemütlichen Schnack halten und dabei auch das eine oder andere Bier trinken. Einer diese Fischer kennt immer jemand, der am Abend auch mal einen Touristen mitnimmt, gegen Beteiligung an den Benzinkosten versteht sich. Ansonsten trifft man so ab 16:00 Uhr oder auch am frühen Morgen immer einige ältere Fischer direkt an den roten Holzbuden am Hafen, die direkt neben dem kleinen Parkplatz liegen.
Die Ausfahrt gehen dann meistens in Richtung der ca. 5 SM südöstlich von Aalbæk gelegenen 2 Steinhaufen (Kragskov Rav), welche ca. 3,5 SM vom Strand entfernt in der Aalbækbucht liegen und in deren Umfeld die Fischer ihre Stellnetze auf Sandgrund auslegen um hier bevorzugt, den Schollen oder anderen Plattfischen nachzustellen.
Nachdem die Netzte ausgelegt sind, nutzen die Fischer von ihren kleinen Booten selbst gerne die Möglichkeit an diesen Steinhaufen ihre Pilkrute zum Einsatz zu bringen um den einen oder anderen Dorsch, oder auch andere Fische auf die Schuppen zu legen.
Werden die Steinhaufen exakt angefahren und liegt die Trifft richtig, hat man speziell am nördlichen der beiden in den Abendstunden gute Chancen Dorsche mit Stückgewichten von bis zu 5 kg und darüber zu erwischen. Die Wassertiefe steigt hier an der Seeseite vor dem nördlichen Steinhaufen von 15 bis auf 7 Meter an. Das kleine Riff selbst zieht sich über eine Länge von ca. 50 m hin, bevor es zur Landseite wieder auf bis zu 12 m abfällt. Am etwas südlichen gelegenen Steinhaufen, der rund 300 m näher zum Strand hin liegt sind die Aussichten nicht ganz so gut, allerdings steigt hier in den Abendstunden gerne mal eine Meerforelle auf einen tief geführten, schlanken Blinker ein. Auch hat man hier mit etwas Glück, die Möglichkeit Tümmler und Seehunde zu beobachten die sich hier sehr häufig aufhalten, besonders bei auflandigem Wind und glatter Wasseroberfläche.
Ansonsten sind auf den umliegenden Sandgründen immer wieder Plattfisch, vor allem aber Schollen und mit viel Glück ab und zu auch mal ein Steinbutt zu fangen. Die Steinbutte beißen kleine Blinker welche mit Bleigewichten versehen direkt über dem Grund geschleiften werden. Während sich die Schollen mit Vorliebe auf Watt.- oder Sandwürmer stürzen. Die Größen liegen so um 20 bis 40 cm, ab und an auch mal bis um die 50 cm, wobei dies aber leider nicht mehr die Regel ist wie noch vor einigen Jahren.
Auch Hornfische und Makrelen sind in den Abendstunden im Sommer hier immer regelmäßige Gäste und könne mitunter auch direkt in Strandnähe gefangen werden.
Farm Fun in Aalbæk, bringt Spaß für alle Kinder
Für die Familie mit kleinen Kindern bietet die knapp einen halben Kilometer südlich von Aalbæk gelegene „Farm Fun“ direkt am Jerupvej (E3) viel Spaß und Abwechslung für die Kleineren http://www.farmfun.dk.
In Aalbæk selbst bietet das Restaurant „Gammel Kro“, im Sommer jeweils dienstags Abends einen „Landliggerfest“ an, bei dem am offenen Feuer mehrere Spannferkel gegrillt werden und jeder soviel essen kann, wie er schafft. Der ortsansässiger Musiker Fischer Thomas mit Harmonika spielt dazu dänische Lieder auf, welcher er auch gesanglich begleitet. Im Juli und dem ersten Samstag im August wird jeden Samstags in der Zeit von 11:30 bis 13:00 Uhr auf dem an der Hauptstraße liegenden Marktplatz von der in Aalbæk ansässigen Fischfabrik Launis, ein Heringsbuffet gesponsert, an welchem sich jeder gratis bedienen darf.
Das Touristenbüro Aalbæk steht jedem Besuch mit Rat zu Verfügung und gibt die gewünschten Auskünfte Es ist unter http://www.skagen-tuorist.dk zu erreichen oder man kann unter der Rufnummer +45 98 44 13 77 Kontakt aufnehmen.
