Weihnachtsgeschichte 2011 - auf geht's!

irgendwann vor über 10 Jahren der Raubüberfall statt gefunden hatte.

Sie erhofften sich vor Ort vielleicht ein paar Hinweise auf die wahren Täter zu erhalten, die seinerseits, vor dem dortigen Askari Laden den Geldtransport überfallen hatten.

Max hatte damals davon etwas von seinem Freund Jason gehört, der bei Askari angestellt, den Überfall aus nächster Nähe mitbekommen hatte.

Bevor Max allerdings auf den Parkplatz vor dem Angelladen einbog, blickte er sich sehr aufmerksam um, den die Gefahr, einer Polizeistreife in die Arme zu laufen, wollte er nicht auf sich nehmen.

Buck der die ganze Zeit neben ihm gepennt hatte, öffnete die Augen und meinte nur, man Max, du hast Nerven, willst`e dir jetzt einen neue Rolle kaufen, oder wat?

Das nicht gerade aber vielleicht kommen wir hier ein Stück....

Es ist wichtig für uns, zu wissen"....

Ob du damals als Insider die Hände mit im Spiel gehabt hast oder nicht.
Jason antwortete.....

Gruß Oldman

"Well...mit Sicherheit nicht!
Damals als das Geld geraubt wurde, war ja noch die Deutsch Mark gültig
und ich als patriotischer Brite hätte niemals diese Währung gestohlen.
Schließlich haben wir in unsere Land die Tradition des Postraubes!
Wenn gute Inglisch Pound Sterling gestohlen worden wären, dann hättest du mich das fragen können

Heut zu Tage wenn das nochmal passieren würde und mir würde eine Tasche voll Euros
vor meine Füsse fallen, ich würde die bei Seite treten, damit keiner drüber stolpert.
Nicht mal unser Premierminister will noch was mit die Euro zu tun haben!"
Addi brummelte irgendwas von wegen "hätte denken können" und "Hammelfleisch mit Minzsoße".
Als er im Augenwinkel jemand mit annähernd gleicher Frisur den Raum betreten sah,
erkannte er sofort Stefan, der ihn gekonnt lässig mit einem Handzeichen begrüßte und sagte:

"Ihr habt vielleicht Nerven! Die meist gesuchten Bankräuber Deutschlands spazieren einfach in unseren Laden. Seid Ihr noch zu retten? Ihr solltet zuhause sitzen und die Forums-Weihnachtsgeschichte schreiben, es ist schon der 13.12.! Außerdem seht Ihr völlig verkommen aus, und Ihr riecht!"

Jason musste sich das Lachen verbeißen, und Udo setzte zur Verteidigung an: "Also Bankräuber schon mal gar nicht! Die Jungs haben alten Kies gefunden, und seitdem ist nacktes Chaos! Tausendmol sechte ich: Max, laat de Finger von diesem versoffenen Buck, dat geid nich goed!"

"Hää, watt?" Buck ballte die Fäuste...

"Cool down, lads, nur der Ruhe" versuchte Jason die Lage zu beruhigen. "Du auch Stefan. Wir können die boys nicht lassen in die Stich. Lass sie shower, äh duschen und gib sie neue Klamotten aus die Bekleidungsabteilung. Ich glaube nicht, dass die wirklich haben Scheiße gebaut."

"Na gut. Hauptsache der Chef kriegt nichts mit. Hierbleiben geht aber nicht!"

Geduscht und in schmuckes Outdoor-Zeug gewandet, musste nun beratschlagt werden, wie die Bande aus der Nummer rauskommen könnte .....

Unterdessen, war der Schwarzwälder Anwalt auch nicht untätig.

Nachdem er seiner Frau erst einmal gebeichtet hatte, das er den riesigen Karpfen nicht selbst gefangen hatte, sondern ihm dieser vom hessischen Schlitzohr quasi in die Arme gelegt wurde beim Forentreffen 2011 auf Fehmarn.

Er erwirkte bei der Oberstaatsanwaltschaft, dass der Fliegenfischer Klaus noch einmal in der Sache Überfall Lüdinghausen verhört wurde.

In dem neuen Verhör ergaben sich überraschend neue Details, welche vor über 10 Jahren so noch nicht bekannt waren.

So sagte Klaus der Fliegenfischer aus, dass er zu dem Zeitpunkt des Überfalles gerade zufällig....

