Angelverbot in NRW ???

  • Hallo Leute!

    Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung hatte heute als Seite-1-Aufmacher, und weiterführend im Innenteil mehr als beunruhigende Nachrichten für Angler und deren fischessende Angehörige.

    Zumindest in Dortmund ( Hafen) gilt ein von der Stadt verordnetes Verzehrverbot, das Umweltministerium plant weitere Schritte im gesamten Bundesland, bis hin zu Angelverboten.

    Hintergrund sind das Auftreten von Dioxin-, PCB- und Furan-belasteten Fischen. Aber lest selbst:

    Der Westen.de

    Eine artikulierbare Meinung habe ich noch nicht gebildet. Ist zu frisch, kommt also noch.

    Haben wir hier Mitstreiter aus dem Raum DO, die evtl. mehr wissen?

    MAX

  • Hallo Max,

    da steht euch ja was bevor in Zukunft.

    Bei uns im Schiersteiner Rheinhafen, wurde vor einigen Jahren das Angeln aus genau dem gleichen Grund auch komplett untersagt.

    Ablagerungen von Giften und Schwermetallen im Hafenschlamm. Ein ausbagern und entsorgen des giftigen Schlammes wäre die Kommune zu teuer gekommen, also schütz man den Hafen vor den Anglern, oder war es eher umgedreht?

    Merkwürdig ist aber nur, das dort im Hafenbecken nach wie vor gebaden wird und dies nicht untersagt wird. Auch die Drachenbootfahrer die dort des öfteren mal untertauchen, ebenso wie die DLRG Mitlglieder die dort auch gerne mal im Sommer abkühlt, ebenso wie die tausenden Boots.- und Kanufahrer, sowie die kInder die dort im Sommer rumplantschen, die dürfen sich in aller Ruhe vergiften!

    Aus meiner Sicht eigentlich nur ein Alibi, um dort in den Sommermonaten, wenn dort im und am Hafen der Teufel los ist, die störenden Anlger in Abschiebehaft zu nehmen. Und somit auch gleich noch ein Lob erntet, wie fürsorglich doch unsere Stadt um die Gesundheit der Angler besorgt ist.


    Erschwerend kommt auch noch hinzu, das dort die Hafenskyline mit nobelen Wohn.- und Geschäftshäusern aufgewertet werden soll, da passen natürlich keine Angler davor, die Fische tothauen.

    Ein anderer Hauptgrund dürfte aber wohl auch gewesen sein, dass sich ein paar Umweltschützer dafür stark gemacht haben die Anlger abzuschieben, nachdem dort einem Junganlger ein Schwan an den Haken gegangen ist und es leider zu einer unschönen Szene kam, bei der der Schwan leider nicht ganz ungeschoren davon kam.

    Da war der Aufschrei der Umweltschützer groß.

    An statt dessen hätte man lieber das füttern des Wassergeflügels, welches sich dort dass ganze Jahr in übermäßigen Zahlen tummelt rigoros verbieten sollen und auch auf die Einhaltung dessen bestehen sollen. Das wäre besser für die Wasserqualität und auch gegen die Ansiedlung der zahlreichen Ratten gewesen.

    Aber es ist ja immer leichter unter einem vermeintlichen Vorwand die ungeliebte Minderheit auszuschließen, als unzähligen, unvernünftigen Rentnern zu verbieten, die Wasservögel zu füttern. Und dies obwohl dort überall Schilder stehen, dass es nicht gestattet ist die Wasservögel zu füttern.

    Hinzukommen wird hier jetzt auch noch bei Euch, dass durch den Dioxinskandal mit dem Futtermitteln, jetzt alles hellhörig ist und man sich letztlich auch nichts nachsagen lassen will.

    Man darf gespannt sein wie es ausgeht. Eventuell wäre ein Verzehrverbt oder eine Verzehrempfehlung hier der einfachere und auch sinnvollere Weg, als sofort zum großen Rundumschlag auszuhlen.

    Sicher wird nciht alle so heiß gegessen, wie es jetzt die Presse hochspielt, den die gieren ja auchv nur auf solche negativ Schlagzeilen, die zurzeit ja gut ins Bild passen.

