Massenhaft Zander im NOK

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Angelfreunde,

    aus dem Forum des LandessportfischerVerbandes
    Schleswig-Holstein:

    Massenhaft Zander im Nord-Ostsee-Kanal

    „So viele Zander gab es hier noch nie!“ meint auch Hans Brauer, Berufsfischer in der fünften Generation aus Rade bei Rendsburg. Er selbst befischt den Nord-Ostsee-Kanal sowie den Audorfer See, den Schirnauer See und den Borgstedter See seit mehr als 40 Jahren. Und seine Beobachtung stimmt mit den Ergebnissen der fischbestandskundlichen Untersuchungen überein. Bereits in den letzten beiden Jahren hatte sich der Zander stark vermehrt. Aber dieses Jahr verlief die Reproduktion so außerordentlich gut, dass der Bestand an jungen Zandern eine Rekordgröße angenommen hat. Seit 2007 werden im Rahmen des „EFF-Pilotprojektes zur Förderung des Aalbestandes im Nord-Ostsee-Kanal“ an jährlich fünf Tagen auf der Pachtstrecke von Hans Brauer Schleppnetzbefischungen unter genormten Bedingungen vorgenommen. Dabei werden neben den gefangenen Aalen auch alle anderen Fischarten detailliert erfasst. Diese Daten belegen eindrucksvoll die positive Bestandsentwicklung des Zanders. Im Zeitraum von 2007 bis 2009 wurden bei den Schleppnetzbefischungen jährlich zwischen 550 und 1.300 Zander gefangen. 2011 waren es 24.183! Damit war der Zander in den Fängen die häufigste Art, noch vor Brasse und Schwarzmundgrundel. Bei den gefangenen Zandern handelte es sich ganz überwiegend um junge Exemplare, die erst im Frühjahr 2011 geschlüpft sind. Obwohl der Jahrgang so außergewöhnlich stark war, gab es offensichtlich keine Nahrungsengpässe. Anfang September hatten die jungen Zander bereits eine Durchschnittsgröße von 14,5 cm. Diese Wachstumsleistung ist für Zander aus dem Nord-Ostsee-Kanal durchaus gut.

    Auch die größeren Zander wachsen in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut ab. Das Verhältnis von Gewicht zu Körperlänge ist deutlich gestiegen. Die Ursache für das gute Wachstum und für die hohe Vermehrungsrate liegt daher sehr wahrscheinlich an einer gegenüber früheren Jahren insgesamt deutlich verbesserten Nahrungsverfügbarkeit. Und dies wiederum ist sehr wahrscheinlich dem massenhaften Auftreten der Schwarzmundgrundel zu verdanken. Aktuelle Untersuchungen der Universität Hamburg haben ergeben, dass Zander nahezu aller Größenklassen Schwarzmundgrundeln fressen. Verwunderlich ist das nicht. Schwarzmundgrundeln haben eine für den Zander angenehme Größe, lassen sich gut schlucken und zeichnen sich durch ein Fluchtverhalten aus, das diesen Namen eigentlich nicht verdient. Selten schwimmen sie eine größere Distanz als ein, zwei Meter, bevor sie wieder zu Boden sacken und dort, vermutlich in der Hoffnung entkommen zu sein, starr verharren. Der mit hervorragenden Augen ausgestattete Zander muss sie also eigentlich nur einsammeln.

    Mittlerweile haben auch bereits viele Angler erkannt, welche Bedeutung die Schwarzmundgrundel im Nahrungsspektrum des Zanders hat, und verwenden sie als Köderfisch, der in kleinen Sprüngen über den Grund geführt wird. Diese Methode hat vermutlich Zukunft. Und inzwischen haben auch die Gerätehersteller reagiert und den einen oder anderen Grundelnachbau auf den Markt gebracht. Mal sehen, ob sie sich durchsetzen können. Schön anzusehen sind sie allemal!

    Leider hat die Schwarzmundgrundel die Eigenschaft, während der Wintermonate den freien Grund zu meiden und sich fast ausschließlich in der Deckung aufzuhalten. Dort ist sie insbesondere für die großen Zander nicht zugänglich. Diese mussten sich daher neue passende Beute suchen – und haben sie ausgerechnet in dem starken Zanderjahrgang 2011 gefunden. Es bleibt zu hoffen, dass trotz des unsäglichen Kannibalismus reichlich junge Zander übrig bleiben, bis im März der Hering kommt und die Schwarzmundgrundeln wieder umherziehen. Die Chancen sind nicht schlecht! Und spätestens 2013 hat dieser Ausnahmejahrgang dann auch eine ordentliche Fanggröße erreicht.

    Schonzeit für Zander im NOK: 01. März - 31. Mai

    Wie es scheint, erwarten uns gute Zeiten, um auf Zander
    zu angeln.

    Mit Petri Heil
    Flunder

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

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    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


  • Der Geschmack eines Fisches wird ja stark vom Futter geprägt. Bleibt zu hoffen, dass unser NOK- Zander seinen vorzüglichen Geschmack behält. Neben den vielen negativen Meldungen welche die Angelwelt im lezten Jahr erreichten, nehmen wir eine solche positive Meldung gern entgegen.

    • Offizieller Beitrag

    Moin Klaus,

    ja, die Zander aus dem NOK schmecken gut.

    Nur frage ich mich, bei der Zanderschwemme, wo
    steht der Fisch ???
    Man muß ihn nach wie vor suchen.Einfach an den
    NOK fahren, ne Angel reinhalten und Zander fangen
    ist nicht.
    Die Jagd auf den Zander im NOK bleibt/ist spannend.

    Mit Petri Heil
    Jürgen

  • Jürgen es steht doch geschrieben, es ist viel Nahrung vorhanden. Fische welche viel Nahrung haben, lassen sich nur schwer von Gummis überlisten. Ähnliches Problem weist ein Vereinsgewässer von uns auf. Karpfen ohne Ende, aber anbeißen tun sie nicht. Das Gewässer ist voll von Käfern und Wassertierchen.
    Ich meine, es macht auch den Reiz des Angelns außerhalb eines Forellenpuffs aus. Der Fisch in seiner natürlichen Umgebung will überlistet werden. Und im Forellenbach kann es von ausschlaggebender Bedeutung sein, ob in einer künstlichen Fliege ein grauer, oder brauner Faden die Körpersegmentierung übernimmt.

  • Hallo zusammen,

    Zitat

    Zitat von März Braune

    Ich meine, es macht auch den Reiz des Angelns außerhalb eines Forellenpuffs aus. Der Fisch in seiner natürlichen Umgebung will überlistet werden.

    @ Klaus

    auch Forellen in Teichanlagen springen nicht aus Mitleid in den Kescher.


    Zitat

    Zitat von März Braune

    Und im Forellenbach kann es von ausschlaggebender Bedeutung sein, ob in einer künstlichen Fliege ein grauer, oder brauner Faden die Körpersegmentierung übernimmt

    Ich will dir nicht zu nahe treten, aber so genau sehen sich die Fische den künstlichen
    Köder auch nicht an. Der Köder muß ins aktuelle Beuteschema passen und sich
    entsprechend natürlich bewegen. Dann wird er auch genommen. Ist Nahrung im
    Übermaß vorhanden, wird jeder Köder, der sich unnatürlich bewegt ignoriert.

    Gerade bei Fliegen scheiden sich die Geister. Während die eine Fraktion auf naturgetreu
    auf Teufel komm raus schwört und auch bindet, sagt die andere Fraktion, Minimalismus
    ist das Maß aller Dinge.

    Wenn sich eine Fischart auf ein bestimmtes Beutetier eingeschossen hat, weil gerade
    im Überfluß, wird jeder anders geartete Köder links liegen gelassen.
    Deshalb werden ja dann auch Reizköder verwendet, um den Fisch zum wegbeißen
    des Köders zu reizen.

    .

    In diesem Sinne

    tight lines

    Detlev ( Rheinangler ) :angler:

    ---------------------------------------------------------------------------------------------
    Ich habe keine zwar Lösung, aber ich bewundere das Problem ! :gut
    ---------------------------------------------------------------------------------------------


    Fehmarn, seit dem 12.01.2021 dauerhaft ! :cheers: :angler:

  • Es kommt auf den Forellenpuff an. Ich kenne einen Teich wo man nach kg bezahlt. Der Teich ist überbesetzt, die Fische haben wenig Nahrung und lassen sich sogar mit purem Goldhaken fangen, fast schon so wie Heringe. Mit Können hat das nicht mehr viel zu tun. Sowas wäre in einem natürlichen Gewässer kaum denkbar. Aber es gibt ja auch Teiche wo es anders ist.