... nicht am Tatort war. Ja, gut, er war in Lüdinghausen, aber nur wegen einem Angelladen. O.k., dort hatte er was "gehört". Anwohner und Stammkunden, und interessanterweise das Personal hatten darüber getuschelt, dass der Täter in jedem Fall unter 1,80 groß, kurzbeinig und mit gedrungenem Körperbau ausgestattet war. Unter dem geschmacklosen Nylonstrumpf, den er sich über die Rübe gezogen hatte, war kurzes dunkles Haar zu erkennen.
"Ich war das jedenfalls nicht" beschloss der Fliegenfischer Klaus seine Aussage, und die StA tappte weiter im Nebel. Und auch dem jetzt übel beleumundeten Anwalt (Ostseekarpfen) half das nicht weiter.

In Lüdinghausen standen Stefan und Jason am Fenster, und starrten einem baufälligen Opel-Kombi hinterher.
"Die haben doch keine Dreck am Stecken, do they?" fragte Jason.
"Ach was, die doch nicht. Schlimm ist nur: Die werden immer bekloppter, Jahr für Jahr. Jetzt ist der 15. Dezember, und was ist mit unserer Weihnachtsgeschichte? Weihnachten - am Arsch! Die schreiben uns hier einen Krimi rein, einen echt schlechten Krimi! Ich hätte es wissen müssen. Angelforum, au ja, Angeltreffen, klasse, aber Weihnachten? Können die nicht! Ein paar von den Vögeln kenne ich ja, Du ja auch, aber dass die uns so hängen lassen..."

Jason nahm es locker. "Müssen halt mehr Leute was schreiben. Ich kenne Rainer und Max, das sind keine bankrobber. Weired story bis jetzt, aber ganz lustig. Vielleicht Happy-End am 24.12.? Oder verlängern wir bis boxing-day?"

Stefan seufzte abgrundtief, und im Duisburger Opel .....

machten sich Max, Buck und der Hamburger auf, um an die Duisburger Seenplatte zu fahren, an der alles anfing.

Vielleicht war dort ja irgendwo eine Spur zu finden, welche die zwei Duisburger entlasten würde, so hofte es zumindest Max. Und da jetzt an den Seen, so kurz vor Weihnachten kaum noch Betrieb herschte, würden sie dort auch nicht sonderlich auffallen, wenn sie mal um die Seen herum....

nein, es war nicht der Bimbeskoffer und auch kein weiterer Geldsack, den Max mit seiner Angel an die Oberfläche des Gewässers beförderte.
Es war ein karrierter Rucksack, der bis oben in voll zu sein schien.

Buck und Udo kamen und sahen mit erstauntem Gesichtsausdruck, was ihr Freund da an Land zog.

Udo bewahrte einen kühlen Kopf und tat das aus seiner Sicht einzig richtige. Er rief mit seinem Handy die Polizei an, nachdem er den beiden Freunden Max und Buck geraten hatte, sich in sicherer Entfernung aufzuhalten, bis der angekündigte Streifenwagen wieder weg sein würde.

Hallo Kollegen, ich bi Udo S, der singende Hauptkommisar aus Hamburg. Ich habe gehört, das hier in den letzte Tagen ganz schön was los war, an diser Stelle, Geldkoffer und so.

Nun habe ich hier geangelt und diesen vollen Rucksack an Land gezogen und habe so das Gefühl, das dieser etwas mit der ganzen Geschichte zu tun hat und vielleicht zur Aufklärung beitragen kann.

Die beiden Polizisten riefen nun ihrerseits die Kollengen der Spurensicherung, welche auch kurz darauf eintraffen und sofort begannen den Rucksack zu untersuchen.

Udo schaute aus einiger Entfernung zu, als die Kolegen von der Kripo den Rucksack öffneten. Nachdem sie ihn geöffnet hatten, kam zuerst eine Pistole zum Vorschein.

Also lag Udo mit seiner Vermutung richtig, dass...

...ganz in der Nähe eine schwerer, starker Motor aufheulte und aus einer ca. 200m entfernten Scheune
ein großer, dunkler Geländewagen mit 2 Insassen heraus kam und sofort in Richtung Landstrasse raste.

Zwei Streifenwagen nahmen sofort die Verfolgung auf und der Geländewagen schleuderte
mit einem halsbrecherischen Manöver auf die Landstrasse.
Dabei übersah der Fahrer den von rechts kommenden Sattelzug und die schwere schwedische Zugmaschine
knallte nahezu ungebremst in die Beifahrerseite des Geländewagens und schleuderte ihn in den Strassengraben.

Die sowieso für den angeschossenen Polizisten anwesenden Sanitäter und auch Polizisten eilten sofort zu Hilfe,
doch für den unangeschnallten Beifahrer, welcher auch der Schütze war, kam jeder Hilfe zu spät,
der Fahrer erlitt nur leichte Verletzungen und der Fahrer des LKW blieb, bis auf einen leichten Schock, unverletzt.