    GvH
    Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Hi,


    wie Lustig. Besonders von Chris :rolleyes:
    Jeder schreit von "besseren" Lebensmitteln, aber oh gott, das Pfund Hack kostet nicht mehr 80ct sondern 1€ 40ct!! Habs aber neban an bei Netto für den Dauertiefpreis für 65ct gesehen, da kauf ichs lieber!

    Solange die Bild Deutschlands Zeitung mit der größten Auflage ist, Menschen in Deutschland lieber nen fetten LCD Fernseh kaufen, als in die Ernährung zu investieren, wird sich daran nichts ändern!

    Aber wieder zurück zum Thema:

    Wenn sich das Bestätigen soll, muss ein Verbot her! Das Firmen belangt werden, ist nicht zu rechnen.


    Gruß Domi

  • Nunja, nach einem "Rundumschlag" sieht es aber wirklich aus:

    Der Zeitungsverlag hat bisher nur das Wenige online gestellt, das ihr oben seht. Die Papierausgabe der W.AZ. von heute widmet dem Thema aber annähernd 2 Seiten - und zwar ruhrgebietsweit.

    Ein Vertreter des Landesumweltamtes kommt zu Wort. Ich zitiere sinngemäß:

    "Hot-spot-Standorte, an denen Fisch eher schädlich als gesund sein dürfte. Höchstbelastete Ecken gibt es an fast allen Siedlungsschwerpunkten. In Essen oder Duisburg dürfte die Fischqualität kaum besser sein als in Dortmund., angesichts von Schrottplätzen und anderen Dreckschleudern in Steinwurfweite von Angelrevieren. Nicht nur an Kanälen, auch am Rhein."

    Angelvereine und der zuständige Verband Westfalen-Lippe (der die gesamten Kanalstrecken bewirtschaftet) stellen sich zunächst einmal quer und wollen keine Beschränkungen akzeptieren. Argumentativ ist das für mein Dafürhalten auch keine schlaue Position.

    Das es spannend wird, erscheint klar, so wie Rainer auch angemerkt hat.

    Östliche Ruhrpöttler sind jetzt gefragt!

    MAX

  • Hallo,

    eigentlich sind das ja alte Kamellen. Zumindestens im AB wurde darüber schon im Dezmeber diskutiert, damals hat sich der VDSF noch positiv in Richtung Angelverbot im Hafen geäußert(Falls mich mein Gedächniss gerade nicht völlig täuscht ) .

    Der Schritt des Angelverbotes im Dortmunder Hafen ist eigentlich nur logisch, da in Deutschland eben Angeln nur als Nahrungserwerb akzeptiert ist. Da man die Fische im Hafen nicht essen kann, fällt dieser Grund halt flach !

    Die einzigste Lösung für das Problem ist, das die Verbände sich klar zum "Sport" fischen bekennen und eine außreichende Lobbyarbeit leisten um die Angelmöglichkeiten zuerhalten.

    Mfg

    Daniel

  • Mit dem Sportfischen gibt man halt den generellen Gegnern des Angels auch wieder Gründe dagegen zu plädieren (quasi: Tierquälerei ohne Sinn - man kennt ja die ganzen Peta-Behauptungen).

    Ein reiner Freund von C&R bin ich halt auch nicht,
    klar: wenn ich ein sehr schönes Exemplar an der Rute habe, dann lass ich es wohl auch wieder schwimmen um Nachkommen zu produzieren.
    Als reinen Nahrungserwerb sehe ich Angeln auch nicht,
    schließlich ist es bequemer seinen Fisch aus der Tiefkühltruhe zu bekommen.
    Für mich bedeutet es vielmehr einen sinnvollen Aufenthalt in der Natur.

    Aber ausser der Lobbyarbeit bräuchte man ja noch änderungen bzgl des Tierschutzgesetzes was sicherlich schwer wird, seitdem dieses auch im Grundgesetz verankert ist.
    Für mich sind diese Entwicklungen leider immer mehr ein Grund dazu, dass ich nur noch in DK angeln gehe. Dort ist man ungestört von Peta und Konsorten und hat ein gesetztes gesetzliches Raghmengerüst in dem man sich als Angler noch bewegen kann.

