Grössenverhältnis Leitring>Rollengrösse

  • kann mir jemand sagen ob es da eine faustregel gibt?

    also zum beispiel wenn ich eine 4000er rolle auf eine Matchrute mit kleinen ringen montieren würde dann hätte ich das gefühl dass die schnur sich beim kleinen leitring ziemlich "reinquetschen" muss (beim werfen)
    das bremst ja theoretisch ...
    Karpfenruten haben ja oft richtige "Kreolen" als leitring :)
    da fühlen sich die dicken rollen bestimmt ganz wohl.
    aber es muss doch grobe richtlinien geben?

  • Beim Rutenbauen sagt man normalerweise, dass der Bockringdurchmesser mindestens halb so groß wie der Spulendurchmesser sein sollte. Davon abweichen kann man natürlich immer.
    Manche Leute verbauen bei 4000er Rollen 25er Bockringe, anderen lieber 30er Bockringe, hängt auch von den Vorlieben ab.


    gruß, Jochen

  • Zitat

    Original von FehmarnAngler
    Beim Rutenbauen sagt man normalerweise, dass der Bockringdurchmesser mindestens halb so groß wie der Spulendurchmesser sein sollte.

    das ist ja mal ne faustformel ..

    Danke!

    • Offizieller Beitrag

    Moin bergziege,

    Zitat

    ...also zum beispiel wenn ich eine 4000er rolle auf eine Matchrute mit kleinen ringen montieren würde dann hätte ich das gefühl dass die schnur sich beim kleinen leitring ziemlich "reinquetschen" muss (beim werfen)
    das bremst ja theoretisch

    also,das bremst nicht nur theoretisch.Es bremst tatsächlich.
    Der Abstand Leitring zur Rolle sollte auch nicht zu klein sein
    (ungünstiger Schnurwinkel).Dann sollte der Durchmesser des
    Leitringes relativ groß sein.Diesen davon abhängig zu machen,
    wie groß der Spulendurchmesser ist,halte ich für nicht so
    angebracht.Da kannst du dann nur die eine Rolle verwenden.
    Verwendet man eine Rolle mit anderem Durchmesser (größer),
    so stimmt das Verhältnis nicht mehr.
    Ich baue keine Ruten selber.Habe aber zwei,da stimmt das
    alles hinten und vorne nicht.
    Da Jochen Ruten selber macht,wird er auch entsprechende
    Erfahrungen haben.

    Mit Petri Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

    7564-logo2021aa-png

    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


  • Zitat

    Original von Flunder
    also,das bremst nicht nur theoretisch.Es bremst tatsächlich.


    da bin ich mir auch sicher

    Zitat

    Der Abstand Leitring zur Rolle sollte auch nicht zu klein sein
    (ungünstiger Schnurwinkel).


    genau

    Jochen
    der abstand vom besagtem bockring wird im Rutenbau bis wo gemessen?
    mitte rollenfuss?
    spulenkante?
    messe sonst mal nach ...

    also mir geht es darum gewisse existierende ruten mit der optimalen rollengrösse zu optimieren.

    eine hat 19mm, da habe ich eine 4000er drauf ..
    eine weitere ist noch auszurüsten.
    da hat der ring bloss 14mm und ich dachte mir wohl ne 1000er ?

  • Hallo,
    das ist nicht so ganz einfach, ne wirklich zuverlässige Faustformel kann man da nicht aufstellen.

    Es kommt halt auf Spulengröße, Schnureigenschaften, Ringabstand, Steglänge, Rollenposition, etc. an.

    Speziell bei ner Matchrute sind die kleinen Ringe absichtlich gewählt, denn es bremst weniger wenn die Schnur sich etwas durch die Ringe "quetschen" muss als wenn die meist dünne, feuchte Schnur am Blank klebt beim Wurf - das könnte nämlich sehr leicht passieren wenn man die Ringe zu groß wählen würde.

    Bei echten "Weitwurfknüppeln" scheiden sich aber immernoch die Geister, es gibt ja z.B. Brandungsruten mit 50er als auch mit wirklich kleinen Führungsringen (bis 25).