    Zum Zander: Bei uns steht der Zander eigentlich immer an den gleichen Stellen z.B. Wendestellen oder auch am Rand von Hafenmauern.

    LG

    • Offizieller Beitrag

    All,

    Zitat

    Zitat rockon:Bei uns steht der Zander eigentlich immer an den gleichen Stellen z.B. Wendestellen oder auch am Rand von Hafenmauern.

    das sieht am NOK ein wenig anders aus.Der Kanal ist ca. 100km lang.
    Da kann man von jeder Seite schon mal 20km abziehen,da das
    Wasser dort zu salzhaltig ist.
    Der einzige Hafen ist Rendsburg.Aber überall "Angeln verboten".
    Bieten sich eigentlich nur die Stellen an, wo ein Fährübergang ist.
    Dort soll man jedoch links und rechts ca.50m Abstand halten.
    Dann gibt es Strecken, die nur der Fischer befischen darf.
    Aber es gibt auch an den Strecken dazwischen Stellen, wo sie stehen.
    Die soll man aber erst einmal finden.

    Mit Petri Heil
    Flunder

  • Moin Jürgen,

    Zitat

    Der einzige Hafen ist Rendsburg.Aber überall "Angeln verboten".


    Das sehe ich eher positiv, so haben wenigstens die Zander ein künstlich geschaffenes Schongebiet, um sich zurück zu ziehen.

    Zitat

    Da kann man von jeder Seite schon mal 20km abziehen,da das Wasser dort zu salzhaltig ist.


    Über die Brücke gehe ich nicht mit dir Jürgen, der Zander gehört zu der Familie der Barschartigen. Barschartige können ganz gut mit leicht überhöhten Salzwerten leben. Deshalb kommen sie auch im Großenbroder Binnensee, alle Bodden und Strahlsunder Hafen vor. Außerdem in der Elbe bei Brunsbüttel fahre ich öfters zum Zandern und da ist der NOK nicht mehr weit weg, Jürgen.

    Wollte dich nicht belehren oder klugsch..... Jürgen, aber unsere Fische gehen manchmal seltsame Wege. :P

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

    • Offizieller Beitrag

    Moin Jürgen,

    Zitat

    Deshalb kommen sie auch im Großenbroder Binnensee, alle Bodden und Strahlsunder Hafen vor.

    in dem teil ist die Ostsee schon sehr ausgesüßt und Süßwasser-
    einläufe von Peene und Oder sind auch vorhanden.

    Zitat

    Außerdem in der Elbe bei Brunsbüttel fahre ich öfters zum Zandern und da ist der NOK nicht mehr weit weg

    hast du es auch im NOK probiert ???

    Ich werde mich mal schlau machen.

    Mit Petri Heil
    Jürgen

  • Zitat

    hast du es auch im NOK probiert ???


    Nein, leider noch nicht......kommt aber sicherlich noch mit Johnny99 und dir. :D

    Aber ich habe schon auf Neuwerk und am Ostesperrwerk geangelt und auch gefangen.

    Das ist quasi gegenüber Brunsbüttel. Auch am Krückausperrwerk kannst du gute Fänge machen, ist übrigens ein freies Gewässer dort.

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !

  • Um dem Zander nachzustellen gibt es zig Möglichkeiten; je nach Gewässertyp und Utnergrund.
    Man kann passiv oder aktiv angeln.

    Passiv, sprich mit der einen oder anderen Grundmontage.
    Ist der Untergrund nicht zu hängerträchtig, dann den Köfi in die Strömung legen (Haken z.B. durch die Augen) und diesen dort 'schwimmen' lassen.
    Gute stellen sind hier im Bereich von Dalben o.ä., wo Strömungskanten / -abrisse vorhanden sind.
    Die Tiefe sollte man dann einfach variieren.

    Mit einer Wasserkugel z.b. kann man den Köfi auch über den Steinpackungen anbieten. Auch hier geht der Zander gern auf jagd.

