Hallo, kennt Ihr das; Euch passiert etwas fast unglaubliches und keiner will die Wahrheit wahrhaben ?
Wenn nicht, dann hier die Geschichte:
Die Nacht mit Brigitte oder wenn die Wahrheit nicht weiterhilft !
Für gewöhnlich fuhr Erwin Zuckel mit dem Auto zur Arbeit. An jenem Tag ging das aus irgendwelchen Gründen nicht. Seit langer Zeit benutzte er mal wieder die S-Bahn in Berlin.
Nach Feierabend spazierte er noch ein wenig auf dem Prenzelberg rum und hatte seine helle Freude an den vielen gemütlichen Kneipen sowie dem Treiben in und um die Geschäfte in dem urigen Kietz in Berlin.
Plötzlich sprach ihn ein Mann in Unform an:"Woans kümmt man von hier ut nach den Zänner hin ?
Zuckels Herz schlug Purzelbäume ! Einer aus dem Norden ! Endlich mal wieder einer aus dem schönen Mecklenburg. Und er antwortete: " Dor mößt Du mit die S-Bahn hän führn !" So gab er sich dem Landsmann zu erkennen, der sich ebenfalls riesig freute, Zuckel umarmte und sie beschlossen auf ein paar Bierchen ihre Bekanntschaft zu legalisieren.
Un so ging es ab in die "Tonne" ( Name frei erfunden). Ein Bier gab das andere und irgendwann so gegen 02.00 Uhr morgens verabschiedeten die beiden sich und fuhren ihrer Wege.
Zuckel schwankte zur S-Bahn und als er einstieg dachte er so bei sich:" Wau, da soll mich doch der Teufel holen: Vor Jahren waren die S-Bahnwagen nicht so komfortabel" und machte es sich in den samtenen Polstern gemütlich und schlief ein.
Zuckel träumte wie immer, wenn er einen zuviel getankt hatte, seinen Lieblingstraum. Er spielte mit Brigitte Bardot in einem ganz heißen Liebesfilm die Hauptrolle. Sie hatte sich in ihn verliebt und flüsterte ihm ständig heiße Sachen ins Ohr. Brigitte war ihm hoffnungslos verfallen. Zuckel gab sein bestes und erfüllte seine Mannespflicht.
Plötzlich schüttelte es ihn. Der Schaffner weckte ihn, verlangte die Fahrkarte zur Kontrolle. "Aus der Traum" dachte Zuckel und fragte den Zugbegleiter, wie weit es denn noch bis Erkner sei.
Der antwortete: " Guter Mann, wir sind in 15 Minuten in Hannover "
Zuckel sprang auf und traute seinen Augen nicht. Nichts zu sehen von Berlin und Umgebung. Sein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es 7.00 Uhr war und er um 09.00 Uhr in der Firma die Präsentation der neuen Umrüstanlage vorführen sollte.
Während Zuckel für die Strecke bis Hannover nachzahlte, fragte er den Schaffner, wann der nächste Zug nach Berlin fahren würde. Dieser blickte ihn entgeistert an und verließ rückwärts gehend, ohne Zuckel auch nur einen Augenblick aus den Augen zu lassen, das Abteil.
Wieder in Berlin angekommen, ließ sich Zuckel mit dem Taxi zur Firma fahren. Es war bereits 12.45 Uhr. In seiner Abteilung angekommen, teilte ihm seine Mitarbeiterin mit, dass der Chef auf ihn warte.
Zuckel fühlte sich auf dem Weg zum Büro des Chefs wie Heinrich der Vierte auf seinem Gang nach Canossa. Auf dem langen Flur waren alle Türen nur angelehnt, hier und da wurde ihm ein fröhliches " Mahlzeit" zugerufen. Als er vor dem Vorzimmer des Chefs stand, hörte er hinter der Tür Stimmen und Gläserklingen.
"Dieser Zuckel, Mensch, wer hätte das gedacht, hier spielt er den Superkorrekturen, den treusorgenden Familienvater und jetzt stellt sich raus, dass er eine Leiche im Keller hat".
Zuckel riß die Tür auf. Seine Abteilung war vollständig anwesend und feierte seine Abwesenheit. Jetzt trat Stille ein.
Jetzt kamen die Bemerkunegn: Du hier und nicht in Hollywood?"
Zuckel trat in die Offensive: " Immer die gleichen Sprüche. Ich habe verschlafen ( stimmte ja auch ) "
Da stand dann plötzlich sein Frau, die sagte: " Ich frage mich nur wo ? "
Die war eh sauer, weil er so oft Überstunden machte und kaum noch Zeit für sie hatte.
"Also gut", sagt Zuckel. Die Sache war so und er erzählt , wie er denLandsamnn getroffen hat und das mit dem Bier und der Bahn.
Alle lachen sich halbtot. Keiner glaubt ihm. Alle biegen sich vor Lachen.
Da wird die Tür wieder aufgerissen und der Chef steht da. " Muss ja eine komische Nacht gewesen sein Herr Zuckel und vielleicht erzählen Sie mir doch bitte auch einmal auf welcher Präsentation Sie waren".
Und Zuckel erzählt erneut seine Geschichte, worauf der Chef schroff unterbricht und nun endgültig die Wahrheit einfordert.
Zuckel beginnt nun , zunächst etwas zögerlich, dann jedoch fließender werden: " Also die Sache, Chef , Kollegen war die. Ich spaziere da so auf dem Prenzeberg rum und da tippt mir plötzlich eine ungewöhnlich attraktive Blondine auf die Schulter, läd mich ein, mit ihr in die "Tonne" zu kommen. Ich sage Euch, die sah aus wie die Brigitte Bardot in ihren besten Jahren. Straffe, große ...
Während Zuckel jetzt seinen schönen Traum, insbesondere die delikaten Stellen, detailliert erzählt, hören ihm der Cef und die Kollegen zufrieden, sehr interessiert und zum Teil schwer errötend zu. Naja, auch der Chef war nun versöhnt.
War es Zuckel jetzt nun doch gelungen in seinem Team für eine offene und ehrliche Atmosphäre zu sorgen.
Ja, manchmal muß man mit Wahrheit lügen !