    Grüße

    Patric

    Ich hoffe natürlich trotzdem für die Dortmunder Fraktion, dass die Verursacher der Belastungen mal schmerzhaft zur Kasse gebeten werden, nicht nur aus angeltechnischer sicht, sondern generell.
    Durch mein Studium sehe ich auch Statistiken zur Gewässerbelastung und da kann einem fast schlecht werden.

    - Petri heil wünscht euch Patric aus Flensburg -

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von einssiebzig

    Haben wir hier Mitstreiter aus dem Raum DO, die evtl. mehr wissen?

    MAX

    Hi Max,

    da ich aus Dortmund komme und Zeitung lese, versuche ich mal ein paar Mehr-Infos zu geben:

    Basis für das wohl anstehende Verbot ist - wie im Artikel erwähnt - der PCB-Skandal um eine Firma, die am Hafen ansässig ist bzw. war (soweit ich weiß, haben sie keine Lizenz mehr). Relativ neu dazugekommen wohl noch ein Schrottverwerter, zumindest ist er in der Diskussion.

    Was mich an der Story hier sehr verwundert:

    1. durch den PCB-Skandal nimmt der DO-Hafen eine Sonderstellung ein im Vgl. zu anderen Gewässern. Dass man hier sicherheitshalber Proben macht, ist mehr als verständlich, nur ist mir unklar, wie man die Ergebnisse dann so verallgemeinern kann auf andere Regionen!? Das setzt ja voraus, dass man davon ausgeht, dass andere Städte vergleichbare Probleme haben bzw. dass Schiffe aus dem DO-Hafen Dreck in hohen Konzentrationen verbreiten würden.

    2. wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war stets nur die Rede von PCB-STAUB-Belastung. Es wurde immer geschrieben, das Gelände sei versiegelt, wird seit Monaten aufbereitet, usw. Ich kann mich an keine Schlagzeile zur Wasserqualität erinnern, kann auch spontan keine finden.

    3. Den Artikel sollte man auf alle Fälle auch gelesen haben, ehe man jetzt vermutet, der DO-Hafen wäre werweißwie verdreckt. Speziell auf der Basis des letzten Artikels kann man die Reaktion kaum nachvollziehen. Klar: Hafenfisch würde ich auch nicht essen (egal, wie positiv eine Probe wäre...), da sehr viel Entsorgungsfirmen im Hafen sind und es ein (noch) reiner Industriehafen ist. Dennoch: der hier unter 3. genannte Text hat doch eine klare Aussage.

    4. was unklar bleibt: WANN wurden die Testfische an Land gezogen? Vor oder nach der Flächensarnierung?

    5. sehr interessante Zusatzinfo: die Stellungnahme des Landesfischereiverbandes. Demnach war der Test nicht mal für DO repräsentativ. Zitat: "„Die gebotene Mindestanzahl von Fischen pro Art wurde damit nicht erreicht“, wie der Bericht des LANUV zutreffend erkennt. Insofern können diese Ergebnisse für den Dortmunder Hafen nicht repräsentativ sein und lassen erst recht keine Schlussfolgerungen für andere Gewässer in NRW zu."

    Alles in allem daher sehr verwunderlich, zumindest meiner Einschätzung nach...

    Viele Grüße,

    Stefan

    PS @ HAVÖRED:

    Zitat

    Merkwürdig ist aber nur, das dort im Hafenbecken nach wie vor gebaden wird und dies nicht untersagt wird. Auch die Drachenbootfahrer die dort des öfteren mal untertauchen, ebenso wie die DLRG Mitlglieder die dort auch gerne mal im Sommer abkühlt, ebenso wie die tausenden Boots.- und Kanufahrer, sowie die kInder die dort im Sommer rumplantschen, die dürfen sich in aller Ruhe vergiften!

    Das ist hier genauso merkwürdig, vgl. letzter Absatz Wikipedia. Gleiche Situation.

  • Hallo Patric,

    das mit dem Tierschutgesetz, finde ich gar nicht so Problematisch. Uns betrifft eigentlich nur dieser Teil :

    § 1 Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

    Jetzt müßte unsere Lobby es nur noch schaffen das Angeln an sich als vernüftigen Grund zuetablieren !

    Mfg

    Daniel

  • Zitat

    Original von Danielsu83


    Jetzt müßte unsere Lobby es nur noch schaffen das Angeln an sich als vernüftigen Grund zuetablieren !

    Mfg

    Daniel

    Das versucht man doch schon seit Jahren!
    Nur die Tierschützer wollen das nicht verstehen und werden es auch die nächsten Jahre nicht verstehen wollen!
    Was soll die Anglerschaft denn noch tun.
    Selbst beim Thema Kormoran kommt man zu keinem Kompromiss.

    Zum Thema Dortmunder Hafen denke ich, das der LFV jetzt im Zugzwang ist und vorsorglich diese Untersuchungen anstellt um die Sache zu entschärfen und auf Nummer sicher zu gehen das woanders noch heile Welt ist.

    LG
    Michael

  • Hallo Michael,

    ehrlich gesagt sollte es uns ziehmlich egal sein ob ein paar Peta Honseln und deren Freunde das einsehen, mir reicht es völlig wenn es der Gesetzgeber einsieht.

    Das Problem ist eigentlich nur unsere nicht vorhandene Lobbyarbeit.

    Mfg

    Daniel

  • Zitat

    Original von kanalfischer


    Zum Thema Dortmunder Hafen denke ich, das der LFV jetzt im Zugzwang ist und vorsorglich diese Untersuchungen anstellt um die Sache zu entschärfen und auf Nummer sicher zu gehen das woanders noch heile Welt ist.

    LG
    Michael

    Hallo Michael,

    da wird wohl auch anderweitig kein viel besseres Ergebniss in Gewässern zustande kommen, welche von der Berufsschiffahrt genutz werden. Heile Welt war vor 100 Jahren. Ich würd da nicht so stark auf den Landesverband und die zu entnehmenden Proben setzen.

    Gerade in den Kanälen, welche ja auch nicht über einen regen Wasseraustausch verfügen, dürften die Belastungen mit Chemikalien, Blei und anderen Stoffen im Bodengrund weit über dem liegen, was zulässig ist.

    Besonders wenn man sieht, was dort von den Schiffen täglich immer noch bewußt, oder auch unbewußt ins Wasser gelangt.

    Und wenn ich sehe, das die Großindustrie trotz der Möglichkeiten die Heute vorhanden wären, immer noch gegen Zahlung von höheren Abwassergebühren oder Abluftgebühren täglich eine begrenzte Menge verseuchtes Wasser, oder auch verunreinigte Luft ablassen dürfen, dann fehlt mir eh der Glaube. :kotz

    Es werden nach den Probenentnahmen wohl dann auch wie an vielen anderen schiffbaren Gewässern vom Gesetzgeber Verzehrempfehlungen raus gegeben, was man im Monat zu sich nehmen sollte, oder halt Angelverbote ausgesprochen.

    Und mal ganz realistisch betrachtet, bei den Anglern hier bei uns in D von einer Lobby, bzw. von einer Lobbyarbeit zu sprechen oder auf eine solche zu hoffen, da ist wohl nichts, oder nicht viel.

    Die Lobby "Pro Angler" gibt es hier bei uns im Staat leider nicht. Dazu ist das Ansehen von uns Anglern an den wichtigsten Stellen in Deutschland nicht vorhanden, oder nur in sehr eingeschränktem Maße. Trotzt der auch wirtschaftlich nicht gerade zu vernachlässigen Milliarden Umsätze welche durch die Angler getätigt werden. Ganz abgesehen von der Arbeitsplatzschaffung, den Abgaben und Steuern, welche die Anlger zallen, ohne die Arbeit an den Gewässern mit Hege und Pflege zu berücksichtigen welche die Angler tätigen, Jahr für Jahr.

    Ungeachtet, das am Dreckwecktag manchmal in einem kleinen fünfzeiler in der regionalen Presse von einer Säuberungsaktion des Angelvereines A oder B berichtet wird, das war es dann aber in der Regel auch schon. Aber wenn ein ausländischer Verein, wie bei uns in Wiesbaden eine Glaubensgemeinschaft von friedlichen Islamern, am Neujahrstag mit 8 Mann hoch mal eine Stunde den Marktplatz fegt, was ja auch sehr löblich ist, dann sind hier sämtliche Zeitungen voll davon mit großen Fotos auf der Titelseite und im Innenteil, auf welchem die gesamte politische Riege unserer Stadt mit den 8 Straßenfegern zusehen ist. Das ist Lobbyarbeit, die aber nicht von dem Verein kommt, sondern von unseren Politikern inszeniert wird. ;)

    Die Angelverbände tun für unsere Lobby einfach zu wenig. Im Vordergrund bei den Verbänden steht doch die Angst, das irgendwann einer kommt und sagt Aus mit Angeln. Und deswegen ducken sie sich schnell weg und sind mit faulen Kompromissen einverstanden, anstatt mal masiv gegen die vielen Einschränkungen und Beschneidungen vorzugehen. :rolleyes:

    Aber dies ist in allen Bereichen ein Problem von uns Deutschen, wir sind zu friedlich und zu bequem. ?-(

    Ein Grund mehr für mich und meine Frau diesem Land schnell den Rücken zu kehren und es zu verlassen.

    GvH
    Rainer


    Wenn eine Schraube locker ist, hat das Leben wenigstens ein bisschen mehr Spiel

  • Der LFV hat mit einer Pressemitteilung reagiert:

    Pressemitteilung

    Nachfolgender Absatz des Artikels ist sehr interessant:

    Die Angelfischerei bezieht ihre Legitimation nicht ausschließlich durch die Verwertung von Fischen, sondern erfüllt die gesetzliche Hegepflicht und besitzt einen hohen Freizeitwert sowie soziale Bedeutung durch die Arbeit in den Vereinen. Insbesondere die Jugendarbeit in den Vereinen genießt hohe Anerkennung und führt zu einer gesunden geistigen und körperlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Angler investieren sehr viel Zeit und Geld in den Fischartenschutz und die Revitalisierung von Gewässerlebensräumen. Sie nehmen damit eine wichtige öffentliche und gesellschaftlich bedeutsame Aufgabe wahr.

    (Quelle: LFV)

  • Hmmm...habe ich irgendwas überlesen oder werden nirgendwo die gefundenen Belastungswerte angegeben?
    WIE hoch sind denn nun die gefundenen Werte?
    Liegen sie knapp drüber oder überschreiten sie um das zig-fache?
    Der Grenzwert für Summe PCB/Dioxin liegt bei 8 Pikogramm (pg) pro Gramm Frischgewicht.
    Muttermilch enthält 19 Pikogramm (pg) Summe PCB/Dioxin pro Gramm Milchfett.
    Wann wird denn endlich ein allgemeines Stillverbot ausgesprochen?
    Wie lange müssen denn die armen Säuglinge noch an der Giftzapfstelle tanken?

    Mit so ner Panikmache brauchen die mir gar nicht erst kommen, nicht ohne fundierte Analysenwerte
    und selbst dann ist immer noch abschätzbar, ob ich für mich das Risiko eingehen will.
    Von welchen Mengen wir hier überhaupt geredet?
    Die Mengenangaben werden in Pikogramm (pg) gemacht, doch was oder wieviel ist ein Pikogramm?
    1 Pikogramm ist 1 Billionstel Gramm...das ist der Millionste Teil eines Millionstel Gramms,
    also unvollstellbar klein oder wenig.
    Ich persönlich halte diese Grenzwerte für völlig überzogen, nicht aus bösem Willen der Verantwortlichen,
    sondern eben aus noch wissenschaftlicher Unwissenheit oder Unsicherheit.
    Überall stößt man auf den Satz "stehen im Verdacht" oder es wird angenommen", also nichts handfestes.
    Das geschieht aus verständlicher Vorsicht, bis das Gegenteil erwiesen ist.
    So lange werden Dioxine als "Ultragift" bezeichnet...

