Teleskop-Ruten beim Faulenzen

  • Hallo zusammen,
    mal ne Frage, warum braucht man eigentlich zwangsläufig eine Steckrute zum Faulenzen oder Jiggen? Ist das tatsächlich so, daß man die Bisse ausschließlich mit knallharten Ruten bei den beiden Methoden bemerkt? Und noch eine weitere Frage, braucht es für diese beiden Angelarten wirklich diese schweineteuren Spezialruten? Ich bin mal ganz ehrlich, ich blicke bei diesem ganzen Ruten-Hype allmählich nicht mehr durch. Bei jedem Angelkauf bin ich inzwischen total verunsichert ob die Rute auch wirklich den Angelarten entspricht, das gleiche gilt für Rollen. Irgendwie kriege ich so langsam den Eindruck, daß alles nur noch speziell sein muß, damit man Erfolg hat. Allerdings habe ich weder das Geld noch die Lust dazu mir Angelruten und Rollen mit einem Preis von 60+x Euro zu kaufen... Was meint ihr?
    Im Moment fische ich mit einer DAM-Devilstick 160 (Teleskop), Länge 2.70 m (WG 60-160g --> Knüppel) und einer etwas älteren Comoran Rute (Teleskop, ca. 10 Jahre alt), Länge 2.10 m (WG 10-40 g). Funktionieren die nicht auch zum Faulenzen/Jiggen oder erkenne ich damit wirklich keine Bisse???
    Gestern habe ich noch eine Mitchell-Spinnrute gefunden, Länge 1,80 (WG 5-20 g, aber knallharte Rückgrad) Steckrute. Kann ich so eine Rute auch zum Zander-/Hechangeln einsetzen?
    Wie gesagt ich bin inzwischen, was Ausrüstung für die neueren Angeltechniken anbelangt total verunsichert...
    Freue mich auf eure Antworten...

    LG Björn

    Ich kam, sah und traute meinen Augen nicht

  • Hi,

    ich finde eine Steckrute ist nicht unbedingt ein Muss. Steckruten haben aber eine bessere Aktion.

    Zitat

    Original von BigMacWilli
    Ist das tatsächlich so, daß man die Bisse ausschließlich mit knallharten Ruten bei den beiden Methoden bemerkt?

    Eher das Gegenteil. An harten Ruten / Rutenspitzen merkt man es nicht gut.


    Deine DAM kannste bei der Angelart glaub ich vergessen, ist einfach viel zu hart. Die Cormoran könnte klappen, wobei mir die Länge etwas zu wenig wäre, aber ist ja Geschmackssache.

    Ob man Bisse erkennt hängt auch von der Schnur ab, die man verwendet. Mit Monofil ist diese meist nicht so gut wenn das Gewässer tief ist oder man etwas weiter weg vom Ufer angelt. Dafür schlitzen die Fische nicht im Drill so schnell aus. Wenn du Monofil nutzen willst kann ich dir die Balzer Platinum Royal empfehlen, diese hat kaum Dehnung (schon getestet) oder eine geflochtene.

    Die Mitchell kann man sicherlich auf Zander einsetzen, auf Hecht hätte ich meine Zweifel.

    Meiner Meinung nach haben diese sogenannten "Spezialruten" teils schon einen Sinn. Die Ruten sind meist optimal auf die Angelart/Zielfisch angepasst aber ein MUSS sind diese Ruten nicht unbedingt. Es gibt auch gute Alternativen.

    Bei sogenannten "Spinnrollen" wäre ich vorsichtig. Heute wird jede 2. Rolle als Spinnrolle angepriesen, sind aber teilweise schwer wie ein Stein und taugen garnichts.


    LG

  • Moin BigMacWilli,
    ich selber bin von von der "Zanderkant", hier in Hamburg. Ich fische hier schon über 40. Jahren die Faulenzer-Methode, damals noch mit selbst geschnitzten Wobblern. Seit Gummi auf dem Markt ist natürlich damit. ;)

    Die Brett-harte Rute brauchst du nicht, um den Fisch richtig zu drillen, sondern das typische Tok auf dem Gewässerboden zu spüren ( wenn der Bleikopf aufschlägt).

    Mit monofiler Schnur spürst du überhaupt nichts. Eine weiche Rute zeigt dir auch nicht die Bisse richtig an. Wenn die Zander vorsichtig beißen wirst du es nicht wahrnehmen, ob Biss oder nicht.

    Ich fische hier im Hamburger Hafen 3 Spinn-Ruten:

    1.) Für den Hauptstrom: Quantum 3m, zweiteilig, - Wurfgewicht= 50-100g

    2.) Hafenbecken Einmündungsbereiche in den Hauptstrom: Meine alte DAM "Seahawk" 3m,
    zweiteilig, - Wurfgewicht= 40-80g

    3.) Nur Hafenbecken: ABU Grazia "Rocksweeper" 3m, zweiteilig, - Wurfgewicht= 0-50g

    Aber alle Knüppel sind Brett-hart. Wat anderes kommt mir, :P bei Glasaugen nicht in die Finger's.

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Hallo und danke erstmal für eure Antworten. Also ich fische mit einer geflochtenen Schnur 0,12 mm Stärke und hänge prinzipiell ein Stahlvorfach (wenn auch ein sehr weiches), weil ich am Schluchsee immer mit Hechten rechnen muss (wobei ich mich prinzipiell genauso über einen Hecht freue wie über einen Zande;.ich freue mich über jeden Fisch, den ich landen kann).

    LG Björn

    Ich kam, sah und traute meinen Augen nicht

  • Du kannst es ja erstmal mit deiner 10-40g Rute probieren. Gerade weil du am See + mit geflochtener Schnur angelst sehe ich da kein Problem einen vorsichtigen Biss zu erkennen. An einem strömungsreichen Gewässer wäre das was anderes.