Nach einer ersten Kurzbefragung des Geländewagenfahrers stellte sich heraus,
dass die beiden vor 10 Jahren den Überfall, zusammen mit einem dritten Komplizen, begangen haben
doch dieser hatte sich zuerst mit dem Geld aus dem Staub gemacht und wurde dann bei einem Kneipenstreit erstochen.
Ein Großteil des Geldes wurde gefunden, doch die fehlenden 100000.- DM blieben verschollen.

Nachdem sie ihre 7 Jahre und 4 Monate abgesessen hatten, suchten sie jahrelang nach dem restlichen Geld.
Aus der Zeitung hatten sie von dem Geldfund erfahren und gehofft, dass sie noch an "ihr" Geld kommen könnten.

Sie hatten die drei Freunde beschattet und mitangesehen, wie diese ausgerechnet den
blöden Rucksack mit der Tatwaffe und den Masken samt Überfallklamotten aus dem Teich zerrten.

Es gibt Zufälle, blöde Zufälle und saublöde Zufälle und das war ein obersaublöder Zufall!
Dann kam auch noch so schnell die Polizei, es blieb keine Zeit für einen Plan.

Der Beifahrer hatte dann die Nerven verloren und auf die Polizisten geschossen,
damit der Rucksack nicht zur Spurensicherung gehen konnte.

Dies alles plapperte der Fahrer bereitwillig aus und auf einmal sah alles ganz anders für die drei Freunde aus!
Mit einem Schlag waren sie auch ohne den zwielichtigen Rechtsverdreher aus
dem Schwarzwald entlastet und nicht nur das!

Seiner Zeit wurden damals für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter und
für die Wiederbeschaffung der restlichen Beute eine Belohnung von 15.000.-DM ausgesetzt
und genau diese Belohnung würden sie nur bekommen....also immerhin umgerechnet ca. 7500.-€!
2500.-€ für jeden und der Staatsanwalt sagte zu, dass das Geld binnen drei Tagen ausgezahlt wird!

Ein sagenhaftes vorweihnachtliches Geschenk!

Die drei fielen sich vor Freude und Erleichterung in die Arme und machten sich auf den Weg....

... "Ja wohin jetzt" krähte Buck "ich habe DUUUUUUUUUURST!!!"

"Na wohin wohl?" grinste Max "Zum Duisburger Weihnachtsmarkt! Wir geben uns dem Budenzauber hin: Glühwein mit lecker Schuss, bis zum Abwinken! Und an einer der 10 Backfischbuden gibt es echten Fisch, müsst Ihr probieren. Und wenn der Markt dicht ist, versacken wir im ´Wicküler´. Keine Angst, die heißen nur so, die zapfen KöPi!"

Buck riß den Kurzen an sich und fing hemmungslos das Flennen an. "Danke Max, danke".

Was Max noch für sich behielt: Längst hatte er die SMS von Stefan gelesen. Und in dieser forderte das AOT ihn unmissverständlich auf, in dieser verquasten Kriminalgeschichte endlich mal für Weihnachts-Flair zu sorgen. Nun, da ist der Weihnachtsmarkt nicht die schlechteste Wendung...

"So denn! Auf zum Abpumpen!" jubelte Udo.

"Geht ab, Alter! Wir pennen bei uns, meine Regierung wird das verstehen."

Auf dem Weihnachtsmarkt war für Durstige und Hungrige kein Mangel.
Neben einer rumänischen Kapelle, die neben Weihnachtsliedern auch noch Musical- und Jazzklassiker geil ablieferte, begannen die drei ihre Siegesfeier .....

und nach etlichen Bieren glaubten sie nicht recht zu sehen. Das konnte doch nicht sein!!!! Da stand einer am Weinstand und sah aus, wie Osmar. Und tatsächlich. Der hing schon windschief, wie eine Kiefer und trank sich einen "Roten" nach dem anderen. Er lallte etwas wie. " ich dadadachte schoooon ihr kommt üüüüberhaupt niich mehr. " und "Max, warum biiest Du plötzlich sooo groß ? Kann es dadaaaran liegen, dass ich schon auf den Knien liege ?"
Jedenfalls hatten die Drei jetzt so ihren Spaß und nun ergab es sich...

....zumal der Stämmige mit dem Stoppelhaarschnitt und dem unverkennbaren norddeutschen Dialekt
mehrmals das Wort ASKARI in den Mund nahm und auch die Namen "Jason" und "Stefan" fielen.

Da ja die Neugierde bei Frauen, so sagt man jedenfalls, ein wenig mehr ausgebildet ist,
wie bei den Männern, näherte sie sich dem seltsamen Quartett....