    Was ist denn ein Ultragift?
    Für mich ist das etwas, das mich sofort tötet oder krank macht und das in minimalster Dosierung.
    Eines der stärksten bekannten Gifte ist das Botulinumtoxin, ein natürlich vorkommendes Gift.
    Es gilt als sehr stark, sehr tödlich und tückisch, da es in Nahrungsmittel bei derem Verderb entstehen kann.
    2000 Nanogramm, das sind 2 Mikrogramm, töten einen von zwei (LD50) Menschen.
    Eine Ampulle Botox um Falten wegzuspritzen beinhaltet 40 Nanogramm,
    das sind umgerechnet 40 Millionen Pikogramm.
    PCB bzw. Dioxin darf nur 8 Pikogramm pro Gramm Nahrung drin sein.
    Also entweder ist dieses Zeug ein Hyper-Superduper-Ultra-Mega-Horror-Gift
    oder man ist einfach nur übervorsichtig und setzt deswegen die Werte so niedrig an.
    Schließlich haben die offiziellen Stellen ja eine Fürsorgepflicht gegenüber der Gesundheit der Bürger,
    die sie nicht riskieren dürfen...

    Vor 20 Jahren noch konnte man solche Konzentrationen noch gar nicht messen,
    da sie weit unterhalb der Nachweisgrenze lagen
    und damals gabs das Zeug auch schon und wir haben es mit viel Genuss gefuttert!
    Ich glaube nicht, dass es irgendwo einen Grabstein gibt, auf dem steht, dass hier jemand liegt, der an Dioxin oder PCB gestorben ist.

    Übrigens...bei einer Österreicherin wurden im Blutfett 144 Nanogramm PCB/Dioxin pro Gramm gefunden.
    Das sind 18000 mal mehr, als in einem Gramm frischer Aal drin sein dürfte.
    Der Wert bei der Frau wurde übrigens nicht bei einer Obdduktion, sondern bei einer normalen Blutentnahme an lebender Frau entnommen.
    Wiktor Juschtschenko, der 2004 mit Dioxin vergiftet wurde und überlebte,
    hatte 100 Nanogramm in seinem Blutfett.

    Ich werde hier sicherlich keine Ratschläge geben, ob man nun oder ob man nun nicht diesen Fisch essen sollte,
    aber ich esse den Rheinfisch, der auch als über Grenzwert belastet gilt, immer noch mit Appetit.

    Gruß
    Norbert

    Es gibt zwei Dinge, die man nicht ändern kann: Die Frauen und das Wetter.
    Also warum darüber aufregen?

    Fehmarn vom 11.12.2022 - 15.01.2023:thumbup:

  • Danke bis hierhin, war ja sehr aufschlussreich!

    Vor allem die Info aus Dortmund (Stefan), und die Stellungnahme des LFV (Michael). Letztere finde angemessen und zustimmungswürdig (bin übrigens auch Mitglied).

    Jetzt nochmal zu den genannten, schleichenden Giften:

    Auf keinen Fall sollte man sie auf die leichte Schulter nehmen, aber das tut offensichtlich aber auch niemand?

    Wer weiß mehr über die Auswirkungen auf Lebewesen, Fische eingeschlossen? Kann man Vergiftungen irgendwie erkennen?

    Die Fische die ich hier - weit unten am Rhein-Herne-Kanal zwischen km 1,00 und 4,00 fange, sind rein optisch nicht nur fit, sondern eine wirkliche Freude: Ernährungszustand, Schuppen, Augen, Färbung und Muskulatur: Wie aus dem Bilderbuch.

    Ich hoffe doch nicht, dass der Schein trügt.

    MAX

  • Hallo!
    gebt einfach mal bei Google -Dioxin und Fisch ein :rolleyes: :rolleyes:

    Ich kann ohne mein tägliches Dioxin gar nicht mehr. Ohne wäre ich bestimmt
    nicht so alt geworden :D :D :D


    Nee ehrlich alle reden von Giften in den Lebensmitteln -nur keiner von den
    Verbrechern wird zur Rechenschaft gezogen :bad :bad :bad

    Gruß Oldman

    Wenn der letzte Baum gefällt und der letzte Fisch gefangen ist,
    wirst du feststellen das man Geld nicht essen kann.