    Gruß
    Lücke

  • naja, wenn ich mir die feeder ruten so anschaue, die haben auch nicht die grössten bockringe ...
    dann dazu diese modernen "distance feeder" rollen, da sieht mir die abwurfkante auch nicht kleiner aus wie bei einer 4000er (~ 50mm)

    kann das jemand bestätigen?

    OK.
    also die "match" rollen
    die haben etwa abwurfkantendurchmesser wie ne 2500er ( ~45mm)
    und das scheint sich bewährt zu haben ..
    obwohl der bockring da wohl meistens deutlich unter 20mm (ausser bei "float" ruten)

    ?-(

    da scheint man also nach oben von der faustformel abzuweichen ...

  • Hallo,
    ich würde sagen:

    Große Spule -> großer Leitring oder genug Abstand zur Rolle

    Bei kleinen Leitringen und wenig Abstand machen große Spulen keinen so großen Sinn mehr da sich die Schnur vorm Ring "stauen" kann und es im Endeffekt keine Verbesserung bringt.

    Ebenfalls kommt es auch auf die zu werfenden Gewichte an, bei leichten Montagen kommt es drauf an das die Schnur von selbst gut durch die Ringe gleiten kann, bei schweren Montagen spielt das keine soo große Rolle mehr da di Schnur regelrecht "durchgezogen" wird, da geht´s dann nur um die letzten paar Meter.

    Ich war auch am überlegen mit Matchrollen mit großen Spulen zu kaufen, macht aber nicht wirklich Sinn wenn die Rute nicht angepasst ist (LongDistance Match z.B., mit extra großen Ringen).

    Gruß
    Lücke

  • Zitat

    Original von luecke3.0
    da sich die Schnur vorm Ring "stauen" kann und es im Endeffekt keine Verbesserung bringt.

    ja, das habe ich gemeint. ist mir auch so aufgefallen.
    bei manchen ruten ist es gar nicht so banal auf anhieb eine passende rolle zu finden, respektive, diese details haben viel auswirkung (bei der wurfweite)

  • Hallo,

    kann es vielleicht sein, dass Ruten mit einem sehr kleinen Leitring (und meistens auch mit zahlreichen Ringen) vorrangig für die Nutzung mit Multirollen gedacht sind?
    Ruten aus Kohlefaser sind auch so gut wie immer enger beringt als die alten Glasfaser-Ruten. Die Kohlefaser verlangt wohl doch nach einer gleichmäßigeren Belastungsverteilung.
    Teleskopruten haben gegenüber von Steckruten die Masse ihrer Ringe auch nicht so optimal verteilt, da bei ihnen die Ringe fast alle an den Enden der Teile befestigt sind. Nur an den 2-3 Endteilen befinden sich meistens zusätzliche Ringe auf kleinen Rohrstücken zur besseren Belastungsverteilung an der Rutenspitze.
    Ruten für den Castingsport Disziplin Weit Wurf werden mit möglichst wenigen Ringen mit möglichst großen Durchmessern zur Erreichung großer Wurfweiten ausgestattet. Dafür bestehen aber feste Regelungen, um keine zu starken Wettkampfvorteile für die einzelnen Teilnehmer zuzulassen.
    Für den allgemeinen Angelsport besteht aber die Freiheit für jeden Angler selbst auszuwählen und auch mit verschiedenen Ringdurchmessern und Verteilungen der Ringe an der Rute zu arbeiten.

    Von den Planern und Herstellern der Ruten ist auch kaum voraus zu sehen mit welchen Rollen der Endverbraucher (Angler) die Ruten bestückt. Der Rollenfuß ist nicht bei allen Rollen gleichweit von der Abwurfkante der Rolle entfernt.

    Gruß Haui006

  • da sagst du was.
    das ist mir auch aufgefallen, also
    abgesehen von der "stauchung" wenn sich die schnur in den leitring quetscht
    kommt ach noch mehr oder weniger KNICK in die schnur, je nach dem wie tief die rolle unter der kante des leitrings hängt.
    (die variable abstand rollenfuss zu leitring hat ja lücke schon erwähnt)

    weiter haben die rollen auch nicht denselben winkel ...
    d.h. die richtung in welche die spule zeigt (auf achse) zeigt auch selten wirklich annähernd in richtung leitring ...
    die schnur läuft also eigentlich "verkantet" ab ..

  • Was Rutenbau angeht, bin ich nicht gerade ein Spezi, auch wenn ich recht gut Ringen anbinden kann....!

    Aber folgende Theorie:

    Wäre es nicht oprimal, wenn die Schnur, die durch alle Ringe geht, und wenn man diese mit einem Klebestreigfen an der Spulenkante fixiert, und man sie dann am Spitzenring rumdreht, dass sie dann an den Kanten der anderen Ringe leicht anliegt???

    Das soll heißen, dass die Ringgrößen und -abstände so gewählt sind, dass es von der Abwurfkante zu den Rändern des Spitzenringes (360°, weil rund!) immer eine Linie der Schnur gibt, die nicht durch einen Ring 'geknickt' wird!?!?

    Hatte ein Bild skizziert, bekomme es ab leider nicht von diesem Rechner ins Internet geladen.
    Hoffe aber, dass es auch so verstanden wird.

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • ja, so ein "trichter" wäre am saubersten .. meistens ist es ja eine art sanfte umlenkung, eine leichte, progressive kurve.
    aber der aller übelste knick im system ist immer noch zwischen leitring und rolle ..

  • Zitat

    Original von Addi
    Was Rutenbau angeht, bin ich nicht gerade ein Spezi, auch wenn ich recht gut Ringen anbinden kann....!


    Das soll heißen, dass die Ringgrößen und -abstände so gewählt sind, dass es von der Abwurfkante zu den Rändern des Spitzenringes (360°, weil rund!) immer eine Linie der Schnur gibt, die nicht durch einen Ring 'geknickt' wird!?!?

    Gibt es längst.
    Nennt sich "New Guide Concept" (kurz: NGC) und ist besonders durch den Rutenteilehersteller Fuji bekannt geworden.
    Das NGC setzt auf eine engere Beringung, welche aber von der Form, Abstand und Ringgröße abgestimmt wurde.

    http://www.kowafuji.com/ngc.htm

    Im Link ist es genau beschrieben, wie es funktioniert (funktionieren soll). Ich selber fische einige Ruten die nach diesem Prinzip aufgebaut sind und finde sie schon besser als eine Standartberingung. Dabei hatte ich schon die Möglichkeit zwei Ruten, die auf dem gleichen Blank basieren, aber in der Beringung unterschiedlich sind, zu vergleichen. Die nach dem NGC beringe Rute hat eine harmonischere Biegekurve, ist im Spitzenbereich sensibler. Unterschied in der Wurfweite ist merkbar, aber nicht überdurchschnittlich.

    Gruß, Jochen

  • Hallo,

    zu Beginn eines Wurfes wird eine Rute aufgeladen und die Energie wird in der Krümmüng der Rute(und in der Montage,Köder) entgegengesetzt zur Zielrichtung gespeichert. Damit wird die schöne,gerade Linie der Zeichnung gekrümmt und die Schnur wird an die Rute gepresst. Erst im weiteren Verlauf des Wurfes nach dem Abwurf streckt sich die Rute und die gesammte Enerigie befindet sich in der beschleunigten Montage. Wenn die Rute dabei sehr viel in sich Schwingt wiederholt sich die Anpressung der Schnur an die Rute während dieses Vorgangs mehrfach.

    Eine Möglichkeit zur Erhöhung der Wurfweite mit ein und der selben unveränderten Rute und Montage besteht darin die Rute beim Wurf mit den Ringen nach hinten, oben zu halten.
    Bei der Verwendung von Multirollen wird meistens mit der Rolle oberhalb der Rute gefischt, so ergibt sich die genannte Wurfhaltung von selbst.
    Bei der Verwendung von Stationärrollen ist die Haltung nach oben beim Wurf etwas zu üben. Bei sehr leichten Montagen und nassem Blank ist das aber ungemein von Vorteil für die zu erreichende Wurfweite.

    Gruß Haui006