    Aktiv geht immer gut mit Gummi.
    Bei Sand-/Schlickboden nach der Faulenzermethode, sprich den Gummifisch auf den Boden sinken lassen, dann 2-3 Kurbelumdrehungen und wieder sinken lassen.
    Dies immitiert einen gründelnden Fisch und gründelnde Fische sind abgelenkt, somit leichte Beute.
    Hier schwören einige wiederum auf 'aktive' Gummis mit breitem Schwanz, die kräftige Stoßwellen abgeben, andere neigen eher dazu, 'passive' Gummis (wie z.B. Stintimitate) zu verwenden.

    Neigt der Utnergrund zu Hängern oder im Bereich der Steinpackungen, empfielt sich das Texasrig.


    Bei den Farben gibt es unterschiedliche Meinungen.
    Die einen schwören auf grelles Gelb, andere bevorzugen dunkel oder natürliche Farben.
    Generell sagt man ja, je klarer das Gewässer, desto dezenter oder dunkler die Farben.
    Aber es haben auch hier schon Angler mit grellen Farben Zander gefangen, vielleicht macht es gerade denReiz aus.
    Es hängt sicher auch vom Wetter ab, ob Sonnenschein oder bedeckter Himmel.

    Von daher sollte man einfach immer mal wechseln und selbst Erfahrungen sammeln.
    War's heute der grelle Köder, der einem einen Zander bescherte, kann es morgen ein dunkler sein!

    Man sollte sich einfach nicht auf eine Fangart festlegen, sondern immer mal variieren.

    Das macht doch auch den Reiz des Angelns aus!

    Ich freue mich, wenn es regnet.

    Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.


    Karl Valentin, deutscher Humorist * 4.Juni 1882; † 9.Februar 1948

  • @ Rheinländer,

    mich anzuspreche bedarf keiner Entschärfung " ich will dir nicht zu nahe treten". Ein jedes Forumsmitglied kann mich direkt ansprechen.

    Worauf einige Fliegenbinder schwören ist deren Sache, für mich sind Fangerfolge und Nichterfolge aussagekräftiger.

    Beim gemeisamen Fischen in der Wiese wechselte ein Freund nach erfolglosem Fischen seine Fliege mit Erfolg. Die neue Fliege wies nur eine andere Körper- Segmentierung auf.

    Forellen im FoPu sind für mich verhaltensgestört. Diesen Wesen ist kaum noch etwas natürliches abzugewinnen, was man auf wild lebende Forellen projektieren könnte.

  • Hey, Flunder!

    Dann viel Spaß in der nächsten Saison!

    Aber ich gebe Dir Recht: Auch die "vielen" Zander wird man suchen müssen.

    Hier bei uns sind die Kanäle zwar viel bescheidener bemessen, aber ebenso auf viele Kilometer geichförmig strukturiert. Ich bin sicher, dass Zander mehr oder weniger große Züge unternehmen, natürlich der Beute folgend.

    MAX

    • Offizieller Beitrag

    Jürgen (barkassenjoe),

    im Zuge der Vorarbeiten/-planungen für die neue
    Schleuse in Brunsbüttel wurden dort in dem Bereich
    Befischungen durchgeführt.
    Es wurde u.a festgestellt, daß dort Zander vorkommen.
    Eine neue Erkenntnis für mich.

    Mit Petri Heil
    Jürgen (Flunder)

    Watt wär`n wa ohne Wattwurm??

    SAV Kanalfreunde Kiel e. V.

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    Wieder auf der Insel: ... gebucht vom 24. 04. 21 bis 30. 04. 21

    wir haben abgesagt.

    Der Müll muss mit !!!


  • @ Jürgen,
    habe mich heute bei Martin P. schlau gemacht. Die Barschartigen können sogar Brackwasser ab.
    Uns beiden kann es nur recht sein Jürgen. So kriegen wir wenigstens etwas für unsere Pfanne. Nebenbei erzählte er mir das im Elbe-Seitenkanal, der Wolga-Zander eingewandert wäre. Eingewandert ist gut, ist über die Ballasttanks der Schiffe zu uns gestoßen.

    Noch ne Zanderart mehr, habe ich so für mich gedacht (Mehr für die Pfanne), aber er erzählte mir, dass die Zander nicht größer werden, wie 50cm. Könnte negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben, denn die legen doppelt so viele Eier ab.

    Ich grüße alle Angler die nach Fisch stinken und sich Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen lassen !