  • Hallo Angelfreunde!

    Neben allen Vor-u. Nachteilen, Gerüchten und Tatsachen:

    Generell soll jeder selbst entscheiden, WAS FÜR IHN SELBST RICHTIG IST.

    Die der Meinung sind, kein Schweinefleisch oder Geflügel mehr zu verzehren, sollen dies auch weiterhin durchziehen.

    Die der Meinung sind, keine Fische mehr zu fangen, ihr Hobby und ihren Lebensinn aufgrund Hochrechnungen sämtlicher Wissenschatler aufzugeben, um die eigene Gesundheit zu schützen, sollen von jedermann tolleriert werden.

    Aber letztendlich: Sollte es tatsächlich so sein, wie es von den Medien hochgezogen wurde, fange ich lieber noch einige zeit meinen fisch, auch ohne ihn zu verzehren, um mein Hobby ausleben zu können, als mein Leben lang meine Zeit zu vergeuden, indem ich nicht mehr angeln gehe.

    Mein Fazit: Zu Zonenzeiten (nach Aussagen vieler Kritiker) waren die Dioxinwerte zum Teil 10 mal so hoch als in der jetzigen Krise, und z.B. meine Großeltern haben noch keine Anzeichen von Krebs. Wer also der Meinung ist, jetzt Initiativen zu ergreifen, um einer eventuellen Krebs-Gefährdung aus dem Weg zu gehen: Viel Spaß beim zugucken, wie ich weiter mein Leben lebe! :angler:

    Ganz lieben Gruß an meine Angelkameraden!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nachtangler wayne,

    Zitat

    Viel Spaß beim zugucken, wie ich weiter mein Leben lebe

    freu dich nicht zu früh.Wenn der große Zampanu
    dich in seinem Buch streicht,bist du erledigt.

    Mit Petri Heil
    Flunder

  • Weiß man immer, wieviel Gefahr in etwas steckt???

    Umweltschutzverbände neigen oft zu übertreiben, weil sie sich davon mehr Aufmerksamkeit und schnelleres Handeln versprechen.
    Und auch in der Politik hat jeder so seine Ressource, welches er gut verkaufen muss.

    Es mag sein, dass die Fische mit Umweltgiften belastet sind. Aber sind sie es mehr, als die ganzen Dreckschleudern von Bitterfeld bis in die Tschechei verursachten???

    Muss man dem Menschen immer alles verbieten? Reichen Warnungen nicht aus und der Mensch entscheidet selber?

    Nehmen wir den letzten Dioxinskandal....
    Die Werte waren erhöht und man hat -zumindest in der Presse- ein Drama draus gemacht. Die von der BILD waren bestimmt in den Leichenschauhäusern unterwegs, um zumindest einen Toten zu finden, bei dem man auch Dioxinwerte feststellen kann, damit man diesen Skandal noch mehr beimessen kann.
    Am Ende sagte man: Alles nicht so schlimm!

    Ich weiß jedoch nicht, wie es für die Berufsfischer aussieht?
    Wenn die ihre Netze nicht mehr auslegen dürfen, dann ist sicher die eine oder andre Existenz bedroht. Aber wenn ich sehe, wie viel Firmen ihre Produktion ins Ausland verlegen und hier Arbeitslose schaffen, oder die EU es erlaubt, dass hier billige Handwerksfirmen aus Osteuropa unsere Meisterbetriebe in den Konkurs schicken, dann wäre das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Wenn bekannt werden würde, wie viel Chemie in billigem Obst und Gemüse aus Italien, Spanien und der Türkei ist.......

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

    • Offizieller Beitrag

    All,

    Zitat

    Zitat Addi:
    Wenn bekannt werden würde, wie viel Chemie in billigem Obst und Gemüse aus Italien, Spanien und der Türkei ist.......

    tja, die Leute werden angeschi..en,wo es möglich ist.
    Hin und wieder wirft man ihnen ein paar Brocken hin,
    damit sie die Schnute halten.
    Man darf garnicht weiter darüber nachdenken,sonst
    kommt einem die Galle hoch.

    Mit Petri Heil
    Flunder