Strandby Hafen und Region Strandby
Noch im letzten Jahr (2009) hat man in Strandby die Möglichkeit mit einem Kutter in der Zeit 8:00 bis ca. 20:00 Uhr zum Angeln auszulaufen. Aber so wie es aussieht hat der Kapitän wohl mangels Nachfrage die Ausfahrten eingestellt, zumindest konnte ich ihn in diesem Jahr 2010 nicht mehr unter seiner Rufnummer erreichen, eigentlich Schade, den er fuhr die recht nahe an der Küste liegenden Stellen in kurzer Zeit (1 Stunde) an und die Fänge waren auch recht passabel.
Strandby Hafen aus der Vogelperspektive
Daher bietet die kleine Hafenstadt zurzeit keine organisierten Hochseetouren an. Die einzige Möglichkeit auch hier sein Glück auf dem Wasser zu finden ist es am Wochenende oder am Abend bei den Einheimischen am Hafen anzufragen und es dort mal zu probieren. Auch hier ergibt sich immer wieder die Möglichkeit mit einem kleineren Boot oder Kutter mitzufahren. Hauptfische sind hier in Küstennähe, Dorsch, Wittlinge, Köhler und Schollen, im Sommer auch recht zahlreich Hornhecht, Makrele und in den letzten Jahren massenweise Petermännchen, anderer Fischarten wie Lachs und Meerforelle gehen auch immer wieder mal an den Haken, aber sind nicht unbedingt der Standardfang. Um die Insel Hirsholm, welche hier dem Festland direkt vorgelagert ist, sind die Aussichten auf gute Aale und Meerforellen sehr gut.
Der Hafen von Strandby galt lange Jahre bei dänischen Aalanglern als Geheimtipp. In lauen Sommernächten wurden hier sehr häufig Schlängler in Größen bis zu 80-100 cm gefangen. Zwar hat auch dies in den letzten Jahren nachgelassen, aber im Hafen, speziell an der Südseite, dort wo die Kutter Ihren Beifang entleeren, gibt es bei günstiger Witterung immer noch Aal an den Haken. Wobei die Köder nicht unbedingt am Grund angeboten werden sollte. Der Aal geht hier im Mittelwasser sehr gerne auf treibende tote Fischchen. Das Hafenbecken hat hier bis 6 m Wassertiefe.
Im letzten Jahr wurde mit dem Ausbau des Hafens begonnen. Manbaut hier eine größere Marina und somit wird der Hafen aufgewertet und in den nächsten Jahren wahrscheinlich einem Teil der Segler von Skagen als Anlaufhafen dienen, wenn es dort wieder mal zu voll ist. Hier in Strandby steckt man zurzeit viel Geld in den Hafenausbau und das speziell, um seefahrende Touristen mit Ihren Booten anzulocken. Aber auch den mit dem Auto anreisenden Sommerfrischlern soll einiges mehr geboten werden, als das Hafenfest und der Pferde und Krämermarkt, welche jedes Jahr im August dort am Hafen oder im Umfeld des Städtchens stattfinden.
Frederikshavn Hafen und Region Frederikshavn
Nördlicher Teil des Frederikshavner Hafen von oben
Obwohl die Gewässer vor Frederikshavn aus Sicht der Angler immer noch sehr interessant sind und auch auf Grund des doch recht steinigen Untergrundes einen großen Arten.- und Fischreichtum verzeichnen gibt es in Frederikshavn leider, seit dem der Skipper Freddy aus Gesundheitsgründen die Hochseeangelfahrten mit seinem Kutter Hirsholmen eingestellt hat keine organisierten Hochseeangelfahrten mehr. Wobei Ausnahmen immer mal wieder die Regeln bestätigen, so konnte man sporadisch in den letzten Jahren immer mal wieder den recht kurzzeitigen Versuch beobachten, das Kapitäne ihre Kutter für kurze Zeit zu Angeltouren vermieteten, aber halt nichts dauerhaftes, oder gar beständiges.
Und da der Haupthafen ansonsten auch kein Becken für Sportboote oder Freizeitfischer besitzt und nur die beruflichen Seefahrt dort beheimatet ist, gibt es wenn man kein Boot besitzt, kaum eine Möglichkeit von Frederikshavn aus auf die See zum Angeln hinaus zu kommen.
Rønnerhavn nördlich davon liegt eines der besten Meerforellenreviere im Umfeld
Zwar gibt es nördlich vom Haupthafen noch eine kleine Hafen, den „Rønnerhavn“, der etliche kleine Sportboote beherbergt, aber hier hatte ich noch nie das Glück eine private Mitfahrgelegenheit zu finden.
Das Gleiche gilt auch für den etwas südlich von Frederikshavn gelegene „ Søsporthavn“, in dem viele Boote beheimatet sind, zum größten Teil allerdings Segelboote, deren Eigner nicht viel mit Angeln am Hut haben. Aber Versuch macht ja auch klug und so habe ich in diesem Jahr am letzten Ferientag einen Angler im Søsporthavn kennen gelernt, der nach kurzem Gespräch spontan anbot, mich gerne auf seinem Boot zum Angeln mitzunehmen. Er sei froh darüber wenn jemand dabei ist, da er nicht gerne alleine rausfährt. Ich werde bestimmt irgendwann auf sein Angebot zurück kommen.
Die Stadt Frederikshavn, die als Handelsstadt mit ihren zahlreichen Supermärkten und Geschäften vom Fährverkehr, den Tagesgästen aus Schweden sowie den zahlreichen Touristen lebt, die von hier aus in die nördlichen Länder Schweden und Norwegen übersetzten verfügt über ein große Fußgängerzone, mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten für die mitreisenden Frauen, wobei die Fußgängerzone gerade in einer Umbruchphase ist und dort im nördlichen Teil zahlreiche Läden leer stehen.
An Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt das alte Herrengut Bangsbo http://www.bangsbo.com , zu welchem ein botanischer Garten sowie ein Tierpark gehören. Das Herrengut Bangsbo liegt an der Bangsboå, einem kleinen Bachlauf, der in die Ostsee mündet und durch eine wunderschöne Landschaft fließt. Wer im Winter/Frühjahr an die Bangsboå kommt kann mit einigem Glück, in den künstlich angelegten Laichstrecken die Meerforellen beim Laichgeschäft beobachten. Vom Aussichtspunkt Pikkerbakken, welcher 500 m südöstlich vom Bangsbo Herrengut liegt, hat man bei klarem Wetter eine sehenswerte Aussicht über die Stadt Frederikshavn, den Hafen sowie die angrenzende Ostsee.
Wer etwas von der Besatzungszeit erfahren und den Befestigungsanlagen sehen möchte, die durch die deutsche Wehrmacht hier angelegt wurde ist im Bangsbo Fort mit dem angegliederten Bunkermuseum richtig.
Der Palmenstrand Tummelplatz für Jung und Alt
Frederikshavn dürfte glaube ich die einzige Stadt in Dänemark sein, die über einen echten Palmenstrand verfügt, welcher einen beim Anblick der unzähligen Palmen zumindest gedanklich in südliche Gefilde versetzt. Weitere Informationen zu Frederikshavn unter http://www.visitfrederikshavn.dk.
Såby Hafen und Region Såby
Im Hafen von Såby besteht die Möglichkeit in der Zeit vom Mai. bis zum Oktober jeweils am Sonntag früh um 5:00 Uhr mit dem Kutter Seadog zu einer 5 Stunden dauernden Angelfahrt auf die Ostsee rund um Såby zu starten. Nähere Informationen und Anmeldung unter 0045 29801438 oder unter http://www.seadog.dk . Die fünf Stunden dauernde Tour kostet 420,- DKR. Es kommen hauptsächlich Dorsch und Makrele an Bord, aber auch andere Fischarten werden regelmäßig gefangen. Buchungen unter http://www.seadog.dk
Mit dem gleichen Boot kann man mittwochs auch zu einer Seehundsafari aufbrechen um dann mit Fernglas und Foto bewaffnet auf Seehundjagd zu gehen.
Der alte Teil des Städtchen Såby, welcher sich vom Hafen bis an das Zentrum der Kleinstadt erstreckt ist sehenswert. Ansonsten bietet Såby noch ein altes Schloss und eine schön angelegte Gartenanlage an. Durch Såby, schlängelt sich der gleichnamige Fluss, der als Laichgewässer für Meerforellen bekannt ist und das gesamte Jahr über mit guten Fängen von sich reden macht.
Alte Mühle in Såby, direkt vor dem Wehr ist Angeln nicht gestattet
Alle diese Städte Hirtshals, Skagen, Aalbæk, Standby, Frederikshavn und Såby liegen recht dicht beieinander und sind mit dem Auto innerhalb von rund einer halben Stunde untereinander zu erreichen, ab Frederikshavn gerechnet.
Neben der Möglichkeit mit dem Kutter von diesen Standpunkten aus auf die See zu gelangen bieten sie aber auch noch dem urlaubendem Angler die Möglichkeit des Molenangelns von den jeweiligen Molen an. Doch dazu mehr im in Kürze folgenden Teil 3 Hafen und Molenangeln.
GvH Rainer