    Gerade diese speziellen Ruten die du genannt hast (Jig) haben alle eine sensible Spitze und hartes Rückrat. Erkennt man an der hohen Differenz zwischen "min." und "max" Wurfgewicht. Die weiche Spitze soll bewirken das du den Köder besser fühlen kannst und das harte Rückrat ist für den Drill / Anhieb.

    Im Stillwasser würde ich nie mit "Knüppeln" fischen, da lacht dich jeder aus. Der Drill macht dann auch keinen Spaß mehr.

    Kannst ja mal schaun, wie das mit deiner Rute ist. Kannst dir ja immer noch eine "Jig" kaufen;)

    LG

  • Zitat

    Im Stillwasser würde ich nie mit "Knüppeln" fischen, da lacht dich jeder aus. Der Drill macht dann auch keinen Spaß mehr.


    @ rockon85,
    lasse sie doch lachen, Hauptsache ich fange meine Fische damit. Was meinst du, warum die Zanderangler im Stillgewässer auch Brett-harte Ruten fischen?

    Aus Jux und Dollerei bestimmt nicht ! ;)

    Schwabbelstöcke kannst du zum Spinnfischen auf Forellen benutzen, die haben ein sprödes Maul und da brauchst die Gerte, um die Schläge der Fische abzufedern. :P

    Aber nichts für ungut, jeder so soll so fischen wie er möchte. Andere aus zu lachen finde ich übrigens nicht nicht so prickelnd. Zeugt von Intoleranz......., und das sind meist die größten Tüddelbüddel. ):-P

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Stimmt, jeder soll angeln wie er will. Ich lache auch niemanden aus ;)

    Am Anfang hatte ich auch eine relativ harte Rute zum Zanderangeln. Habe diese ausgetauscht, da ich einige Zander verloren hatte durch Kopfstöße und der Drill war nicht so mein Ding an der Rute.

    Ist ja auch nur meine Erfahrung

    LG

  • @ ronckon85,
    ist doch auch in Ordnung, wenn du eher auf weiche "Knüppel" stehst. Nun würde mich aber interessieren, fischt du damit auch Bleiköpfe mit Gummi ?

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Ich habe mehrere Ruten für Zander. Eine nehme ich für Twister, Gufis, aber auch Spinner und kleine Blinker (auch wenn die Rute nicht dafür gemacht ist eigentl.), ist eine Jig-Rute von 5-25g glaub ich.

    Mit der Rute bekomme ich jeden Biss mit, dabei nutze ich nur dehnungsarmes Monofil. Ich fische aber auch ufernah.

    Die anderen 2 Ruten (Zielfischruten) sind für Naturköder. Haben auch eine weiche Spitze (aber nicht wabbelig) Bisher habe ich mit denen noch keinen Zander verloren.

  • Zitat

    Original von BigMacWilli
    Gestern habe ich noch eine Mitchell-Spinnrute gefunden, Länge 1,80 (WG 5-20 g, aber knallharte Rückgrad) Steckrute.


    von denen wo du aufgezählt hast klingt die am besten zum kunstköder führen.
    im stillwasser sollte die funktionieren wenn man leichtere köder benutzt.
    mit einer gute rolle mit feiner bremse schafft man da schon einiges.
    eine ausgesprochene hechtrute würde man aber kräftiger wählen ...

    edit sagt aber noch was anderes:

    bei den modernen techniken wird heute vorausgesetzt dass man aktiv mit der rute führen und spüren will.
    aber schlussendlich geht es um die bewegung des köders und der hängt an der schnur.
    für den besten kontakt überhaupt kann man einfach die schnur zwischen daumen und zeigefinger der linken hand nehmen zum fühlen und zupfen ... da hat man das direkteste gefühl zum köder und braucht keine feinfühlige teure rute!
    es braucht allerdings etwas übung die technik für sich zu entwickeln.
    wenn man die schnur gezogen hat lässt man sie langsahm nach und übernimmt gleichzeitig die spannung mit der rute (indem man die rutenspitze anhebt) und dann kurbelt man die schnur ein und lässt die rutenspitze (synchron) wieder sinken ... man strafft nur die schnur ohne den köder zu bewegen.
    dann fühlt und zupft man wider mit der schnur zwischen den fingern u.s.w. ...
    dies geht am besten mit langen ruten, da man damit mehr der gezupften schnur auf spannung nehmen kann.
    anschlagen tut man schlussendlich auch über die schnur.
    die schnur wird ja unter leichtem zug gehalten und der anschlag erfolgt auch über die schnur zum köder. und so kann der anschlag über zug mit der rute oder/und zug durch einkurbeln mit der rolle erfolgen.
    ob dies "zu umständlich" ist muss jeder selbst für sich beurteilen.
    techniken mit langsamer führung wie faulenzen oder drop shot sind jedenfalls so praktikabel und man kann auf spezielle feinfühlige und somit auch teure ruten verzichten ;)

  • Jo auch ne Methode seinen Fisch zu Fangen. der M. Lorkowski fischt immer so, aber seine "Blechpeitsche" ist nicht gerade billig mit fast 1300€. ):-P :D

    Das ist mir auch zu teuer, so viel Geld aus zugeben für ein paar Elbzander. :mahn:

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Zitat

    Original von Barkassenjoe
    Jo auch ne Methode seinen Fisch zu Fangen. der M. Lorkowski fischt immer so, aber seine "Blechpeitsche" ist nicht gerade billig mit fast 1300€. ):-P :D

    Das ist mir auch zu teuer, so viel Geld aus zugeben für ein paar Elbzander. :mahn:

    Wie bitte?
    1300 Teuronen soll die kosten... den nackten Blank bekommt man für "nur" 300€. :piep: